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sein. Der Grund de« noch andauernden Zögerns der rumänischen Regierung mied hi« dem Umstand DU- geschrieben, daß die russische Offensive nicht entfernt die Wirkungen hatte, welche Äußland sich beim Einsetzen des Angriffs versprach. Meßtrrk holländische Kachkritlker haben bereit« da« Eingreifen Rumäniens in den Ktti« Ihrer Berechnungen gezogen. Sie glauben nicht, datz das rumänische Heer imstande sein wird, die Lage aus dem östlichen Kriegsschauplatz in besonderer Weise zu ver ändern, zumal Rumänien nach dem bewährten Rezept nach Möglichkeit seine Truppen schonen wird und kaum gewillt sein dürste, sie ernsthaften Kämpfen auszusetzen. „Nieuws van den Dag" vergleicht die Absendung der Türken nach Galizien mit dem Erscheinen der Russen auf der Westfront Der Vergleich fällt sehr zu UngUNsten des Virrverbandes au«, denn da« Blatt etkiärt, es mutz al« erwiesen erachtet werden, datz die Reise der Russen einen demonstrativen Charakter hatte, das Erscheinen der Türken in Galizien dagegen stellt die Lösung einer grotzen Schwierigkeit dar, die die Leiter der militärischen Ope rationen auf den Kriegsschauplätzen zu überwinden hatten. Die rumänische Arbeiterschaft gegen den Krieg. Aus Bukarest wird berichtet: Die sozialdemokratische Parteiorganisation in Crajooa hielt eine Volkrversamm- rung gegen den Krieg ab. Der Parteiführer Or. Ra- kowszky betonte, datz die rumänische Arbeiterschaft die Agitation gegen den Krieg für keinen Augenblick aufgrben dürfe. Die Serben an die Front! Die „Neue Zürcher Zeitung" Meldet au« Athen: Da« unter französisch-englischem Oberbefehl stehende rekonstruierte serbische Heer, bestehend aus drei Armeekorps, wird über Florina an die Nordgrrnze vorgeschoben werden. Abge sehen von vereinzelten ZusammeUstötzen in der Gegend von Kilindir und in den Engpässen beiderseits der Bahn linie nach Ferres ist es bisher noch zu keiner grötzeren Operation gekommen. General Sarrail wartet angeblich immer noch auf weitere russische Verstärkungen. Die österreichisch ungarischen Truppen setzen, wie düs Blatt weiter berichtet, am Unterlauf« der Aoos bei Balona den Italienern immerfort mit Plänkeleien zu und ver suchen, zu verhindern, datz sich die Italiener in Südalbanien häuslich Niederlagen. Im Gegensatz zu der freundschaftlichen Haltung der Franzosen und Engländer bereitet Italien der griechischen Regierung andauernd Schwierigkeiten bei den Schwefelankäufen in Sizilien. Fidschiinsulaner für das britische Heer. Kopenhagen, 25. Juli. Di« englische Heeresleitung sucht sich den erforderlichen Truppenersatz jetzt sogar durch Rekrutierung auf den fernsten Südseeinseln zu verschaffen. Wie die „Daily News" melden, wird gegenwärtig auf den Fidschiinseln rin EMgeborenen-ttontingent gebildet, das für Europa bestimmt ist. Die Ären sollen durch den Papst beruhigt werden. Bern, 27. Juli. Eine den vatikanischen Kreisen nahe- stehmve Korrespondenz meldet: Der Papst sei anläßlich neuer Zwischensälle in Irland wiederholt gebeten worden, die irischen Bischöfe anweisen zu wollen, ihre Bemühun gen um die Beruhigung der Bevölkerung weiter auszu- dehnen. Gewaltsame Neutralisierung. Haag, 27. Juli. Der Gouverneur von Queenstown erklärte einem Journalisten, datz alle Deutschen in Queens town, di« es ablehnten, englische Untertanen zu werden, sofort drs Landrs verwiesen werden sollen. Besitzer von Eigentum sollen Schadenersatz erhalten. Alles solle nach Deutschland geschickt werden. Gegen Wilsons maritime Rüstungen. Basel, 27. Ju'i. Wie der Pariser „Matin" erfährt, ist unter Mitgliedern des amerikanischen Repräsentanten hauses eine Bewegung im Gange, um die vom Senat vor geschlagene starke Erhöhung des Flottenkredils mit dem Hinweis darauf abzulehnen, datz die hiersür geforderte Summe besser für Zwecke der öffentlichen Wohlfahrt an gewendet würdr. Zur Abfahrt der „Deutschland" Rotterdam, 28. Juli. Aus Baltimore wird gemeldet, datz die „Deutschland" die