Volltext Seite (XML)
TtzesztitNg mii Azchtt siir ApstliiiswOt, UMM u.1l Nl. 168 Sonnabend den 22. Juli 1916 abends Inserat« werden mit 20 Pf., solche aus unserer Amtshauplmauuschaft mit 15 Pf. die Spaltzeile oder deren Raum berech net. Vekanutniachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 40 bez. 35 Pf. — Tabellarische undkomplizierteInserate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, n» redaktionellen Teile, die Spnltenzeile 50 Pf. 82. Jahrgang Die /Weiheritz - Zeitung" erscheint täglich mi.Äus- nalnnc der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preisviertcljähr- lich 1 Al. 80 Pf., zwei- monatlich 1 M. 20 Pf., einmonatlich 60 Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Post- boten, sowie uirsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. AmlöÜIttH für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. MU achtfeitigem „Illustrierten Anterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stells und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Nedakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne iu Dippoldiswalde. Übung der Jagd. SM" Weitere amtliche Bekaimtmachnngen stehen heute in der Beilage. "MS Vsksnnltmsvkung. Es ist wahrzunehmen gewesen, bah die Feld-, Wiesen- und Waldbesitzer bei ihren land- und forstwirtschaftlichen Arbeiten oft ihre Hunde mit hinausnehmen und stunden lang frei herumlaufen lassen. Die Hunde durchstöbern dann das Gelände und fügen der Jagd, namentlich zur Zeit, wo wegen des Jungwildes die Jagdreviere möglichst wenig beunruhigt werden sollten, großen Schaden zu. Der Schaden trifft nicht nur den Jagdberechtigten, sondern zieht auch weitere Kreise in Mitleidenschaft, da die Fleisch- reseroen, die wir in unseren Wildbeständen haben, hierdurch noch erheblich gefährdet und geschmälert werden. Es wird deshalb verboten, Hunde l. bei land-und forstwirtschasilichen Arbeiten in Wälder, auf Felder und Wiesen überhaupt mit hinaurzunehmen, 2. in Wäldern, auf Feldern und Wiesen ohne Aussicht frei herumlaufen zu lassen. Nicht betroffen werden von diesem Verbote Jagdhunde bei Aus- -r-n crml-. q.imidcrbandluna werden Besitzer oder Halter der Hunde mit Geld strafe bis 150 M. bestraft, an deren Stelle im Uneinbringlichkeitssalle Haft bis zu 14 Tagen tritt. Die Gemeinde-Verb.-Sparkasse Schmiedeberg ist Montags bis Freitags vormittags 8—1 und nachmittags 3 5 Uhr an Sonnabenden von 8 Uhr vormittags bis 2 Uhr Die Einlagen werden van, Ings naKk L,nL-,KIgng -um Ings vo^ Nüvk-aklung vsnmin«». WZ" Berwaltmm miinSelsicherer Wertpapiere. Formulare und andere Drucksachen für Gemeinde- und andere Behörden liefert in zweckentsprechender Ausführung die Buchdruckerei von Earl Jehne, Dippoldiswalde Schlechte Verpflegung der Zivllgefangenen in England. Vlissingen, H O.Juli. Gestern abend kamen mit dem Post- dampfer „Königin Wilhelmina" vierzig Zivilgefangene, darunter ein Oesterreicher, ans England an. Da der Dampfer verspätet eintraf, mutzten sic die Nacht in einer Fiüchtlings- baracke in Vlissingen zubringen und konnten erst heute früh ihre Reise sortsetzen. Sie kamen alle von der Insel Man und klagten sehr über ihre Unterbringung und Verpflegung im Gesangenenlager. (Auch ein Dippoldiswalder Kind ist gegenwärtig leider auf der Insel Man festgehalten) Untersagter Funfspruch. Paris, 20. Juli. Wie dem „Pelit Parisien" aus Washington gemeldet wird, hat die amerikanische Zensur dem Kapitän König aus Neutralitäts-Rücksichten die Ab- sendung eines Funkspruches nach Berlin untersagt. In Deutschland freundlichen Kreisen geht das Gerücht von einem Anschlag der Alliierten, d^s Tauchschisf auf hoher See in die Lust fliegen zu lassen. Neuyorkcr Blätter