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holdshain, Jnf.-R«g. 177, 4. Komp., 38 Jahre alt, g«. fallen am 7. September, und Alfred Hauffe au» Berreuth, Ref-Jnf.-Reg. Nr. 241, 11. Komp.; letzterer war hier in Dippoldiswalde längere Zeit in der Gärtnerei der Herrn Kranig beschäftigt. — Für eine erfolgreich ausgeführte schwierige Erkun dung wurde der Gefreite im Landwehr-Grenadier-Regiment Nr. 100 Kurt Gännert, Sohn de» Herrn Bildhauer» Georg Dönnert hier, mit dem Eisernen Kreuze 2. Klasse ausgezeichnet. — Die kommandierenden Generale beider sächsischer Armeekorps erlassen «Ine Bekanntmachung, betreffend Re gelung de» Handels mit Werkzeugmaschinen durch Bc° fchlagnahme, Meldepflicht und Preisüberwachung. — Di« Kapelle der Kgl. Eächs. Train-Ersatz-Abt. 12 in Dresden veranstaltet am morgenden Sonntag in der „Reichskrone" «in Konzert, dem hoffentlich ein zahlreicher Besuch nicht sehl«n wird. — Di« Aussicht auf «inen billigen Hasenbraten ist nicht überall so gering wie im Sachsrnland. In Anhalt, wo die Hasenjagd schon am 15. September beginnt, wer den, wie die „Z«rbst«r Zeitung" berichtet, in den meisten anhaltinischen Jagdrevieren die Hasen jagdäussichten als nicht ungünstig hingestellt, jedenfall» hofft man auf eine weit ergiebigere Jagd wie bei den Rebhühnern, da diese heu«r volltommen au»fällt. Der erste Hasensatz im Früh jahr ist in Anhalt gut durchgekommen, wohl aber haben die späteren Sätze durch Nässe und Kälte, die auch die Rebhühnerbeslände verringerten, gelitten. Immerhin wird aber der Ausfall der Hasenjagd als aussichtsreich be zeichnet. Seifersdorf. Morgen Sontag abend findet im hie- figen Gasthofe ein Konzert der Kapelle des 1. Lrsatz-Batl. de» 2. Grenadier - Regiments Nr. 101 unter Leitung des Herrn Feldwebel Reiche statt. Da bei demselben mehrere Dresdner Künstler, die einige Einzelvorträge zu Gehör bringen, Mitwirken, steht dem Besuch ein hoher künstleri scher Genuß in sicherer Aussicht. — In hiesiger Kirch« wird im Erntedankfestgottesdirnst am 17. September nachmittag» 2 Uhr die Opernsängerin Fräulein Helene Klötzer-Dresden das Arioso aus dem Paulus von Mendelssohn und das Halleluja von Ferd. Hummel zu Gehör bringen. Knifcha. Dl« König!. Kreishaupttnannschaft Dresden spricht im „Staatsanzeiger" dem Gymnasiasten Eduard Krapf in Kreischa für die von ihm am 24. Juli 1916 mit' Mut und Entschlossenheit bewirkte Rettung seines Bruder» und dessen Spielgefährten vom Tode des Er trinkens im Schloßteiche zu Kreischa lobende Anerkennung au». Seyde. Den Heldentod für» Vaterland erlitt am 29. August in der Schlacht an der Somme durch eine feindliche Mrne der Soldat Ewald Göhler von hier, ein Sohn de» hiesigen Waldarbeiters Robert Göhler. Erstand im blühenden Alter von 22 Jahren. Die Gedächtnisfeier für den Gefallenen findet Sonntag den 24. September in der Kirche zu Hermsdorf statt. Dresden. Ein Kastrnrevlsionsverband für den Bezirk der Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt unter Umständen gemeinschaftlich mit der Amtshauptmannschaft Dresden- Neustadt ist angeregt worden. Der Verband soll auch die Kossen- und Rechnungsprüfung durchführen. Die Amts- hauptmannschaft veranstaltet aus diesem Anlasse zurzeit eine Umfrage bei den einzelnen Gemeinden. Weißer Hirsch. Mit der Anlegung einer Waldfried- Hofes an der Flurgrenze von Weitzer Hirsch beschäftigte sich «ine Einwohnerversammlung, in der nach längerer Aussprache eine Entschließung gefatzt wurde die sich gegen das Vorhaben der Kirchgemeinde