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82. Jahrgang Dienstag den 11. Juli 1916 abends Nr. 158 Inserat« werden mit 20 Pf., solche aus unserer Amtshauptmauuschaft mit 15 Pf. die Spaltzeile oder deren Ramu berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 40 bez 35 Pf. — Tabellarische undkomplizlerte^nserate mit entsprechendem Aus schlag. — Eingesandt, ini redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 50 Pf. Die Mestzerttz - Zeitung" erscheint täglich inj, Äus- nabme der Sonn- und Mertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preisvierteljähr- lich 1 M. 80 Pf., zwei- monatlich 1 M. 20 Pf., mmwnatlichKOPf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Post boten, sowie unsere Aus- käger nehmen Bestel lungen ait. Meißtlih-MM AMeitW M AhM ft AHOiDOt, SihMtkkrg n. 1l. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantte übernommen. * Verantwortlicher Nedakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne m Dippoldiswalde. Drucksachen für Gemeindebehörden fertigt Buchdruckerei Earl Jehne Bisquitls und Büchern, liehen es die liebeswürdigen Gäste nicht fehlen. Der Herr Vorsitzende drs Gesangvereins richtete einige Worte an die Verwundeten, in denen er zum Ausdruck brachte, bah des Herzens Stimme der Gesang, das deustche Lied sei. lieber wieoiele Entbehrungen und Anstrengungen, so betonte der Redner, hat nicht das deutsche Lied unsre Feldgrauen hinweggeholsen Möge den Der- mundeten und Kranken, die sich im Dienste fürs Vater land diese Leiden zugezogen haben, baldige Genesung be° schieden sein. Seine Worte aber lieh der Redner in einem dreifachen Hurra auf Kaiser und Reich ausklingen Am Schluh dankte noch einer der Feldgrauen für alles Gehörte und Geschenke und wünschte den Sängern eine fröhliche und glückliche Heimfahrt und gab sich der Hoffnung hin, daß diese Gäste sich recht bald wieder einstellen möchten. Bärenburg. Die Sammlung der Volksspende für Kriegs- und Zivilgefangene, am 7. und 8. Juli brachte 405,40 M. «in. Lauenstein, 9. Juli. Von Wachtposten Le» Grenz- schutzes wurden gestern zwei höchst verwahrloste Personen verhaftet und hier «ingebracht. Wie sich bei der vorläusig angestellten Untersuchung herausstellte, sind es entwichene russische Zivilgefangene, die sich schon längere Zeit Herum getrieben haben. Lauenstein. Nachdem Herr Kirchschullehrer Krackher- Liebenau im Namen des Bezirkslehrervereins „Oberes Müglitzial" bereits am 3. Juni in unserer Kirche eine musikalische Ausführung mit Werken des Altmeister» pro- testanttscher Kirchenmusik, Johann Sebastian Bach, ver- anstaltet hatte unter Hinzuziehung der Opernsängerin Fräulein Klötzer-Dresden und einiger hiesiger Kräfte, lieh er am 8. Juli eine^zweite Kirchenmusik folgen mit Werken germanischer Romantiker. Vertreten waren Schubert, Schumann, Mendelssohn-Bartholdy, Gade und Kiel. Aussührende waren außer dem Veranstalter die eingangs erwähnte Sängerin, ferner aus Lauenstein Fräulein Käthe Nitzsche und Herr Oberlehrer Kantor Nitzsche, desgleichen Herr Kantor Noack, Altenberg. Die Sologesänge und Duette sowohl, die «Ine künstlerische Wiidergabe fanden, al» auch die Orgelvoriräge, vor allem die I. Sonate von Mendelssohn, die die Schönheiten uns««« Jnstrumrntrs In Helle» Licht rückte, waren prächtige Gaben. Für den Lokales Md Sächsisches Dippoldiswalde. Die Versammlung des Vczirts- lehreroereins am Sonnabend im „Seeblick" nahm zu nächst einen interessanten Bericht des Herrn Lehrer Rieke- Ulberndorf über das Jahrbuch des Deutschen Lehrervereins 1916 entgegen. Sodann sprach Herr Lehrer Liebe-Kötzschen- broda über die Iugendwohlfahrt. Als Ziele und Aus gaben stellte er folgende Grundsätze auf: Sie mutz ohne Sonderabsichten die allgemeine Bildung in nationaler Form und individueller Ausprägung menschlich zum Ziele haben, darf nicht eine rein körperliche Kultur pflegen, hat die Selbsttätigkeit der Mitglieder