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Verlust bei Butt« während d« Beförderung eintretrn kann, äußtrtt stch kürzlich die Handelskammer in Frank furt (oder) in folgendem Gutachten: Es ist wahrscheinlich, wenn nicht gar gewiß, daß Butter, dkt einW sangerln Versandt unterliegt, wie jetzt feuchte Wäfe, iNUerhalb 24 die 48 Blunden eisten GewtchtSvtrlstst erleidet. Lyle hoch dieser ist, richtet sich danach, ob die Butter vorzüglich au«- ' gearbeitet oder wasserreich ist. Auch die Jahreszeit, ist welch« dH Butt« versandt wird, spielt bei der Größe de« durch Feuchtigkeit,schwund heroorgerufenen Gewichts verluste» eine Rolle. In der Herbst- und Winterszeit ist die Butter in den meisten Fällen von spröder, trockener Struktur, so daß ein Gewichtsverlust innerhalb 24 Stunden vost 6 bi» 12 Gramm am Pfund eintreten kann. Anders liegt die Sache im Sommer, wo die Butt« in den meisten Fällen weich ist und einen ziemlich hohen Wassergehalt haben kann. Derartige Warr, in billigerem Ptrgamenlerfatz- papier, das ein wenig durchlässig ist, «ingepackt, kann sehr wohl durch Austrocknen während des Transporte« inner halb 24 bis 48 Stunden bi» zu 12, ja bis zu 16 Gramm am Pfand am Gewlcht verlieren. SchMtdem. Die Obsteinfuhr aus der Elbe von Böh men nach Deutschland läßt sich wiederum lebhaft an. Es find vom 1. bis mit 10. September bereits 14 befrachtete Obstkähne hier eingetrossen. Nach erfolgter Revision setzten sie ihre Fahrt fort; da» Reiseziel dieser böhmischen Obst- zlllen war Berlin. Diese Obsttransporte kanten von Lo- bofitz, Aussig, Topkowitz und Letschen und bestanden vor herrschend aus Aepfeln. Leipzig. Einem Gast« ist einer Wirtschaft ist Leipzig fiel am Freitag abend da« Gebärest zweier justget Leute auf, die beide kotz ihr« Jugend, recht reicht che Zechen machten und sich auch Mtnuvtk den bei Wist siWoen Frauenspersonen recht freigebig zeigten. Er bezeichnete di« Pärchen d« PyMi, die sich die lockere Gesellschast näher vornahm. Im Besitze des einen 16jährigen Burschen fand man über 1100 Mark, bei dem anderen gleichalterigen 75 Mark vor. Das Verhör ergab, daß sich beide atzt! rin« Vergnügungsfahrt von Chemnitz , aus befändest. Der eine Halle dort im Februar d. I. feinem GeschästSkerrn 1500 Mark Geld unterschlagen und diese T5t btrtit» Mit 6 Wochen Gefängnis gesühnt. Er war igln vätstair gelungen, von dem veruntreuten Gelde 1100 Mark beiseite zu bringen. Jetzt halte er nun den Entschluß gefaßt, mit seinem Freund« die Summe durch- zubringen. Die Ausführung ihrer Pläne ist ihnen nun durch ihre Festnahme vereitelt worden. Hüyrnsttkn-Sttistthak. Im benachbarten Oberlungk- Witz würde nachts d« Ladest des Bäckermeisters Albrecht vbtt Einbrecher»« Heimgel ncht, die aller Eßbare an sich nahmen und in zwei im Laden beslndlichen großen Körben syrtschasften. Den Einbrechern, die sich durch Eindrücken^« Scheibe des Ladenfensters Zugang verschaflt hatten, fielen Ptote, Brötchen, Mehl, Zucker, Butter, Margarine, Quark, Litt usw, in oie Hände. Außerdem wurde die Ladenkasse erbrochen üstd ihtes Inhalts beraubt. Werdau. Nach der neuen Friedhofrordnung soll von jetzt an füf die Denkmäler kein Kunststein mehr verwendet werden. Diese Bestimmung wurde in der letzten Stadt- oerordnetestsitzung besprochen, wobei Herr Bürgermeister Rudolf heroorhob, daß die Kunftsteindenkmäler immer mehr in Wegfall kommen sollten, um den Friedhöfen ein mehr künstlerische« Gepräge zu geben. Die Schädigung einzelner Gewerbetreibender, die hitrdurch entstehe, sei zwar zu beklagen, doch gehe das Allgemeinlnteresse vor j ' Glockengruß. Aus dem Hauptbahnhof in Innsbruck langten dieser Tage au» Vorarlberg 6 reichgeschmückle Glocken an. Auf der größten der Glocken stand nach den „M. N. N." mit Kreide: Drauß'n hear i schiaßen, 's Läuten tuat mi verdiaßen: Meine Buam von der Gmoan Laß i a nit alloan. I geh auf und davon Und wer a Kanon. Kirchen-Nachrichten. Mittwoch den 13. September 1916. Dippoldiswalde. Abends 8 Uhr Kriegrbrtstunde: Sup. Hempel. Nach der Kriegsbetstunde findet Feier des heiligen Abendmahls statt. Sopransolo: „Erquicke mich mit Deinem Licht" von Alb. Becker. Reickftädt. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde. 1 Sadisdorf. Abends 8 Uhr Jungfraurnverein. Schelkerhan. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde im Pfarrhaus«. Sei,er»dorf. Abends 8 Uhr Kriegsandacht mit an- schließender Abendmahlsfeier. Donnerstag den 14. September 1916. Iohnsbach. Abend» 8 Uhr Kriegsbetstunde. Kipsdorf. Abend» >/26 Uhr Kriegsbetstunde: Pastor Gilbert - Schellrrhau. Kreischa. Abend- 8 Uhr: 95. Kriegsbetstunde. Oelsa. Abends >/29 Uhr Jungmädchenabend. Possendorf. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde mit an schließender Abendmahlsseier: Pastor Schneider. Reinhardtsgrimma. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde. Freitag den 15. Sep'ember 1916. Reichstädt. Abend« 1/2 9 Uhr Jungmädchenabend im mittleren Gasthof. Sadisdorf. Abend» 8 Uhr Kriegsbetstunde. Sonnabend den 16. September 1916. Posfendorf. Vormittag» .10 Uhr Wochenamt: Pastor Schneider. Letzte Nachrichten. Amerikanische Postbeförderung unter Vermeidung der britischen Zensur. Neuyork. Nach einer Meldung aus San Francisco werden Transportschiffe des Heeres der Vereinigten Staaten von nust an amerikanisch« Post nach Manila und China beförderst, sowie deutsche Post erster Klasse (das heißt geschlossene Briefe Und ähnliches), die nach denselben Be stimmungsorten o«ht. Diese Maßnahme ist getroffen wor den, um die britische Zensur zu vermeiden. Das jämmerliche BalkaGDiasko der Entente. Zürich, 11. September. Oberst Egli untersucht in den „Basler Nachrichten" die Aussichten der Alliierten auf dem Balkan und zweifelt sehr, ob die Armeen der Alliierten auf der 500 Km Front, die der Strecke Basel—Lille ent spricht, imstande sein werden, die Elastizität und Angrisfs- freiheit zu bewahren. Zu ein«m ähnlichen Urteil gelangt di« „Züricher Post". Pie Weiht: Mast kann es schon jetzt ayssprechen, daß der PIän dec Entente, Bulgarien durch Angriff von 2 Selten zu erdrücken, die Verbindung zwischen Mitteleuropa und der Türkei zu durchschneiden und den Fall de» seiner Anschlusses beraubten ysmanen- reiches herbei,uführen, für absehbare Zeit gescheitert ist. Stegemann schätzt im „Bund" die Teilerfolge der Alliierten an der Westfront als sehr gering «In. Dagegen verspricht er sich viel von dem stürmischen Borrücken der Deutschen und Bulgaren in der Dobrudscha.. Das bedrängte Venedig. „Corriere della Sera" bringt die Zuschrft eines Äbge- hidsteten, wonach die österreichischen Flugzeuge fast un fehlbar in jeder mondhellen Nacht nach Venedig kommen. Der Abgeordnete verlangt Vergeltung»-Maßregeln, vor allem eine ernstliche Bombardierung Polas. Wenn man entschlossen oorgehe, müsse man Pola ernstlich treffen können. Wir sind besiegt, M — wissen wirs nicht. Am Sonntag unternahm der gewesene Minister Sa» landra in Liuffelli nochmal» mit den abgebrauchten Argu menten einen Versuch, die Politik Italiens zu verteidigest. Der köstliche Schluß seiner Rede war die Mitteilung, daß die Mittelmächte bereits virtuell vollkommen besiegt seiest; nur sei e» ihnen noch unbekannt. Vertagung des irischen Homerule-Gesetzes bis nach dem Kriege. Amsterdam, 11. September. Lin englischer königlich« Erlaß vertagt die Einführung