Loschwitz ausspricht, da hierdurch eine große Schädigung des Kurortes zu befürch ten sei. Die Entschließung soll dem Kgl. Ministerium des Innern zugesandt werden. Freiberg. Der ehemalige Bankdirektor Willkomm hat gegen da» ihm vom Schwurgericht ergangene Urteil durch seinen Verteidiger, Rechtsanwalt Woifgang Heine, beim Reichsgericht Revision eingelegt. Mittweida. Aus der Liste der Studierenden am Technikum gestrichen wurden die rumänischen Staats angehörigen. Es kommen etwa 10 Studierende in Betracht. Bischofswerda. Sein 70jähriges Bestehen konnte vor einigen Tagen das hiesige Amtsblatt „Der Sächsische Erzähler" begehen. Das Blatt wurde am 12. September 1846 von dem Buchdrucker Friedrich Benjamin May begründet. Plauen i. V. Infolge der Preistreibereien auf dem Obstmartte eröffnet« der Stadlrat einen städtischen Obst verlauf, bei dem zunächst Pflaumen und Aepfel unmittel bar an die Verbraucher abgegeben werden. Pflaumen kosten 25 Pfund 4 M., Aepfel 5,60 M.; Mengen unter 25 Pfund werden nicht abgegeben. Oberlößnitz. Das Wirtfchaftsfräulein des Fiedler- Hauses in Oberlößnitz stellte einen russischen Kriegsgefangenen, der sich im Obstgarten der Anstalt versteckt hatte und sei nen Hunger am dort reichlich vorhandenen Obst stillen wollt«. Der Russe, ein Flüchtling des Gefangenenlager» Salzwedei, wurde vorläufig von der hiesigen Gemeinde behörde in Gewahrsam genommen. Leipzig. Den Stadtverordneten wurde mitgeteilt, daß der Schaden, den die Stadlgemeinde Leipzig bei dem Be darf von 480000 Zentner Frühkartoffeln zu tragen hat, insgesamt 293000 M. beträgt. Für den Winter hat sich die Stadt mit 2 >/4 Millionen Zentnern eingedeckt, wodurch man einer Kartoffelnot nach Möglichkeit vorzubeugen hofft. Meerane. Zweck» Förderung der neuen Kriegsan leihe beschloß der Stadlrat, besondere „Kriegssparkarten" WreMafel «L Au, der Verlustliste Nr. 331 der König!. Sächs. Armee. Reserve-Jnfanterie-Regiment Nr. 101. 9. Kompanie. Baumgart, Reinhardt, aus Oberpretzschendorf, verwundet. 3. Infanterie-Regiment Nr. 102. 5. Kompanie. Wagner, Otto, aus Kreischa, l. verw. 7. Kompanie. Keullcht, Willy, aus Großölsa, l. verw. 5. Infanterie-Regiment Nr. 104. 3. Kompanie. Heidrich, Otto, Vizeselvwebel au» Bienenmühl», l. verw. 11. Infanrerie-Regiment Nr. 139. I. Kompanie. Huth, Ernst, Ltn. aus Dippoldiswalde, verw. 15. Infanterie-Regiment Nr. 181. 6. Kompanie. Jacob, Friedrich, Grfr. aus Bärenstein, vermißt. 7. Kompanie. Stiehl, Arno, aus Altrnberg, schw. verw. 12. Kompanie. Uhlich ll, Friedrich, aus Dippoldiswalde s. Minenwerfer-Kompanle Nr. 32. Weise, Johannes, aus Dippoldiswalde, vermißt. 12. Infanterie-Regiment Nr. 177. 4. Kompanie. Lotze, Richard, aus Reinholdshain s. Reserve-Jnfanterie-Regiment Nr. 241. n. Kompanie. Hauffe, Alfred, aus Berreuth s. auszugeben und die eingehenden Beträge bi» zum Ablauf von zwei Jahren nach Kriegsende mit 5 v. H. (ohne Zinseszins) zu verzinsen. Die auf die Kriegssparkarten eingehenden Beträge sollen zur Zeichnung auf die 5. Kriegs anleihe Verwendung finden. "Letzte Nachrichten! Mackensens jüngster Schlag. Berlin. (Amtlich) Seine Maj. der Kaiser sandte am 15. September folgendes Telegramm an Ihre Maj. die Kaiserin: Generalfeldmarschall von Mackensen meldet Mir soeben, daß bulgarische, türkische und deutsche Truppen in der Dobrudscha einen entscheidenden Sieg über rumänische und russische Truppen dovongetragen hat. Wilhelm. Fluchtartiger Rückzug der Rumänen in der Dobrudscha. Der Korrespondent der „Kölnischen