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inner« bei diesem Anlaß daran, daß der Tod bekanntlich ziemlich lange toLhrt!" Airchen-AWhrichten. Freitag den 8. Krp'imber 1916. SchmiedrhrrU. Abends 8 Uhr Krkgsbrtstunde: Pfarrer K irkner. Letzte Nachrichten. Käse. Verteilung. Dippoldiswalde. Durch Bestimmung des Präsidenten des Krieg,ernährungramk ist vom l. September an die Berteilung von Aurlandskäse (holländischer und dänischer) geregelt worden. Anfragen von Wiederverkäufe»» im Kommunaloerbande Dippoldiswalde find umgehend an di« Firma Louis Schmidt Dippoldiswalde zu richten. Munltionsmangel in Rumänien. Wien, 5. September. In einer dem Wiener Bericht erstatter der „Basler Nachrichten" gewährten Unterredung äußerte sich der bulgarische Generalissimus Sawow dahin, daß da» in Rumänien vorhandene Munitionsmaterial absolut nicht ausreiche. Der Bedarf an Artilleriemunition fei im Weltkrieg bekanntlich in» Ungeheuerliche gestiegen. Ausgeschlossen erscheine, daß Rumänien diesen Bedarf an Munition im Wege de» Bierverbande» decken könne. Die Mvnitionsnöte Rumänien» seien ihm wohl bekannt und er sehe den Ereignissen in Rumänien zuversichtlich entgegen. 3ÜVVVV Mann englische Verluste an der Somme. Haag, 6. September. Die „Daily News" sagen, daß Lie englische Offensive seit Juli den Engländern mehr als 300000 Mann gekostet habe Auch dit jetzigen Angriffe seien äußerst verlustreich. Aber trotzdem würden Engländer und Franzosen keine Opfer scheuen, um weitere strategische tvorteik zu erringen. Dir ersten deutschen Rubel. Die ersten deutschen Rubel sind jetzt in Wilna ausgr- geben worden. Die neuen, auf Rubel lautenden Dariehns- scheine sind gesetzlicher Zahlungsmittel. Ihr Kurs ist stets dem des russischen Rubel» gleich, dessen Kurs durch Ver ordnung festgesetzt wird. Vorstellung der Entente-Diplomaten in Madrid. Genf, 6. Septünber. Die stets gut informierte „Corri- spondenca de Efpagna" meldet, daß der Vierverband der spanischen Regierung eine Note überreicht hat, in der die verbündeten Regierungen den Wunsch aurdrücken, daß Spanien die U-Boot-Waffe als unerlaubte Waffe ansehen möge. Der Stillstand der rumänischen Operationen. Genf, 6. SeMnber. Der „Petit Parifien" meldet, daß der rumänkW Vormarsch infolge Gelände- und Berprooiantierungsschwierigkeiten sich gegenwärtig verlang samt habe Flucht aus englischem Steuerdruck. Amsterdam, 6. September. Um der englischen Ein kommensteuer zu entgehen, hat die in England eingetragene Aramaya, Franca Ltd?kyren Sitz nach Genf verlegt. Die englischen Blätter verlangen Maßnahmen, damit dieses schlechte Beispiel nicht weiter nachgeahmt werde. Bulgariens Rachezug gegen Rumänien. Sofia, 6 September. Unterrichtsminister Peschow er klärte dem Korrespondenten der „Schlesischen Zeitung" in einer Unterredung, daß die Bulgaren in absoluter Ruhe die Kriegserklärung an Rumänien erwartet und ausge nommen haben. Rumänien schuldet uns noch viel beson ders von 1913. Jetzt werden wir uns gut bezahlen lassen und unsere geliebten Brüder befreien. Die Begeisterung bei der Musterung neuer Rekmten ist so groß, daß diese flehend um ihre Zulassung zum Kriege gegen das ver brecherische Rumänien bitten. Vertagung der dänischen Parlamentsneuwahl? Kopenhagen, 6. September. Es scheint, daß die däni schen Neuwahlen, die bevorzustehen schienen, plötzlich wieder in Frag« gestellt sind. Die Verhandlungen zwischen den Abgeordneten der Parteien wegen Bildung eines Koalitions ministeriums scheiterten seinerzeit an den Forderungen der Regierungspartei. Erstens sollten je 6 Portefeuilles den beiden Gruppen zukommen, der Ministerpräsident jedoch aus der Regierungspartei entnommen werden, während die Opposition die Wahl des Kabinettschefs dem König überlaßen wollte. Zweitens wollte die Opposition die Entscheidung über den Berkaus der westindischen Inseln oon dem Ausfall der Wahlen abhängig machen. Die strikten Neutralen. Berlin, 6. September. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" teilt mit: Der Königlich Niederländische Gesandte und der schweizerische Gesandte haben in Berlin im Auf trage ihrer Regierungen die Erklärung strikter Neutralität gegenüber den kriegführenden Staaten erneut bestätigt. Nach einer Madrider Meldung hat die spanische Regierung ihre Neutralitätserklärung veröffentlicht. Verlegung der englischen Munitionsfabriken an die Westküste. Köln, 6. September. Au» Rotterdam wird der „Kölni schen Zeitung" gemeldet: Nachdem die Luftschiffangrisfe auf die englische und schottische Küste sich in letzter Zeit gemehrt haben, hat die englische Regierung auf Drängen der Arbeiter bestimmt, daß die Munitionsfabriken von Chatam, Hulk, Dunde, und Freetown nach der Wrstküfle SchotUands verlegt werden. Der Eindruck des rumänischen Krieges ' in Makedonien. Berlin, 7. September. Der „Boßischen Zeitung" wird von der griechisch-makedonischen Grenze unterm 3. September gemeldet: Die Nachricht von der Kriegserklärung Rumäniens hat hier weniger Eindruck gemacht als die Entferung der bewährten griechischen Generalstäbler Dusmanis und Metarar und ihre Ersetzung durch Mdschopulos. Bon dem Eintritt Rumäniens in den Krieg erwartet man nichts, man sagt, er werde höchsten» zu einer Verlängerung des Krieges führen. Das rasche Eingreifen Deutschland» und die Be schießung Bukarests durch deutsche Zeppeline wird al» An zeichen dafür angesehen, daß die Mittelmächte sich nicht überraschen lassen. Die deutschen Zeppeline über Bukarest. „Djennik" veröffentlicht au« Rusischuk folgende Einzel heiten über die BeschittzUng der rumänischen Hauptstadt durch Zeppeline: Der Angriff der deutschen Luftschiffe hat einen großen Erfolg gehabt. Die Zeppeline warfen auf das Zentrum der Stadt 2600 Dynamit, die da» Zen trum fast vollständtg zerftöiten. Ein großer Erfolg wurde auch beim Arsenal erzielt, dessen Pulvermagazin in die Luft flog. Die Gebäude des Arsenals wurden fast voll ständig zerstört. In Kotroceni, wo die königliche Familie wohnt, sind die angerichteten Verwüstungen ebenfalls sehr groß. Kein Haus blieb unbeschädigt. Die Eisenbahn station Filaret und der Stadtteil, wo sich diese Station befindet, gleichen einer Ruine. Auch der Bukarester Vor ort Dudest wurde arg zugerichteU Rumänische Kultur. Sofia, 6. September. Die Rumänen verübten beim Abzug aus der Dobrudscha schreckliche Greueltaten gegen die bulgarische Bevölkerung. Schon über 2000 Flüchtlinge sind in Bulgarien eingetroffen, für deren Verpflegung ge sorgt wird. Aus allen Provinzstädten kommen immer Nsue Zustimmungen der Zufriedenheit wegen der Kriegs erklärung und des unbegrenzten Bertrauens zu der Regierung. Anläßlich der großes Erfolge in der Dobrudfcha werden überall Siegesgottesdienfte in ganz Bulgarien ab- grhalten. Bei der Parade von Einjährig-Freiwilligen, die als Offiziersanwärter ausrücken, hielt Generalissimus Jekow eine lange patriotische Rede. Bek der Auslosung wollte niemand zum Etappendienst, sondern alle an die Front, besonder» gegen Rumänien. Im Armeestabe treffen fort während neue Angebote von Alten und Jungen ein, dt« als Freiwillige gegen Rumänien gehen wollen. Die Abreise der Gesandten aus Bukarest. Kopenhagen, 6 September. Der Prioatkorrespondent der „Nationaltidende" in Paris sendet folgendes Tele gramm: Aus Bukarest wird telegraphiert, daß die Ge sandten der feindlichen Mächte mit dem Personal jetzt die Stadt verließen. Sie wurden durch Sonderzug zur russi schen Grenze befördert und müssen die Reise durch Ruß land und