von Homerule in Irland Wiederum auf sechs Monate. Sei dann der Krieg nicht beendet, so wird ein weiterer Erlaß einen neuen Termin bestimmen, jedoch nicht länger als bis zum Ende des Krieger. Die Katastrophe des Ueberdreadnoughts „Leonardo da Vinci". Bern, 11. September. Die heutige italienische Presse enthält die amtliche Bestätigung der Mitte August durch Meldungen französischer Blätter bekannt gewordenen Katastrophe des italienischen Ueberdreadnoughts „Leonardo da Vinci", wonach dessen Untergang am 2. August abends erfolgte. Das verspätete amtliche Zugeständnis erweckte in der italienischen Presse großen Unmut. „Secolo" meint, «inen derartigen Beweis de» Mißtrauens könne das italienische Volk sich nicht gefallen lassen. Allgemein wird vermutet, daß das Schiff einem Anschlag zum Opfer ge fallen sei. „Corriere della Sera" entschuldig das verspätete ämtliche Eingeständnis mit der Notwendigkeit einer vor hergehenden strengen Untersuchung über die Ursache der Katastrophe. („Leonardo da Vinci" ist 1911 «baut und hat 22 500 Tonnen Gehalt.) LH .^2 Ein Riesenstreik in Amerika. Neuyork, 11. September. Die Vereinigten Gewerk schaften haben gestern abend in einer Versammlung einen Generalstreik sämtlicher Mitglieder der genannten Gewerk schaften, zusammen 800000 Personen« als Sympathie- kündgebung für die ausständischrnEisenbahn- und Trambahn- angestellten vorgeschlagen. Vor der Durchführung des Streiks ist es notwendig, in jeder einzelnen Gewerkschast darüber abzustimmen. 25 frische englisch-französische Divisionen Z für die Sommeschlacht. Schweizerische Blätter berichten aus Mailand: „Secolo" meldet au» Pari», das 25 englisch-französische Divisionen für die Fortsetzung der Operationen an der Somme bereit stehen, ein Abflauen der Kämpfe sei daher oorläusig nicht zu erwarten. Wenn auch nicht die Abrede gestellt werden soll, daß die Allliertrn noch weitere Truppenmengen an der Somme ins Feuer bringen werden, so ist doch aber zu bezweifeln, ob die Franzosen und Engländer zusammen wirklich 25 Divisionen zur Verfügung stellen werden. Die Hilfs- Kuppen, die der Vieroerband aus Portugal Herbetgerusen hat, und dieser von Italien sehnlichst erwarteten, sollen dort oben die Lücken aussüllen, die die Engländer und die Franzosen nicht mehr auszustopfen vermögen. Man wird dabei in der „Secolo"-Mel suntz nicht viel mehr als ein ausgebauschtes Beruhigungsmittel für die nervösen Italien« zu erblicken haben. Eine italienische Schwarze Liste. Amsterdam, I I. September. Dir „Times" vernimmt aus Rom, daß die italienische Regierung dem Vorbild der englischen und französischen Regierung nachgeknmmen und ein« Schwarze List« dtrietittzM Firmen neutralen Länder ausgestellt hat, Wesche in engen Handrlsbefkhuigen SU Untertanen feindlicher Länher ft«h«n. Dt«se List« wird in Kürz« »eröfstMlicht weiden und VH Italienern da, Hastdeltreibtst niit den angeführten FWtn verboten. Äste genaue Untersuchung soll Nach anderen Unternehmung«» angestellt «erden, dl« unter deutscher KoNtrölle handel». LDie rumänische Königssamilie auf der Flucht. Budapest, 11. September. Die hiesigen Mlttagsbllttter gebest eiste Meldung der Bukarester „Moldova" wieder, wonach die rumänische Königssamilie Bukarest verlasst» hat. Der augenblkScichr Aufenthaltsort der königlichen Familie ist nicht bekannt. Der König soll laut «in« Meldung nach einem in Eile neu hergestellten Palais in Galotz gezogen sein, Nach einer anderen Information be findet er sich in Jassy Diese letzte Meldung ist wahr- scheinlicher, da auch die gesamten Staatska,sen, alle Ml- nistetien und die obersten Behörden ihren Sitz nach Jassy verlegt haben. Die Vergröherung