brachten gestern früh die Nachricht, England habe bei der amerikanischen Regierung verlangt, dah sie dem Boot „Deutschland" untersage, die amerikanischen Küstcngewäjjer unter Wasser zu durchfahren. Freudenfeste in Japan. Basel, 31. Juli. Aus Tokio meldet man der Agence Havas: Anläßlich des Abschlusses des russisch japanischen Vertrags wurden in ganz Japan Volksfeste abgehalten. Steigen der Frachtsätze von Amerika nach England. Amsterdam, 21. Juli. Der Frachtsatz sür Getreide von amerikanischen Häfen nach England, der anfangs Juli noch 6 Sh. 9 Pence betrug, ist jetzt wieder auf zwölf Sh. gestiegen. Die „Times" meint, datz heule auf eine starke Steigerung im Herbst hin, wenn gröberer Verkehr im grachtraum einsetzen würde, zu rechnen se». Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Aus Anregung des Kriegsausichusses für Truppenbedürsnisse im Königreich Sachsen beabsichtigt das Königliche Kriegsbekleidungsami Xll zur Behebung der herrschenden Arbeitslosigkeit, soweit möglich, auch in dem hiesigen Kirchspiel Nähausträge sür Frauen in Heim arbeit zu vergeben. Es kommen augenblicklich in Frage zur Anfertigung: Hemden, Halsbinden, Mützenverdeckstreifen, vielleicht auch Drillchsachen. Zuschnitte und Zutaten wer- den von dem' genannten Kriegsbekleidungsamte geliefert, ebenso sind die Nählöhne von diesem festgesetzt. Da eine saubere, gute Arbeit verlangt werden mutz, ist ersucht worden, Sorge zu tragen, dah die zu vergebenden Ar- beiten nur an dazu geeignele Personen ausgegeben werden. Anmeldungen nimmt entgegen Frau Oberkirchen rat Hempel. — In den letzten Tagen sind aus mehreren Gütern in unsrrer Umgebung wieder Serben und Franzosen zur Hllfelelstung in der Landwirtschaft angekommen. — Morgen Sonntag nachmittag findet in unserer Stadt der Bezirkstag der Naturheiloereine unseier Umge- bung statt, dem eins Besichtigung der Talsperre voraus geht. Die Einladung zu allen V.-ronstallungen findet sich in unserer heutigen Nummer. — Am Montag veranstaltet d'c N-f'd nzk'ühT'k Drr-d?n in der „Re^chskrone" die Auf- M Ehrentafel M ^fk inM WM ul ÄM. Aus der Verlustliste Nr. 307 der König!. Sachs. Armes. 11. Jnsainerie-Regiment Nr. 139. 12. Kompanie. Kadner, Kurt, Unteroffizier aus Geising, leicht verwundet. 18. Infanterie-Regiment Nr. 192. 1. Kompanie. Finsterbusch, Paul, aus Reichenau, leicht ver- wundct. 4. Kompanie. Pe'schke, Arthur, aus Kreischa, leicht verwundet. 8. Kompanie. Tscharschuch, Moritz, aus Berthelsdorf s. I I. Kompanie. Wegbrod, Mar Oswald, aus Burkersdorf, leicht verwundet, bei der Truppe. Reserve-Jnfanterie-Regiment Ne, 244. 8 Kompanie. Arnold III, Otto, aus Biencnmühle, leicht ver wundet. 13. Infanterie-Regiment Nr. 178. 6. Kompanie. Heimann, Oskar, aus Dönschten 'f. führung des Volksstückes „Die Soldatenbraut", der sicher ebenfalls erwünschter Besuch zuteil wird. Glashütte. Der seit 30 Jahren an der hiesigen mittleren Volksschule segensreich wirkende Kantor Müller ist zum Oberlehrer ernannt worden. Börnersdorf, 20. Juli. An Stelle des an die Schule zu Reichstädt zurückoersetzten Herrn Vikar Höfer ist heute von dem Ortsschulinspektor als Vikar Herr Schulamts- kandibat Helbig eingewiesen worden. Dresden, 2 l. Juli Wegen übermätziger Preissteigerung wurde der aus der Bautzener Gegend stammende Vieh händler Eigner zu 500 Mark Geldstrafe oder 50 Tagen Gefängnis verurteilt. Er halte auf dem hiesigen Schlacht hofe ein Kalb, das er für 200 Mark gekauft hatte, für 256 Mark verkauft. Stadt Wehlen. Die durch den am 24. Mai nieder- gegangenen Wolkenbruch an der Mündung der Wehlbaches abgelagerten Geröllmassen konnten nun endlich durch Bag- gerung beseitigt werden, während die Ausbesserungsarbeiten, die