Volltext Seite (XML)
zuständiger Steile, daß das abgrschoffene rujlische Flug zeug von einem deutschen Tmpedoboot geborgen ist. Zur rrage des Brauereigewerbes Mr! die „Frankfurter Zeitung" aus, daß der finanzielle Ertrag der Brauereien während des bald ablausenden Ge schäfte jahres trotz der Schwierigkeiten in der Malzversor- gung sich nicht weit von dem vorjäh igen entfernen und die Verteilung von Dividenden in annähernd vorjähriger Höhe ermöglichen wild. Aufhebung des amerikanischen Generalkonsulats in Coburg. Koburg, 19. Juli. Das hietige amerikanische Gereral- konsulat ist aus Anordnung der amerikanischen Regierung aufgehoben worden. England sucht die Entscheidung. „Daily Erplkß" schreibt über dis Offensive: Die deutsche Presse mag sich über den ruhigen Ton der amtlichen englischen Berichte und der englischen Pressemeldung nicht täuschen. Wir sind entschlossen, mit dieser Offensive tat sächlich Ernst zu machen, um den Durchbruch um jrden Preis zu versuchen. Hinter unserem Angrifssheer, das zurzeit an der Erbreiterung der Bresche arbeitet, steht unser eigentliche; Durchb-uchsheer, dem die gefährliche, aber auch glorreiche Ausgabe bevorsteht, nach beiden Seiten Flankenkämpse führend, Englands Schwert bis weit in Belgien hineinzutragen. Die nächsten Tage werden Tage dramatischer Spannung werden, da in ihnen voraussichtlich der entscheidende Offensiostotz unter nommen werden wiro. DieJstrategische Lage Italiens hoffnungslos, Zürich, 19 Juli. Der „Tagesanzeiger" meldet von der italienischen Front: Die Lage ist heute für die Ita liener stralegijch hoffnung-loser als je. Sie mühen sich vergeblich in ungemein schwerem Sturmlauf gegen die jetzt österreichischen, vor zwei Monaten noch italienischen Hauptstellungen auf dem Jnterotto, Monte Zebio und dem Col Santo Die Jagd auf unsere V-Handelsschiffe. Kopenhagen, 19. Juli. Londoner Berichte besagen, daß die Entenlef ölte eine eifrige Jagd auf das Handelsunter seeboot „Bremen" veransialtet Ls sind hohe Belohnungen aufdie Unschädlichmachung de- Schiffes ausgesetzt. „Morning Post" sagt, daß die Ente»teschisse die, Deutschland" angreisen würden, sobald diese die internationalen Gewässer erreicht habe. Das Blatt schreibt, die Union habe selbstverständlich das Recht, die „Deutschland" al» Handelsschiff zu betrachten; die Ententemächte hätten aber genau das gleiche Recht, die „Deutschland" als Krieg-Schiff zu behandeln, wenn diese in internationalen Gewä sern sei; die internationalen Ge setze kennten keine Handelsunterseeboote, Bestimmungen für ihre Behandlung seien noch nicht festgesetzt. Amerikanische Stimmen über Jellicoes Bericht. Amsterdam, 20. Juli. Die hier eingetrofsenen ameri kanischen Biätter enthalten ausführliche Kommentare über den Bericht des englischen Admirals Jrllicoe über die Seeschlacht am Skagerrak Es kann mit Genugtuung fest- gestellt werden, daß die überwiegende Mehrzahl den eng- lischcn Bericht als nicht zutreffend bezeichnen und den ver- späletete ' englischen Versuch, die Seeschlacht in ein zweites Traoalgar z» verwandeln, bespötteln. Die von den Eng ländern besonders heroorgehobene Tatsache, daß die eng lische Flotte den Kampfplatz behauptete, während sich die deutsche Flotte zurückgezogen habe, wird als eine völlig unrichtige Anlehnung an die Verhältnisse des Landkrieges bezeichnet. Der „New Port Americain" erklärt: