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Aufschub o«r Uhrenkäuser Deutschlands" gebildet, dessen Aufgabe es ist, die Erzeugnisse derjenigen fünfzehn Schweizer Laschenuhrfabrikanten, di« unseren Feinden Munition liefern, vom deutschen Markte auszuschließen. Es gibt gleichwertige Uhren in genügender Menge, die von wirklich neutralen Fabrikanten der Schweiz hergeslrllt werden. Jedes Uhren geschäft, dar sich verpflichtet hat, keine „Munitionsuhren" zu führen, hat von dem genannten Sperr-Ausschuß «Ine die» bescheinigende Auswelskarte erhalten. Vaterländische Pflicht einer "jeden Deutschen ist es, sich beim Kauf einer Taschen- oder Armbanduhr jenen Ausweis vorlegen zu lassen oder beim Bezug von außerhalb eine Abschrift dieses Ausweise« zu fordern; dann wird kein Fabrikant unter stützt, der sich aus Hatz gegen Deutschland in den Dienst der uns feindlichen Mächte gestellt hat. Bericht vom Standesamt Seifersdorf" auf das l. Halbjahr 1916. Geboren wurden 13 Kinder (fünf Knaben und acht Mädchen). Eheschließungen: 2 Sterbefälte: Am 5. 1.: F. W. Geißler, Zimmermann, hier, 75 Jahre; — am 20. 1.: H. D. König, Haustochter, hier, 19 Jahre; — am 28. 2 : H. H. Wolf, Wirtschasts- besitz», Spechtritz, 73 Jahre; — am 5. 3.: A. A. Fischer, Kaufmanns-Ehefrau, hier, 47 Jahre; — am 8. 3 : G. A. Läntzsch, Baugewerke, hier, 55 Jahre; — am 17. 3.: K. H. Hormann, Prioatuz, Paulsdorf, 64 Jahre; — am 15.5.: C. W. verw. Lohse, Auszüglerin, Paulshain, 75 Jahre; — am 28. 5: C W. verw. Silbermann, Arbeiterin, hier, 76 Jahre; — am 14. 6.: A. W. Reichert, Gutsbesitzerssohn, Paulsdorf, 5 Jahre Auf dem Felde.der Ehre gefallen: A. Th. Börner, Guis- besitzerrsohn, hier, Soldat im Jnf.-Reg Nr. 182, 22 Jahre, f am 21. 9. 1915 bei Souchez; — O. El. Büttner, Guts- besitz», hier, Gesr. d. L. im Landw.-Jnf.-Reg. Nr. 102, 36 Jahre, f am 9. 3. 1916 bei Grimaucourt; — P. B. Böhme, Stahlbau», Spechtritz, Soldat im Jnf.-Reg. Nr. 192, 35 Jahre, f am 4. 4. 1916 bei Haucourt; — E. G. Kleber, Landwirt hier, Gefreiier des Landsturms im In- santerie-Regiment Nc. 192, 25 Jahre, f am 5. 4. 1916 bei Haucourt. Kirchen-Nachrichten. Mittwoch den 5. Juli 1916. Dippoldiswalde. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde: Sup Hempel. Bärenfels. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde im Schwe- sternheim. Kreischa. Abends 8 Uhr Abendmahlsfeier für die einzutrefsenden Rekruten und deren Angehörige. Reichstädt. Abends 8 Uhr Kriegsbeistunde. Sadisdorf. Abends 8 Uhr Jungfrauenverein. Donnerstag den 6. Juli 1916. Johnsbach. Abends l/2y Uhr Kriegsdetstunde. Kreischa. Abends 8 Uhr: 87. Kriegsbetstunde. -r Oelsa. Abends >/2 9 Uhr Iungmädchenabend. Possendorf. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde mit an schließender Abrndmahlsfeier: Pfarrer Nadler. Reichstädt. Abends l/2 9Uhr Iungmädchenabend im mittleren Gasthof Reinhardtsgrimma. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde. Seifersdorf. Abend» >/2 9 Uhr Frauenvereinsver- sammlung im Kuiyaus. Freitag den 7. Juli 1916. Oelsa Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde. Sadisdorf. Vormittags 9 Uhr Wochenkommunion. Sonnabend den 8. Juli 1916. Possendorf. Vormittags 10 Uhr Wochenlommunion: Pastor Schneider. letzte Nachrichtens Homerule nicht ohne Ulster. Berlin, 3. Juli. Wie die „Vossischs Zeitung" erfährt, haben die irischen Bischöfe die englische Regierung wissen lassen, sie betrachten die irische Frage nicht als gelöst, so lange Homrrule nicht ganz Irland, einschließlich ganz Ulster umfasse. Eine Spaltung innerhalb der parlamentarischen Jrenpartei werde aus diesem Grunde für unvermeidlich angesehen. Kein Gnadenerlaß für