Volltext Seite (XML)
DtM W WchrH-Ieidmz Montag den 14. August 1916 abends 82. Jahrgang Nr. 187 daß die Unter- -i < te» Hue lunde edir !r ge- jaln. ver- »ain. natürlich ganz bedeutende Anstrengungen erfordern, zumal da mit dem weiteren Vorrücken die Operationen in das Gebirge verlegt und damit die Verhältnisse immer .schwieriger werden. Es wird sich dann fragen, ob die italienische Heeresleitung die Fortsetzung des Angriffs in der Richtung gegen Laibach oder gegen Triest beabsichtigt, oder ob sie sich stark genug fühlt, ihre Truppen sich gleich zeitig im Küstenland, in den julischen Alpen und in Krain ausbreiten zu lassen. Aber selbst da kann die österreichisch ungarische Monarchie nicht an einer Stelle getroffen werden, die sie zum Nachgeben zwingen wird. Die besonderen ! Verhältnisse des italienischen Kriegsschauplatzes nötigen die ! italienische Heeresleitung immer zu einer gewissen Vorsicht beim Vorrücken gegen Osten, solange sie nicht im Besitze j der Zugänge zum Brenner oder doch wenigstens von Trient ist." -s- Sarrail, Oberbefehlshaber in Mazedonien. Auf Wunsch des französischen Generals Sarrail wurde ihm, wie die Agence Havas meldet, der General Cor« donnier beigeordnet, um die französischen Divisionen un mittelbar zu befehligen. General Sarrail sei beauftragt worden, den Oberbefehl über die gemeinsamen Streit kräfte der Alliierten in der Gegend von Ssioniki zu über nehmen. gangenen Berichte geht hervor, Handlungen für die Schweiz zu Südö st kicher Kriegsschauplatz. Nichts von besonderer Bedeutung. Ereignisse zur See. Seeflugzeuge haben in der Nacht vom 11. auf den lmpson/s »aber. , i lange,! -rscheint j an der! Eng«! v or«i rgebltch! Ausland. -s- Ergebnislose Ankerhandlungen zwischen der Schweiz i und den Alliierten. Nach einer Meldung der Schweizerischen Depeschen- Agentur sind die Unterhandlungen der schweizerischen Delegierten mit den Vertretern der alliierten Regierungen in Paris nunmehr beendet worden. Aus dem einge- genannten Trustvertrages. Diese Bestimmung sieht erstens vor, daß die bis zum Abschluß des Trustvertrages in der Schweiz lagernden, in deutschem und österreichisch-ungari- schom Besitz befindlichem Waren, deren Menge festgesetzt worden ist, im Kompensationsoerkehr ausgeführt werden können, zweitens, daß die Ausfuhr anderer Austausch waren, die später in deutschen und österreichisch-ungarischen Besitz gelangen würden, Gegenstand besonderer Unter handlungen bilden sollte. In Erwartung der Gegenleistung hat uns nun Deutschland sür viele Millionen Waren ins Land geschickt, gestützt aus den ihm be kannten Artikel 11. Die schweizerischen Unterhändler sind nach Bern zurückgekehrt; nach den Besprechungen, die sie nun mit den Vorstehern des politischen und des Volks wirtschaftsdepartements pflegen werden, werden zweifellos die Unterhandlungen mit Deutschland ausgenommen werden. Es ist wohl selbstverständlich, daß hierbei der Austausch schweizerischer Eigenprodukte gegen Waren der Mittelmächte in besondere Erwägung gezogen werden wird. Diese Verhandlungen werden voraussichtlich in Bern geführt werden. Es wird sich zeigen, ob eine Ver schärfung deS Gegendruckes von unseren Nachbarn im Norden und Osten einsetzen wird. 12 d. M. die feindlichen Batterien an der Isonzo- Mündung, die feindliche Flugzeugstation Gorgo und die Adria-Werke beiMonfalcone sehr wirksam mit Bomben belegt. Sie kehrten trotz heftigster Beschießung, unversehrt zurück. ! Deutsches Reich. -s- Der Reichskanzler in Wien. Der Reichskanzler von Bethmann Hollweg ist am 11. August früh in Be gleitung des Staatssekretärs von Iagow aus Berlin in der österreichischen Hauptstadt eingetroffen und vom Kaiser Franz Joseph in Audienz empfangen worden. Kurz darauf empfing der Kaiser auch den Staatssekretär von Iagow. — Wie aus Wien vom 12. August gedrahtet wird, ist an diesem Tage auch der ungarische Minister präsident Graf Tisza, von Budapest kommend, dort ein getroffen. Ein Aufruf. Der Vorstand der sozialdemokratischen Partei Deutschlands fordert in