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Johnsbach. Vormittags 9 Uhr Lesigoliesdisnst. Nach mittags l Uhr Gedächtnisgotiesdientt mit Predigt (Stif tung Joh. Gottfried Voglers, f 2. 7. 1816). Abends 8 Uhr Jungfrauenverein. Kreischa. Vormittags 8 Uhr Beichte und Feier des heiligen Abendmahls. Vormittags 9 Uhr Predigtgottes- dienst. Vormittags 11 Uhr Kindergoltesdienst. Nachmittags 3 Uhr Tausgottesdienst. Oelsa. Vormittags '/zy Uhr Predigtgottesdienst. Vormittags 10 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. Vormittags 1/2 H Uhr Kindergottesdienst. Possendorf. Vormittag« 9 Uhr Predigtgottesdienst: Pastor Schneider. Im Anschluß daran Beichte und Abend- mahlsfeier: Pfarrer Nadler. Nachmittags 2 Uhr Tauf gottesdienst: Pfarrer Nadier. Reichstädt. Vormittags 1/2 9 Uhr Lesegottesdienst. Sadisdorf. Vormittags 1/2 9 Uhr Beichte und heilige Abrndmahlsfeier. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. Vormittags 11 Uhr Unterredung mit der konfirmierten Jugend. Nachmittags 2 Uhr Tausgottesdienst. Echellerhau. Vormittags 8 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. Vormittags >/2 9 Uhr Predigtgottesdienst. Vormittags 10 Uhr Kindergoltesdienst. Schmiedeberg Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst: Pfaner Birkner. Nachmittags 2 Uhr Abendmahlsgottee- dienst: derselbe. Kipsdorf. Vormittags 11 Uhr Predigtgottesdienst: Pfarrer Gilbert-Schellerhau. Schönfeld. Vormittags 9 Uhr Lesegottesdienst. Seifersdors Vormittags 1/29 Uhr Predigtgottesdienst. Vormittags 10 Uhr Kindergottesdienst. Montag den 3. Juli 1916 Reichstadt. Abends l/2 9 Uhr Frauenverein in der Schloßgartknwiitfchast. Sparkasse zu Ssifersvorf. Nächster Erpeditionstag: Sonntag den 2. Juli vormittags V2II —12, nachmittags 3—b Uhr. Sparkasse zu Höckendorf. Nächster lLrpeditionstag: Sonntag den 2. Juli nachmittags >/-3-6 Uhr. Letzte Nachrichten. Engsand zieht den Verlust von Verdun in Betracht. Haag, 29. Juni. Aus London wird gemeldet: Auf Grund d r letzten Nachrichten aus Paris wird der Ton der englischen Blätter über das Wlderstandsvermögen der Franzosen bei Verdun und die Möglichkeit, dis Stellung zu hallen, wesentlich pessimistischer. „Morning Post" sagt, daß die Schläge der Deutschen gegen dir Mauern von Verdun mit größerer Sorgfalt und Anspannung als bis- her erfolgen. Betrachtet man die Stellung der Deutschen, seitdem die Schlacht bei Verdun begann, so könne man nicht bestreiten, daß der Gegner an einer Reihe von Stellen weit oorausgekommen sei. Die Einnahme von zwei Panzerforts, von mehreren Redouten und gepanzerten Stellungen zeige, daß sich die Schlacht, wenn auch sehr langsam, zum Vorteil der Deutschen entwickele. Die Deutschen hätten das Dors Flemy genommen, das nur 5 Kilometer von Verdun entfernt sei. Der Stillstand in der russischen Offensive. Im Oiten melden die Russen abgewiesene demsche An griffe. Uns ist von solchen Angriffen nichts bekannt. Es sind nur stärkere Jnfanteriepatrouillen gegen die russische Front vorgeschickt worden mit dem Austrage, festzuslellen, ob Abtransports nach dem Süden stattsinden. An der Süd ostfront ruht die Offensive gegenwärtig, aber man kann schon heute mit Sicherheit annehmen, daß wahrscheinlich bei Baronowitschi demnächst wieder ein Angriff erfolgen wird; denn dort sind starke russische Reserven wieder zu sammengezogen. In dem Festungsraum von Luck tressen die Russen reine Defensivmaßnahmen. Hier wird kaum «in Angriff zu erwarten sein. Die Südarmes hat ihre Stellungen nach wie vor fest in der Hand. Der russische Druck in der Bukowina beginnt allmählich nachzulassen. Die Reichsfleischkarte kommt zum 1. September. Wie halbamtlich aus Berlin gemeldet wird, hat der Vorstand der Kriegsernähruagsamtes nunmehr nach Be ratungen mit Vertretern der Reichrfleischstelle die Einfüh rung der