Finnland nach Schweden fortsetzen. Diese ift unzweifelhaft für die Herren rin Umweg. Er soll indessen al» eine Art Quarantäne dienen, damit sie nicht in der Lage sind, ihr Wissen auszunutzen, daß sie sich über die Vorbereitungen Rumäniens angeeignet haben. Die Militärkritiker, so wird au» Sofia gemeldet, heben die große Bedeutung der Erfolge hervor, die die verbündeten Truppen in der Dobrudscha erzielten. Die Erfolge seien umso wertvoller, als es die Ergebnisse ernster, andauernder Kämpfe südlich von Kurtbuanr seien. Truppen de» Bierbundes hä!ten bereit» zwei rumänische Verteidigungslinien überschritten. Dies bedeute einen großen Sieg, weil die Rumänen nicht über viele derartige Stellungen verfügen dürften. „Pre- poretz" zufolge wurden zwei rumänische Bataillone süd östlich von Kurtbuanr von bulgarischer Kavallerie über rannt. Mehr als 600 Mann wurden getötet und über 1000, darunter mehrere Offiziere, gefangen. Deutsche Helden. London. (Reuter.) Die Leichen der Offiziere und Mannschaften de» am 3. September heruntergeholten deutschen Luftschiffes sind unter militärischen Ehren be erdigt worden. Eine große Menge folgte barhäuptig. Der Sarg des Kapitäns trug die Aufschrift: Ein unbe kannter deutscher Offizier, der al« Befehlshaber eines Zeppelin-Luftschiffes am 3. September 1916 den TM» ge sunden hat. Wettervorhersage. Zeitweise heiter, keine wesentliche Temperaturänderung, Gewitterneigung, sonst meist trocken. Dänische „Leber".Pastelen. Eine deutsche Firma kaufte von der Kopenhagener A.-G.-B. Bnrfod Lt Co. 200 000 Dosen L e b e rp a st e t e n, die die Firma vom Fabrikanten Pars in Odense bezogen hatte. Die Pasteten enthielten 73 Prozent Wasser und nur 4 Prozent Fett und 7 Prozent Stärke. Auf die Klage der deutschen Firma um Schadensersatz in der Höhe von 25 455 Mark wurde die dänische Firma, wie die „Münch. N. Nachr." erfahren, freigesprochen, weil in Dänemark keine gesetzlichen Vorschriften beständen, aus welchen Bestand teilen Leberpasteten zu bestehen haben. — Man hüte sich also vor dänischen Leberpasteten. -f- Vie verfaulende französische Aifcherflolke. „Humanitä" lenkt die Aufmerksamkeit auf die jäm merlichen Zu stände in der französischen Fischerflotte. Frankreich stehe im Begriff, Hunderte von Millionen seines nationalen Wohlstandes und, was noch schlimmer sei. den Broterwerb kommender Ge schlechter zu verliere». Hu Hunderten seien die Fischer boote und Eegber M beb Häfen verfault. In Camaret z. B., dem wichtigsten HummerMrum Frankreichs, sei »Her Verkehr tot; aur rüstigen Männer seien im Krieg. Der Staat tue Nicht», um den Verfall dieser einstmals blühenden Industrie aufzuhelfen. Der „Korrespondent" fordert die Regierung auf, die nötigen Mittel zur Wieder instandsetzung der Fischerflotte auszuwerfen und den Fischern, ähnlich wie den Landarbeitern, besonderen Ur laub zu bewilligen. -s- Vie Mörder ihrer eigenen randsleuie. vl« regelmäßigen namentlichen Veröffentlichungen der „Ga zette de Ardennes" über die „Opfer ihrer eigenen Lands leute" weisen für den Monat August 1916 wiederum sehr hohe Zahlen auf. Hiernach sind im besetzten französisch belgischen Gebiet durch Artilleriefeuer oder Fliegerbomben unserer Feinde getötet: 31 Männer 27 Frauen 17 Kinder verwundet: 52 Männer 90 Frauen 39 Kinder Von den in den Vormonaten als verwundet gemel deten Personen sind 3 Männer, ihren Verletzungen er legen. Damit ist die Zahl der unschuldigen Opfer der friedlichen Zivilbevölkerung der besetzten Gebiete im Westen seit September 1915, also seit einem Jahre, auf insgesamt 1963 gestiegen. -s- Brand einer chemischen Fabrik. „Matin" meldet aus Toulouse: Die chemische Fabrik in Saint Sau- veur brannte vollständig nieder. Große Mengen von Chemikalien wurden