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Für die vielen Beweise der Teil, nähme, sowie den schönen Blumen schmuck beim Heimgänge unseres vielgeliebten Kindes Sieglinde sagen wir allen herilichen Dank. Reinholdshain. Albert Zönnchen und Frau nebst Kindern. 'Meere. Der englische Vetter musste es erleben, unter oem Sattelblatt seines echt englischen Sattels das Geschäfts zeichen eines biederen deutschen Meisters, im Gekröse seines echt englischen Kraftwagens den Namen einer deutschen Fabrik versteckt zu finden und seine indischen Untertanen mit spitzen, seine vornehmen Rennplatzbesucher mit flachen Strohhiiten berumspazieren zu sehen, die in Lindenberg im bayerischen Algäu genäht waren. Aber John Bull war inzwischen seist, faul und bequem geworden. Er hatte seine alten Arbeitsarten, die sich bewährt und ihn zum reichen Manne gemacht hatten. Der neue Betrieb auf wissenschaftlicher Grundlage war ihm zuwider. Er verstand nicht, daß Professoren und Gelehrte neben Kaufleuten und Unternehmern Industrien ins Leben rufen konnten, die Millionen von fleißigen Menschen Arbeit und Brot geben. Der deutsche Michel dagegen verstand es. Er behielt seine neuen Verfahren und Erfindungen so ge heim für sich wie ein Zuckerbäcker seine Backvorschriften. John Bull war demgegenüber machtlos. Da er auf den neuen Wegen nicht mithalten wollte noch konnte, so ver mochte er die langen Beine des deutschen Michels nicht mehr einzuholen. Eifersucht, Haß, Konkurrenzneid wucherten da, wo frischer, fröhlicher Wetteifer emporschießen sollte. Schließlich tat John Bull das, was immer der Schlechte tut, wenn er der Konkurrenz des Guten den Garaus machen will: er beschritt den Weg des Verbrechens, der rohen Gewalt. Im Ränkespinnen war er von jeher Meister. Die halbe Welt lauerte auf seinen Wink. Dieser entsetzliche Krieg bat uns gelehrt, wie es gemeint ist. Tod und Verderben der deutschen Wehrmacht, Hunger und Elend unsern Frauen und Kindern, Untergang unserm ganzen wirtschaftlichen Leben. Kameraden, deshalb langt's nicht, wenn wir der Waffe mit der Waffe begegnen. Die Grundfesten unsrer Wirtschaft sind bedroht, wir müssen auch unsre gesamte wirtschaftliche Kraft in die Schanze schlagen, sie zu er halten. Drum ist für heute unser herzinnigster Wunsch: Laßt die Sätze in Euern Herzen nicht verbraucht und ab gegriffen werden, wenn Ihr sie auch oft genug gehört habt: „Tragt das Gold zur Reichsbank I Leiht dem Vater lande Eure Sparpfennige zur Deckung der Kriegskosten, indem Ihr Anleihe zeichnet I Opfert ihm die notwendigen Steuern! Schenkt ihm Euer Vertrauen, Eure Liebe, Eure Zuversicht!« König Ferdinand an seine Bulgaren. -s- Dieser Tage wurde in Bulgarien folgendes Manifest des Königs durch Anschlag veröffentlicht: Manife st an die bulgarische Nation! Bulgaren! Im Jahre 1913, nach Beendigung des i bulgarischen Krieges, als Bulgarien gezwungen war, sich imit seinen treulosen Verbündeten zu schlagen, griff uns fünfer nördlicher Nachbar, Rumänien, unter dem Bo»1 iwand eines Bruches des Gleichgewichtes auf dem Balkan ! verräterisch an und fiel in die nicht verteidigten Teile unseres Vaterlandes ein, ohne daselbst Widerstand zu finden. Durch diesen verräterischen Einfall in unser Land hinderte es uns nicht nur daran, die heiligen Früchte des Krieges zu ernten, sondern es gelang ihm auch, infolge Les Friedens von Bukarest uns zu demütigen und uns unsere fruchtbaren Teile der Dobrudscha, den Mittelpunkt unseres ersten Königreiches, zu ent reißen. Meinen Befehlen gemäß hat unsere tapfere Armee damals keinen einzigen Gewehrschuß gegen den rumänischen Soldaten abgegeben und-hat ihn einen traurigen