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-es Selbstschutzes der heimgesuchten Landwirte nichts ein zuwenden haben. < « — Das Kgl. Schösfentzericht Dresden unter Vorsitz des Amtsgerichtsrgjs SächUing verurteilte am Mittwoch die Wiltschaftsbesitzrrin Ling Marie Kühne aus Höck-jn- dorf wegen Nahrungsmittelfälschung zu 100 Mar! Geld strafe oder 20 Tagen Gefängnis. Die Angeklagte brachte am 4. Mai d. I. 10 Liter Milch zum Verkauf, in der sich 700/o Walser befanden. , Naundorf. Seiten der hiesigen Gemeinde sind an der Staatsstraße Obstbäume gepachtet worden, deren Ec- rägnisse zum Selbstkostenpreise an die GMeindeglieder abgegeben werden. Altenberg. Gegenwärtig ist man mit dem Bau der Zuführungsleitung von der Ueberland zentrale zu Betriebs zwecken beim hiesigen Zwitterstockwerk beschäftigt. Ein großes Schalthaus ist . an dem Wege vom Römerschacht nach.tzer Geisinger Straße in heimatlicher Bauweise errichtet und geht seiner Vollendung entgegen. Ein altes Wahrzeichen unseres Bergwerks, die nicht mehr benutzte Dampfesse, die infolge, Bausälligkiet ihre Umgebung bedrohte,, mußte ab gebrochen ,yr?Ken. Apch-,bje. Ausführung der geplanten WasserzufÜhruug vom Aschergraben nach dem im Bau be findlichen Kraftwerk bei den unteren Wäschen iit bereits in Angriff genommen und sind die Eisenrohre zumTrll ichd» angefahren, . Die Ausschachtungsarbeiten werden dann durch Kriegsgefangenen-Arbeitrkommandos ausgesührt, die Poch- und Wäschanlagen der 1. Wäsche werden bedeutend erweitert. Die gegenwärtig durch -i« Wolframschlacken- gewinnung so günstige Finanzlage des Zwitterstockwerkes sichert die ,schuldenfreie Durchführung des, für die Zukunft unseres altehrwürdigen Bergwerks so wichtigen neuen Be- HWeqnlygen. In, den, ,gesamten» , Werksanlagen werden gkHnmärtsg, IM Arbeiter, und .Arbeiterinnen,. 60 kriegeks- fangenkFx-NSqsen und 50 kriegsgefangene Russen beschäftigt. BiKnjbeiA., Nach vorangegangener,Gastpredigt wurde der; bilssgeistlsche,von Schmiedeberg und Kipsdorf, Herr Pastor B'umentritt, einstimmig zum Pfarrer unseres Kirch spieles gewählt. ,, , i», s,, , ,. ^Glashütte. Unsere städtische Wasserleitung hat sich seit kurzer Zeil auf eine andere, schlechtere, Seite ge- lwt- Hatten,wir im FMjahr, trotz überreichen Quellen- rpggHt», an Waßermangel im Zuflußrohre zu leiden, der inzwischen durch geeignete Maßregeln gehoben morden ist, denn der Wasserbehälter hat einige Tage oollgesianden und Uebcrlauf gehabt, Io stehen wir in letzter Zeit vor einem neuen Rätsel. Der reichliche Zufluß füllt., nicht wie sonst den Behälter mehr, sondern das Ablaufrohr verschluckt , gierig.alles Wasser,, was ihm zugesührt wird, ohne pflichtgemäß die Hausleitungen so zu, speisen, daß sie voll aushalten. Es ist darum sehr zu empfehlen, daß jeder Einwohner behilflich ist, den Fehler zu entdecken, der jetzt in einem Rohrdefekt des Hauptleitungs- rohres vom Behälter nach der Stadt zu suchen sein dürfte. Kreischa. Eine wackere Tat vollbrachte am Montag nachmittag der 15jährige Sohn Edi des Herrn Sanitäts- rat vr. Krapf hier, indem er zwei Knaben, Lie sich mit Kahnfahrten auf dem hiesigen Schloßtriche belustigten und dabei ins Wasser fielen, dadurch vom Tode des Ertrinkens rettete, daß er, als er den Vorgang bemerkte, rasch ent schlossen ins Wasser sprang und die beiden aufs Trockene brachte. Dresden. Seine Majestät der König hat in den letzten Tazen an seine Truppen im Felde nachstehende Telegramme gelichtet: 1. An den Kommandeur einer Infanterie, Division: Durch Meinen Sohn habe Ich von den heldenmütigen Kämpfen von Truppen Ihrer Division im Troneswalde erfahren. Wenn auch dieselben nach tagelangem blutigen Ringen gezwungen waren, den Wald endlich zu räumen, so bedeuten die Kämpfe doch ein hervorragendes Ruhmes blatt in der Geschichte der Truppenteile. Ich bitte Sie, allen Beteiligten Meinen wärmsten Dank und Meine vollste Anerkennung auszusprechen. 