Allein schon der Umstand, daß die Deutschen sofort nach Beendigung der Seeschlacht Aufschluß über die Verluste des Gegners geben konnten, während die Engländer selbst über diesen Punkt noch nicht im klaren und bei den Deutschen vollkommen im unklaren sich befinden, beweist die bessere Übersicht, weiche die deutsche Flotte während des Kampfes gehabt haben mutz Der verschärfte V-Boot-Krieg. Genf, 20. Juli Wie der Korrespondent des „Journal de Geneve" aus Rom meldet, hält man dort die Wieder aufnahme des verschärften V-Boot-Krieges im Atlantischen Ozean und im Mittelmeer für unmittelbar bevorstehend. Man spricht von einem großen neuen Typ deutscher Kampf- O-Boote, die an Tonnage den Typ der „Deutschland" übertreffen Ein italienischer Kapitän erklärte, in der Nähe von Gibraltar ein deutsches l_l-Boot von 5000 Tonnen ge sehen zu haben. Der deutsche Gegenstoß bei Longueval. Amsterdam, 20. Juli. Die Meldung des gestrigen deutschen Generalstabsberichts, baß das Dorf Longueval und der Bauernhof Deloitte durch Magdeburger und Altenburger Jnfanterieregimenter zmückerobert wurden, erregt hier allgemeine Bewunderung. Der Eindruck ist umso'größer, als die Engländer in ihren osfiziellen Mel dungen gerade der Eroberung dieses Frontabschnittes größte Bedeutung beimaßen. Die holländische» Fachkritiker bedeutender Blätter hatten in den letzten Tagen der Meinung Ausdruck gegeben, daß aus verschiedenen Anzeichen das Einsetzen einer deutschen Gegenoffensive an der Somme nicht ausgeschlossen sei. Im großen Publikum hielt man eine solche Offenfioe für unmöglich, da man die Deutschen für nickt stark genug glaubte. Die „Deutschland" aus der Heimfahrt. Basel, 20. Juli. Der Korrespondent der „Daily News" meldet aus Washington: Dir „Deutschland" hat gestern abens Baltimore verlassen. Die Besatzung erklärte, daß Ehrentafel ^!ir IMc MM M Äm. Aus der Verlustliste Nr. 306 der Kömgl. Sächs. Armee. Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 10t. I I. Kompanie. Schottke, Ernst, aus Luchau, leicht verwundet, Kopf. Fischer, Hugo, aus Ditterrbach, schwer werwundet. Seidler, Alfred, aus Kreischa, schwer verwundet. 12. Kompanie. Grohmann, Theodor, aus Frauenstein, leicht ver- wundcü Maschinengewehr - Kompanie. Bormann, Erwin, G-fr. aus Seifen, leicht ver wundet, bei der Truppe. Morgenstern, Walter, aus Höckendorf, leicht ver- mundet. Schützen-(Füsilier-)Regiment Nr. 108. 8. Kompanie. Sparmann, Paul Gerhard, Unteroffizier aus Johns bach, erneut leicht verwundet. 1. Fuß-ArtMerle-Reglment Nr. 12. 7. Batterie. Wolf, Ernst August, Obergefr. aus Kreischa, leicht verwundet. Reserve-Futzartillerie-Batailion Nr. 19. Munitionskolonne der 1. Batterie. Kleber, Arno, Gefr. aus Seifersdorf, ins. Unfall leicht verletzt. Infanterie-Regiment Nr. 41. (Preußen.) 3. Kompanie. Engel, Wilhelm, aus Schmiedeberg, schwer ver- wundet. Kaiserliche Marine. Verlustliste Nr. 83. Jungnickel, Wilhelm, Gefr. d. R., aus Oelsengrund, schwer verwundet. Landwehr-Änfanterie-Regiment Nr. 101. 10. Kompanie. Theiler, Walter, aus Chemnitz (zuletzt in Dippol diswalde) s. tt. K österreichisches Infanterie-Regiment Nr. 74. 