militärischen Ruhm erwerben lassen, dessen zu rühmen, er sich bis jetzt nicht getraut. Bulgaren, heute, La es Bulgarien mit der Unterstützung der tapferen Truppen unserer Verbündeten gelungen ist, den Angriff Serbiens gegen unsere Gebiete abzuweisen, das letztere niederzuschlagen und zu zerschmettern, und die Einheit des bulgarischen Volkes zu verwirklichen, heute, da Bul garien der Herr beinahe aller Gebiete ist, auf welche es, geschichtliche und völkische Rechte besitzt, hat dieser selbe Nachbar Rumänien unserem Verbündeten Oesterreich- Ungarn den Krieg erklärt, und zwar wiederum unter dem Vorwand, daß der europäische Krieg wichtige territoriale Veränderungen auf dem Balkan in sich berge, die seine, Zukunft bedrohen würden. Ohne irgendeine Kriegserklärung von Bulgarien haben die rumänischen Truppen schon am 28. August die bul garischen Donaustädte Nu st schul, Swistow usw. be schossen. i Wegen dieser Herausforderung seitens Rumäniens befehle ich unserer tapferen Armee, den Feind aus den Grenzen des Königreiches zu jagen, den treubrüchigen Nachbar zu vernichten, die .um den Preis so vieler Ovfer verwirklichte. Einheit des Vo steht in Dippoldiswalde rin Klavier für stundenw. Benutzung gegen Vergütung. Offerten in die Geschäftsstelle diese, Blattes. 2 kräftige Arbeiter werden sofort angenommen. LaUiopa Wlusldworko Aktiengesellschaft. ».Vietoriskrur.' Nekune sm 6. und 7. September. Eine neumelke Kuh und stack Ferkel ULSL Geschäftsstelle diese» Blattes. Mb er i« Lfolange Wlocka Wm gr! Muf in Voran «ung s eigen der Bro Wegs m 'tigen Gi sächlich i Wehr; v auch nn /wären, i . deren A Minfubr I Seit Wnfubr, »1916 a! Meali e ^n a ch T Kviel kleb Mngarn Wmfang Asehr stab ^Erträgen Kim ZuWulltn unter mehreren die Wahl, hat abzugeben Gut 32 in Reinhardtsgrimma. H bulgarischen Volkes zu sichern und unsere Vruver m oer Dobrudscha von der Knechtschaft zu befreien. Wir werden! Hand in Hand mit den tapferen siegreichen Truppen unserer mächtigen Verbündeten kämpfen. Ich rufe die bulgarische Nation zu einer neuen ruhmreichen Heldentat auf, durch die sie ihr gegenwärtiges Befreiungswerk krönen wird. Möge der bulgarische Soldat weiter von Sieg zu Sieg eilen. Vorwärts, Gott segne unsere Waffen!, gez. Ferdinand. Diese ebenso soldatisch-schlichten, wie mächtig wirkenden Worte ihres Königs haben bei allen Vulgaren Begeiste rung erweckt. Bei dem Haß der Bulgaren gegen die Rumänen ist es nicht zu bezweifeln, daß die bulgarische Armee die königlichen Worte zu Taten ummünzen wird, j Aus Grob-VerNn. -s- Vas Sriegswucheramk. Bei dem Königlichen) Polizeipräsidium in Berlin ist eine Abteilung unter der Bezeichnung „Kriegswucheramt« errichtet worden.. Mit der ständigen Vertretung des Polizeipräsidenten in der Leitung der Geschäfte des Kriegswucheramtes ist der Negierungsrat Dr. Doyö beauftragt worden. Zu Mit gliedern des Kriegswucheramtes sind bestellt der Staats anwalt Dr. Falck von der Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht I in Berlin, der Generaldirektor Hanisch, der Handelsrichter Hugo Heilmann und der Kaufmann Otto Fuchs, sämtlich in Berlin, und zum Hilfsarbeiter der Ge richtsassessor Froböß von der Staatsanwaltschaft in Natibor. (W. T.-B.) ! Der Bräutigam in Arauenkleldern. In Weihensee lebt ein Damenschneider, der den unbezwinglichen Drang in sich fühlt, Frauenkleider zu tragen, und der hierzu die ausdrückliche Erlaubnis der zuständigen Behörde erhalten hat. Der Mann in Frauenkleidern — ein Herr v. Z. — wollte aber ^uch heiraten. Und so kam es, daß dieser Tage vor dem Standesbeamten ein heiratslustiges Paar erschien, dessen beide Teile als Frauen gekleidet waren. Der Standesbeamte war zuerst höchlichst erstaunt, konnte aber schließlich nach Lage der Sache, da das Tragen von Frauenkleidern durch einen Mann doch kein Ehehmdernis bildet, gegen die Trauung nichts einwenden. 