zu fördern und sich auf Vielseitigkeit in der Jugendpflege zu erstrecken. Ihre Ver anstaltungen dürfen nicht der Vergnügungssucht dienen, sondern müssen einen dauernden Gewinn für Herz und Gemüt, für Körper und Geist bieten. Den jungen Leuten muh ein Anteil an der Leitung des Vereins zugeslanden werden ohne gängelnde Vorschriften seitens der Oberlei tung. Zahlung eines kleinen Beitrages von den Mit gliedern zu den Ausgaben erhöht das Interesse. Jeder Volksgenosse und jede Vereinigung, die ein Herz für die Jugend haben, besonders auch die Lehrerschaft, sind ver pflichtet, an der Iugendwohlfahrt mitzuarbelten. Die Aus sprache, die diesem von einem warmen Herzen für die Jugendsache zeugenden Vortrage folgte, bezog sich haupt sächlich auf die praktischen Fragen der Ausführung. In der nächsten Versammlung des Vezirkslehrervereins soll ein Ausschub zur Förderung dieser Angelegenheit gebildet wer den. Beschlossen wurde auch, den Bezirkslehreroerein als Mitglied beim Heimatdank anzumelden. — Wie wir hörten, ist Herr Lehrer Brodkorb, Unter- ofsizier in einem Infanterie-Regiment, bis zu seinem Ein tritt beim Militär hier in Dippoldiswalde, in den letzten schweren Kämpfen durch einen Schuh in den Rücken schwer verwundet worden und sieht in einem Lazarett in Aachen seiner hoffentlich baldigen Wiederherstellung entgegen. — Heute kamen durch die Herren Bezirksvorsteher 85 M. als Zinsenertrag derjenigen Teiles der König Albert- Stistung, der zur Erinnerung an den Königrbesuch am l l.Jult 1906 gestiftet wurde, on bedürftige und würdige Einwohner von Dippoldiswalde zur Verteilung. — Auf den heute Dienstag abend im Erholungsheim „Dippoldlshöhe' stattsindenden Kriegsabend des Militär- Vereins sei besonders hingewiesen und zu zahlreichem Be suche ausgefordert. — Die Sammlung für die Kriegsgefangenen hat in der Gemeinde Reinholds hai-n 68,65 M. ergeben; in Ulberndorf erbrachte sie 78,80 M. — Gestern starb während seiner Sommeraufenthaltes in Muida der um die Krüppelsürsorge in Sachsen hoch verdiente General v. Hagen, einziger Bruder des Fräulein v. d. Hagen in Oberbärenburg. Seifersdorf Am vergangenen Sonntag gegen 6 Uhr abend» beehrte der Männergesangverein Dresden-Plauen unter Leitung de» Herrn Oberlehrer Köhler, Dresden, die Verwundeten de» Genesungsheimes Nächstenliebe durch einen Besuch und bereitete ihnen durch Veranstaltung einer musi kalischen Unterhaltung, bestehend au» Chören und Einzel- oorträgcn, einige genuhreiche Stunden. In gutabgetönter und wohlgeschulter Weise brachten die Sänger echt vater- ländische und der ernsten Zelt entsprechende Chöre zum Gehör, denen anhaltender Beifall bet den Zuhörern folgte. Durch seine feinhumoristischen Vorträge zur Laute löste Herr Merker, Dresden, bet den Verwundeten und geladenen Gästen stürmischen B«ifall au». Er verstand es in wirk lich wundervoller Weise, die Zuhörerschaft an sich zu fesseln In bereitwilliger Weise hatte auch Herr Neuschäfer, Dresden, eine altbewährte und-beliebte Kraft in Dresdner Sänget- kreisen, sich in den Dienst der guten Sache gestellt. In seinen Gesangsoor trägen entwickelte der Solist erstaunliche Fülle und Kraft seiner Stimme. Nicht genug des Gehörten, sondern avch an Ll.bcsgaben, bestehend aus Zigarren, Wegen Beschotterung eines Teiles der Straße von Hausdorf nach Schlottwitz wird 1b Zutt h I allen Fährverkehr gesperrt. Der Verkehr wird inzwischen über Reinhardtsgrimma-Cunnersdorf verwiesen. Maren, io. Juli 1916. Grohmann. Ksnlokkelvei'ksuß kein. Die letzten der Stadtgemeinde überwiesenen Kartosfeln werden 10-psundweise an diejenigen Einwohner zum Verkauf gebracht, die Kartosfeln übenkaupit nivki enekn besitzen. Die Ausgabe der Marlen erfolgt Donnerstag den 13. Juli 1916 von 9—11 Ahr vormittags im Rathauie, während der Verkauf der Kartoffeln am gleichen Tage vormittags von 9—12 Ahr im städtischen Bauschuppen bewirkt wird. Dippoldiswalde, am 10. Juli 19 l 6. Der Stadtrat. Futz-Artillerie-Regiment Nr. 12. 