seinem Berliner Zentral organ vom 11. August die Parteiorganisationen im Reiche auf, demnächst öffentliche Versammlungen zu veranstalten, in denen zu den Kriegs- und Friedenszielen Stellung ge nommen werden soll. Er ersucht, Vorbereitungen für die Unterzeichnung einer Petition zu treffen, in der ein Friede verlangt wird, der die Freundschaft mit den Nachbar völkern ermöglicht und Deutschland die territoriale Un versehrtheit, Unabhängigkeit und wirtschaftliche Cntwick- tungsfreiheit gewährleistet. Kleine politische Aachrlchlen. Aus Amsterdam wird gemeldet, das; die Miliz- pflichtigen des Jahrgangs 1007 am 1. Oktober beurlaubt werden sollen. , -f- Der Haager „Vaderlandsche Club" hat eine Protest erklärung gegen das Borgehen der britischen Regierung gegenüber der holländischen Heringsfischerei ange nommen. — John Bull wird sie taltlächelnd zu den vielen hundert „Fetzen Papiers" werfen und die Neutralen weiter drangsalieren. -s- Die Pariser Agence Havas verbreitet unterm 11. August dl« Drahtung, das; der englische Kriegsminister Lloyd George an diesem Tage in der Seine-Hauptstadt eine lange Besprechung mit dem französischen Ministerpräsidenten Briand gehabt habe, an der die Minister Roques und Thomas sowie Joffre und Castelnau teilnahmen. Der Austausch der Ansichten habe eine völlige Uebereiustimmung der beiden Regierungen über die Fragen ergeben, die sich aus den Gang der gemeinsamen militärischen Operationen.beziehen. — Die acwülmliche Phrase.! f -f- In einer Unterredung mit dem Bürgermeister von Moskau, die in der „Rußkoje Slowo" vom l>. August veröffentlicht wird, erklärte der russische Ministerpräsident Stürmer, das; die rufst- schen Berträge und Abmachungen mit den Alliierten bestehen bleiben würden, das; aber Ruhland überdies seiner Pflicht nachkommen würde, die Maßregeln, die England gegen Dcutsch- > land plane, zur Ausführung zu bringen — was wir in Deutsch- ' ^land getrosten Mute» abwarten kömmpZ 1 ben. m. ehr eln» ßt vieles ffeln zu irtoffeln eignen, , Auch Früh« . Wer irtoffeln r Hand its an« »um so«i lufzube«! löglichst ng mit! )arf di» >en, be« gen für Händen^ e Folge ' r Wink! n Kar- i. Bei or dem! dann! ne nor- endwie einem völligen Mißerfolg fast aus der ganzen Linie gesührt haben. Die rechtliche Grundlage der Verhandlungen bildete, dem Berner „Bund- zufolge, Artikel 11 des so- Infanterietätigkeit nicht gekonimen. Vie eingeleitete» Bewegungen vollziehen sich planmäßig. 3n den Karpathen nahmen wir in fortschreitendem Angriff südlich von Zabie 700 Mann gefangen und er- beuteten 3 Maschinengewehre. Beiderseits der Höhe Eapul sind deutsche Truppen ins Gefecht getreten. > Balkan-Kriegsschauplatz. - Die gestern wiederholten schwächlichen Scheinangriffe des Gegners südlich des Lojran«Sees erstarken schnell in unserem Artillerieseuer. Oberste Heeresleitung. (W. T.-B.) . -s- Der Wiener amtliche Berich». Russischer Kriegsschauplatz. Wien, 12. August. Amtlich wird verlautbart: Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Carl. Der Angriff der in den Karpathen kämpfenden deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen schreitet erfolgreich vorwärts. Sie nahmen dem Feinde gestern 700 Gefangene und 3 Maschinengewehre ab. Südöstlich von Worochta versuchte russische Gegenstöße wurden restlos abgewiesen. Sonst kam es im Bereiche der Heeresfront des Erzherzogs nur mehr an der unteren Zlota - Ltpa und südlich von Zalocze zu lebhafterer Gefechtstätigkeit. , Heeresfront des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Die Armee des Generalobersten von Boehm-Ermolli schlug westlich von Zalocze mehrere starke Angriffe ab. Westlich von Kaszowka wurden bei einem Ueberfall auf eine feindliche Vorfeldstellung 170 Gefangene und 3 Maschinengewehre eingebracht. — Südlich von Stobychwa brachen abermals russisch» Uebergangs- versuche zusammen. ' ! Italienischer Kriegsschauplatz. Im Abschnitt zwischen dem Meere und dem Wippach- Tale wurden mehrere Versuche der Italiener, sich unseren neuen Stellungen zu nähern, durch