200 Jahre Eharlottenburger Tischlerinnung. Die Charlottenburger Tischlerinnung kann am 8. September auf ihr 200jähriges Bestehen zurückblicken. Das Privi legium zur Errichtung der Innung wurde am 8. Sep tember 1716 von Friedrich Wilhelm I. erteilt. Stus dem Reicke. -s- Schuldbuchsorderungen der Kriegsanleihe und Sriegsgewinnsleuer. Es ist in Aussicht genommen, die im Kriegssteuergesetz vorgesehene Annahme von Schuld buchforderungen der Kriegsanleihen an Zahlungsstätt in Ler Weise bewirken zu lassen, daß die Beträge von dem Schuldbuchkonto des Steuerpflichtigen auf ein bei der Verwaltung des Reichsschuldbuchs einzurichtendes Konto des Reichs überschrieben werden. Es bedarf hierzu nur eines Antrages bei der Reichsschuldenverwaltung. Eine Ausreichung von Stücken wird nicht erforderlich und Kosten entstehen dem Kontoinhaber dadurch nicht. Da für die Schuldbuchzeichnungen wie bei den früheren An leihen eine Ermäßigung des Zeichnungspreiies um 20 Pfennig für je 100 Nennwert gewährt wird, bieten sich den Zeichnern bei der Begleichung der Kriegsgewinn steuer auf diesem Wege besondere Vorteile. ; Aus aller Delk. Ein belgischer Gesandtschafts-Alkachv zu Gefängnis oerurieilt. Die „Franks. Ztg." berichtet aus dem Haag, daß der „Nieuwe Notterdamsche Courant« aus Le Havre meldet, der belgische Gesandtschaftsattachs in Paris, der eine Reihe von Unterschlagungen verübt hatte, sei zu vier Monaten Gefängnis verurteilt worden. Vravo Katzelmacher! In San Remo sollen alle Erinnerungstafeln an Kaiser Friedrich entfernt und der „Corso Friedrich Wilhelm« umgetauft werden. — Bravo Katzelmacher I Die Namen deutscher Kaiser sind viel zu gut für italienische Orte. -s- Der Ervbebenschaden in Italien. „Secolo" meldet aus Rimini: Wie die amtliche Prüfungskom mission zur Feststellung des Schadens des letzten Erdbebens bekannt gibt, sind öffentliche und Privat gebäude in 21 Gemeinden schwer beschädigt un- 21 Dörfer vollständig zerstört worden. Die Untersuchung betrifft jetzt 78 Gemeinden. In der Provinz Forli wurden 8000 Häuser besichtigt, 2000 davon wurden sür unbewohnbar erklärt. -s- Straffällige Gewissensskrupel in England. Wie die „Daily News" meldet, sind bisher über 2000 Ver» battunaen und 1167 Verurteilunaen von A. R.-Wien. rüchti ertvolb echnet noblem uhr hat verden krotgetr virkung kesetzun > wk! ode bar die al» mü hei! eiw mu Leuten erfolgt, Vie sich aus GewifsensfktUpelN dem dienst entzogen hatten. Der Glasflügler. (Nachdruck verboten.) L Der offenen ' nilitäris, chaftskri icherer Loden r daß Rui österreich liche Me teln - Ueberraschung, wenn man einen solchen »tnänner Trieb spaltet. Er ist zum großen Teil Much di«! hohl und marklos, und in der so ent-Minn" < standenen Röhre befindet sich eine dicke, Weschäft« hellgefärbte Puppe, die des Himbeer-K Abe bzw. Iohannisbeer-Glasflüglers. Der Es hat uns bereits im Spätsommer früherer Jahre sehr verwundert, daß ver schiedene, bisher frisch und fröhlich trei bende Zweige und Schosse der Johannis- beer- und Himbeersträucher plötzlich zurück blieben. Im Herbst, als die Sträucher ausgelichtet bzw. die abgetragenen Ruten entfernt wurden, fahen wir uns diese Wiese B Zweige etwas genauer an, denen, ab-Uhren A gesehen von der schwächlichen Spitze Manone« nichts anzumerken war. Aber welche Amd Rai Sollen großbeerige Weintrauben erzielt werden, so darf das Ausbeeren nicht unterlassen werden. Haustrauben müssen gut, Freilandsorten sollten möglichst