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(Nachdruck verboten.) haben. flüsterte könnte sie wieder verüben. dachs. Mit dem werden Sie noch Ihre Not ehe er aufs Wort pariert." „Ich hab' den Jungen so schrecklich lieb", Ludmilla. „Das lassen Sie nur keinen hören, sonst man auf alle möglichen Gedanken kommen i" „Das wäre lächerlich," erklärte das Fräulein, „aber Sie haben recht, gehorchen muß er trotzdem I" „Schlagen darf er nicht wieder nach Ihnen, Fräu lein, das müssen Sie ihm energisch abgewöhnen I" „Nun ja, ein paar Klapse werden ihm gewiß nicht schaden. ... Es ist so still, wer weiß, welche Unarten adel nickte, um ihn nicht zu verletzen. -XAMl MZ- Es sollte alles neu für ihre Pfleglinge beschafft werden. „Und empfehlen Sie mich recht herzlich Ihrem lieben Vater. Ich will ihm schreiben. Den Abschiedsbesuch bitte ich, XX mir zu erlassen! Es würde dadurch alles wieder in mir aufgerührt werden." „Es ist ebenso gut gemeint. Aber nun wollen wir fort, ehe die Unholdin zurückkommt. Es ist am besten, Sie kommen gar nicht mit herunter, dann wird alles Aufsehen vermieden. Und dann, Herr Steinberg, daß Sie uns nicht etwa mit irgend welchen Zahlungen kommen. Pa gibt mir ein generöses Nadelgeld. Jetzt weiß ich wenigstens, wofür ich es ausgeben kann. Ich sende Ihnen oft Photos vom Pärchen, das Sie bald nicht wiedererkennen werden, geben Sie acht!" yans preßte ein letztesmal seine Kinder an sein Herz, seine Lippen murmelten Segenswünsche, aber die Kinder sprangen vor Vergnügen darüber, daß sie in einer Kutsche fahren sollten. Mabel hatte die Augen tief gesenkt, als sie Hans noch einmal die schmale, feine Hand reichte. Dann schloß sich die Tür. Er war allein. Aber vorherrschend war doch eine große Erleichterung, trotz dem er sich vereinsamt fühlte, der Abschied von seinem eigenen Fleisch und Blut wehtat. Er wußte die Kinder jetzt in den besten Händen, die Tore des Glückes öffneten sich weit vor ihnen, der Glanz des Reichtums umstrahlte sie. Gottlob, daß sie den Launen Ludmillas entrückt waren! Er saß still im Sofa und dachte über alles das Schreckliche der letzten Wochen nach. Was hatte Bittner angericktetl Durch Einflüste rungen Dora ihrem Wirkungskreise entzogen, dadurch die Kinder ihrer Eltern, ihrer Heimat beraubt. Die Häuslichkeit mußte aufgelöst werden. Die heiligen Familienbande waren gelockert, vier Menschen, welche zusammengehörten, getrennt. Der Frevel schrie zum Himmel. Leise wurde die Korridortür geöffnet. Mit finsterem Gesicht richtete Hans sich auf. Draußen wurde gesprochen. Er konnte jedes Wort verstehen. „Jetzt muß das trotzige Ding abbitten," sagte Lud milla, „oder sie kriegt noch einmal ihr Teil." „Das versteht sich," pflichtete die Nachbarin bei, ,upd dem kleinen Bengel gehört auch was, dem Frech- Respekt vor Ihnen. Das muß anders werden!" Ludmilla stieß die nur angelehnte Stubentür auf und konnte einen kleinen Schrei nicht unterdrücken, als sie Steinberg erblickte. Die Nachbarin sah ihr über die Schulter und machte sich dann schleunigst aus dem Staube. Ludmilla faßte sich bald. Mochte Steinberg sie nur angreifen, sie war gewappnet. Ungezogene Kinder müßten bestraft werden. Daran gab's nichts zu ändern. An seinem finsteren Gesicht erkannte sie, daß er aufs äußerste gereizt war. Wer weiß, was die Kinder ihm vorphantasiert hatten, wo steckten sie nur? Ihr wäre es lieber gewesen, wenn beide hereingetrollt wären und irgendeine Unart begangen hätten. Die Stille war unheimlich. Fatal, daß Steinberg ihr Ge spräch mit der Nachbarin gehört! Jetzt erhob sich Hans. Hoch und überlegen stand er vor dem Fräulein. „Sie packen sofort Ihre Sachen und verlassen noch in dieser Stunde meine Wohnung!" Er legte einen Geldschein auf den Tisch. „Die Bezahlung für Ihre Dienstleistungen! Bitte, ick habe keine Zeit! Er sah nach seiner Taschenuhr. Ludmilla stand wie zur Salzsäure erstarrt. „Das ist aber stark," protestierte sie endlich, „das lasse ich mir nicht gefallen!" „Wenn Sie nicht gehen, laste ich Sie durch die Po lizei hinausbefördern"; seine Stimme war ruhig, aber hart wie Stahl. „Ja, aber Herr Steinberg, was ist denn geschehen?" Sie heulte. „Wenn Sie nicht sofort meiner Aufforderung nach- kommen, schicke ich den Portier zur Polizei! Roman von S. Hills er- (25. Fortsetzung.) „Aergern Sie sich nur nicht wieder, Fräulein Lud milla, dabei kommt für Sie nichts heraus. Aber fackeln Sie auch nicht lange. Die Iö'yren haben ja keinen rv ANS' s 8 rs°s 8iSS'>s"nr'«k'Si.2 » 8 MI