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Vie griechische Krise. Das griechische Kaleidoskop zeigt auf einmal wieder «in neues Bild. Wie aus Athen gemeldet wird, hat sich Vas Gesamtministerium dem Rücktritt seines Präsidenten Zai- inis angeschlossen. Zaimis istder fünfte Ministerpräsident, den Griechenland seit Beginn des Weltkrieges hat, und dieser schnelle Wechsel zeigt am besten, wie schnell sich die Ver- hältnisse in Griechenland entwickelt haben. Da Grieche», land von der übrigen Welt durch die Maßnahmen der Entente völlig abgeschnitten ist, so sind wir bei Beurtei- lung dieses Ministerwechsels auf das angewiesen, was die Zensur unserer Gegner durchläßt. Bisher ist noch nichts Näheres über) die eigentlichen Gründe des Rücktrittes be- kanntgegeben worden, und man wird sj« jedenfalls wahr« heitsgemäß wohl erst nach dem Krieg« erfahren. Aber es «st als sicher anzunehmen, daß auch Zaimis «in Opfer der Entente geworden ist. Denn Schweres hatte er in der letzten Zeit; genug durchzumachen gehabt; muhte er doch sehen, wie die Selbständigkeit seines Landes Stück weise von seinen angeblichen Beschützern vernichtet wurde. Auch ist wohl die Vermutung richtig, daß hier ebenso, wie bei den früheren inneren Krise», Venizelos seine Hand im Spiele gehabt hat. Daß Zaimis gegangen ist, noch bevor die griechischen Wahlen ftattgefunden haben, muh eigentlich wunder« nehmen. Als er seinerzeit den der Entente wegen Deutsch freundlichkeit verdächtigen Skuludis ersetzte, hatten Eng land sowohl wie Frankreich nichts dagegen einzuwenden. Allerdings hat auch er immer das Bestreben gezeigt, feinem Lande die Neutralität zu erhalten, und das ist wohl schließlich auch sein Verderben geworden. Er hat sich nicht als das gefügige Werkzeug erwiesen, das man in London und Paris in ihm sehen zu können wähnte. Auch ihm mußten alle Zugeständnisse erst abgerungen werden, und er hat sich immer nur der Gewalt gefügt. Der Druck der Entente hat in Griechenland ein immer mehr wachsendes Mißbehagen hervorgerufen. Dieses fand seinen Ausdruck nach auhenhin in den Reservistenverbänden, deren Bestreben dahin geht, unter allen Umständen dem Könige die völlige Bewegungsfreiheit zu erhalten. Man kann sich denken, daß diese Vereinigungen deshalb der Entente ein Dorn im Auge waren, zumal ihr ja der so kläglich verlaufene Putschversuch in Ca. uiiki gezeigt hatte, wie wenig Rückhalt sie im Notfall im griechischen Heere hat. Da mußte dann jener Angriff auf die französische Gesandtschaft in Athen herhalten, den man ganz sicher nach bewährtem Muster selbst ins Werk gesetzt hatte. Er sollte zeigen, bis zu welcher Gemein gefährlichkeit das Treiben der Reservistenverbände ge diehen ist. Es ist nun möglich, daß Zaimis es nicht auf sich nehmen wollte, diesen Leuten ihr patriotisches Streben zu unterbinden, und deshalb ging. Möglich ist aber auch die andere Lesart, baß es ihm nicht möglich war, eine Verständigung zwischen dem König und Veni zelos herbeizuführen ; war doch von Ententeseite erst kürz lich die Meldung verbreitet worden, daß Venizelos und Zaimis sich aus einer mittleren Linie zujammengefunden hätten. Auf jeden Fall steht nur das eine fest, daß das Kabinett Zaimis zurückgetreten ist. Nähere Schlüsse werden erst erlaubt sein, wenn man feinen Nachfolger kennt. Soviel läßt sich aber wohl schon jetzt sagen, daß sich das Schicksal des Landes nunmehr schnell erfüllen wird.