Papiere zur Abreise nach Bremen oder einem anderen deutschen Hafen erhielt. Auch aus der Tatsache, datz der Kreuzer „North Carolina" und zwei Zerstörer außerhalb de» Dirginiükaps Neulralitätsdienst tun, schließt man, datz die „Deutschland" nächstens versucht, abzufahren. Weitere englische Verluste. Karlsruhe 28. Juli. Nach Schweizer Blättern verzeich- neu die englischen Verlustlisten vom 18. bis 25. Juli 2083 Offiziere Und 15 656 Mannschasten als tot, verwundet oder vermltzt. Die Untersuchung übet den Feldzug in Mesopotamien. Rotterdam, 27. Juli. Der „Nnuwe Rotterdamschr Lourrant" meldrt aus London, datz Lord Cromer und Lord G. Hamilton den Vorsitz in der Kommission zur Untersuchung de« Feldzüge» an d«n Dardanellen und tn Mesopotamien übernommen haben. Mißernte in Rußland. Budapest, 27. Juli. Aus Petersburger Blättern er- fährt man, datz Stürmer der Kommission für Nahrung»- mittelbtschasfung mitgetellt hab«, es sei in einzelnen Teilen Rußlands mit einer Mißernte zu rechnen. Das Sregefecht an der schottischen Küste. Amsterdam, 27. Juli. Aü« Mulden wird gemeldet?: Urb« das Seegefecht, da» zwischen drei britischen Pa- trouillenbooten und vier deutschen O Booten am l i.Jutt an der schottischen Küste stattfand, wird noch berichtet: Die deutschen O-Boote schienen den englischen Fischerbooten aufgelauert zu haben, welche in diesen Gewässern aus Fischfang waren. Di« Namrn der britischen Patrouillen- fahrzeugr sink: ,,N«Ily Nutten", „Onward" und „Tra", von denen eine» «ine Station süt drahtlose Telegraphie an Bord hatte. Von diesen Fahrzeugen wurde die „Nelly Nutten" in den Grund gebohrt, wobei drei Mann von der Besatzung getötet wurden. Die übrigen elf Mann wurden von einem Hrrtngrdampfer au- Scheveningen aufgefischt, welche» die Matrosen in einem schottischen Hafen an Land setzte. Von den beiden anderen Fahr zeugen hat man seitdem nichts Mehr gehört. Man ver mutet, daß sie mit Mann und Mau» untergegangen sind. Von den elf geketteten Matrosen starben noch drei an den erlittenen Verletzungen. Eine französische Offensive im Oberelsaß? Die „Basler Nachrichten" melden von der Grenze, datz die Franzosen im Sundgüu ihre Truppenbestände und da» ArtillerieMaterial in dtn letzten Tagen wesentlich ver stärkt haben. Nichtssagende englische Kriegsberichte. Rotterdam, 28. Juli. Der Krlegskmrespondent für die „Times" und „Daily News" im englischen Hauptquartier schickt seinen Blättern ein ausführliches Telegramm, daß nur wenig Positives enthält. Man glaubt, daß die Deutschen, nachdem sie Pozleres geräumt haben, bei der Windmühle, die ein wenig höher an der Straße nach Bapaume liegt, eine neue starke Stellung besetzt halten. Mit der Eroberung von Pozieres könne die zweite Phase der Gommeschlacht als beendet angesehen werden. Die dritte werde alsbald beginnen. Weiler meldet dieser Korrespondent, datz die Deutschen weitere Verstärkungen an schwerer Artillerie er hielten. Englische Kriegsschiffe in der Nordsee. Amsterdam, 27. Juli. Aus Hoek van Holland wird berichtet: Soeben hier eingclaufene Fischerfahrzeuge berich ten, datz sie nordwestlich vom Maas-Feuerschiff in einer Entfernung von fünf Meilen ein englisches Geschwader, bestehend aus drei Schlachtschiffen, sieben Tötpedobooten und zwei Unterseebooten, seiner zwei Wasserflugzeuge ge sichtet haben. Amsterdam, 27. Juli Aus Pmuiden wird gemeldet: Fischerboote berichten, datz sie auf ungefähr 56 Grad nördlicher Breite fischten und mit den Netzen am Periskop eine» englischen O-Booie» hängen blieben, welches sich unter Wasser befand. Man brachte sofort die Netze in Ordnung. Unterdessen war das O-Boot aufgetaucht, und die Besatzung desselben zerschnitt sofort das Netz, um das O-Boot sreizumachrn. Die Netze der Fisch« gingen hier bei verhören und die Fischer mutzten ohne Beute nach Hause zurückkehren. Ohne Aufklärung zu geben, ver schwand das V-Boot schnell wieder. Die amerikanische Protestnote. Gens, 28. Juli. „Petit Parisien" erfährt