die irischen Rebellen. Aus dem Haag meldet da« „Berlin» Tageblatt": As quith erklärte im Unterhaus, daß das Kabinett unter keinen Umständen der Bedingung Devlins für die Einigung in Irland zustimmen werde, wonach für die irischen Rebellen ein Gnadenerlaß zu erfolgen habe. Die Kämpfe werden tagelang dauern. Der „Kölnischen Zeitung" zufolge meldet der „Times"- Berichterstatter im französischen Großen Hauptquartier, daß der außerordentlich heftige Kampf möglicherweise noch tage lang dauern dürfte, obwohl dies» Versuch noch nicht dar auf gerichtet ist, eine Entscheidung heroorzurufen. (?) Das tief durchdachte deutsche Angriffssystem. Amsterdam, 3 Juli. Der Korrespondent der „Times" in Paris bespricht die neue Aktion an der Westfront und sagt: Er zeige sich, daß die Deutschen bei Verdun ein sehr rief erdachtes Angrissssystem durchführen, dessen Entwicklung viel Zeit erfordert und das darauf ausgeht, die ganze Wiche Umgebung zu vernichten. Ungehindert durch den Kanonendonner an der britischen Front scheine der Feind ' seinen Plan durchzufahren, der es auch noch womöglich auf das Abschneiden der Verteidiger anlegt. Aufruhr in Indochina. Di« „Kölnische Zeitung" berichtet von der französischen Grenze: Zu der Aufstandsbewegung in Indochina wird noch gemeldet: Der Abgeordnete Outrey für Indochina berichtete im „Echo de Paris", daß in Indochina und Annam sich blutige Aufruhrbewegungen abgespielt haben, über deren Einzelheiten der Ausschuß für die auswärtigen Angelegenheiten im Parlament bisher nicht unterrichtet ist. Namentlich sind es die beiden Provinzen Luang-Nagi und Luang-Nanr, die sich empörten. 60 Aufrührer wur den hingerichtet. Umtaufe einer epglandfreundlichen Stadt in Amerika. . Die Bürger der amerikanischen Stadt Berlin (Ontario) haben, wie die „Daily News" berichten, beschlossen, den Namen ihrer Stadt in Kitchener umzuändern. Die neue Stadt Kitchener zählt ungefähr 16 000 Einwohner. Wenn den Russen nachgerechnet wird. Amsterdam. Anläßlich der neuen russischen Offensive und der darüber ausgegebenen amtlichen Berichte schreibt eine Chicagoer Zeitung, sie habe sich der Mühe unterzogen, genau die in den amtlichen Berichten angegebenen Beuten seit Kriegsbeglnn zu verfolgen. Danach wollen die Russen bis zum 18. Juni 1916 1752 000 Oesterreich» und Deutsche gefangen haben. Die Zeitung schreibt, si« sehe mit Spannung dem Frieden entgegen, wenn Rußland in die Lage kommt, diese Millionen Menschen zurückgeben zu müssen, falls die Mittelmächte sich aus die eigenen Angaben der Russen stützen. Die Schlacht an der SomMe. ' Rotterdam, 3. Juli. Aus dcn ersten vorläufigen Mel dungen zur Ergänzung der englischen und iranzüsichen Be- richte erhält man den Eindruck, daß es den Engländern und Franzosen bei ihrem Angriff aus einer 25 bis 30 Kilo meter breiten Front von der Somme aus bei Peronne bis an einen Punkt nordwestlich von Baupaume nicht ge lungen ist, viel über die erste Verteidigungslinie hinaus vorzurückrn. Holländischer Warnungsruf vor Japan. Amsterdam, 3. Juli. Lrminister vr. Kuyper ermähnt im „Standard" seine Landsleute eindringlich, vor Japan auf der Hut zu sein und umfassende Maßnahmen zum Schutze des niederländischen Kolonialbesitzes in Ostindien zu treffen. Japan, so heißt es in diesem Warnungsruf, entwickelt überraschende Kräfte. Es kann zwar auf dem Festland« kriegerische Operationen unt«rüehmen, aber hier hat es doch immer mit dem unerschöpflichen Menschen- material Chinas und Rußlands zu rechnen. So ist Japan von selbst darauf angewiesen, die Inselgruppen der Süd see bis nach Australien hin sich zu unterwerfen. Formosa und die Philippinen können Japan weder reich noch