Fletschkarte in Stadt und Land im ganzen Reich beschlossen. Die Einführung kann, um alle Vorbereitungen sorgsam treffen zu können, erst im September erfolgen. Bis dahin soll durch Uebergangsoorschliften auf eine eini germaßen gleichmäßige Deckung des Fleischbedarfs nach Möglichkeit hingcwirkt werden. Todesurteil gegen Casement. London, 29. Juni. (Meldung der Neuterschen Bureaus) Der Prozeß gegen Casement ist beendet. Casement wurde des Hochverrats schuldig befunden und zum Tode ver- - urteilt. Die Ankündigung der englischen Offensive. Basel, 29. Juni. Die vorgestrigen Abendblätter kün digen allgemein den Beginn der großen englischen Osfen- sioe an und juchen gleichzeitig den Lesern den Glauben beizubringen, daß die Russen ihre Offensive nach Norden hin mit erneuter Kraft ausnehmen werden, und daß die Italiener hinter den übrigen Alliierten nicht zurückblelben dürsten. Im „Echo de Paris" und „Journal des Debats", ebenso wie in der bereits wiedergegebenrn Erklärung des militärischen Mitarbeiters des „Temps" wird auch eine gleichzeitige französische Offensive auf anderen Teilen der Westfront in Aussicht gestellt. Wettervorhersage. Zeitweise heiter, wärmer, trocken. Gesunken. Madrid, 30. Juni. Der spanische Dampfer „Vinifroeda" (2200 Tonnen) sank auf der Fahrt nach Liverpool infolge Auffahrens auf eine Mine. Die Mannschaft, außer dem Steuermann, wurde gerettet. Nach einer in Santander eiugegangenen telegraphischen Meldung ist der japanische Dampfer *,,Tayamaru" durch einen Torpedo gesunken. Die amerikanisch-mexikanische Spannung hat nach dem „New Porl Herald" infolge eines neuen Streifzuges der Mexikaner nach der Grenze wieder zuge nommen, wobei 3 Amerikaner getötet wurden. Zur Entente-Offensive. Amsterdam, 30. Juni. Die holländische Presse beschäf tigt sich lebhaft mit der ossiziellen Erklärung der englischen Regierung im „Manchester Guardian", in der das Unter bleiben der Offensive erklärt werden soll. Die „Tjid", die durchaus n'cht deutschfreundlich ist, bemerkt dazu: Diese Er klärung klingt äußerst unbestimmt und das Rechnen mit dem Nachlassen der moralischen und physischen Kräfte des Feindes dauert schon einigermaßen lange und ist, wenig stens nach den bisherigen Ergebnissen zu urteilen, auch recht unbegründet. Basel, 30. Juni. Nachdem die Pariser Zeitungen während der letz en Tage bei Beginn der englischen Offen sive diese bereits als vollendeten Sieg in Rechnung und den baldigen Zusammenb uch der deutschen Front in Aus sicht gestellt hatten, blasen sie nunmehr zum Rückzüge. Die militärischen Mitarbeiter der Zettungen sind ossenbar vom Kriegsministerium eNucht worden, doch dem Publikum nicht zu leichtsinnig Illusionen beizubringen, die sich vielleicht nicht verwirklichen la'sen werden. In allen Be trachtungen über die Kriegslage wird davor gewarnt, das Ziel der englischen Offensive zu übertreiben und aus- rinaudergeletzt, daß dies« Offensive nicht so beurteilt werden muß, wie die deutsche Osseniive bei Verdun Die Eng- j länder hätten sich zunächst die Aufgabe gestellt, die Deutschen auf einer ziemlich ausgedehnten Front anzugreisen und seslzuhaltcn; so wären durch Anhäufung von Reserven und Munition die entsprechenden Vorbereitungen ge troffen. Das Krtegsministerium läßt durch die Agence Haoas folgende Nole verbreiten: Was die Tätigkeit der englischen Artillerie anlangt, so ist sie simmer noch sehr leb- hast und wird begleitet von recht glücklichen Handstreichen, die von Ausklärungsabteilungen ansgeführt werden. Aber die Ossensive ist noch in der Periode der Vorbereitung, es ist ein Anfang, dessen Erfolg abgewartet werden muß, ohne übermäßige Ungeduld und ohne überstürzte Hoffnungen. Die Rückwirkung dieser Ossensive auf andere Punkte der Front wird sich, wenn sie auch unvermeidlich ist, erst nach einer gewissen