aus Washington vom Mittwoch: Die Protestnote der Vereinigten Staaten an die englische Regierung in Angelegenheit der schwarzen Listen wird dem amerikanischen Kabinet in der Donners tagsitzung unterbreitet und voraussichtlich innerhalb 24 Stunden abgesandt werden. Die Note läßt die rein recht liche Frage beiseite: sie stellt sich lediglich aus den Stand- punkt der Moral und internationalen Beziehungen und bestreitet England das moralischeRecht, amerikanische Handels firmen in einer Form zu boykottieren, die einem Welt- boykott gleichkomme. Di« juristische Stellungnahme zu der englischen Maßregel wird Gegenstand zu einer weiteren Note sein. Die hervorragend arbeitende deutsche Funkenstation. Lugano, 28. Juli. Italienische BläOer melden voll Entrüstung, datz es seit einiger Zeit unmöglich geworden sei, die Heeresberichte General Cadornas auf radiotrlegra- phischem Wege zu versenden, da die deutschen Funken- sprüche alle andern übertönen. Die deutsche Station sei so mächtig geworden, datz sie, wenn auch nicht gerade die Station des Eifelturm», so aber doch die Station Lol Tano völlig ausschalte. So komme es, datz zum grotzen Leid- wesen der Entente heute statt italienischer und anderer Ententenachlichten die Berichte de» deutschen Generalstabes, ja sogar ganze deutsche Zeitungsauszüge da» Weltmeer und die fremden Erdteile überschwemmten. England konfisziert schwedisches Eigentum. Kopenhagen, 27. Juli. „Berlittgske Tidende" meldet aus Stockholm: Der schwedischeAmerikadampfer „Stockholm", der seit mehreren Wochen in Liverpool zurückgehaltrn wur- de, ist gestern in Göteborg eingetrofsen. Er mutzte bet seinem Aufenthalt in England 900 Tonnen Blei, die für die schwedische Regierung bestimmt waren, und 350 Tonnen Leder, die für die schwedische Hrer«svrrwaltung bestimmt waren, zurücklassen. Sieht man sich gezwungen? Kopenhagen. „Berlingske Tidende" meldet au» Peters burg: Ministerpräsident Stürmer hat einen Gesetzentwurf ausgrarbeiirt, wonach die Berschickung al» Strafe für po litische und konstitutionelle Vergehen, sowie für Bettler und Landstreicher abgeschasst wird. Das schmerzt!? London. Reuter. Im Unterhause teilte Asquith mit, datz die Regierung die notwendigen Schritt« unternehmen wrrde, um den Herzog von Cumberland, den Herzog von Albanien und den Prinzen Albert von Schleswig-Holstein all« britischen Titel nnd ««»zeichnungen zu entkleiden. Der im französischen Heeresbericht vvm 27. Juli gelobte Flieger Zhaput wurde int Luftkampf- Über den Maa,höhen von einem deutschen Flieger schwer verwundet und zur Landung ge zwungen. Er liegt in sehr ernstem Zustande in einem Pariser Lazarett. Der rumänische Minister Kostimsco erklärte nach dem „Az Est", datz die von der Entente aus geltreuten Gerücht« über «ine beabsichtigte Mobilisation vollkommen unbegründet seien. Dle Ententesreunde agitieren lebhaft. Sie beabsichtigen Kundgebungen anläßlich des Abschiedsbanketts für den abberufenrn französischen Ge sandten Blondel. Die französische Kammer nahm mit 269 gegen 200 Stimmen einen Gesetzentwurf an, der dem grotzen Ausschüsse die notwendigen Boll- machten zur Ausübung einer wirksamen Kontrolle an Ort und Stelle überträgt. Wettervorhersage. Keine wesentlicheTemperaturändetung, Gewitt ^rneigung, sonst meist heiter und trocken. - t- Neue Postwertzeichen für die deutschen Postan-! stalten tn den besetzten Gebieten werden^anläßlich der > Erhöhung der Gebühren etngeführt und zwar für Belgien ! Freimarken zu 8 Cent., 1tz Cent, und 40 Cent., Postkarten ! zu 8 Cent., Antwortkarten zu 84-8 Cent, und Karten- - briefe zu 15 Cent.; für das Generalgouvernement! Warschau Freimarken zu 2> Pf., 7^ Pf. und 15 Pf., Postkarten zu 7*/s Pf. und Antwortkarten zu 7*/s-s-^ 7V» Pf.; für das Postgebiet de» Oberbefehlshabers Ost Freimarken zu SV» Pf., 7'/« Pf., 15 Pf., 50 Pf. und 1 Mk., Postkarten zu Pf. und Antwortkarten zu 7Vs-f-7*/r Pf. Die neuen Freimarken werden zu Sammelzwecken bei der Kolonial-Wertzeichenstelle des Briefpostamts in Perlin CS, Königstr. 