2. An den Kommandeur einer Reserve-Division: Nach Meldung des Militärbevollmächtigten hat die Division in den Kämpfen der letzten Tage Hervorragendes geleistet. Namentlich hat das Reserve-Jnfanierie-Regiment 107 sich ganz besonders bei der, Wiedereroberung des Delviilewal- des ausgezeichnet. Es gereicht Mir zur besonderen Freude, daß die Regimenter, die im vorigen Herbste in ganz ein ziger Art und Weise die Durchbruchsversuche der Franzosen zurückgewiesen haben, jetzt wieder neuen unvergänglichen Lorbeer um ihre Fahnen gewunden haben. Ich spreche der Division Meinen wärmsten Dank und Meine vollste Anerkennung dafür aus. 3. An den Kommandeur des Reserve-Jnfanterie-Regi- ments 104: Durch den Heeresbericht und eine Meldung de» Militärbevollmächtigten habe ich Kenntnis erhalten von den sehr schönen, ehrenvollen Kämpfen des Regiments. Ich spreche dem Regiment für diese neuesten Ruhmestaten mit freudigem Stolze Meinen wärmsten Dank und herzlichsten Glückwunsch aus. — Um dem Papiermangel abzuhelsen, werden jetzt zahlreiche ältere Akten, Schriftstücke und Drucksachen in die Papiermühle wandern. Die Kgl. Oeffentliche Bibliothek in Dresden ist gern bereit, Akten und Drucksachen, die den Besitzern al« vermutlich wertvoll erscheinen, zu prüfen. Burgstädt. Den zwölften Sohn und Schwiegersohn hat in wenigen Togen der Totenbettmeister Franz Schüß ler in Claußnitz im Heere stehen. Kommenden Fr.itagist wieder ein Sohn zum Militär beordert. Elf sind noch wohlbehalten, während einer von ihnen den Heldentod im Kampf« fürs Vaterland erlitten hat. — Fast da» gleiche Beispiel Ist jm Orte nochmals.zu fhrden. Dieser Tage ist der zehnte Sohn und Schwiegersohn des Einwohners Ro bert Halsmann zum Heer eingtztroffen. Zwickau. Zwei noch nicht 20jährige Burschen von hier hatten mehrere Einbrüche verübt und sich auch eines Betrugsversuches schuldig gemacht. Als ihnen deswegen Strafe drohte, faßten sie den Entschluß, einen Kraftwagen zu stehlen und damit ins Ausland zu entfliehen. Ein 18- jähriger Lackierer, der gleichfalls etwas auf dem Kerbholz hat, wollte sich ihnen anfchließen. Alle drei hatten sich mit gestohlenem Gelde al« Kraftwagenführer ausgerüstet. Dann erbrachen sie einen Autoschuppen, richteten das darin auf bewahrte Auto zur Fahrt vor und waren gerade im Be griff, abzufahrrn, als sie festgenommen und der Staats anwaltschaft zugeführt wurden.... .. Zwickau, 26. Juli. Die hiesige Strafkammer verurteilte den l7 Jahre alten Erdarbeiter Seltmann aus Dänkritz, der am 5, September v. I abends drei Damen aus Crimmitschau im Maldiasä in Dänkritz mit vorgehaltener Pistole maskiert überfallen und sie unter der Drohung: „Geld oder das Leben!" zur Hergabe größerer Geldbeträge genötigt haste,, ^egen räuberischer Erpressung zu neun Monaten Gefängnis. > » . Grimma. Die Stadt wird an einer Staatsstraße das NKK.pachten, das M.,die hiesige Bewohnerschaft sicher- gestellt und zu mäßigen Preisen abgegeben werden soll. Das Dauerobst, soll gut. gelagert und nach und nach während des Winters verkauft- werden. Eventuell soll auch ein Teil des Obstes gedörrt werden. - » , , ZiWK, Hxr Rot.hat beschlossen, nach Möglichkit weibliche Personen für den Wrgenführerdienst der Straßen- bahn auszubilden, um den Slraßenbahnbetrieb etwas er weitern zu könyen. ,! Meißen. Die, Königliche Amtshaupimannschast weist darauf» hin, daß,.bei Kriegerfrauen, die eine Ihren Kräften angemessene Erntearheit zu leisten sich weigern, eine Nach prüfung eintreten muß, ob bei ihnen wirklich Bedürftigkeit und-die Notwendigkeit zum Fortbezuge der ihnen gewährten Beihilfe vorliegt. Lichtenstein. Die Anlegung eines sogenannten „Eisernen Buches','.beschlossen unsere Stadtoäter. In demselben sollen zum ehrenden Gedächtnis alle hiesigen Kriegsteilnehmer verzeichnet werden. Auch soll darin eine örtliche Kriegs chronik,Aufnahme