Zeitung" in Sofia drahtet zur Lape in der Dobrudscha: Die rumänische Armee zieht sich fluchtartig aus die Linie Lzernavoda—Midzidic —Constanza zurück. Diese ist für Rumänien von ent scheidender Bedeutung, und von den dortigen Kämpfen wird bas Schicksal der ganzen in der Dobrudscha kämpfen den rumänischen Armee abhängen. (Man sehe das Tele gramm des Kaisers an die Kaiserin.) Das 4. griechische Korps. Berlin, 15. September. Das griechische Armeekorps, das sich unter deutschen Schutz begab, steht unter dem Kommando des kommandierenden Generals Lhatzopulos. Das Korps gliedert sich in drei Divisionen, die 5., 6. und 7 , die in Drama, Seres und Kawalla ihren Standort haben. Jede dieser Divisionen besteht aus drei Infanterie- Regimentern mit etwa 800 bis 1000 Mann, denen wieder zwei Gebirgsbatterien zugetrilt sind. Bei dem Korps be findet sich außerdem ein Artillerie-Regiment mit 9 Batterien. Die Gesamtstärke de« Korps kann also aus etwa 12 000 Mann geschätzt werden. Abberufung des Kommandeurs der russischen Garde. Schweizerische Blätter melden aus Petersburg: General Besobrasow, der bisherige Ches der rulstschen Gardetruppen, dem das 1. und 2. Gardekorps unterstellt war, wurde von seinem Posten abberusen. Die Absetzung wird auf die ungeheuren Verluste zurückgesührt, die die ruisische Garde bei den Kämpfen am Stochod erlitten hat. Weitere Ver änderungen in der russischen Generalität sollen unmittelbar bevorstehen. Eine englische Stimme zur Lage in Makedonien. Die englischen Blätter verhalten sich in der Frage, ob in Makedonien eine große Offensive der Alliierten ringe- leitet würde, zweifelnd. „Daily Mail" bemerkt, es bleibe nur noch ein Monat übrig, bi» auf dem Balkan der Winter «intrete, der durch Schnee und Ei» größere Truppen bewegungen sehr erschweren dürfte. Prinz Friedrich Wilhelm von Hessen, der bei Cara Orman den Heldentod fand, wur^e am 23. November 1893 al, Slt«st«r Sohn d«, mit derPrsniessin Magarete von Preußen, der jüngsten Schwester de» Kais,,», vermählten Prinz«» Friedrich Karl von Hessen aus der älteren, nicht regierenden landgräflichen Linie de« hessischen Fürstenhaus«» zu Frankfurt a. M geboren. Er stand als L«utnant im thüringisch«» Ulanrnrrgim«nt Nr. 6. Auch die beiden drei Jahre jüngeren Zwilling»brüd«r de« Ge fallenen stehen al» Leutnant» im Felde. Die 51 jährigen in Frankreich. Lin in dir französische» Kammer «ingebrachter Antrag geht dem „Berliner Tageblatt" zufolge dahin, die Jahre,- klasse 1885, die im nächsten Oktober entlassen werden sollte, unter den Fahnen zu behalten. Entladung. in einer französischen Pulverfabrik. Bern, 14. September. Nach französischen Blättern er eignet« sich in d«r Pulverfabrik in Bayonne eine Entladung. Der Schaden ist sehr btdeutend. 2 Personen wurdt» ge tötet, mehr al» 20 verwundet. England muß zum Seekrieg zurückkehren. In der Augustnummer der „Candid Quarterly Review" sühnt Gibson Bowles seinen Kampf gegen den Landkrieg und für den Seekrieg fort: „Für un» ist die Flotte und die See noch immer alle». Nicht» andere, ist wichtig für un». Gar nichts. Was wir sonst tun oder noch tun können mit dem Heere aus dem Lande, das tun wir nicht sür un», sondern nur sür unsere Verbündeten. Was wir mit der Flotte auf der See tun, tun wir sür sie ebensowohl wie für uns selbst. Für un» selbst ist nicht» anderes wichtig, als was zur See getan wird. Nicht»!" Was würden freilich die Bundesgenossen sagen, zöge sich England vom Landkriege zurück? Bald genug würden sie einen