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! Im englische« Unterhaus« teilie der Minister Harcourt mit, daß di« Zahl der noch im Betriebe befindlichen deutschen Firmen tn England 400 betrage. - ff- Mit großer Mehrheit hat dieser Tage der britisch« Gewerkschaftskongreß einen Vorschlag, sür die Aushebung de» DIenstpfltchtgesetzes zu agitieren, abgelehnt. Einem Zarenukas zusolge wurden die Osfizlere des Marine landsturms cinberufen, um, wie es heißt, die großen Lücken der russischen Marine auszusüllen und der Neubildung eines neuen Flotlenkommandos zu dienen. - s- Im norditalienischen Hafen Porto Maurizio haben sich dem Aus stand der Hasenarbeiter nicht nur alle anderen Arbeiter- gruppen, sondern auch die Fabrikanten und Händler der wichtigen Olivenölinduslrle angeschlossen. Die Ausständigen veröffentlichen eine Erklärung, in der sie drohen, Arbeit und Handel nicht eher ; wieder auszunehmen, als bis die Negierung den ersten Getreide- dampser nach Porto Maurizio entsandt bat. Die „Einbett" der Entente. In Ergänzung des letzten Generalstabsberichtes wird UNS von unserem militärischen d^n.-Mitarbeiter geschrieben: Die Kompftätigkeit an der nordfranzösischen und eng lischen Front hält, wie aus dem jüngsten Berichte unserer Obersten Heeresleitung hervorgeht, unverändert an, ohne bisher den Charakter des seit langem von der Entente an gekündigten Allgemeinangriffs angenommen zu haben. Artillerietätigkeit an verschiedenen Punkten der Front, teilweise zu lebhafter Stärke gesteigert, örtliche Vorstöße und Patrouillenuuternehmungen sowie Gasangriffe sind die Merkmale einer vorbereitenden Tätigkeit bei dem Feinde, der, wie es scheint, nach nicht den rechten Augen blick für gekommen erachtet, uni mit der großen General- offensive auf allen Fronten einzusetzeu. In Flandern, im Artois, in der Champagne, in den Argonnen und im Maasgebiet, überall sind taktische Operationen im Gange, ohne noch fürs erste den strategischen Zusammen hang erkennen zu lassen. Immerhin kann unsere Heeres leitung ersreulicherweise feststellen, daß alle diese Tastver suche unserer Feinde bisher völlig ergebnislos waren; teil weise vermochten unsere Truppen sogar die gegnerischen Angriffe, so bei Richsbonrg und nahe Tahure und beim Gehöft Maison de Champagne, unter schweren blutigen Verlusten für den Feind abzuweisen, und im Maasgebiet summieren sich die Teilergebnisse der letzten Woche auf die stattliche Gefangeueuzifser von 3 200 Mann und 70 Offi zieren. Immerhin ei» Zeichen, daß die bramarbasierenden Ankündigungen einer französisch-englischen Niesenoffenfive unsere Stoßkraft vor Verdun noch in keiner Weise zu erschüttern vermochten. Verdun selbst ist nach wie vor der Gegenstand leb haftester Auseinandersetzungen in der Enteutepresse. Die Frage, ob Frankreich in Verdun verblutet, bewegt die Pariser Militärkritik aufs allerlebhnfteste; in entscheiden dem Sinne wird das Problem jedoch weder von Joffres Freunden noch von seinen Feinden gelöst, und so ist das einzige Ergebnis die völlige Unsicherheit über Deutschlands Absichten. Eins nur weiß inan gewiß, und damit muß sich die öffentliche Meinung Frankreichs einstweilen über die schnellen Fortschritte unserer Verdunarmee trösten, daß „große Vorbeieitungen im Zuge" sind. Von der Nordsee bis zur Schweizer Grenze, meint der Kriegsberichterstatter des „Echo de Paris", ist die Front scheinbar ruhig, doch während dieser Zeit der Ruhe bereiten sich die Deutschen, Franzosen und Engländer in gleicher Weise fieberhaft vor; wir leben im Zeitabschnitte der Vorbereitungen und können „große Ereignisse" erwarten. Für uns selbst ist Verdun kaum noch ein