finden. Mittweida, Jn die Sammelbüchse des Kaiser-Wilhelm- Stammtisches in der Gastwirtschaft „Kanone"fjnd seit Kriegs ausbruch bis jetzt 3000 Mark für die Llebestätigksit ein gelegt .worden. . , WilSenthal. ...Der schon seit Jahren projektierte Bau einrr. KirKe, , in unserem Orte soll nunmehr ernstlich in Erwägung gezogen werden. Da die Gemeinde aus eigenen Mitteln den Bau zu unternehmen nicht in der Lage ist, hat die Landeskirche ihre Unterstützung durch eine allge meine Kollekte zugelagt. Graupen i. Erzgeb. Die 400 Jahre al'e St. Annen - kirche soll nach dem Kriege vollständig erneuert und zu einer Krieger Eedächtniskirche ausgestaltet werden. Kirchen-Nachrichten. Freitag den 28. Juli 1916. , Schmiedeberg. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde: Pfarrer Birkner. Letzte NachrLchteA. Von der rumänischen Grenze. Zürich, 26. Juli. Durch Schweizer Bläner wird be kannt, daß die Rumänen in den Ortschaften an der russi- scheu Grenze die Zivilocrwaitungen durch militärische er setzt haben. Es. sei über dieses Grenzgebiet eine Art Be lagerungszustand verhängt worden. Der russische Hafen Raums in Flammen. Stockholm, 26. Juli. Wie „Stockholms Ttdningen" mel det, steht Raumo in Finnland, gegenwärtig Rußlands be deutendster Hafen, in Flammen. Die großen Sägewerk- anlagen, die größten und modernsten im ganzen Norden, sind bereits abgebrannt. Der Vierverband besetzt Epirus. Aus Budapest wird berichtet: Der Korrespondent des „Keleti Ertesitoe" berichtet aus Saloniki: Die Entente be schloß, Süd- und Nord-Epirus zu besetzen und zu seiner Verwaltung italienische Beamte zu ernennen. Die Meuterei in Indien. Hamburg, 27. Juli. Das „Hamburger Fremdenblati," meldet aus London: Ueber di« kürzlich in Indien aus, gebrochenen Meutereien und Unruhen sind in London jetzt Einzelheiten bekannt. Danach haben am 15.Juni meuternde Sepoyr zwischen Karachi und Lahore eine Eisenbahn brücke in die Lust gesprengt, wobei ein Eisenbahnzug, Ker einen Militärtransport enthielt, verunglückte. Ueber 10g Menschen sind dabei ums Leben gekommen; ein« groß, Anzahl Personen wurde verwundet; darunter auch 13 europäische Offiziere. Der Eisenbahnverkehr zwischen Karachi und Pendschab muffte eingestellt werden. Ein englischer Schlachtkreuzer durch Explosion fast völlig vernichtet ., Amsterdam,. 26. Juli. Auf der großen Kriegsschisfwerft von Vickers hat sich kürzlich ein schwere» Unglück ereignet. Wie aus London gemeldet wird, fand aus einem Schlacht, Keuzer der „Tigrr".KlasIe, der seit der Seeschlacht arn Skagerras auf der genannten Wersten Reparatur lag, eine Kesselerplosion statt, welche den Kreuzer säst völlig vernichtete Drei höhere Beamte der Admiralität sind bei der Explosion ums Leben gekommen. Das nördliche Schottland , .,wird Kriegsgebiet. Amsterdam, 26. Juli. Aus Grund der Reichsvertsidi- gungsakte-haben die Behörden den Bezirk von Jnoerneß und da» Gebiet nördlich und westlich .de» Caledonian- Kanals zu einer besonderen Militärzone erklärt. Reisende, die das Gebiet besuchen wollen, müssen besondere Erlaubnis ihrer zuständigen Polizeibehörde haben. Feuersbrunst im Londoner Hafen. Amsterdam, 26. Juli. Drei große Holzschuppen der Londoner Hasenhehörde sn den Westindia-Docks sind am Sonnabend durch Feuer zerstört worden, das 30 Stunden anhielt. Der Schaden wird amtlich auf N/2 Hüillionen Mark geschätzt (Die Wrstindia-Docka,. die nahe der City liegen, sind mit der wichtigste Teil der Londoner Hafen anlagen. D. Schr) < Unsere Flieger. Berlin, 26. Juli. (Amtlich.) Eines unserer Marine- luftschlsse hat am 25. Juli einen Angriff auf den Haupt- stützpunkt der russischen und englischen Unterseeboote in Mariehanm ausgesührt und die. Dortigen^ Hafenanlagen mit 700 Kilogramm Sprengbomben mit gutem Lrsolg be worfen. Trotz heftiger Beschießung ist -das Luftschiff un beschädigt in seinen «Flughafen zurückgekehrt. t