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die Predigt findet die Gedächtnisfeier statt für den auf dem Felde der Ehre gefalle««, Oberjäger Richard Forker au» Kipsdorf. Pöbeltal. Der jung, Held, der Inhaber des Eisernen Kreuze» war und zwei Jahr, treu für» Vaterland gekämpft hat, fiel im Alter von 26 Jahren durch Kopfschuß. Ehre seinem Andenken .' Die Zahl der Italiener im Königreich Sachsen betrug laut „L. T." bei der letzten Boikrzählung 2117 (1255 Personen männlichen und 862 Personen weib. ltchen Geschlechts). Von den Italienern lebten in Leipzig 146, Dresden 225, Chemnitz 167, Plauen 85, Freiberg 47, Mittweida 3l, Zwickau 29, Zittau 29, Meißen 12 usw. Rumänen wurden in Sachsen 451 gezählt, 299 männ lichen und 152 weiblichen Geschlechts. Bon ihnen befanden sich in Leipzig 192, Dresden 93, Chemnitz 79, Mittweida 30 und in Freiberg 23. Die Universität Leipzig, sowie Freiberg mit seiner Bergakademie und do» Technikum zu Mittweida führten dazu, daß in den genannten Städten «ine erhebliche Zahl von Angehörigen beider Nationen sich aufhitlt. Seit der letzten Boikrzählung ist übrigens die Zahl der Ausländer überall ganz bedeutend zurück- gegangrn. — Der König hat bei seinem jetzigen Aufenthalte an der Front seinen drei Söhnen auf Befürwortung ihrer Vorgesetzten da» Ritterkreuz de» Mi!itär-St. Heinrichorden» verliehen. L» ist da» erste Mal, bah drei Prinzen unseres Königlichen Hauses an demselben Tage Ritter de» höch sten Ordens in der Armee werden. Gewiß wird die Nachricht von dieser Auszeichnung unserer Prinzen für Ihre verdienstvolle Betätigung bei unseren tapferen kämpfenden Truppen im ganzen Lande mit großer Freude begrüßt werden. Briesnitz-Kemnitz. Der Schulvorstand hat beschlossen, den Fortbildungsschuluntkrricht di« 15. Oktober ganz aus fallen zu lassen, da die' jungen Leute bei den Lrntearbeiten gebraucht werden. Pirna. Am 30. August nachmittags wurde Bürger- meister Stark, der auf Lebenszeit gewählt worden ist, vom Kreishauptmann vr. Krug v. Nidda-Falkenstein anderweit verpflichtet und rlngrwiesen. Großenhain. Gegen den Obstwucher hat die König liche Amtshonptmannschaft scharfe Maßnahmen ergriffen. Sie hat beschlossen, daß solche Personen, die für Obst übermäßig hohe Preise fordern oder sich versprechen oder bezahlen lassen, mit Gefängnis bi» zu einem Jahre und mit Geldstrafen bl» zu 10000 Mark bestraft werden. Wer Obst abnimmt, ehe e» die Baumreife erlangt hat, oder unreife» Obst verkauft, wird mit Gefängnis bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bi» zu 1500 Mark bestraft. Dahlen. In der Nacht zum 29. August ist in einem am Bahnhof in Dahlen gelegenen Getreidegeschäft ver sucht worden, einen Geldschrank zu erbrechen. Wahr scheinlich sind 4 bi» 5 Personen mit Fahrrädern an der Tat beteiligt gewesen, denn der 10 Zentner schwere Geld- schrank wurde in einem Speicher vorgefunden, ohne daß «» den Einbrechern gelungen ist, sich seines Inhalts zu bemächtigen. Sachdienliche Mitteilungen, die zur Er mittlung der Täter führen könnten, sind der Landes- kriminalpolizei-Brtgade in Leipzig erwünscht. Leipzig. Die Obstkernsammelstelle, die der Nationale Frauendienst vor sechs Wochen hier eröffnet hat, Hal in diesen Tagen ein Ergebnis von 100 Zentnern er reicht. Hänichen bei Leipzig. Am Nachmittag des Sonntag erkrankte der Handarbeiter K. hier nebst 3 seiner Ange hörigen schwer unter Bergistungserscheinungen. Am Montag stieg deren Zahl sogar aus 7 Personen. Als Ur sache der Bergistung konnte, wie das „L. T." meldet, der Genuß von Schellfisch festgestellt werden. Zur Massrnspeisung sind hier rund 5000 NKvungen elngegangen; damit ist das städtische Unter nehmen gesichert. Zittau. Die Frage der Gemüsepreise wurde in der letzten Stadtoerordnrtensitzung erörtert, wobei die Festsetzung von Höchstpreisen für Obst in Aussicht gestellt wurde. Hrroorgehoben wurde u. a , daß Zittau tatsäch lich die billigsten Gemüsepreise in ganz Deutschland habe. Kirchen-Nachrichten. 