Zeit fühlbar machen. Gerade weil die Läge im Artois ungünstig sein könnc, sei es wahrscheinlich, daß die Deutschen, weit davon entfernt, sich sogleich vonBerdun zu wenden, ihre Anstrengungen verdoppeln, um einen ausglei chenden Erfolg zu suchen. Unter diesen Umständen muß man darauf gefaßt sein, daß diese blutigen Anstürme des Feindes gegen unsre Stellungen „Kalle Erde" und Sou- ville erneuern. So ists gewesen. Wien, 30. Juni. Bor drei Wochen wurde gemeldet, daß in Turin das italienische Luftschiff „IVi 5", das seine erste Kriegsfahrt machen sollte, explodiert sei. Nun melden Gerüchte von der italienischen Grenze, daß das Luftschiff durch ein Flugzeug vernichtet wurde, das in voller Fahrt die Hülle aufriß und das Gas zur Entzündung brachte, wobei 20 Mann der Besatzung getötet wurden. Ungeduld über die Untätigkeit Sarrails drückt der „Temps" aus. Es sei bedauerlich, daß die Sa loniki-Armee noch nichts geleistet habe. Vermutlich wür den Lie Operationen nur aufgrschoben, denn die merkwür dige Untätigkeit von mindestens 100000 Mann lasse sich nur durch ein baldiges Vorgehen rechtfertigen. Aus der italienischen Kammer. Bern. Die italienische Kammer fuhr in Besprechung der Regierungserklärung fort. Der offizielle Sozialdemc- krat sagte am Schluß seiner Rede unter Lärm, in der französischen Kammer wäre verlangt worden, die Regie rung solle mit dem Waffenstillstand beginnen. Auch in Deutschland habe sich eine solche Bewegung für den Fril- den zu entwickeln begonnen, und zwar nicht nur unter den Sozialisten, sondern auch unter den Unterzeichnern des berühmten Ausrufes der Intellektuellen. Seiner Meinung nach könnte der Krieg bald beendet sein. NiLertumsmuscum. * Geöffnet: Sonntags von 11 — 12 Uhr im Nathause Geschlchlskalender. Freitag, LV. Juni. 1522. Joh. Reuchlin, Haupt der deutschen Humanisten, -s- Bad Liebenzell. — 1807. Theodor 0. Bischer, Aesthetiker, * Ludwigsburg. — 1S1t. Franz Frhr. v. Dingelstedt, Dichter, * Hoisdorf bet Marburg a. L. — 1215. Die Truppen von Linsingens erobern nach erbittertem Kampfe dl« russische Stellung östlich der Gnila-LIpa zwischen Kunicze und Luczynce und nördlich von Rohatyn. 3 Offiziere 2328 Mann gefangen, 5 Maschinengewehre erbeutet. Auch östlich von Lemberg drangen österreichisch-ungarische Truppen tn di« feindliche Stellung «In. — Die Armeen 0. Mackensens dringen zwischen Bug urd Weichsel weiter vor. Westlich der Weichsel welchen die Russen. Dl» verbündeten Truppen drängen beiderseits der Kamienna nach. DI« Gelamtbeute der beiden genannten Heerführer tm Juni betrug: «OS Offiziere, 140 650 Mann gefangen, 80 Geschütze, 268 Maschinen gewehre erbeutet. / . Der italienische „Sieg". Lie Frontverkürzung zwischen Etsch unv Brenta. Zur Kriegslage in der oberltalienischen Tiefebene wird uns von unserem militärischen Npr.-Mitarbeiter geschrieben: In Italien feiert man einen großen »Sieg", und die Zeitungen sind voll von Ausbrüchen des Freudentaumels, ! der, wie es scheint, ganz Italien ergriffen hat. In Ober- i italien, besonders in Venedig, Padua, Verona und an deren Orten Veneziens läutet man die Glocken, weil Cadorna, derOberkommandiereude, endlich einmal den lang ersehnten Sieg zu melden in der Lage war. Sieht man sich allerdings diesen „Sieg" etwas näher an, dann wird man sich des Eindrucks nicht erwehren können, daß die Italiener unter den wuchtigen Schlägen, die sie 1n den letzten Wochen von unseren Verbündeten erhalten haben, recht bescheiden geworden sind und daß dieser Siegestaumel offenbar weniger dem positiven In halte der Cadornaschen Siegesmeldung gilt, als vielmehr der Hoffnung, daß die Gefahr einer Ueberflutung weiterer Gebiete Venetiens durch die Oesterreichsr und Ungarn bis auf weiteres abgemendet ist. Die Angst vor einer solchen Invasion in das venetische Flachland hinein war nämlich