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Mit achtteiligem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Inserat« werden mit .* 20 Pf., solche aus unserer Amtshauptuuruuschast . mit 15 Pf. die SpaUchls oder deren Raum derech. net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 10 bez. h 85 Pf. — Tabellarisch« " undkomplizierteInseratS - mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, dis Spaltenzeile 50 Pf. Die ^Welherltz - Zeitung« erscheint täglich MU Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preisvierteljähr lich 1 M. 80 Pf., zwei monatlich 1 M. 20 Pf., rmmonatlich 60 Pf.'Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstaltcn, Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. TUUitiU M AlUWl str HpMiNÜe, SchMekrg il. ll. AmlSblatt für die Königliche Amtshaüptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Nr. 164 Dienstag den 18. Juli 19lß abends 82. Jahrgang Fleischversorgung. Die von den Fleischern den in ihrer Kundenliste eingetragenen Kunden iicherzu- stellende Fleischmenge wird für Monat kugus* festgesetzt auf wöchentlich 125 6 Fleisch (einschlietzlich Eesrierfleisch), 60 § Wurst, 40 L Speck oder Rohfett. Die Sicherstellung von Wurst und Speck (Rohfett) erfolgt nur, soweit der Vorrat dies ermöglicht. Im übrigen gelten dis Vorschriften der Bekanntmachung vom 18. v. M. II. Für die in der Landwirtschaft Vollbeschäftigten über 16 Jahre alten männ- lichen und weiblichen Personen wird auf Antrag eine Fleischzulags von wöchentlich 125 ß gewühlt. Die nach Punkt I sicherzustellende Fleischmenge von 125 x erhöht sich sonach sür diese Personen auf wöchentlich 25V 8- Die Anträge sind sofort bei der Ortsbehörde zu stellen. Diese prüft die Anträge und stellt eine Bescheinigung aus, auf Grund deren dann der erhöhte Eintrag in die Kundenliste erfolgt. III. Sämtliche Kundenlisten sind von den Fleischern bis zum 21. d M. aufgerechnet bei den Ortsbehörden einzureichen und von diesen mit Prüfungsvermerk versehen bis zum 23. d. M. an die Amtshauptmannschaft einzusenden Dippoldiswalde, den 15. Juli 1016. llen Rommunalvsnbsnil. Nunelvspvi'i'v. In Niederbobritzsch (Amtshaüptmannschast Freiberg) ist am 20. Juni 1016 ein aus Marschen in Böhmen stammender, tollwuttranker, schwarz-, braun- und weih- geslcck.er schottischer Schäferhund, der in Ober- und Niederbobritsch Hunde gebissen hat, getötet worden. Zur Abwehr und Unterdrückung der Tollwutgefahr wird daher aus Grund der Verorduung vom 2 Juni 1011 bis Ende September d. I. für die Stadt Dippoldiswalde - , ein Beobachtungsbezirk gebildet. Bis zum erwähnten Zeitpunkte sind die Hunde entweder ohne Maulkorb an der Leine zu führen oder mit einem sicheren Maulkorbe unter dauernder Ueberwachung frei laufen zu lassen. Au» der Stadt Dippoldiswalde dürfen Hunde ohne polizeiliche Erlaubnis, der eine t ierärztliche Untersuch»« g der Hunde vorauszugehen hat, nicht aus geführt werden. Wird die Genehmigung zur Ausführung eines Hundes erteilt, so ist die Ortspolizeibehörde des Bestimmung!ortes von dem bevorstehenden Eintreffen des Tieres rechtzeitig zu benach richtigen. Während der Uebersührung und am Bestimmungsorte ist der Hund den gleichen Beschränkungen zu unterwerfen, die für ihn zur Zeit der Ausfuhr am Herkunfts orte vorgeschrieben waren. Zuwiderhandlungen werden nach den gesetzlichen Be stimmungen bestraft. Dippoldiswalde, am 17. Juli 1016. Der Stadtrat. Formulare und andere Drucksachen für Gemeinde- und andere Behörden liefert in zweckentsprechender Ausführung die Buchdruckers! von Carl Jehne, Dippoldiswalde LokaiSA Md Sächsisches. Dippoldiswalde. Nachdem am 20. Juni in Nieder bobritzsch ein aus Böhmen stammender, tollwütiger Hund getötet