11. Sonntag nach Trinitatk, den 3. September 1916. Dippoldiswalde. Tert: Psalm 32. Lied Nr. 599. Bormitlags 8 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl in der Sakristei: Sup. Hempel. Bormittags 9 Uhr Predigt- gottesdienst: Sup. Hempel. Bormiltags 11 Uhr Gottes dienst im Wettinstist: Sup. Hempel. Nachmittags 2 Uhr Kirchliche Unterredung mit den Jünglingen: Superint. Hempel. Nach der Predigt findet im Bormittagsgottesdienste Gedächtnisfeier statt für die auf dem Felde der Ehre ge fallenen Gemeindeglieder: Lmil Schulze, Feldwebelleutnant in der 6. Komp, de» Landw.-Jnf.-Reg. 102 und Arthur Donner, Schütze im Jäger Reg. Nr. 7, Masch.-Gew.-Komp., kommandiert zum Telephontrupp, beide gefallen in Ruß land. Barenburg. Bormittag» 11 Uhr Prediglgoltesdienst. Hennersdorf. Vormittags 9 Uhr Predigtgottrsdienjt. Vormittag» >/2l l Uhr Kindergotterdienst. Johnsbach. Vormittags 9 Uhr Predigtgotte,dienst. Nachmittag« 1 Uhr Kindergotte»dienlt. Kreisch-. Vormittag» 8 Uhr Beichte und Feier des heiligen Abendmahl«. Vormittag» 9 Uhr Predigtgotte»- dienst. Vormittag» 11 Uhr Kindergot«»dienst. Nachmittags 3 Uhr Taufgolterdienst. Possendarf. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst: Pfarrer Nadier. Im Anschluß daran Beicht« und Abend- mahkfeier. Pfarrer Nadler. Vormittag» 2/4,1 Uhr Kinder- gottesdienst: Pfarrer Nadler. Nachmittag« 2 Uhr Tauf- gottesdirnst: Pfarrer Nadler. Reichstädt. Vormittag, l/29 Uhr Predigtgotte»dienft: Pfarrer Wächter-Ruppendorf. Reinhardtsgrimma. Vormittag» >/r9 Uhr Predigt- gottesdienlt: Pastor Krömer-Dresden. Sadisdorf, vormittags Vr9 Uhr Beichte und heilige Abendmahl,feier, vormittag« 9 Uhr Predigtgottesdienst. Vormittags 1/211 Uhr kirchliche Unterredung mit der kon firmierten Jugend. , Schellerhat», vormittags 8 Uhr Beichte und heilige« Abendmahl. Bormittags 1/29 Uhr Predigtgottesdienst. Schmiedeberg Bormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst: Pfarrer Birkner. Vormittags I I Uhr Unterredung mit der konfirmierten Jugend: derselbe. Kipsdorf. Vormittag» 9 Uhr Abschiedspredigt: Pfarrer 6es Blumentritt. Vormittag« 11 Uhr Kinder- gottesdienst: ders^be. Abends 8 Uhr Jünglingsverein in Schmiedeberg. Schönfeld. Vormittags 9 Uhr Lesegottesdienst. Seifersdorf. Vormittags >/29 Uhr» Predigtgottesdienst. Montag den 4. September 1916. Johnsbach. Abends 8 Uhr Frauenverein. letzte Nachrichten. Die Türkei erklärt Rumänien den Krieg. Konstantinopel, 31. Auzust. Die türkische Regierung erklärte gestern abend 8 Uhr durch Ueberretchung einer Note an den hiesigen rumänischen Gesandten an Rumä nien den Krieg. Revolution? Die „Neuen Zürcher Nachrichten" melden aus Mailand: Line Depesche des „Secolo" besagt, daß in Griechenland Revolution ausgebrochen ist, und daß von dort keine Nach richten mehr eintresfen. Der König auf der Flucht? Reuter meldet au» London: Der Kriegsberichterstatter de» „Daily Telegraph", Ward Price, meldet unterm 29. August aus Saloniki, daß dort Gerüchte umlaufen, wonach König Konstantin narb Larissa geflohen ist, wo «ine Eskorte von 300 deutschen Ulanen aus ihn warte, um ihn zu geleiten. Torpedoangriff auf ein portugiesisches Kriegsschiffs Bern, 31. August. Da» portugiesische Kanonenboot „Nr. 180" wurde einer Lissaboner „Temps"-Meldung zu folge von einem feindlichen Tauchboot angegriffen. Das Torpedo ging wenige Meter vor