der japanischen Seemacht. Amsterdam, I I.Srptentbet. Nach Meidustgen englischer Blätter haben die japanischen Schiffswerften Kontrakte mit japanischen Handelsgesellschaften abgeschlossen für den Bau von 104 Schiffe» mit einem Inhalt von 464 370 Tonsten, d'e var Ende des Jahre» 1918 ausgeliefert sein müssest. Die Weiften würben gezwungen, nfüe auslän dische Besteltustgen zstiückzuwetjen. D« Stahl wird aus den ÄerrinigtrU Stüatett bezogen. k Aber jetzt wie überhaupt Kopenhagen. Nach Petersburger Meldungen ruft di« gegenwärtige Kriegslage an der rumänischen Front in russischen wie in rumänischen militärischen Kreisen lebhafte Beunruhigung hervor. Der Zar berief «inen großen Kriegs rat nach dem Hauptquartierj an dem auch Iwanow und der rumänische Oberbefehlshaber teilnehmen werden. Di« rumänischen Offiziere haben namentlich die Aufgabe, die rumänischen Wünsche vorzubringen und den Zaren an fein Versprechen zu erinnern, Rumänien so viel russische Truppen zur Verfügung zu stellen, daß Rumänien gegen jede feindliche Invasion gesichert ist. Bulgarisches' Stimmungsbild. Sofia, 11. September. Vorgestern nachts 12 Uhr zog die hiesige rumänische Gesandtschaft mit der aus Konstan tinopel unter dem Schutze einer großen Schar von Geheim polizisten und Schutzleuten ab Im Nachtdunkel, geheim und ge räuschlos, kaum von der Bevölkerung bemerkt, vollzog sich die Fahrt nach dem Bahnhofe. Dafür zogrn gesteru mittag unter strahlender Sonne zum ersten Male 1200 rumänische Gefangene von den Regimentern 24 und 56 hier ein. Kaum daß der Zug durch die Menschenmenge den Weg sand. Stumm sah die Bevölkerung die lang« Reihe trauriger, niedergeschlagener Gestalten, die sir nicht belästigte. Kein Wort war hörbar, aber die bulgarischen Herzen schlugen schneller bei dem Anblick dieses Geschenkes, das die bulgarische Arme« schon nach so kurzer Zeit dar gebracht. Wiederum wurde der hochentwickelte Geist der Bevölkerung bemerkbar, der bei keinem Anlaß überaus jubelt, sondern sich stets korrekt verhält. An der Küste von Kerry, so cheldet der „New York Herald", sind Kisten mtt Bomben und andere Erplosionsstofse aufgefunden wor den, was man mit der Affäre Casement in Verbindung bringt. Ein neuer Aufruf an das griechische Volk! Haag, 11. September. Die „Agence Hava»" meldet aus Athen: Das Landrsverteitigungskommike richtete «inen neuen Aufruf an das Volt, in dem es seine zwei Ziele angibt, eine rationale Armee auszurüsten, die imstande ist, die Eindringlinge zu vertreiben und die leitenden Männer zu zwingen, der griechischen Regierung nationale Richtung zu geben. Wenn diese Ziele erreicht sind, wird das Komitee zu dem statu» que zurückehrech weil die Bewegung weder gegen die Dynastie noch gegen den König gerichtet ist. Ein Riesenbrand entstand nach dem „Rußkoje Slowo" im Petersburger Hasen, wo die Handekschisst gelöscht werden. Die für Petersburg aufgespeicherten Gekeideoorräte wurden ver nichtet. Das Feuer brach um Mitternacht in einen» elek trischen Getreidekrahn au». «7 Das Eindämmen des Aufruhrs in Niederländisch-Jndten. Haag, 11. September. Der „Nieuwe Rotterdams-« Courant'' meldet aUs Surabaya: Nach heftigen Kämpsen ist MuareTambest (Nlederländisch-Jndien) wieder genommen worden. Die Rebellen verloren 50 Mann. Mn Kukuksei? Aus London meldet der „Temps", daß die englische handelspolitische Kommission sich bereit« in mehreren Sitzustgen mit der Frage beschäftigt hat, wie die Beschlüsse der Pariser Konferenz zu verwirklichen wären. Man hofft, in einiger Zeit in der Lage zu sein, der Regierung Vor schläge zu unterbrelttn, die gestatten, nach dem Krieg den wirtschaftlichen Kamps gegen Deutschland durchzusühren