10. Batterie. Krönert, Karl Albin, Fahrer aus Kleinbobritzsch f. Ersatz-Bataillon Leib-Grenadier Regiment Nr. 190. 7. Kompanie. Schenk, Otto William, Landsturmmann aus Schmiedeberg s. Ehrentafel MMeTWinlkitMTm. Aus der Verlustliste Nr. 302 der König!. Sächs. Armee. 18. Infanterie-Regiment Ne. 192. 8. Kompanie. Göhler, Kurt, aus Hennersdorf f (nachträglich gemeldet. Reserve-Jnfanterie-Reglment Nr. 66. (Preußen) 2 Kompanie- Rehn, Paul, aus Löwenhain f. Herbst ist eine dritte Aufführung mit modernen Kompo- sitionen geplant. Kretfcha. Der 18jährige Schreibscholar vom hiesigen Gemeindeamte Rudolf Müller aus Dresden beging am Freitag früh 2 Uhr in Berlin am Goldsischteiche Selbst mord durch Erschießen, nachdem er seit einigen Tagen vermißt worden war. Unregelmäßigkeiten in der Verwaltung ver schiedener kleinerer Kassen scheinen Sen jungen Mann, d«n einzigen Sohn rechtschaffener Ellern, in den Tod getrieben zu haben. Maren. Die aktiven Turner des Turnvereins zu Lungkwitz unternahmen am vorigen Freitag abend eine Wanderung nach hier zum Turnstundenbesuche des hiesigen Turnvereins (D. T) Nachdem die Vereine auf dem schön gelegenen Turnplatz gemeinschaftlich an Geräten geturnt hatten, sand in Grumbts Gasthofe ein kurzes Beisammen sein statt. Nach Gesang mehrerer Lieder sprach Herr Ehrengaulurnwart Seidel, Lungkwitz, über das Turnen in dieser schweren Kriegszrit und brachte «In dreifaches „Gut Heil" auf die Leitung des Marener Vereins aus. Mit einem kräftigen „Gut Heil" trennten sich die Vereine von einander. Dittersbach, 10. Juli. Die Papierfabrik von Geibel in Dittersbach ist in der letzten Nacht bis auf die Um fassungsmauern niedergebrannt. Das Wohnhaus konnte gerettet werden. Das Feuer dauerte trotz der angestreng ten Arbeit der von allen Seiten herbeigeeilten Feuerwehren heute morgen noch an. Dresden. Ein Militärurlauberzug verkehrt vom 10. Juli ab zwischen Dresden und Belgrad. Der Schnell zug nach Belgrad verläßt den hiesigen Hauptbahnhof abends 6,25 Uhr und trisft über Wien—Budapest am nächsten Abend 10,53 Uhr in Belgrad ein. Der Zug von Belgrad geht dort früh 5,25 Uhr ab und langt am nächsten Tage früh 7,43 Uhr aus dem Hauptbahnhose in Dresden ein. Die Züge haben hier günstige Schnrllzugs- anschlüsse und sühren durchlausende Wagen 1.—3. Klasse. Pirna. Der Deutsche Kriegerbund hat angeregt, die Kriegspatenschaft für Kinder Gefallener aus Kosten der Stadt zu übernehmen. DerRat hat mitRücksicht darauf, daß bereits der Verein Heimatdank u. der Fürsorge verein die Uebernahme von Kriegspatenschasten als ihre Ausgabe anlehen, beschlossen, dem Anträge vorläusig nicht zu entsprechen. Grimma. Bei der Verpachiung der zum Rittergute Eicha gehörigen Pflaumenalleen wurde ein unerhörter Preis erzielt. Während in den oorangegangen Jahren 200 bis 400 Mark erzielt wurden, haben diesmal Leipziger Pächter 1335 Mark geboten. Schneeberg. Der vom hiesigen Kirchenvorstand be- schloßenen Einrichtung eines Kinderhortes haben die Stadt verordneten zugestimmt und die Kosten der baulichen Ausführungen in dem zur Verfügung gestellten Gewerbe- schulgebäude bewilligt. — Genehmigt wurden ferner die Mittel zur Errichtung einer Volkskriegsküche. Bautzen. Beim Anzünden de» Spirituskochers hatte die 70 Jahre alte Frau des Maurers Gurke die Spiritus- flasche nicht in genügende Entfernung gestellt. Der In- halt der Flasche entzündete sich und die Kleider der Frau gerieten in Brand. Im Krankenhause ist sie den Ver- letzungen erlegen. Kirchen-Nachrichten. Mittwoch den 12. Juli 1916. Dippoldiswalde. Abends 8 Uhr Kriegsbitstunde: Sup. Hempel. Oelsa. Abends >/2 9 Uhr Jungmännerverein in Hart mann» Restaurant. Reichstadt. Abends 8 Uhr Kriegsbetstundr: Pfarrer Wächter-Ruppendorf. Sadisdorf. Abends 8 Uhr Jungsrauenverein. Sei,endorf. Abends >/29 Uhr Krirgsandacht mit an schließender Abendmahlsfeier.