Feuer ver eitelt. Auf fden Höhen östlich von Görz schlugen unsere Truppen wieder einen starken Angriff ab und nahmen hierbei 10 Offiziere, 140 Mann gefangen. Der Monte San G a bri e le und der M onte S a n to stehen unter heftigem feindlichen Artilleriefeuer. — An der Tiroler Front brachten uns kleinere Unternehm mungen 89 Gefangene, darunter 5 Offiziere, und 1 Ma schinengewehr ein. j Flottenkommando. -s- Türkische Forlschrilke im Kaukasus. f Konstantinopel, 11. August. Hauptquartiersbericht. Von der Irak-Front und von der persischen Jronr i liegt kein Bericht vor. ! An der K a u k a s u s - Fr o n t auf dem rechten Flügel j besetzten unsere Truppen vollständig die Höhen nördlich, östlich und westlich von Bitlis; sie gerieten auf der - Verfolgung in einen Kampf mit Teilen der feindlichen Streitkräfte, die sich im Engpaß von Nahova zu halten bemühten. Ein anderer Teil unserer Truppen verfolgt energisch den Feind,, der sich nach dem westlichen Ufer des Wan-Sees hin zurückzieht. Feindliche Truppen, dje den östlichen Ausgang des Engpasses von Buglan verteidigten, wurden nach der Ortschaft Ziaret östlich von dem genannten Engpaß zurückgedrängt. Die Verfolgung des Feindes im Abschnitt von Ognott hält an. Unsere Truppen, die in der Richtung von Kighi operieren, warfen in einem Angriff den Feind, der sich dort zu - halten bemühte, in nördlicher Richtung zurück. Sie be- ! setzten am 27. Juli die Ortschaft Kighi. Im Zentrum ! und auf dem linken Flügel entfaltet der Feind große Tätigkeit, um seine Stellungen zu befestigen. In einem 1 überraschenden Angriff, den wir vorgestern gegen einen ! Teil der feindlichen Stellungen richteten, nahmen wir dem Feinde Gefangene ab, machten Beute und verjagten den Feind aus dieser Stellung. Ein Gegenangriff des Feindes wurde mit Verlusten kür ibn zurückgeschlagen. Von der ägyptischen Front ist kein Ereignis zu berichten. Nach Aussagen von Feinden, die wir in dem Kampf bet Katia gefangengenommen haben, wurde e i n feindliches Kavallerieregiment fast völlig aufgerieben, alle Offiziere wurden getötet, 3 Ge- schütze zerstört. Am 22. Juli verlor der Feind drei Flug zeuge im Luftkampf oder durch das Feuer unserer Ab wehrgeschütze. In der Umgegend von Mubammedie und ! Romani warf unser Luftgeschwader mit Erfolg mehrere ! große und mittlere Bomben auf ein feindliches Lager. ! -l- Zur Lage aus dem italienischen Kriegsschauplatz' schreibt der militärische Mitarbeiter der „Basler Nachr.", der bekannte schweizerische Oberst Egli u. a.: „Die in den letzten Tagen nenerdings mit großen Kräften am Isonzo angesetzten Angriffe der Italiener haben nach vierzehn Monaten heißen Ringens zu dem Falle des Brücken kopfes von Görz gesührt. Dieser Erfolg wird nicht ermangeln, einen gewissen Eindruck zu machen, obwohl auch hier nicht die Wegnahme des westlichen Jsonzoufers bei Görz und der görzischen Befestigungen, sondern die an- ! schließenden Ereignisse sür seine'Bedeutung ausschlag, gebend sind . . . Der Wert dieses Erfolges hängt davon ! ab, ob die Italiener imstande sind, nachzustaßen und den ! Angriff in gleicher Weise und verhältnismäßig rasch auch. oeaen dis erste Hauvtstelluna durchzusübren. Das wird vas einige Ungarn. In Budapest hat vor einigen Tagen im Parlamente eine eindrucksvolle Sitzung stattgefunden. Das Abgeord- f ! netenhaus hatte fick vor etwa 14 Tagen über die Emte hin vertagt und hat nun ieine Arbeiten wiederaufgenommen. ! Kurz vorher war es noch zu einer Spaltung innerhalb der Oppositionspartei gekommen, indem Graf Michael .Karolyi mit einer Anzahl Mitglieder aus der Unabhängig keitspartet austrat und sich zu einer neuen Partei zu- I sammenschloß. Dieser Vorgang ist im Auslande, so ganz besonders in Rumänien, viel besprochen worden, und es ! wurden allerlei Schlüsse über die Stiinmungen eines großen Teils der Magyaren gezogen, denen hoffentlich nun jeder Boden entzogen ist. Der Streit in der alten Unabhängigkeitspartei war durch eine Anfrage des Abgeordneten Gras Albert Apponyi an den Ministerpräsidenten