Heftiger Wahlkampf in Griechenland. > Amsterdam, 26. Juli. Au» Athen wird gemeldet: Der Wahlkampf ist in vollem Gange und wird in allerheftigster Weise gesührt. Die Anhänger des ehemaligen Mimster- präsidenten Venizelos und der, Entente machen mit aller Macht und mit allen Mitteln für Venizelos Propaganda. Flugschriften, in denen die Politik der Regierung -in schärfster Weise angegriffen wird, werden bis in die kleinsten Dörfer getragen und verteilt. General Danglis, der im Kabinett Venizelos das Amt deö Kriegsminifters innehatte, ist an die Spitze eines Reseroistenvereins ge treten, unter dessen Leitung Vorträge -durch das ganze Layd» gehalten werden. Die Presse beider Parteiey ver- öffenllicht täglich lange Artikel, in denen eine sehr heftige Sprache geführt wird. . Zum -Rücktritt Sasonows. London, 26 Juli. Nach Mitteilungen des Petersburger Korrespondenten der „Times" hängt Ler Rück ritt Sasonows sehr wahrscheinlich mit Fragen der inneren Politik zu sammen. Am 13. Juli wohnte Sasonow mit allen seinen Kollegen einer.besonderen Zusammenkunft im Stavka bei, wo dir innere Politik ausführlich behandelt wurde. Wenige Tage später ging Stürmer allein nach Stavka, und noch einer Woche stiegen in Petersburg Gerüchte auf, daß binnen kurzem Stürmer weitreichende Vollmachten erhalten würde. Niemand erwartete jedoch, daß ein Wechsel im Ministerium stattfinden könnte. Die Auslieferung Sibiriens an Japan. Stockholm, 26. Juli. Der Gensralgouoerneur der Amur- Gebiets fordert laut „Dsen" das japanische Kapital aus, in Transbaikalien Kurorts zu errichten. Japanische Kapi, talisten kauften umfangreiche Gebiete auf und erhielten Konzessionen zum Bau von Verbindungsbahnen aus 50 Jahre; ferner übernahmen die Japaner die Anlage von Bädern, Wasserleitungen und Pslasterungen. Die schwierige Lage des englischen Kabinetts. .. . , Lugano, 26. Juli. Der Londoner Korrespondent dey „Secolo" beurteilt die Lage de» englischen Kabinetts sehr pessimistisch. Der Widerstand der irischen Partei gegen das abgrändplte Jrengesetz gestaltet die .innere Lage noch verwickelter und schädigt da« Ansehen der Regierung ganz bedeutend. Der Entscheidung des Kabinett« wird mit größter Sorge entgegengesehen. Englands Sorgen um Irland. Haag, 26 Juli. In der ganzen Presse wird die Wen dung, die die irische Frage wieder zum Schlimmeren ge nommen hat, ganz ausführlich besprochen. „Daily New»', und „Daily Lhronicle" unterstützen die nationalistischen Iren. Solange die Unterhandlungen dauern, die von neuem begonnen werden müssen, wird General Maxwell an der Spitze seiner 40000 Mann in Irland ver bleiben, was keineswegs zur Besserung der Stimmung beiträgt. Die Schwierigkeiten in Irland. Rotterdam, 27. Juli. „Nieuwe Rotterdamschc Courant" meldet aus London: Allgemein betrachte^ man Lloyd Ge orges Irland Regelung als wirkungslos. Es ist unmög lich, so erklärt „Daily News", wieder von neuem anzu fangen, weil die Nationalisten, die durch den Aufschub und die weitere Behandlung der Angelegenheit durch die Re gierung erbittert sind, jetzt nicht niehr die ursprünglichen Bedingung >n annehmen würden, die seiner Zeit eine wichtige Konzession darstellten. Aus Rom meldet „Agencia Stefani": Gestern warfen italienische Flieger Bomben auf Uferböschungen und Schuppen von Durazzo. Die Flieger kehrten unbeschädigt zurück. Die englischen Verluste. Hamburg. Da» „Fremdenblatt'1 meldet aus dem Haag: Wiederholt sind in den letzten Tagen Reisend« aus Frankreich zurückgekehrt, di« einwandfrei feststellten, daß di« Engländer seit Beginn der großen Offensive bi» Milte Juli zwischen 70 000 und 80 000 Verwundete an» Frankreich fortgeschast haben. Auch sei die sehr groß« Zahl nicht transportfähiger Schwerverwundeter auffällig, die zum Teil in schleunigst aufgeschlagenen Lazaretten untrrge- brachtworden seien. Gutunterrichtrtefranzösische Kreise schätzen