* —. Athen, 12. September. (Meldung des Reuterschen Bureaus.) Die Demission des Ministerpräsidenten Zaimis ist offenbar angenommen worden, sie wurde aber noch " nicht amtlich verlautbart. Amsterdam, 12. September. Nach einem hiesigen Blatte erfahren die Londoner „Times" aus Athen: Die griechischen Behörden hatten, da sie Anschläge befürchteten, in der Näbe der französischen Gesandtschaft eine Wache von 120 Mann aufgestellt. Der Anschlag gegen das Ge- fandtschaltsgebäude soll aber so rasch durchgeführt worden sein, daß es nicht möglich mar, die Täter zu verhaften. Der kommandierende Offizier und die 120 Soldaten der Wache wurden verhaftet. ! Bern, 12. September. Einer Meldung des Pariser „Temps" aus Saloniki zufolge hat sich in Verria ein nationaler Verteidigungsausschuß. gebildet. Ein Oberst aus Orfano hat erklärt, daß er mit seinem Bataillon die Sache des Ausschusses vertrete. Er ist zur Entgegen nahme von Instruktionen nach Saloniki abgereist. In Kozani sind dreihundert Freiwillige eingetroffen, die sich den Serben angeschlossen haben. London, 12. September. „Daily Mail" meldet aus Athen, die Annahme, daß der Vorfall bei der franzö sischen Gesandtschaft die guten Beziehungen zwischen Grie- chenland und den Alliierten stören würde, sei unberech tigt und beruhe auf einer falschen Auffassung der politl- schen Lage. Die Besserung der Beziehungen gehe daraus hervor, daß die griechische Regierung in den letzten Tagen selbst mit dem Vorschlag einer Teilnahme am Kriege unter gewissen Voraussetzungen zu den Alliierten ge kommen sei. Der Korrespondent der „Daily Mail" erfährt, dem griechischen Gesandten in Paris, und wahrscheinlich auch dem in London, sei mitgeteilt worden, daß Griechenland die Frage der Bedingungen beiseite lassen müsse, wenn es mit der Entente gehen wolle. Munition und Aus rüstung würden der griechischen Armee zur Verfügung ge stellt werden, im übrigen aber würde Griechenland auf einen Vertrag verpflichtet werden und sich auf „die Ge rechtigkeit und den Edelmut der Alliierten" (II D. Red.) verlassen müssen. Der Korrespondent glaubt bestimmt, -daß die Führer der liberalen Partei die Beteiligung Griechenlands am Kriege auf dieser Grundlage in Er wägung ziehen. Von den Kriegsschauplätzen. -s- Neues schweres Ringen Un nördlichen Somme- Gebiet. — Ei» einheitlicher russischer Maffenstob in den Karpathen abgeschlagen. — Deutsche Truppen in Siebenbürgen t Großes Hauptguartier, den 13. September 1010. Westlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Kronprinz Rupprecht von Bayern. Von neuem ist die Schlacht nördlich der Somme ent- brannt. Unsere Truppen stehe» zwischen Eombles und der Lamm» in schwerem Ringen; di« Franzosen sind in Bouckavesnes eingedrungen. Di« Arklloriekämpfe nehmen auf beiden Seiten "des Flusses mit grober Hef tigkeit ihren Fortgang. Front de» deutschen Kronprinzen. Rechts der Maa« sind französisch, Angriff« im Thiaumont-Abschnitt und an der Souvills-Schlucht blutig gescheiter». , Oe st kicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. -Die Lage ist unverändert. Kleinere russische Vorstöße wurden nördlich der Vweten-Mündung und bei Gar- bunowka (nordwestlich von Dünaburg) abgewiesen. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl. In den Karpathen setzten die Russe» auf der Front vom Smotrec (südwestlich von Zabie) bis zur Goldenen Mstritz zu einem einheitliche» Massenstotz an. Sie wurden überall unter grüßte» Verluste» von unseren tapferen, unter dem Befehl des Generals von Conta stehenden Truppen abgeschlagen. In Siebenbürgen sind dsukscho Truppen im Abschnitt von Heruianns'adt (Ntigy-Szebeu) und südöstlich von Hötzing (Hatszeg) mit den Rumäne» in Gesechtssüh- lung getreten. Balkan-Kriegsschauplatz. Die Bewegungen in der Dobrudscha vollziehen sich planmäßig. An der mazedonischen Front keine Ereignisse von be sonderer Bedeutung. Der Erste Generalquartiermeister. Ludendorff. (W. T.