und von der königlichen Amtshauptmann schaft die Hundesperre angcordnet bez. ein Beobachtungs gebiet bestimmt worden ist (s. vorige Nummer), ist nunmehr auch vom hiesigen Stadtrat unsere Stadt als zum Be- obachtungsgebict gehörend erklärt worden. Es sind also bis Ende September alle Hunde entweder ohne Maulkorb an der Leine zu führen oder mit einem sicheren Maul korb unter dauernder Ueberwachung frei laufen zu lassen. . — Heute Dienstag abend findet eine Sitzung des Kriegshilfsausschusscs statt. — Ernst Grohmann, in Okrilla beiMeihen geboren, seinerzeit als Lehrling und zuletzt al» Gehilfe bei Herrn Konditor Vollmer hier in Arbeit, ein Angehöriger des k. k. österreichischen Infanterie-Regiments Nr. 42, ist am 4. Juli gefallen. — Am 15. Juli starb in Blasewitz nach langen schweren Leiden Herr Oberjustizrat Hans Friedrich Thieme, Landgerichtsrat a. D., ein geborener Dippoldir- walder. — Dem Oberleutnant im Rescrve-Jäger-Bataillon Nr. 12 Herrn Or. Kurt Löbel, Gerichtsassessor am Kgl. Amtsgericht Dippoldiswalde, wurde in Anerkennung be- . sonderer Tapferkeit das Eiserne Kreuz I. Klasse verliehen. — Dem Unterossizier Hugo Hickmann, Restaurateur in Dippoldiswalde, und dem Vizefeldwebel Oemu s, vordem als Meister in der Kal'iope tätig, wurde das Eiserne Kreuz 2. Klasse sür tapferes Verhalten vor dem Feinde verliehen. — Auch am 15. Juli traten in unserem Verwaltungs- bezirk k.ine ansteckenden Tierkrankhelten auf. — Im König- reiche Sachsen herrschte am gleichen Tag« die Maul- und Klauenseuche in 4 Gemeinden mit 0 Gehöften gegen 3 Ge meinden mit 8 Gehöften am l.Juli. — Den Lieben daheim eine Freude zu machen, sam melte bei Königsbrück ein Landsturmmann in mühsamer Arbeit in der Heide die spärlich wachsenden Heidelbeeren und sandte sie wohlorrpackt seiner Familie. Zur gleichen Zeit aber hatte seine fürsorgliche Gattin denselben Gedan ken gehabt. Auch sie hatte ein Kistchen Heidelbeeren zu rechtgemocht und ihrem Mann gesandt. . — Vertrieben vom indischen Missionsfeld. Nunmehr sind alle ordinierten deutschen Missionare, welche in Indien in Arbeit gestanden waren und. reisen konnten, in der deutschen Heimat. Die zweite Reisegesellschaft hatte am 1. April d. I. Bombay verlassen und kam am 10. Mai in der Themsemündung an. Dort wurden sämtliche Männer zurückbehalten und in den Londoner Gefangenen lagern Nlerandropalast und Stratford lmerniert. Sie wurden allmählich in kleineren Gruppen entlassen, da die Beförderung-Möglichkeit begrenzt war. Die Zugehörigen der Leipziger Mission, welche zuletzt entlassen wurden, 8 an der Zahl, kamen am 18. Juni in Leipzig an. Die M Ehrentafel Mü IMt MM M Äm. Aus der Verlustliste Nr. 305 der Kömgl. Sächs. Armee. Ersatz-Jnfanterie-Regiment Nr 32. 4. Kompanie Börner, Bruno, aus Dippoldiswalde, schwer ver wundet, linkes Vein. Reserve-Jnfanterke-Regkment Nr. 1V1. 4. Kompanie. Scheermesser, Richard, aus Kautzsch, leicht verwun det, bei der Truppe. 4. Infanterie-Regiment Nr. 103. 6. Kompanie. Pflugbeil, Paul, Gefr. aus Frauenstein, infolge Unfall schwer verletzt. Jnfanterie-Regiment Nr. 55. (Preußen) 2. Kompanie. Rietschel, Mar, aus Niederschlottwitz, schwer ver wundet. Lanbwehr-Jnfanterie-Regiment Nr. 101. 