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Stimmen aus der Höhe Seid getrost, ich bin euch nah, und mein Oeist ist Machet euch auf! Redet freudig das Wort, [mit euch. Das nie in Ewigkeit vergeht. Chor der Jünger Welch Brausen erfüllt die Luft? Welch Tönen, welch Bewegt sich nicht die Stätte, wo wir stehen? [Klingen? Qegrüsst sei uns, du Oeist des Herrn, den wir erfleht, Dich fühlen wir das Haupt umwehen, mächtig Erfüllst du unsre Seele! Die Apostel ^ Kleinmütige! Hört an, was jetzt der Geist zu künden uns gebeut! Lasst dröhn die Menschen, lasst dröhn sie wieder euch! Ihr werdet sie besiegen mit dem Worte! Die in Verzagtheit ihr euch trennen wolltet, Geht auseinander, um voll Siegesmut Ein jeder seine Bahn zu wallen! Ist denn Jerusalem die Welt? Blickt doch um euch! Seht die unzähl’gen Völker dieser Erde, Die der Verkündigung des Wortes harren! Seht die Beherrscherin der Welt, seht Rom! Dort wird dem Worte Macht, die ganze Welt Gleich einem Lichtstrahl zu durchdringen! Die Jünger So sei’s, Gott will es so! Die Apostel Seid einig denn, wo ihr euch trefft! Gemeinsam sei Euch Hab und Gut! Und freudig zeuget Aller Welt von eures Heilands Wunder! Die Jünger Der uns das Wort, das herrliche gelehret, Gibt uns den Mut, es freudig kund zu tun! Wir sind bereit, in alle Welt zu ziehn, Kräftig zu trotzen jeder Schmach und Not! Das Wort des Herrn soll allen Völkern werden, Damit sein Preis in allen Zungen tön! So will es Gott, der seinen Sohn uns sandte, Der uns beschieden seinen heil’gen Geist; Denn ihm ist alle Herrlichkeit Von Ewigkeit zu Ewigkeit. Schmerzen Sonne, weinest jeden Abend dir die schönen Augen aus, Wenn im Meeresspiegel badend dich erreicht der frühe Tod; Doch erstehst in alter Pracht, Glorie der düstren Welt, Du am Morgen neu erwacht, wie ein stolzer Siegesheld! Ach, wie sollte ich da klagen, wie, mein Herz so schwer dich seh’n, Muss die Sonne selbst verzagen, muss die Sonne untergeh'n? Uns gebieret Tod nur Leben, geben Schmerzen Wonne nur: O wie dank’ ich, dass gegeben solche Schmerzen mir Natur! Mathilde wesendonk Träume Sag’, welch’ wunderbare Träume halten meinen Sinn umfangen, Dass sie nicht wie leere Schäume sind in ödes Nichts vergangen? Träume, die in jeder Stunde, jedem Tage schöner blüh’n Und mit ihrer Himmelskunde selig durchs Gemüte ziehn? Träume, die wie hehre Strahlen in die Seele sich versenken, Dort ein ewig Bild zu malen: Allvergessen, Eingedenken! Träume, wie wenn Frühlingssonne aus dem Schnee die Blüten küsst, Dass zu nie geahnter Wonne sie der neue Tag begrüsst, Dass sie wachsen, dass sie blühen, träumend spenden ihren Duft, Sanft an deiner Brust verglühen und dann sinken in die Gruft. Mathilde wesendonk Morgendämmerung Die Nacht liegt ausgebreitet, erquickt die Erde ruht, Der Mond, der zitternde, gleitet hinab in düstrer Glut. Noch steh’n am Himmelsraume Gestirne sonder Zahl, Am fernen dämmernden Saume zuckt schon ein purpurner Strahl. Die Vögel werden munter, der Hahn ist längst erwacht, Leis' ziehen die Schatten hinunter, hinunter die tauende Nacht. Mart i„ Greif Der Jäger aus Kurpfalz Volkslied des 18. Jahrhunderts, bearbeitet von A. von Othegraven Ein Jäger aus Kurpfalz, der reitet durch den grünen Wald, er schiesst sein Wild daher, gleich wie es ihm gefallt Trara, gar lustig ist die Jägerei allhier auf grüner Heid'. Auf, sattelt mir mein Pferd und legt darauf den Mantelsack! So reit’ ich weit umher als Jäger von Kurpfalz. Trara, jetzt reit’ ich nicht mehr heim, bis dass der Kuckuck schreit. Er schreit die ganze Nacht allhier auf grüner Heid’. Trara.