61, vom 28. ab zum Verkauf gestellt. Der Ver kaufspreis der belgischen Postwertzeichen zu 8 Cent be trägt 7V» Pf-, zu 15 Cent 15 Pf. und zu 40 Cent 32 Pf. Die Postkarten, die Antwortkarten und die belgischen Kartenbriefe werden erst nach dem Aufbrauchen der noch vorhandenen Bestände an ebensolchen Postwertzeichen älterer Art ausgegeben. (W. T.-B.) - i- Besuch der deutschen Gefangenen in der Schweiz. Den Angehörigen der in der Schweiz inter nierten deutschen Zioilgefangenen ist es ebenso wie den der interniertem deutschen Kriegsteil nehmer jederzeit gestattet, zu ihrem Besuche dorthin zu reisen. Als Ausweis für die Reise ist ein Auslands-, paß nach der Kaiserlichen Paßverordnung vom 21. Iunij 1916 erforderlich. Die Angehörigen (Eltern, Kinder, Ge-i fchwlster, Ehefrau und Verlobte) der Internierten wer»! den auf den deutschen Staats-Eisenbahnen in der^ II., III. und IV. Wagenklasse zum halben Fahr preis befördert. Die Fahrkarten werden von den! Fahrkartenausgaben auf Grund des vorgeschriebenen! Ausweises der Ortspolizeibehörde verabfolgt, der den' Namen des Reisenden, Anfang und Endstation der Reise, s Reiseweg und die mit Stempel und Unterschrift der Orts- j Polizeibehörde versehene Bescheinigung enthalten muß,, daß die Reisenden Angehörige in der Schweiz internierter deutscher Kriegsteilnehmer oder Zivilgefangener find. Auch entferntere Verwandte erlangen diese Fahrpreis ermäßigung, wenn der Ausweis die polizeiliche Bescheini gung enthält, daß die nächsten Angehörigen nicht mehr leben oder aus Alters-, Gesundheits- oder ähnlichen Rück sichten nicht reisefähig sind. (W. T.-B.) - f- Freigabe des Verkaufs von Petroleum zu Leuchtzwecken. Durch eine im Reichsgesetzblatt und im amtlichen Teil des „Reichsanzeigers" veröffentlichte Be kanntmachung, betreffend Aenderung der Ausführungs bestimmungen zu den Bekanntmachungen über die Höchst preise von Petroleum und die Verteilung der Petroleum- bestände vom 1. Mai 1916 (Neichs-Gesetzbl. S. 350) vom 24. Juli 1916 wird der Verkauf von Petroleum zu Leuchtzwecken vom 21. August 1916 an wieder gestattet. Im übrigen bleibt es bei der! Anmelde- und Abgabeverpflichtung für das Petroleum; an die Zentralstelle für Petroleumverteilung G. m. b. H. (W. T.-B.) «everschwemmungen am Pregel und an der veime.! Infolge der in den letzten Tagen im Ouellgebiet des Prcgels niedergegangenen großen Regenmengen bildet « das ganze Flußtal des Pregels und der Deime bei Tapiau, einen großen See. In Wehlau fetzte der Pregel die! Niedrig gelegenen Straßen unter Wasser. - s- Ein Schiff gesunken. Die „Stettiner Neuesten Nachrichten" erfahren au« Swinemünde, daß der Lloyd- dampfer „Norderney" mit Erzladung von Schweden auf der Heimreise nacht« nördlich Arkona gesunken ist. 38 Mann der Besatzung sind durch ein Vorpostenschiffi nach Swinemünde gebracht worden. Der Kapitän der „Norderney" und drei Mann der Besatzung sind ertrunken. Aus aller Wett. § - s- Ankeebringung triegsunkaugllcher Gefangener; in Dänemark. Nach einer Meldung von „Berlingske Tidende" geht der früher erwähnte Plan der Unterbringung von kriegsuntauglichen Gefangenen in Dänemark nun seiner Verwirklichung entgegen. Die Angelegenheit, die fetzt in den Händen des dänischen Roten Kreuzes liegt, ist unter der Aussicht der Regierung so weit vorbereitet worden, daß in nächster Zukunft entsprechende Anfragen an die Regierungen der kriegführenden Länder gerichtet werden können. Es wird beabsichtigt, vorläufig insgesamt 2000 Kriegsgefangene und 400 Offiziere in Dänemark aufzu- i nehmen, die gleichmäßig auf beide Mächtegruppen ve» ! teilt werden. Für die Soldaten werden zwei Baracken- § lager errichtet, ein« auf Seeland, das andere aus Iüt- ! land. Die Offiziere erhalten gegen ihr Ehrenwort völlige ! Freiheit. Zur Aufbringung der erforderlichen Mittel! soll das dänische Volk aufgerufen weiden. Es wird jedoch lauf eine Beihilse der fremden Regierungen gerechnet. >