0. Kompanie. Dietrich, Alsnd, aus PretzsaMdorf s. K. K. österreichisches Jnfanterie-Regiment Nr. 42. Grohmann, Ernst, aus Okrilla bei Meitzen (zuletzt in Dippoldiswalde) s. Mehrzahl der in der Heimat befindlichen Leipziger Mis- sionare übernehmen Vikariate in der sächsischen, bayrischen oder mecklenburgischen Landeskirche. Die Arbeit auf dem indischen Mitzionsfeld liegt in den Händen der eingebornen Geistlichen und Lehrer und wird unter der Oberaussicht schwedischer Missionare weitergesührt. Nur drei Leipziger Mitzionarsfamilien sind aus Gründen des Alters und der Gesundheit auf Lrholungsplätzen in Indien zurückgeblieben. — Auf Lrund vom Königlichen Ministerium des Innern erteilter Ermächtigung werden für den Bezirk des Kommunaloerbandes Meißen-Land einschließlich der reo. Städte Nossen, Lommatzsch und Wilsdruff die sogenannten fleischlosen Tage für den Verkauf in Läden und offenen Verkauf» ständen aufgehoben. Die beiden fleischlosen Tage — Dienstag und Freitag — bleiben auch weiterhin bestehen sür Ga't- und Speisewirtschaften sowie ähnliche Betriebe. Reinhardtsgrimma. Um auch fernerhin die abend- lichen Kriegsbetstnnden und sonstige Abendgoltesdienste zu in"'"--? ermöglichen, hat der Kirchenvorstand das Gotteshaus mit elektrischer Beleuchtung versehen lassen. Dieselbe ist von der Elbzentrale Aktiengesellschaft Pirna in durchaus wür diger Weise ausgeführt worden und bildet, ohne irgend, wie aufdringlich zu sein, eine wesentliche Verschönerung des altehrwürdigen Baues. Zwei Halbwattlampen von je 1000 und eine von 800 Kerzen-Stärk« erleuchten das geräumige Gotteshaus, während 18 andere Brennsteilen die Eingänge, Vorhallen, Seilenschisf, Treppen, sowie Kan- zel und Orgelchor noch besonders ausgiebig mit Licht ver sehen. Die Kosten der Anlage, die seit Früh'ahr im Ge brauch ist, belaufen sich auf 1122 M. Die ganze Summe ist durch freiwillige Beiträge der Patronatrherrschaft und der einzelnen Gemeindeglieder des Kirchortes, sowie der eingepfarrten Ortschaften jetzt vollständig gedeckt, so doß die Kirchen- oder Kirchgemeindekasse als solch« nicht in Anspruch genommen zu werden braucht. In einer Zeit, die an sich mancherlei Anforderungen an die Opserwitlig- keit der Gemeinden wie des Einzelnen stellt, ist diese Höhe freiwillig in' großen und kleinen Beträgen geipendeter Gaben ein erfreuliches Zeugnis davon, wie viele in der Kirchgemeide ihr Gotteshaus in Ehren halten und lieb haben. Fürstenau. Einem Fürstenaurr, dem Sohne des Guts- besitzers Karl Kadner, wurde für bewiesene Unerschrocken heit und Tapferkeit im Kampfe das Eiserne Kreuz ver liehen. Derselbe stand in einem Res.-Artill.-Regt. und wurde in der Schlacht bei Tahure im September vorigen Jahres durch einen Volltreffer ins Geschütz schwer verwundet, sodaß 140 Granatsplitter im Körper saßen. Wie durch ein Wunder ist er mit dem Leben davongekommen. Infolge Dienst- Unfähigkeit wurde er als Invalid entlassen. Hainsberg. Eine Warnung an Geschäftsinhaber, die den Verkauf der von der Gemeinde bezogenen Waren über nommen haben, hat der Lrnährungsausschuß erlassen. Die Verkäuser werden aufmerksam gemacht, daß Voraus bestellungen der Waren und Bevorzugungen einzelner Kunden unzulässig sind, das; die Waren vielmehr, solange der Vorrat reicht, an jeden Einwohner abzugeben sind, der einen Bezugeausweis vorzeigt. Händlern, die gegen diese Vorschrift verstoßen, wird empfindliche Strafe ange droht, auch wird ihnen der Verkauf der von der Gemeinde gelieferten Waren entzogen. Deuben. In den Volksküchen, die Mitte August 1014 eröffnet wurden, sind bisher tägl.ch etwa 2300 Mahlzeiten, insgesamt 440000 Mahlzeiten abgegeben worden. Ange hörige von Kriegsteilnehmern haben sür die Mahlzeit 10 Pf., andere Einwohner 20 Pf. zu zahlen. Dem Leiter der Kriegsküche, dem Ratskellerwirt Jahn, wurde sür seine Tätigkeit das Kriegsverdienslkreuz verliehen. Dresden. Der „Verein Volkswohl", der in. seinen neun ständigen Volksheimen seit Kriegsbeginn wett über eine Million Mittagsmahlzeiten für wenige Groschen verabreichte, hat jetzt auch die ersten fahrbaren Volksküchen, sogenannte „Gulaschkanonen", in den Dienst der Bolksernährung gestellt. Die drei Volksküchen werden in Vorstadt Pieschen, Dresden-