-B.) ^s- Erfolgreiche Angriffe deutscher Seeflugzeuge. Berlin, 13. September. (Amtlich.) Am 11. September griffen deutsche Seeflugzeuge vor Konstanza und südlich davon russische Seestreitkräfte an. Auf einem Linienschiff, einem V-Boot und einigen Zerstörern wurden einwando- freie Treffer beobachtet. Sämtliche Flugzeuge kehrten unbeschädigt zurück. Am 12. September abends unternahmen mehrere unserer Seeflugzeuggeschwader im Rigaischen Meerbusen einen Angriff auf feindliche Seestreitkräfte. Es wurden mehrere einwandssreie Treffer erzielt, ein feindlicher Zerstörer zum sofortige» Sinken gebracht. Trotz hef tiger Beschießung sind alle Flugzeuge unversehrt zurück gekehrt. -s- Lustangriff aus Venedig. Wien, 13. September. Amtlich wird verlautbart: Oestlicher Kriegsschauplatz. Front gegen Rumänien. Die Lage ist unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz. An der Isonzo-Front hält das feindliche Artillerie- feuer an. Zwischen Etsch und Astach-Tal ist ziemliche Ruhe eingetreten. Südö st kicher Kriegsschauplatz. An der Vojusa zeitweise lebhaftes Geplänkel. , j Ereignisse zur See. 4 In der Nacht vom 12. auf den 13. hat ein See- « flugzeuggeschwader Bahnhofsanlagen und mili tärische Objekte von Oeroignano mit zahlreichen Bomben gut belegt. Zwei große Brände, eine heftige Explosion in einem Objekte und mehrere Volltreffer in der Bahnhofsanlage wurden erzielt. Ein anderes Seeflugzeuggeschwader hat in der gleichen Nacht den Kriegshafen Vene dig angegriffen. Es wurden Volltreffer schwerster Bomben im Arsenal, in den Docks, bei den Gasometern, im Fort Alberone und in den Werftanlagen von Chioggia beobachtet, in Chioggia auch mehrere Brände. Beide Seeflugzeuggeschwader sind trotz heftigster Beschießung unoersebrt zurückgekehrt. -j- Der rumänische Rückzug in ver Dobrudscha. Sofia, 11. September, (verspätet eingelroffen am 13. d. M.) Bericht des Generalstabes: An der rumänischen Front längs der Donau Geschützfeuer bei Tekija, Widdin, Lom Palanka, Orenowo und Sistow. In der Dobrudscha geht die Offensive weiter. Am 10. September sind unsere Truppen in Silistria eingezogen, dessen Bevölkerung ihnen einen triumphähn lichen Empfang bereitet hat. Die dreifarbige bulgarische Fahne weht jetzt auf dem Fort Arabia. Wir haben in dem festen Platze 10 Festungsgeschütze und eine große Menge Kriegsmaterial vorgefunden. Die feindlichen Truppen haben sich, von unserer Kavallerie verfolgt ans beiden Donauufern nach Nordosten und Osten zurückgezogen. Der Rückzug der Rumänen, Russen und Serben, besonders aber der ersteren, geht unter den schrecklichsten Grausamkeiten gegen die wehrlose Vevölkerung vor sich. Der Armeeführer berichtet unter dem 10. September, was folgt: „Vom ersten Tage nach Ueberschreitung der Grenze an habe ich eine Reihe von schändlichen Ilnmenschlichkeiten der rumänischen Armee festgestellt, die sich mehr und mehr als Taten einer unglaublichen Vertiertheit herausstellen." So haben die rumänischen Behörden einige Tage vor der Kriegserklärung der Bevölkerung alles Vieh ohne förm liche Requisition entführt. Auf seinem Rückzug hat der Feind besondere militärische Abteilungen zur Nieder brennung der bulgarischen Dörfer gebildet. Die Dörfer Ciskioej, Aitomrovo, Srebarna, Dschumaja, Mahale, Tatar, Aatmadja