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ein Tas Wetter auf dem Mond. Der allgemeinen An- nabnie, da» der Mond weder Luft noch Wasser und infolge dessen auch kein „Wetter" habe, tritt Prof. William H. Picke- ring in seinen neuen Mond-Forschungen, die er in der ameri kanischen Zeitschrift „Populär Astronomy" veröffentlicht, auf das Entschiedenste entgegen. Wir müssen uns in den Gedanken einleben, daß es aus dem Monde ganz ähnliche atmosphärische Erscheinungen gibt, wie wir sie hier auf der Erde erleben, und daß die Mondbewohner, wenn es welche gäbe, genau wie wir den Einwirkungen von Schnee, Wind und Nebel ausgesetzt wären. An der Hand von genauen teleskopischen Aufnahmen sucht nämlich Prof. Pickering den Beweis zu erbringen, daß die unaufhörlich« Veränderung der über die ganze. Mondoberfläche verstreuten weißen Flecken allein^ auf atmosphärische Einflüsse zurückzusühren ist. Als Schulbeispiel dient ihm hier das mehrfach von ihm aufgenommcnc Bild des vielgenannten Gebirges Pico. Natürlich darf man sich dabei nicht einen „Berg" in unserm geologischen Sinne vor stellen, der Berg Pico ist vielmehr eine Art vulkanisches Ge bilde, ein Ueberrest der ursprünglichen Mondkrnste, die hier von der großen Eruption nur umflutet, aber nicht erdrückt wurde. Auffallend ist es, daß der Schnee nicht, wie bei unseren großen Eisansammlungen, in den Vertiefungen, sondern ge rade auf den Höhen gefunden wird, und aus dieser Tatsache läßt sich die Existenz von Rissen auf den Kammlinien mit einiger Sicherheit folgern. Aus diesen Rissen nun steigt der Wasserdampf empor, der infolge des Fehlens einer eigent lichen Mondatmosphäre sofort zu Schnee verdichtet wird. Diese Eigentümlichkeit wird auch bei anderen Mondgcbirgen beobachtet. Aus der Art der nun bald größer, bald kleiner werdenden, deutlich erkennbaren Flecken auf dem Berge Pico, die auch sichtbare Helligkeitsunterschiede aufweisen, läßt sich gleichsam eine Wettertabelle auf dem Monde konstruieren. Das eine Mld führt uns sogar in alle Stadien eines richtigen Schneesturmes. Ter aus den Rissen der Kammhöhen auf steigende Wasserdampf verdichtet sich in einer Wolke von Schneekristallen) die bewirkt, daß einzelne Flecken etwas dunstig Verschleiertes erhalten. Die Einwirkung des Schnee sturmes zeigt sich allmählich auch bei anderen Flecken, bis er im Abnehmen begriffen ist und das Bild wieder klar wird. Aber auch die Wirkungen der heißen Frühlings- und Sommer sonne läßt sich an der wechselnden Struktur der Mondslecken beobachten. Mit der Mittagssonne scheint eine Art Schnee, schmelze einzutreten, und je länger die weißen Flecken der Sonnenglut ausgesetzt sind, um so kleiner werden sie. Die Flecken, die sich z- B. auf der der ausgehenden Sonne zu- gekehrten Westseite der Gebirge befinden, schrumpfen zu-' sammen und haben eine besondere Helligkeit, schon wenn die Sonne sie zuerst berührt, während die auf der Ostseite sich kaum verändern, ehe nicht die Sonne ein oder zwei Tage diese Fläche beschienen hat. Es scheint, als ob der Boden unter der Oberfläche erst etwas erhitzt werden mußte, damit die Flüssigkeit verdampft. Alle diese beobachteten Phäno mene können nach der Ansicht von Prof. Pickering auf keine andere Art besser erklärt werden, als durch die Annahme, daß sich Eis auf dem Monde befindet, wie auf dem Mars. Ob das Eis sich auf der Oberfläche ansetzt oder in kristalli sierter Gestalt, also in der Form von Wolken oder Nebel über sie dahinflutet, ist nicht immer ganz klar, aber man muß annehmen, daß beides der Fall