dem Bug des Schiffes vorbei. Eine Liga gegen den Bierverband. Die „Basler Nachrichten" melden aus Athen: Laut „Embros" ist eine panhellenistische Liga gegen die Alliierten und die Venizeiistenpartei in der Bildung be griffen. Die französische Presse zur Berufung Hindenburgs. Basel, I. September Die französische Presse bemüht sich, offenbar nach einer von der Regierung erhaltenen Anweisung, die Berufung Hindenburgs zur Oberleitung der deutschen Armee als eine Maßnahme hinzustellen, die in der Hauptsache nur politische Bedeutung habe. Der „Temps" setzt voraus, daß von Falkenhayn in Ungnade gefallen ist und als Sündenbock für die Offensive gegen Berdun herhalten müsse. Die Berufung Hindenburg«, so sagt „Echo de Paris", sei nur aus politischen Gründen er folgt. Er sei das Idol des deutschen Volkes geworden, und der Kaiser hoffe, daß die Berufung Hindenburg« die wachsende Unruhe de» Volkes beschwichtigen werde. „Matin" und andere Blätter behandeln Hindenburg al» die letzte Hilfsquelle, die Deutschland zur Verfügung stehe. „Petit Parisien" meint, Hindenburg sei als letzter Retter berufen worden, aber ein Volk, das einen Retter suche, sei schon verloren. Italienische Rache. „Corriere della Sera" meldet aus Rom: Gestern sind auf dem Kapitol die Inschriften, die an den Besuch Kaiser Wilhelms ll. erinnerten, im Auftrag der städtischen Behör den entfernt worden. Die Verluste der indischen Truppen. 1 Die „T-mes" veröffentlichen eine Verlustliste der indi schen Truppen. Aus ihr ist nicht zu ersehen, wo diese gekämpft haben. Die Liste vrrzeichnet 418 Offiziere und 5400 Mannschaften. Zwei Generalmajore werden als ge fangen bezeichnet. Ein Protest des Vatikans bei der römischen Regierung. Wien, 31. August. Nach einer au» vatikanischen Kreisen eingelausenen Mitteilung hat der Papst gegen di« Br- schlagnehmung de» Palazzo di Venezia al« Sitz de» öfter- reichisch-ungarischen Botschafter» beim Vatikan energisch Protest erhoben. Der General von Albanien. Mailand, 31. August. Zu der Ankunft Essad» in Sa loniki berichtet noch der dortige Korrespondent der „Secolo", daß Essad in albanischer General,uniform mit großen mili tärischen Ehren von General Sarrail bei seiner Landung empfangen worden ist. Essad erklärte, er werde als Kom- Mandant der albanische« Truppen mit dir Arme« d«s Bierverbandes für di« Zivilisation mltkämpfin. ' Italiens voreilige Siegesfreuden. Lugano, 31. August. Etwa» voreilig meldeten die italienischen Blätter schon gestern die Einnahm« von Kron- stadt und Hermannstadt. Heute müssen sie di« falsch« Nachricht dahin berichtigen, daß in der Nähe der ge nannten Städte lediglich Borpoftengefecht« stattgefunden haben Die Lage an der rumänischen Grenze. Berlin, 31. August. Lennhofs meldet der „Voss. Zig." aus dem Krtegspressequartier vom 31. August: Die Lage an der rumänischen Grenz« hat sich g«st«rn noch wenig verändert. Die Hauptgesechte spielten sich wie in den beiden ersten Kampftagen ine Süden und Norden der rumänischen Grenze ab, während im Zentrum die planmäßige Bewegung in die vorbereitet« Stellung ihren Fortgang nimmt. Größere Verbände der Rumänen vermögen nicht allzu rasch zu folgen. Nördlich von Orsova versuchen die Rumänen die am östlichen Ufer der Cerna aussteigenden Gipfel de» Domagled-Gebirges im Raume von Herkulesbad zu forcieren. Mehrere stark« Anprisf« scheiterten. Er handelt sich hier um ausgesprochene Gebirgskampfe. Die englischen Postbeschlagnahmungen. Neuyoik, 31. August. Ein hervorragender amerikani scher Parteigänger der Entente hat dem Neuyorker Korre spondenten der „Frankfurter Zeitung" erklärt, England« unabhängige Haltung in den Fragen der Schwarzen