entstanden. Dieser hatte zugesagt, daß er gern jederzeit /Abgesandte der einzelnen Parteien empfangen und sie über die allgemeine Lage und die Absichten der Negierung unterrichten würde. In der Sitzung der Partei, in der diese Vertrauensmänner bestimmt werden sollten, kam^es dann zu dem Bruche. Graf Karolyi war mit seinen Genossen der Ansicht, damit würde die Kontrolle des Parlamentes über die Regierung voll ständig ausgeschaltet und insbesondere die Opposition lahmgelegt. Wie aus einem derartigen Vorgänge, der doch auch ln anderen Parlamenten Gegenstücke hat, auf eine Art Kriegsmüdigkeit eines Teiles der Ungarn geschlossen werden konnte, ist unerfindlich. Genug, es tauchten hier und da Vermutungen auf, als ob Strömungen im Gange seien, die aus einen Sonderfrieden mit Rußland hinzielten. Man glaubte an verschiedene Vorfälle anknüpfen zu können, die sich vor dem Kriege abgespielt haben. Auch damals wollte man wissen, daß einflußreiche magyarische Kreise einem Bruche mit Deutschland und einer Ver ständigung das Wort redeten. Jetzt dürfte es mit all solchen Vermutungen endglütig aus sein. In der Sitzung des ungarischen Abgeordnetenhauses vom 10. August trat nun die neue Partei zum ersten Male in Erscheinung. Aber anstatt sich in Gegensatz zu den früheren Freunden und der Regierung zu setzen, er klärte Graf Karolyi, daß er- und seine Freunde ebenfalls bis zum letzten Atemzuge kämpfen würden, um die Inte grität Ungarns zu erhalten und Siebenbürgen zu ver teidigen. Aber auch das Märchen von einer Lockerung des Bündnisses mit Deutschland wurde mit Stumpf und Stiel zerstört. Denn die späteren Worte des Minister präsidenten von einem engeren Zusammenschluß mit dem Bundesgenossen sanden gerade bei den Freunden des Grafen Apponyi ungeteilten Beifall. In Ungarn ist man also in bezug auf das Durchhalten ebenso einig wie bei uns. Das werden sich alle die merken müssen, die nach ! den Worten des Grafen Tisza sich in die blutigen Fetzen des ungarischen Leibes teilen wollen. —. Von den Kriegsschauplätzen. -1- Englische und französische Angriffe im Somme- Gebiet abgeschlagen. — Fortschreitender Angriff in den Karpathen. Großes Hauptquartier, den 12. August 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Zwischen Thiöpval und dem Foureaux-Walde, sowie bei Guillemont griffen starke englische Kräfte an. Nörd lich von Ovisters und bei poMres wurden sie im Nah kampf und durch Gegenstöße znrückgeworsen, nördlich von vazenlin-le-Pelit und bei Guillemont scheiterte«; die Angriffe im Feuer der Artillerie, Infanterie und Maschinengewehre. Zwischen Maurepas und der Somme brach ein heftiger Angriff der Franzosen zusammen; sie drangen nordöstlich von Hem in ein kleines Waldstück chen ein. Südlich der Somme mißlang ein feindlicher Teilvor- stoß bei varleux. Rechts der Maas sind in der Nacht zum 11. August Handgranatenangriffe nordwestlich des Werkes Thiau- mont, gestern abend starke Znfantericangriffe gegen das Werk selbst unter schweren Verlusten für die Franzosen abgeschlagen. Südlich von Leintrey glückte eine deutsche Patrouillen- Unternehmung; es wurden Gefangene gemacht. vestlicher Kriegsschauplatz. : . Front des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. Bei vnbczyczy am Strumien, westlich des Nobel- Sees und südlich von Zarccze griffen russische Abteilungen vergeblich an. Im Stochoö-Vogen östlich von Kowel wurden bei einein kurzen Vorstoß 170 Russen gefangen- genommen und mehrere Maschinengewehre erbeutet. Starke feindliche Angriffe wurden beiderseits von Troscianiec (westlich von Zalocze) abgewiesen. Ansore Fliegergeschwader fanden in den letzten Tagen an der Bahn «omel—Sarny und nördlich der selben in umfangreichen Truppenlagern wiederum loh nende Ziele, die sie ausgiebig mit Bamben belegten. Ein russisches Flugzeug wurde nördlich von Sokul im Luftkampf abqeschasjen. , Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Earl. Südlich von Zalocze wurde abends noch leblmft ge- kämpft. Im übrigen ist es nördlich der Karpathen zu j