Problem, nachdem wir die französische Armee an der Maas in einer Weife zermürbt haben, daß sie zu einer selbständigen Offensivhandluug größeren Stils nicht mehr fähig ist; die von den Franzosen beabsichtigte Frühjahrsoffensive haben wir vereitelt und Verdun als Aussallstor gegen Deutsch land so gut wie vernichtet. Unsere eigene lebendige Kraft hat aber andcre.seits durch unsere seibverständlich eben, falls nicht ohne Verluste erzielten Erfolge keinerlei Lähmung erfahren, mir haben vielmehr seit Beginn unserer Offen sive im Westen einen 14tägigen Massensturm der Russen in Litauen und Kurland abgeschlagen, die neue russische Offensive kraftvoll zum Stehen gebracht. Auf der anderen Seite sehen wir zwar eine vollkom mene Einmütigkeit insofern, als amtliche Blätter der Ententestaaien in der Absicht, nunmehr das Todesurteil an Deutschland und seinem heldenmütigen Heere zu voll strecken, übereinstimmen. Ob jedvch in der Praxis das selbe Einverständnis besteht, muß dahingestellt bleiben, denn die vielfachen Erörterungen, die die französische Presse der Frage, ob England seine Pflicht erfüllt habe, widmet, müssen zu denken geben. Ebenso sind sich die Vierverbandsmächte untereinander über die Frage, vb Rußland und Italien genügend zum allgemeinen Besten beigetragen haben, noch nicht recht im klaren; sonst hätte man es wohl kaum sür nötig befunden, den englischen Obersten Repington, der durch seine ungünstigen Urteile über die Kriegslage Italiens in Rom starke Verstimmung hervorgerufen bat, zu einem Besuch an der italienischen Front einzuladen, damit er durch eigene Beobachtungen eines Besseren belehrt werde. Wie dem auch sein mag, die politischen Interessen der Vierverbandsmächte, sowie die Temperamente ihrer Leiter und Militärs gehen zu stark auseinander, als daß sich auf ihrer Seite im gleichen Maße eine „einheitliche Front" gestalten ließe, wie sie den Mittelmächten zur Quelle ihrer unbestrittenen glänzen den militärischen Erfolge geworden ist. Lebensmittelverkehr und Geschäfts- i unzeigeu. Der Kettenhandel gehörte zu den in der Oefsentlich- kelt am meisten beklagten Erscheinungen unserer Kriegs wirtschaft. Unverkennbar lagen hier schwere Mißstände und begründeter Anlaß zu Beunruhigungen vor. Gegen den Kettenhandel wurden vor allen Dingen zwei Vor würfe erhoben, er halte die Ware vom Verbrauch zurück und verteuere, sie gleichzeitig. Zudem bestand die durch manche Vorkommnisse gerechtfertigte Befürchtung, daß große Poften von Ware infolge Zurückhaltung verloren gingen. Die neue Verordnung über den Verkehr mit Lebens- und Futtermitteln und zur Bekämpfung des Kettenhandels sucht den Kettenhandel durch Einführung des Erlaubniszwauges für den Handel mit Lebens- und Futtermitteln unv durch strenge Strafbestimmungen zu unterbinden. Eine i sehr wichtige Handhabe zur Beseitigung des Kettenhandels sind in dieser Verordnung die Bestimmungen über die Zeitungsanzeigen betreffend Lebens- und Futtermittel. Der Anzeigenteil der Zeitungen ist ja in der Tat eine Art Börse, Angebot und Nachfrage erkunden hier die Markt lage und bearbeiten von hier aus den Markt. In den c Anzeigen machten sich gleichzeitig große Mißstände breit, vor allem in der Menge der angebotenen und nachge- j fragten Ware. Es wurden große Mengen von Lebens- f mitteln zum Verkauf gestellt, ging man aber den Ange- ! boten nach, so zeigte sich in sehr vielen Fällen, daß der Anbieter diese Lebensmittel gar nicht besaß. Und ebenso wurden umgekehrt große Mengen ovn Lebensmitteln nachgefragt, während der Nachfrager häufig gar s nicht in der Lage war, sie abzunehmen oder zu verwerten. Auch bot die Fassung der Anzeigen häufig Grund