allgemein, die geringste Wendung der bedrohlichen Lage wird deshalb jetzt schon als ein günstiges Vorzeichen des endgültigen Sieges der italienischen Waffen hingenommen. Wie verhält es sich nun in Wirklichkeit um den groß artigen Erfolg, für dessen dekorative Ausschmückung die Namen der beiden Orte Asiago und Arsiero herhalten müssen? Am 26. Juni meldete die k. u. k. Heeresleitung, daß die Front im Angriffsraum zwischen Brenta und Etsch zur Wahrung der vollen Handlungsfreiheit stellenweise ver kürzt worden war, ein Vorgang, der sich völlig unbemerkt, ungestört und ohne Verluste vollzog. Und zwar begann die Räumung der vorgeschobenen Stellungen bereits in der Nacht zum 25. Juni, nachdem die Vorbereitungen dazu bereits seit einer Woche getroffen waren. Den Italienern war der Plan und seine Ausführung vollkommen ent- ! gangen, denn sie setzten die Beschießung der verlassenen Stellungen fort. Erst als sie durch das Ausbleiben 1 des Feuers von der gegnerischen Seite stutzig wurden,, begannen sie durch einzelne Abteilungen an ein-i zelnen Frontleilen zwischen Astach- und Suganatal vor», fühlen zu lassen, während auf dem anderen Teil der Front, zwischen Etsch und Astach, die völlig nutzlose Beschießung der aufgegebenen k. u. k. Stellungen fast noch zwei Tage lang anhielt. Während dieser ganzen Zeit hat sich keinerlei Kampstätigkeit entwickelt, was ja von italie nischer Seite insofern bestätigt wird, als von ihnen kein einziger Gefangener und keine nennenswerte Beute ge- > meldet wird. Erst am 27. Juni hat eine tatsächliche Berührung zwischen den Gegnern wieder stattgefunden, und zwar mit einem den Italienern sehr wenig günstigen Erfolge, denn am Monte Testo,' wo sie ihren ersten An griffsversuch unternahmen, wurden sie unter schweren! Verlusten abgewiesen, und im Posinatale durch Geschütz- feuer zur Flucht gezwungen. In welcher Weise sich die Verkürzung der k. und k. Front vollzogen hat, lehrt ein Blick auf die Karte. Man kann daraus ersehen, daß die Nückwärtsverschiebung schon! aus dem Grunde eine ganz unbeträchtliche ist, weil der An»^ griff unserer Verbündeten sowieso niemals wesentlich über dl« Linie Arsiero—Asiago hinausgekommen war. Bon dem Augenblick an aber, wo die Offensive der k. und k. Armee durch die Allgemeinlage zum Stillstand gekommen war, war es selbstverständliche Pflicht der österreichisch-ungarischen He/resleitung, zum Zwecke einer erfolgreichen Defensive solche Stellungen zu beziehen, die den Verteidigungs absichten besser entsprachen als die dem fortgesetzten An griff dienenden vorgeschobenen Stellungen. Der den Ita-^ lienern überlassene Raum ist denn auch ganz unbeträcht lich, da die k. und k. Linien im Zentrum nur um wenige Kilometer zurückgenommen zu werden brauchten, so daß das gesamte Astachtal sowie das Posinatal bis Arsiero unversehrt tn der Hand unserer Ver bündeten geblieben sind, wogegen lediglich zwischen Asiago und dem Suganatal, wo die k. u. k. Front aus- buchtend in die italienischen Stellungen hineinragte, etwas mehr ausgeglichen wurde, ohne jedoch die wirklich wert vollen strategischen Stützpunkte aus der Hand zu lassen. Bedenkt man ferner, daß die allgemeinen taktischen Ver hältnisse gerade an dieser Stelle einer Gegenoffensive bei weitem nicht so günstig sind, wie sie der Offensive unserer Verbündeten waren, einfach aus dem Grunde, weil sich die unzugänglichen Höhenbefestigungen leichter gegen einen Angriff aus der Tiefebene als aus der umgekehrten Rich tung verteidigen lassen, so wird man sich keinen Augen blick darüber im Zweifel befinden können, was es im Grunde mit dem großartigen ilaltenifchen „Siege" für, eine Bewandtnis hat... . j Mexiko. Anläßlich der Streitfragen zwischen den Bereinigten Staaten und Mexiko bieten wir unseren Leiern ems Kartenskizze des mexikanischen Gebietes.