Liste und der Postbeschlagnahme befremdet hier die amerikani schen Sympaihien und bewirkt, daß die öffentliche Meinung Ambikas jetzt mehr al» früher für D rutschland sei. Der englische Muniiionsminister teilte amtlich mit, daß weitere 161 Munition,fabrlken unter Staatsaufsicht gestellt wurden. Ihre Gesamtzahl beträgt jetzt 4212. Nach -er „Kreuz-Zeitung" hat eine Besprechung der Regierung mit den führenden Politikern das Ergebnis gehabt, von einer vorzeitigen Ein berufung des Reichstages, der bi» zum 26. September ver tagt ist, abzusrhen. Der Reichskanzler beabsichtigt, nach seiner Rückkehr au» drm Großen Hauptquartier mit den Parteiführern über die Lage Rücksprache zu nehmen, wie er dies auch früher bereit» getan hat. Von dänisch West-Indien erhielt der dänische Finanzminister ein Telegramm, 4n dem mitgeteilt wird, daß der Kolonialrat von St. Croix folgenden Beschlußantrag angenommen habe: Das Gouvernement wird aufgefordert, den Finanzminister dringend zu ersuchen, die Verhandlungen wegen des Verkaufs der Inseln zu be schleunigen, da die» das einzige Mittel zur Beseitigung der gegenwärtig aus St. Croir herrschenden, unhaltbaren Zustände sei, zu deren Beseitigung es in naher Zukunft kein anderes Mittel gäbe. Eine merkwürdige Sache. Kopenhagen. „Politiken" meldet: Aus England in Stockholm eingetrossene schwedische Seeleute erzählen, daß die Anzahl der in den letzten Wochen in den finnischen Häfen plötzlich gesunkenen Dampfer der Alliierten größer ist als zuerst gemeldet wurde. In Uleaborg wurden 2 englische Dampfer, in Kemi 1 englischer Dampfer versenkt. Die schwedische Besatzung des Dampfers „Manchuria", die unter dem Verdachte, an dem Anschlag« auf da« Schiff beteiligt zu sein, verhaftet worden war, erhielt die Erlaubnis zur Abreise. Aus Saloniki wird gemeldet, daß eine große Anzahl Freiwilliger au» dem weftllchen Makedonien in da» bulgarische Heer ein treten. Wettervorhersage. Aufklarend, wärmer, Gewitterneigung, sonst meist trocken. Zeichnet die fünfte Kriegsanleihe k Der Krieg ist in ein entscheidendes Stadium getreten. Die Anstrengungen der Feinde haben ihr Höchstmaß er reicht. Ihre Zahl ist noch größer geworden. Weniger al» je dürfen Deutschlands Kämpfer, draußen wie drinnen, jetzt Nachlassen. Noch müssen alle Kräfte, angespannt bi« aufs Aeußerste, eingesetzt werden, um unerschüttert festzu- stehen, wie bisher, so auch tm Toben des nahenden End kämpfer. Ungeheuer sind die Ansprüche, die an Deutsch land gestellt werden, in jeglicher Hinsicht, aber ihnen muß genügt werden. Wir müssen Sieger bleiben, schlechthin, aus jedem Gebiet, mit den Waffen, mit der Technik, mit der Organisation, nicht zuletzt auch mit dem Gelds 1 Darum darf hinter dem gewaltigen Erfolg der frü heren Kriegsanleihen der der fünften nicht Zurückbleiben. Mehr als die bisherigen wird sie maßgebend werden für die fernere Dauer des Krieges; auf ein finanzielles Er schlaffen Deutschlands setzt der Feind große Erwartungen. Jedes Zeichen der Erschöpfung bei uns würde seinen Mut beleben, den Krieg verlängern. Zeigen wir ihm unsere unverminderte Stärke und Entschlossenheit, an ihr mü sen seine Hoffnungen zuschanden werden. Mit Ränken und Kniffen, mit Rechtsbrüchen und Plackereien führt der Feind den Krieg, Heuchelei und Lüge sind seine Waffen. Mit harten Schlägen antwortet der Deutsche. Die Zeit ist wieder da zu neuer Tat, zu neuem Schlag. Wieder wird ganz Deutschland» Kraft und Wille aufgeboten. Keiner darf fehlen, jeder muß beitragen mit allein, was er hat und geben kann, daß die neue Kriegs anleihe werde, was sie unbedingt werden muß: Für uns ein glorreicher Sieg, für den Feind ein vernichtender Schlag!