einen Kostenaufwand von etwa 40000 Mark verursachen dürsten, gegenwärtig noch nicht in Angriff genommen werden können, aus finanziellen Gründen. Oederan. Seit einigen Wochen besteht hier eine Volksküche. In dieser werden täglich 160 Mahlzeiten zum Preise von je 10 Pf. an Kinder und etwa 40 Mahl zeiten zum Preise von 20 Pf. an alte Personen abgegeben. Es wird an allen 6 Wochentagen gekocht. Für die Ein richtung und Unterhaltung sink von einer Anzahl Herren und Firmen der Stadt in hochherziger Weise bisher 15800 MFgestiftet worden. Oschatz. Die Stadtverwaltung zahlt jedem Oschatzer, der sich mittellos in Kriegsgefangenschaft befindet, einen monatlichen Ehrensold von 5 Mark aus der Stadlkasse. Leipzig, 21, Juli. In der Schlutzverhandlung de» Leipziger Schwurgerichts wurden noch 4 Arbeiterfrauen bezw. Arbeiterinnen wegen schweren Landfriedensbruches zu 10 und 7 Monaten, zwei weitere wegen einfachen Landfriedensbruchcs zu je 6 Monaten Gefängnis ver urteilt. Königswalde. Bei dec notwendig gewordenen Aus besserung der Kirchiurmspitze wurden in der Turmkugel einige interessante Schriften gefunden, die der Zeit des30jähri- gen, des 7jährigen und der Befreiungskri-ge entstammen und die die Verhältnisse von Königswalde in jenen Zeiten schilden. Da sie über viel Kriegrnot berichten, wurden sie am Freitag in der Kriegsbetstunde vorgelesen. Aue. Die Stadt Aue wird künftig den Kartoffelbedarf für die Einwohnerschaft selbst beschaffen, ohne Vermittlung des Bezirksverbandes Schwarzenberg. Man geht von der Anschauung aus, dah die Versorgung einer einzigen Stadt mit Lebensmitteln leichter ist, als die eines ganzen Bezirks. Lagerräume stehen der Stadt zur Verfügung. Auerbach i. B. Generalfeldmarschall von Hindenburg hat bei dem Söhnchen eines Mitbürgers Volkmar Opitz junior, Sohn des früheren Besitzers vom Rittergut Auerbach, Patcnstrlie übernommen. Meerane. Während der diesjährigen Sommerferien werden größere Ausflüge der Kinder der Volksschulen unter Führung von Lehrern und sonstigen geeigneten Persönlich keiten veranstaltet. Die Kosten werden durch Privatspsnden und Zuschüsse der Stadt gedeckt. Plauen i. V. Ein Ausfuhrverbot für Kirschen erließ die Königliche Amtshauptmannschaft. Dis Festsetzung von Höchstpreisen sür Kirschen hatte nämlich, wie es so häusig zu beobachten, die eigenartige Folge, daß die Kirschen vom Markte verschwanden; sie werden einfach dorthin ge schafft, wo noch keine Höchstpreise festgesetzt sind. Bon auswärts aber kommen keine Kirschen heran, wenn der Preis nicht lohnt, den man dafür erhält. Deshalb sind jetzt hier fast nirgends Kirschen zu haben. Johanngeorgenstadt. Der nach dem Haushaltplane festgestellte Bedarf bei den städtischen Kassen auf 1016 nt bedeutend höher als in den Vorjahren, und es müßten, da 120000 M. Fehlbetrag zu decken ist, 220 Prozent der Staaseinkommensteuer als Stadtanlagen erhoben werden. Um die Steuerzahler nicht zu stark zu belasten und ie Kriegsausgaben auch von den Nachkommen mit tragen zu lassen, soll eine Anleihe ausgenommen werden. Bischofswerda. Der Vorstand der Allgemeinen Orts krankenkasse beschloß, die Leistungen an die erkrankten Mit glieder in derselben Höhe wie vor dem Kriege zu gewähren. Wenn das Versicherungsamt zustimmt, sollen die Mehr- leistungen vom I. August ab erfolgen. Zittau. Eine Petition um Entlassung des Ober bürgermeisters vr. Külz aus dem Heeresdienst wird jetzt hier in der Bürgerschaft vorbereite». Die Zeichnungslisen haben bereits zahlreiche Unterschriften aus allen Kreisen der Bewohnerschaft gefunden. — Der Grenzverkehr ruht infolge der Grenzsperre ganz. Sonst sehr besuchte Wirt schaften jenseits der Grenze haben ihre Pforten geschlossen,