gut abgesucht werden. Mit einer spitzen Scheere werden von den eng- beieinandersitzenden Beeren die kleinsten herausgeschnitten, damit sich die stehenbleibenden größeren besser entwickeln können. Auch ist zu bedeuten, daß Weintrauben eins Menge Wasser und Nährstoffe zum guten Gedeihen be nötigen; deshalb darf es nicht an durchdringendem Be gießen und flüssigem Dung fehlen. Besonders bei den Spalierreben ist dieses der Fall. Die nahrungsuchenden Wurzeln der Spalierreben liegen oft ziemlich weit vonj der Mauer entfernt: dort ist also zu gießen und zu düngen. ! , Ein Zuviel tritt beim Weinstock in dieser Hinsicht selten I - Die ein. Geschlchkskalender. Mittwoch, S. September. 172g. Moses ' Mendelssohn, Philosoph, * Dessau. — I78S. F. W. Schadow, Ceschichtsmaler. * Berlin. — 1813. Sieg Bülow» über Ney bei Lennewitz. — 1888. Alfred Dietrich, Chefkonstrukteur der deutschen Flotte, t Grunewald bei Berlin. — 1801. Attentat aus den nordamerik. Präsidenten Mac Kinley in Buffalo. — 1905. Karl v. Helgel, Schriftsteller, f Riva. — 1915. Zwischen dem Njemen und Wolko. wysk gewann die Armee des Generals v. Gallwitz an einzelnen Stellen das Ostufer des Roz-Abschnittes. Ueber 1V0O Gefangene. — Die Heeresgruppe v. Mackenfen warf die Russen aus ihren Stellungen bei Chomsk und Drohiszyn. — „O 27" versenkte einen älteren eng. Zechen Kreuzer, ging dabei aber leider selbst verloren. Rapunze. > (Nachdruck verboten.) s Auf ein bescheidenes, aber recht dankbares Pflänzchen möchte ich aufmerksam machen, das uns im Winter den Frühling auf die Tafel zaubert: die Rapunze (campanai» rapuvculus). Noch im Spätsommer kann man von dieser das Blut erfrischenden und reinigende«: Pflanze erfolg reiche Aussaaten machen. Rapunze gedeiht, wo sie ein mal angebaut ist, als Unkraut. Der Boden kann schwer sein und braucht nicht tief gelockert zu werden, aber der Same, den man ziemlich dünn aussät, braucht viel Feuch tigkeit zum Aufgehen. Man walzt oder tritt ihn nach dem Einrechen etwas an, bedeckt ihn mit kurzem Dünger und überbraust ihn öfter, bis er aufgegangen ist. Auch in einem kalten Mistbeet kann der Same gut angezogen werden. Man verpflanzt dann die Sämlinge später mit 10—13 Zentimeter Abstand ins Freie, wo sie sich bis zum Winter zu großen Büschen entwickeln. Für den Winter deckt man auf Ziegeln liegende Bretter hohl Über die Pflanzen. So kann man jederzeit dazu gelangen. Die Rapunze läßt sich nicht nur zu Salat und Gemüse, wie Spinat, zubereiten, sondern auch die weißen, fleischigen Wurzeln geben ein sehr feines Geinüse ab. M. S» Das Ausbeeren der Weintrauben. (Nachdruck verboten.) Schmetterling hat seine Eier an den jungen, weichen Trieb gelegt. Aus den selben entwickeln sich kleine Räupchen, die die Zweige anbohren und das Marl wegfressen. In dem hohlen Stengel ver puppt sie sich, um dann im nächsten Früh- . _ lahr als Schmetterling wieder hervor- hungerb zukriechen. Man verbrenne daher jeden Dienste < derartig befallenen Zweig. Der Glar-Antbehrli flügler tritt in großer Zahl auf und schadet den Beständen und ihrer Ernten Dichteten ungemein. Is. S8 Maggebe — '— ' Wie run MH I Statt Karten! I Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Helden- tode unseres lieben Sohnes und Bruders Arthur Donner sprechen wir nur hierdurch unsern innigsten Dani aus. Dippoldiswalde, den 4. September 1916. Die tiesbetrübte Familie Vann«»'. Rechen sind eingetrosfen und empfiehlt Moritz Klotz, Seilerei. Muleg-Tö-fe sind wieder eingetrosfen bei A. Hegewald, Altenberger Straße. Fr. Midi-«. jkuMMmsj empfiehlt Mar Wolf. Bmsbm Smais L i.Mt ViwiKwnIrwnit«» bei vwnl , für LiZZflneli ulil^ stoffene- OoiiekckM.