ist. Da, wo die Grenzen scharf umrissen sind, scheint es auf der Oberfläche zu liegen, wo die Grenzlinien unbestimmt und verschleiert sind, ist eher an die Kristallform zu denken. Humor. Entsprechende Bezahlung. Kellner: „Das ist schlechtes Zehnmarkstück, mein Herr." Gast: „Ganz recht, es war auch ein schlechtes Essen! besitzen einige zwei eigentümlich gestaltete Arme, die m eine Tasche zurückgezogen sind und weit vorgeschleudert werden können. Auf diese Weise wird mancher schnelle Fisch ihre Beute. „Einzelne Meeresschnecken spritzen Schleimfaden nach ihren Opfern und fangen sie sozu sagen wie mit einem Lasso; auf dem Lande verfahren manche kleine Spinnen in ähnlicher Weise, die aus ihren Spinndrüsen Fäden nach Ameisen und anderen kleinen Insekten schießen." In den Flüssen Hinterinüiens und des Malayischen Archipels kommt in seichtem Wasser ein kleiner Fisch vor, der Schützenfisch, welcher mit seinem eigenartig gestalteten Maul Wasser nach den auf Uferpflanzen sitzenden Insekten spritzt und sie mit ver blüffender Sicherheit herunterschießt. Eine sehr wirk same Waffe bilden die Nesselkapseln der oft so schönen Meeresquallen, die gerade bei den räuberischen Formen unter ihnen in großen Massen zu Nesselbatterien ver einigt auftreten. Tiefe enthalten auch Gift und ,chie Giftwirkung einer großen Staatsqualle, wie z. B. einer Physalia, ist so gewaltig, daß selbst ein erwachsener Mensch durch ihre Berührung betäubt werden kann". Tie Schwammfischer und Taucher leiden infolge der häufigen Berührungen mit den Giftstoffen der eben erwähnten Quallenarten, die unter ihnen als „portu giesische Galeeren" gefürchtet sind, an einer besonderen Krankheit, die schmerzhaft und sehr unangenehm ist. Wenn bei allen modernen Heeren aus Rücksicht auf die Geländeanpassung die „feldgraue" Uniform einge führt ist, so haben Steppen- und Wüstentiere längst die „Khakiuniform der Wüste", wie Toflcin anschaulich sagt, entwickelt, während die Bewohner der Schnee- gesilde sich Len weißen Farbtönen anpaßten (wie berichtet wurde, trugen in den Winterkämpfen der Karpathen manche österreichische Truppen, denselben Gedanken der „Anpassung" nutzbar machend, weißx Leinenkittel übe: der Winteruniform), die Urwaldtiere ein grünes oder buntes Kleid anlegten usw. Etwas den Flatterminen Aehnliches hat die LarvL des Ameisenlöwen entwickelt, die nicht nur sinnreich konstruierte „Trichterfallen" baut, sondern auch aus dem Grunde die sich nahenden Opfer mit Sandkörnern bombardiert, daß sie in die Tiefe stürzen. Tie kunst reichen Netzgewebe mancher Näuberspinnen erinnern an die schützenden Stacheldrahtverhaue vor unseren Linien, an denen Hunderte von Feinden nach den Berichten von Augenzeugen oft verblutend hängen blieben. . In manchen Ameiscnstaaten, in Mitteleuropa bei einer einzigen Art, ist eine richtige Kriegerkaste, also ein „stehendes Heer" ausgebildet. Hier hat der Soldat „einen riesigen Kopf, mit dem" er im Falle eines Angriffes die schmalen Gänge im Ameisenbau blockieren und mit seinen starken Kieserzangen beherr schen kann". Manche tropische Ameisen so einen haben diese Kiefer „enorm säbelförmig entwickelt", womit sie den Gegnern schwere Wunden beibringen können. Schließlich sei noch erwähnt, daß Gorilla und Schim panse, nach den allerdings von manchen Forschern an- gezweiselten Berichten Tu Chailins, Banmäste als An griffs oder Verteidigungswaffe benutzen, das heißt eine „Gewehrlolbentaktik" auwenden. So bieten Krieg und Kricgswafseu in der Tierwelt ein merkwürdiges Spiegel bild des menschlichen Kampses.