mächtig machen; aber unser Archipel kann es. Des halb ist es dringend notwendig, daß man in Holland jeden Parteislreit betreffs der Kolonien aufgibt und, be vor es zu spät ist, die notwendigen Vorbereitungen trifft. Der erbitterte Kampf im Westen. Amsterdam, 3. Juli. Aus London wird gemeldet, daß infolge der Zeitungsberichte der letzten Tage vor der großen bevorstehenden Ofsenlioe der Alliierten im Westen die Auf regung in London nicht so groß war, als man erwarten sollte. Aber man sieht mit großer Spannung über den Kanal nach den Schlachtfeldern in Nordfrankceich. Alle Augenblicke erscheinen Extrablätter, die vom Publikum be gierig gelaust werden. Das Publikum i!t aber enttäuscht, man hatte ganz andere und größere Resultate und eine größere Zahl von Gefangenen erwartet, doch man hat Ver trauen. Nach weiteren Meldungen aus London weiß jeder, daß die Deutschen harten Widerstand leisten und mit allen Kräften, üb» die sie verfügen, kämpfen. Aber das Ver trauen des Volkes in die englische Armee ist groß. Die Kolonialtruppen kamen bis jctzt noch nicht ins Feuer. Beim ersten Angriff der Engländer drangen diese fast überall in die 1. feindliche Frontlinie ein und eroberten einzelne wichtige Punkte. Der Kampf halte einen außer- gewöhnlich heftigen Charakter und wird wahrscheinlich roch tagelang andauern, obwohl die Versuche offenbar noch nicht darauf gerichtet sind, eine Entscheidung herbei- zusühren. Es ist die größ'e Offensive, welche dl* Eng- länder bisher unternommen haben. Dem Angriff ging ein heftige» Bombardement von fünf Tagen voraus, das sich über eine Frontlinie von 30 Meilen erstreckte. Mit jedem Tage wurde die Beschießung hestiger. Amsterdam, 3. Juli. Nach den Berichten vom Sonn abend abend über den Beginn der großen Osfensive und nach den Meldungen von der belgischen Grenze über un ausgesetztes heftiges Artilleriefeuer aus schweren Mörsern und Schisfegeschützen war hier die Erwartung aufs höchste gespannt. Um so größer ist aber heute nach dem Lesen der beiderseitigen Generalstabsberichte die Enttäuschung. Man hatte ebenfalls ein größeres Resultat erwartet Natürlich geben nur wenige holländische Blätter Kommen tare zu der Offensive der Verbündeten. Man weiß ja nicht, was noch kommen wird, und wartet daher ab. Kopenhagen, 4 Juli. Politiken meldet au» Paris: Nach einem Prioatlelegramm hat auch an der Pserfront eine heftige Kanonade begonnen. Am Scymabend und Sonntag führten die Geschütze ein Trommelfeuer au». Alles deutet darauf hm, daß auch an dieser Front erneut Kämpfe begonnen haben. Wettervorhersage. Keine wesentliche Aenderung, Gewitterneigung. Gegen die Entente in Griechenland. Gens, 4. Juli. Französische Blätter melden aus Sa loniki: Am Sonnabend drangen etwa 20 griechische Ossi- ziere mit gelogenem Säbel und vorgehaltenem Revolver tn die Redaktion des neuen Venizelos-Blattes „Rizoquatis" ein, verletzten einen Redakteur und zertrümmerten ein an der Wand hängendes Bild Venizelos'. In griechischen Prooinzorten mehren sich die anti- venizelistischen Kundgebungen entlassener Soldaten. Unter Führung des Generals Mapiza bildete sich eine neue Miltlärllga zur Bekämpfung der Venizelislen bei den Wahlen. Nach Achen» Meldungen ilt der Generalstabschef Dusmanis bei der Rückkehr vom Königsschloß durch einen Autounsall verletzt worden. Bern, 4. Juli. Angesichts der ententefeindlichen Stimmung in Griechenland versteigt sich der „Tempi" zu der Drohung, wenn Deutschland hier die Oberhand zu gewinnen suche, so würde der Vertrag, der König Georg auf den Thron setzte, gebrochen werden und die Schutzmächte genötigt sein, nur noch die Zukunst de» griechischen Volkes und ihre eigenen