13. Kompanie. Antosch, Josef, Zugführer aus Dippoldiswalde f. 3. Infanterie-Regiment Nr. 102. I I. Kompanie. Richter, Mar, aus Possendors f. das O-Boot einen oder zwei Tage in der Nähe der Küste veib eiben dürste, um sich den Nachstellungen der feind- lichen Schisse zu entziehen. Amsterdam, 20. Juli. Aus Washington meldet die „Times", daß die „Deutschland" die Dreimeilenzone unter Walser verlassen wolle, was, wie der Korrespondent ent rüstet bemerkt, ein Mißbrauch amerikanischer Gastfreiheit sein würde, weil das O-Boot dadurch eine Gefahr für die Schiffahrt bilden würde. Durchschaut. Bukarest. „Jntependance rumaine" sagt zu der miß glückten Kundgebung der unionisttschen Föderation am Sonntag u. a., sie habe es immer gesagt, daß Filipescu und Take Ionescu sich der öffentlichen Meinung nicht aufdrängen könnten. Der Mangel an Folgerichtigkeit, mit dem sie die Regierung immer angreifen, weil sie nichts zu ihrer Verteidigung tue, sei zu offenkundig, als daß der eigentliche Zweck nicht erkannt werde. Versenkt London. Lloyds melde», man glaube, daß der Dampfer „Eoangelistria" versenkt wurde. Der italienische Dampfer „Angelo" wurde von einem deutschen Unterseeboot versenkt. Die Mannschaft wurde gelandet. Gekapert. Christianstadt. (Reuter ) Der britische Dampfer „Adams" wurde gestern nachmittag von einem deutschen Zerstörer gekapert und nach Süden gebracht. Das Kriegsziel. Nach der „Vojsischcn Zeitung" stellte Capus in Chicago gegenüber den französischen Sozialisten als Kriegsziel die Erniedrigung des Feinde» auf. Deutschland müsse ge zwungen werden, um Frieden zu flehen. Wettervorhersage. Zeitweise heiter, etwas wärmer, Gewit erneigung, sonst keine wesentlichen Niederschläge. Sparkasse za Dippoldiswalde. üepedNIonr-Stunden: Sonntags: nur am lezten Eon-tm des Monats von Uhr, an alten Wochentagen von bl« »2 Uhr und 2 bl« >/-S Uhr, Sonnabend» unu.terbrvv e von bl« 2 Uhr. I Aus aller Veli. t -s- verwundekenaustausch, Anfang August findet eine Auswechselung von deutsch-englischen Verwundeten statt, wahrscheinlich mittels eines besonders eingerichteten englischen Hospitalschiffes. Russische Phantasien. Die Petersburger „Börsen zeitung" veröffentlichte am 20. Juni (3. Juli n. St.) fol gende Phantasie: „Bei dem letzten Kriegsrat, der unter dem Vorsitz des Kaiser« selbst und in Anwesenheit des Kronprinzen, des Marschalls Hinden burg und des Generals von Emmich (I) stattsand, wurde in Anbetracht der Notwendigkeit, die Erfolge der Deutschen bei Verdun weiter auszudehnen, beschlossen, Feldmarschall Hindenburg zu bitten, an der We st frontzu bleiben. Da aber infolge der Niederlage der österreichisch-ungarischen Armeen in Galizien und der Bukowina die Lage der Dinge an der Ostfront auch für die Deutschen einen sehr ernsten Charakter annimmt, so wurde be schlossen, dorthin den tatsächlichen Leiter der Operationen vor Verdun General von Emmtch zu entsenden. Dieser ist schon an die Ostfront abgereist. Sein Stabsquartier wird Emmich, wie auch früher Hindenburg, in Wilna haben, wo für Mitte Juli auch die Ankunft des Kaisers selbst erwartet wird." Man kann nach dieser Probe einen Schluß auf die Zuverlässigkeit des Petersburger Boulevardblattes ziehen. Bekanntlich ist der verdiente General von Emmich vor längerer Zeit gestorben und kann leider an keine Front mehr entsendet werden. -s- Englisches Sanllälspersonal für Rußland, l ach einem Telegramm von „Verlingske Tidende" aus Bergen ist dort eine große Anzahl englischer Aerzte und Krankenpflegerinnen mit bedeutenden Mengen Sanitäts- material eingetroffen, um nach Rußland weiterzureisen. I Geschlchtskalender. - Donnerstag, 20. In». 