vernichtet. Der Schaden ist sehr be trächtlich. Eine mutige Jörsterssrau. Vor einigen Tagen hörten Frauen, die am Wildberge bei Wehrden (Han nover) arbeiteten, aus dem nahen Walde fremdklingende Stimmen. Sie teilten ihre Wahrnehmung der Frau de» Försters Winkler mit, die nach längerem Suchen im Ge büsch eine Lagerstätte von mehreren Kriegsgefangenen (drei Franzosen, einen Belgier und zwei Russen) fand. Frau Winkler, mit einem Revolver bewaffnet, brachte di« sechs Mann allein (I) nach Wehrden zum Gemeindevor steher, der die Gefangenen zum Amte nach Beverungen führen ließ. Wie sich herausstellte, waren diese einige Tage zuvor aus dem Gefangenenlager m Hameln ent wichen. Geschichlskalender. Freitag, 8. September. 1474. Lodov. Akiosto, italienischer Dichter, * Reggio. — 1767. A. W. v. Schlegel, Dichter, * Han nover. — 1778. Clemens Brentano, Dichter, * Franksurt a. M. — 1804. Eduard Morlcke, Dichter, * Ludwigsburg. — 1831. Wil helm Raabe, Schriftsteller, Eschershausen, *. — 1855. Sebastopol von den Franzosen und Engländern erstürmt. — 1894. F. von Helmholtz, Physiker, f Charlottenburg. — 1915. In den Argonnen stürmten wllrttembergische und Lothringer Regimenter die fran zösischen Stellungen und mehrere Stützpunke, darunter das Werk „Marie Theröse". 30 Offiziere, 1990 Mann gefangen; 48 Maschi nengewehre, 54 Minenwerfsr erbeutet. — Deutsche Luftschiffe be legten nachts die Londoner Docks und sonstige Hasenanlagen, sowie Fabrikanlagen bei Norwich und die Hafenenlagen nebst Eisenwerke von Middlesborough erfolgreich mit Bomben. — Südlich de» Njemen entzogen sich die Russen einer Niederlage durch Rückzug hinter die Zelmianka. 3550 Gesangene wurden gemacht. — Di« Truppen des Prinzen Leopold von Bayern erzwangen den Ueber- gang über die Rozanka. — von Mackensens Truppen gewannen das Norduser der Iasiolda. Der Gegner räumte die Stellungen bei Bercza-Kartuska. — K. u. k. Truppen erstürmten an der Serethmündung die feindliche Stellung. 20 Ossiziere, 4400 Russe» gefangen- Zwe! Ritter des Ordens pour le mLrite. Wie der „Neichsanzeiger" bekanntlich mitteIte, hat der Kaiser dem Generaladjutanten des Königs von Sachsen, Kommandierenden General eines Neservekorps, General' der Artillerie von Kirchbach und dem bayerische« General der Infanterie Ritter opnTylander, Kommas dielenden General eines Armeekorps, den Orden kour I» merite verliehen. General von Kirchbach gehört zu den wenigen Artillerieoffizieren, die den Posten eines^ kommandierenden Generals erhalten haben. Er ist 1849 in Auerbach geboren, wurde während des Krieges 1866! Sekondeleutnant und erwarb sich im Kriege 1870/71 da» Eiserne Kreuz. 1876 Hauptmann und 1887 Major geworden, kam er in das Kriegsministerium. Als Oberst, zu welcher Stel lung er 1895 aufrückte, befehligte er das Feldartillerie regiment Nr. 32 in Riesa. 1898 wurde er Generalmajor und 1902 Generalleutnant und Kommandeuk der 3. Di vision in Dresden. Am 25. Mai 1907 wurde er zum General der Artillerie und gleichzeitig zum Komman dierenden General des 19. Armeekorps befördert. Kurz vor Ausbruch des Krieges wurde er inaktiv: er stellte sichs aber sofort wieder zur Verfügung. — General der In fanterie Oskar von Xylander hat am 16. Januar sein 60. Lebensjahr vollendet. Seine militärische Laufbahn hat er im 1. bayerischen Infanterieregiment, dessen Kom- mandeur er von 1904 bis 1905 war, begonnen. Von 1905 bis 1907 hat er an der Spitze der 9. Infanterie brigade in Nürnberg gestanden, hierauf wurde er Chef des Generalstabes der bayerischen Armee und Inspektor der Militärbildungsanstalt in München. Von 1912 bis 1913 hat er eine Division in Regensburg befehligt. Im jetzigen Krieg steht er als Kommandierender General an der Spitze eines Armeekorps.