Interessen zu berück sichtigen. Bern, 4. Juli. Nach Lyoner Blättern erklärte Zaimis, sobald er seine Aufgabe erfüllt habe, werde er sich zurück ziehen. Heller Aufruhr herrscht im Kosakengebtet des Hubanschen Gebiets. Zahl reiche russische Beamte wurden getötet, Geschäfte geplündert und die Inhaber grausam hingemordet. Aller russische Besitz wurde für vogelfrei erklärt. Der Gouverneur requi- rierte Mili'är aus Petersburg Die Teuerung sdll die Uisache sein Nach anderen Meldungen liegen die Gründe tiefer. Erwägen und erwägen. Von der italienischen Grenze. In der „Tribuna" schreibt General Corsi: Vielleicht wäre es richtiger gewesen, die Offensive im Westen geh im zu halten, denn in der Ueber- raschung liege ost der Erfolg. Vielleicht aber habe ande- rerseits die Bekanntgabe die Deutschen veranlaßt, ihren Angriff auf Verdun zu verlangsamen. Die Pariser Bevölkerung hat nach dem „Lorriere della Sera" eine würdige Haltung eingenommen. Die Herzen seien voll von Hoffnungen, ober man habe gelernt in den 21 Monaten. Die Blätter mahnen zur Geduld. Von einer allgemeinen Offensive könne man erst später reden, wenn alles voll sch ent wickelt habe. Der Berner „Bund" sagt: Die Offensive im Wetzen hat weniger Durchschlags kraft gezeigt, als man erwartet habe, al» man erwartet habe. Es ist daraus zu schließen, daß der deutsche Wider stand außerordentlich zäh und gut durchdacht ist. Die Gefangenenzahl ist gering. Der Bischof von Trier ersucht« die Pfarrer seiner Diözese, ihre Pfarrkinder zu be lehren, daß in der gemeinsamen Not das eigene Interesse dem Vaterland geopfert werden müsse. Die Landleute müß'en sch auch einige Beschränkungen auferlegen und den Städtern Lebensmittel abgeben. Aus London wird gemeldet: Die wütendsten Kämpfe wurden in den zusammengeschossenen Dörfern geführt, die die Deutschen mit großer Geschicklichkeit in Verteidigungszustand setzten. Ein Dorf war scheinbar von den Dru-schen geräumt. Als die englische Infanterie jedoch eindrang, sprangen die Deutschen aus tiefliegenden Löchern hervor und eröffneten einen wütenden Angriff mit Maschinengewehren, Hand granaten und anderen Wassen. Gleichzeitig setzte die Artillerie ein. In den erbitterten Kämpfen, die nun folgten, sei das Dorf in einen Nebel schwarzen, weißen und grünen Rauches verwandelt worden. Es ist zu verwundern, daß darin Menschen leben konnten. Die russische Duma wurde bis zum 14 November vertagt. Prinz Wilhelm von Preutzen, ältester Sohn des Kronprinzen, ist 10 Jahre alt und des halb zum Leutnant im 1. Garde-Regiment zu Fuß ernannt worden. Verhaftet wurden in Saloniki von der französischen Polizei 10 grie- chische Offiziere, die sich an dcm Uebersall auf eine Zei tungsredaktion beteiligten. Man wird sie vor ein Kriegs gericht stellen. Was wird aus Rumänien? Bukarest Die Konservativen hielten im Beisein von Tate Ionescu und Lukacius eine Versammlung ab, in der die Notwendigkeit der Absetzung der rumänischen lec Regierung und der Eintritt in den Krieg gegen die Mittelmächte für nötig erklärt wurde. Bei einem Umzuge hielten die oben Genannten Ansprachen. Die Sozialdemokraten hielten Versammlungen und Umzüge mit entgegengesetzten Zielen ab. - Sparkasse i« Dippoldiswalde. Lrpeditlons-Slundcn: Sonntags: nur am letzten San" o des Monats von >/-2-9,4 Uhr, an allen Wochentagen von 8-/, bl» 12 Uhr und 2 bi« */-5 Uhr Sonnabend, unu t ibio< e von V-9 bt« 2 Uhr. Gemeindeverbandr-Sparkasse Schmiedeberg. EroedUionstage: An allen Wochentagen bis Freitag von 8 bl« l und 3-5 Uhr Sonnabend« von 8- 2 Uhr Bokls-BibNothek kn Dippoldiswalde Bürgerschule (altes Gebäude, pari, links). Jeden l. Wochen tag abend« 7—8 Uhr geöffneet.