1304. F. Petrarca, italienischer Dichtei, * Arezzo. — »832. K. I. Weber, philosophischer Schrist- steiler (Demokritos), -s Kupferzell. — »866. Seesieg Tegethofs über die italienische Flotte bei Lissa. — »870. A. o. Gräfe, Augenarzt, s Halle. — »914. Präsident PoincarS trifft in Kronstadt ein. — ISIS. Im Ostteil der Argonnen stürmten deutsche Truppen mehrere französische Gräben, 5 Offiziere, 36S Franzosen gefangen. — Oestlich von Popeljany und von Kurschany ziehen die Russen ihre Truppen zurück. — Westlich Szawle wurde die letzte feindliche Stellung im Sturm genommen. — An der Dubissa, östlich von Rofsienje durch brach ein deutscher Angriff die russischen Linien und brachte den - Gegner zum Weichen. — Südlich der Straße Maryampol—Kowno wurden di« Dörser Kiekteryszkt und Ianowka sowie drei hlnter- - einander liegende russische Stellungen erobert. Angriffe deutscher ! Landwehr nördlich Nowgorod hatten vollen Erfolg. 2000 Ge- ! fangene wurden gemacht. — Am südlichen Narew wurde ein starke» Werk der Borstellung von Nozan gestürmt. Russische Gegenstöße mißlangen. Die Blonie—Grojec-Stellung schützte die Russen nur kurze Zeit, sie mußten westlich Grojec ihre befestigten Stellungen aufgeben und zurückgehen. — Auf dem südöstlichen Kriegsschauplatz erreichten die Truppen des Generalobersten v. Woyrsch die vorge schobene Brückenkopsstellung südlich von Iwangorod. Ein sofortiger Angriff erbrachte die Erstürmung der seindlichen Linien bei Wla- dislawow. — Zwischen Weichsel und Bug brachen österreichisch- ungarische Truppen bei Skrzyuiec—Niedrzwica—Mala (südwestlich Lublin), deutsche Abteilungen flldöstlich von Piaskt und nordöstlich von Krasnostaw in die 'russischen Stellungen ein. — Italienische Angriffe im Görzischen blieben weiterhin erfolglos. — Heftige Kämpfe um den Rand des Plateaus von Doberdo. — Auch an qnderen Stellen kämpften die Italiener vergeblich und erlitten schwere Verluste. — Bei Ari Buruu wirsen die Türken starke feind liche Angriffe zurück — Im Irak wurde der rechte jetndltche Flügel von den Türken zum Zurückgehen gezwungen. Julius Sturm. Zu seinem 100. Geburtstages Ein Dichter, der es wohl wert ist, daß man auch lange nach seinem Tode seiner dankbar gedenkt, feiert in diesen Tagen seinen 100. Geburtstag. Julius Sturm wurde am 21. Juli 1816 in Kostritz geboren. Dort wirkte er dann auch über ein Menschenalter als Seelsorger. Ge storben ist er am 2. Mai 1896 an den Folgen einer Opera tion in Leipzig. Neben Spitta und Gerok gehört er zu den besten Dichtern religiöser Lieder in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Biele seiner Lieder leben in den Herzen unzähliger Volksgenossen. Es war ein kräf tiges Christentum, dem er darin sein Wort sprach, fern von aller in Sentimentalität zerfließenden Frömmigkeit. Gar manches seiner Gedichte ist in die Volksschulbücher übergegangen, wurde von der Jugend gelernt und so zum geistigen Besitztum fürs ganze Leben. Aber auch weltlichen, besonders vaterländischen Erlebnissen hat er häufig sein« Dichtkunst geweiht. So verfaßte er 1870 gar manches Kriegs- und Siegeslied, und das nach blutigem Ringen geeinte deutsche Vaterland begrüßte er jubelnd mit fol^ gender Strophe: „Dem Land, wo meine Wiege stand Ist doch kein andres gleich; . Es ist mein liebes Vaterland Und heißt das Deutsche Reich."