und andere in der Umgebung von Tutrakan und Silistria brennen noch. Eine bei Sansanlar geschlagene Abteilung, welche fluchtartig auf Silistria zurückgegangen war, hat am 7. September abends eine ganze Kompagnie mit zwei Offizieren in das Dorf Sre barna geschickt, welche dort die ganze männliche Ve völkerung festnehmen und in der Nacht haben umbringen lassen; Platz und Straßen des Dorfes liegen voll Leichen der Unschuldigen, aufs unmenschlichste verunstalteten Opfer. Eine Anzahl Kinder desselben Dorfes sind in den Häusern eingeschlossen und verbrannt worden. -s- Vergebliche Fliegerangriffe auf deutsche Städte. Berlin, 12. September, nachts. Am 9. September abends erschien ein feindlicher Flieger, anscheinend ver- irrt, in der Gegend von Rottweil und warf drei Bomben, die, ohne Schaden anzurichten, auf unbebautes Land fielen. Ebenso erfolglos blieb ein am 10. September unternommener Angriff mehrerer Flugzeuge auf die mili tärisch bedeutungslose Stadt Saarburg. s Krtstlanta, 13. September. Londoner Meldungen zu»; folge wurden die folgenden norwegischen Dampfer mit Bannware versenkt: „Ederhorn" (936 Tonnen), „Freda- vore" (1576 Tonnen), „Furu" (2029 Tonnen), „Polynesta" (4064 Tonnen) und „Elisabeth IV" (7395 Tonnen). London, 13. September. „Lloyds" melden: Der Dampfer „Lyderhom" aus Bergen ist gesunken; die Be satzung ist in Sicherheit. Ausland. - -s- Der Schweizer Kompensationswaren-Verkeßr. In dem soeben erschienenen 4. Bericht des Bundesrats über seine aus Grund außerordentlicher Vollmachten ge- troffecken Maßnahmen, umfassend dfn Zeitraum vom 15. Mai bis 1. September, wird u. a. eine eingehende Darstellung der schwierigen Verhandlungen mit der En tente und Deutschland über den Kompensationswarenver- kehr gegeben und festgestellt, daß die schweizerischen Vor schläge in den Pariser Verhandlungen über die Kom- pensatlouen auf grundsätzlichen Widerstand stiegen und schließlich bestimmt abgelehnt wurden, so daß die Ver handlungen säst durchweg ein negatives Ergebnis hatten. Immerhin sind während der Verhandlungen mit Deutschland von einzelnen Ententestaaten gewisse Zusicherungen gegeben worden, nach Möglichkeit für Be schaffung dessen zu sorgen, was die Schweiz für die Aufrechterhaltung des wirtschaftlichen Lebens unbedingt bedarf. Die Verhandlungen mit Deutschland in Bern werden im Bericht nur kurz berührt, da sie bei Abschluß des Berichtes noch nicht abgeschlossen waren. Der Bundesrat stellt fest, daß die bisherigen Ergebnisse voraussehen lassen, daß es mit Deutschland zu einer annehmbaren Lösung kommen wird, die der durch die Verhandlungen in Paris für die Schweiz geschaffenen Lage gerecht wird und ihr durch Leistungen im Rahmen ihrer eingegangenen Verpflichtungen und der eigenen Landesbedürfnisse diejenigen Gegenleistungen gewähr leistet, die im Interesse von Industrie, Geweroe und Landwirtschaft für den Lebensunterhalt des Schweizer volkes und für die Bedürfnisse der Armee beansprucht werden müssen. Das Abkommen wird sofort nach er folgter Genehmigung veröffentlicht werden. -s- „Anerfreuliche" Erfahrungen eines Engländers l« Spanien. London, 13. September. iDer englische Zeitungs magnat Lord Northcliffe klagt in einem Aufsatz, den er feinen Blättern aus Spanien sendet, über die unerfreuliche Ueberraschung, die er dort gefunden habe. Für englisches Geld habe er ein Agio zahlen müssen. Er habe aus den Zeitungen ersehen, daß der Glaube an den Sieg und die Unüberwindlichkeit der Deutschen in Spanien sehr weit verbreitet sei, und als