allgemeinen Kriegsstreik betreiben, denn England ist ja der eigentliche Kriegshetzer. Zu Mackensens Sieg. Berlin. Gleichzeitig mit dem Telegramm des Kaisers bringen das „Berl. Tgbl.", der „Lokal Anz." Md die „Boss. Ztg." Drahtberichte ihrer Sonderberichterstatter. In einem dieser Berichte heißt es: Ls mag der Heimat als ein bedeut sames, ihre Zuversicht stärkendes Zeichen gelten, daß dieKriegs- lage hier, wie sie sich zu Beginn des 3. Kriegsjahre» gestaltet hat, trotz neuer zu bewältigender Ausgaben, im großen Umfange als durchaus günstig und hoffnungsvoll betrachtet wird. In einem Berichte vom 14. September heißt er: Der König von Bulgarien verließ heute in Be gleitung des Kronprinzen Boris da» Hauptquartier, in dem er gemeinsam mit Enver Pascha längere Zeit geweilt und mit dem Kaiser und mit Hindenburg schwebende Fragen besprochen hat. Die Monarchen sind einander sichtlich nahe getreten. Don Hindenburg heißt es, daß er im Westen nicht nur Besprechungen gehalten, sondern auch Truppen besichtigt habe, deren gute Haltung und uner schütterliche Ausdauer im Kampfe an der Somme einen tiefen Eindruck auf ihn machte. Rumänischer Heeresbericht. An der Nord« und Nordwestfront schwache Zusammen stöße. An der Südlront in der Dobrudscha sehr heftige Gefechte. Die russisch-rumänischen Truppen gingen nach Norden zurück. Aus Athen wird über Amsterdam gemeldet: Dimitrakopulos hat ab gelehnt. Wettervorhersage. Keine wesentliche Aenderung. Ferkelmartt zu Dippoldiswald» vom 16. September. Bon den aufgetriebenen 14 Ferkeln und 3 Läuferschweinen wurden alle oeckauft zum Preise von üll—70 bezw. 75—40 M. pro Paar. Sparkasse z» Seifersdorf. . Nächster Erpeditlomtag Sonntaa den 17. Sept, vormittags V-1ll—>/-l Uhr. Sparkasse zu DtppoMrwalde. Erpeditione-Stunden: Sonntags:-nur am letzten Sonntvr de» Monats von V-2—>/,4 Uhr, an ollen Wochentagen von ö'/< du, 12 Uqr und 2 bis ' -L Ubr, Sonnabends nnu t-rbra^e an- bi» 2 Udr. Vermischtes. Entrüstung in Russisch-Polen. Der „Frkf. Ztg." er zählt ein alter Oberst das folgende ergötzliche Geschichtchen:. „Als ich den Kommandantenposten in L. übernommen hatte, wollte ich schier verzweifeln über die unglaublich großen Mengen von Dreck und Unrat, die in der kleinen polnischen Judenstadt aufgehäust waren. Alle Vorstel lungen oder Anordnungen, die eine Besserung dieser tröst, losen Verhältnisse zum Gegenstand hatten, blieben ergeb-, nislos. Da trommelte ich eines Tages die Bezirksvorsteher aus der ganzen Gemeinde zusammen und „pfiff" sie mächtig an: „Die Schweinerei ist unglaublich. Sogar vor der Synagoge liegt der Unrat meterhoch. Da» muh! ander» werden! Reinlichkeit..." — „Reinlichkeit", unter brach mich da ein alter, würdiger Kaftanträger, „ich weitz,^ Reinlichkeit ist das halbe Leben. Und, mein Herr Oberst, wir werden zuseben, daß alles besser wird. Noch heut«; werden wir anfangen. Und für morgen kann ich ver sprechen ..." — Da fuhr ich auf: „Tja, versprechen tun Sie alles, aber gemacht wird nichts! Nicht re den müssen Sie, sondern handeln, meine Herren, handeln . . — „Entschuldigen Sie, Herr Oberstleben", sagte da plötz lich in einem etwas vorwurfsvollen Ton der Alte, „mr handeln schon seit mehr al« fünftausend Jahren.. .^ I Ans einer Lebensbeschreibung. ...Al» Konrad sechzehn Jahre alt war, verlieh er di« Schule und trat bei seinem Onkel als Lehrling ein. Hier wurde er in die Geheimnisse der Wurstfabrikation eingesührt. Ein Jahix j später wurde er Vegetarianer. - . („Fliegende Blätter".) M)