besonders unangenehm habe er die bereitwillige und freundliche Aufnahme der Deutschen in der spanischen Gesellschaft empfunden. Ein großer Teil der spanischen Aristokratie, die gesamte Kirche und weite Kreise der Mittelklasse seien deutschfreundlich. Ueberall habe er die Spuren deutscher Industrie gefunden: deutsche Lokomotiven, deutsche Kla viere, deutsche elektrische Anlagen und chemische Produkte. -s- keine Staatsmonopole in Rußland. Wie aus Kopenhagen gedrahtet wird, wurde dieser Tage, dem „Golos Rusky" zufolge, die Einführung neuer Staatsmonopole nochmals im russischen Ministerrat bs^ raten. Trotzdem der Ministerpräsident Stürmer sich für die Einführung gewisser Monopole aussvrach, siegte dke' Auffassung des Finanzministers Bark und des Landwirt schaftsministers Bobrinski, daß Monopole schädlich seien/ da sie die von ihnen betroffenen Industrien zugrunde richteten. Der Ministerrat beschloß infolgedessen die Ein stellung aller Vorarbeiten zur Einführung der von Stürmer geplanten Monopole. Kleine politische Nachrichten. - s- Die halbamtliche „Nordd. Allg. Ztg." meldet unterm 13. d. M., oatz der norwegische Gesandte in Berlin im Auftrage seiner Re- gicrungchie Neutralitätserklärung Norwegens erneut bestätigt hat. - i- Syrischen Blättern zufolge treffen in Damaskus unablässig arabische Stammchess und Scheits aus der nördlichen Gegend des Hedschas ein, um ihre Treue und Ergebenheit an da» Kalifat »u bekunden. - s- Bei den Wahlen im nordamerikanischen Bundesstaat« Maine haben die Republikaner zusammen mit den ProgreMen einen großen Sieg davongetragen. Sie erwählten den Gouverneur, zwei Senatoren und vier Mitglieder des Repräsentantenhauses. — Keine angenehme Nachricht für den „großen" Demokraten Wilson li Aus dem Reiche. - -s- Reichszuschüsse bei Karloffelbezng. Die Ver- Handlungen über Bewilligung von Reichszuschüssen, durch welche der Kartoffelpreis frei Keller auf 4,75 für den Zentner, im Kleinverkauf auf 5,50 für den Zentner; ermäßigt werden soll, sind nunmehr abgeschlossen. Das Kriegscrnährungsamt gibt hierüber folgendes bekannt: „Gemeinden, die für Kartoffeln aus der Ernte 1918 den Preis frei Keller des Verbrauchers auf höchstens 4,7S Mark für den Zentner, den Kleinhandelspreis bis ein schließlich 15. Februar 1917 auf höchstens 5,50 für den Zentner festsetzen, erhalten vom 1. Oktober 1916 ab ein Drittel der Kosten für die über die genannten Sätze hinausgehenden Aufwendungen aus Reichsmitteln er stattet, wenn diese Kosten im übrigen anderweitig auf gebracht werden. Die Gemeinden haben jedoch der höheren Verwaltungsbehörde nachzuweisen, daß sie mit Rücksicht auf die örtlichen Verhältnisse Höhere Aufwendungen machen mußten, als durch einen Preis von 4,75^ bezw. 6,50 gedeckt werden." (W. T.-B.) -si Malzverwendung in den Vierbrauereien. Viel fachen Wünschen aus den Kreisen der Brauindustrie ent- sprechend ist durch die Bundesratsverordnung über die Vorausverwendung von Malz in den Bierbrauereien vom 8. September 1916 (R. G. Bl. S. 1007) den Brauereien gestattet worden, im laufenden Monat bereits bis zu einem Drittel ihres Malzkontingents, das ihnen für das kommende Kalendervierteljahr zusteht, im voraus zu verwenden Bei der Berechnung dieses Borverbrauches sind die Kontingent sätze der bisherigen gesetzlichen Regelung zugrunde zu legen. Es dürfen jedoch aus diesem Umstand nach der Absicht der maßgebenden Neichsstellen keinerlei Schlüffe auf di« endgültige Höhe des demnächst für das neue Be- triebsjahr festzuseßenden Braukontinaents gezogen werden».