zu Klagen. Zwar ist die Anonymität der Anzeigen schon durch die Verordnung vom 17. Dezember beseitigt; aber unter Decknamen tonnten sich immer noch Schwindel- Firmen verbergen. Daneben zeigten sich andere unreelle Auswüchse; manche Firmen täuschten bei der Nachfrage behördliche oder Heereslieferungen vor, die sie tatsächlich gar nicht hatten, oder sie trieben die Preise — soweit das nicht schon durch die spekulative Nachfrage an sich geschah — durch Zusätze wie z. B. „Nur Höchstgebote finden Be rücksichtigung" und ähnliche. Die Presse selbst empfand diese Auswüchse als sehr bedenklich; konnte aber nur wenig gegen sie ausrichten, weil man keinesfalls in jedem ein zelnen Falt die Nichtigkeit und Einwandfreiheit der An zeigen nachznprüfe» in der Lage war. Somit waren gesetzliche Bestimmungen über die Ge- 1 schäftsanzeigen betreffend Angebot und Nachfrage nach Lebensmitteln dringend erforderlich. Sie sind enthalten in der oben erwähnten Verordnung. 8 12 dieser Verord nung verbietet, in periodischen Druckschriften oder in sonstigen für größeren Personenkreis bestimmten Mitteilungen, Zirku larangeboten, Preislisten und ähnlichen Verkaufs- oder Kaufsangebote und Preisangebote ohne Genehmigung der Orts-Polizei-Behörde zu veröffentlichen ; er verbietet weiter, bei Ankündigungen über den Erwerb oder die Veräuße rungen von Lebens- und Futtermitteln oder über die Ver mittlung solcher Geschälte Angaben zn mache», die ge eignet sind, einen Irrtum über die geschäftlichen Verhält nisse des Anzeigende» oder über die Menge der ihm zur Verfügung stehenden Vorräte und über den Anlaß oder Zweck des Ankaufs, Verkaufs oder der Vermittlung zu erwecken. Die Verordnung bietet eine Handhabe, den Ketten- ! handel an einem lebenswichtigen Punkte zu treffen, ihm nämlich die Möglichkeit vorzuenthalten, durch Benutzung ! des Anzeigenteils der Presse die Marktlage von Angebot und Nachfrage zu ermitteln, den Markt zu bearbeiten und durch irrige Angaben Mißstände hervorzurufen. Die Fassung der Verordnung macht es möglich, auch neuer dings aufgetauchte Umgehrmgsformen — Tauschattgebote statt Kauf- und Verkaufsangebote — zu verbieten und eventuell straffällig zu machen. Soweit Schwindelfirmen unter Decknamen doch versuchen werden, den Lebens mittelverkehr unliebsam zu beeinflussen, haben die Be hörden, insbesondere auch die Prüfungsstellen, Mittel in der Hand, in jedem Falle einzuschreiten. N. E. Aus dem Reiche. - s- Exzellenz v. Batocki in Dresden. Der Präsident des Kriegsernähnmgsamtes Exzellenz v. Batocki traf dieser Tage in Dresden ein, wurde in Moritzburg von dem König i empfangen und hatte hierbei Gelegenheit, Seiner Majestät i ausführlich über seine Absichten und die in Vorbereitung befindlichen wirtschaftliche» Maßnahmen Bericht zu er statte». Im Anschluß hieran begab sich Exzellenz v. Ba tocki nach den: Ministerium des Innern zu einer Be sprechung mit den Vertretern der beteiligten Ministerien und einem geladenen Kreise aus allen Teilen und Inter essentengruppen des Landes. Die persönliche Fühlung nahme, die durch die Verhandlungen zwischen den Ver- f tretern der verschiedensten Kreise der Bevölkerung und dem Präsidenten des Kriegsernährungsamtes hergestellt wurde, berechtigt zu der Hoffnung, daß durch die Be gründung des Kriegsernährungsamtes, die im wesentlichen bei» vo» Sachse» schon lange erstrebten besseren Ausgleich zwischen Ueberschuß- und Zuschubbezirken dienen soll, die ! Verhältnisse sich gerade in den Beziehungen bessern wer den, die für die Zuschußgebiete bisher als unzureichend angesehen werden mußten. - ff- Das Prisengericht in Hamburg erkannte in seiner Sitzung vom Freitag dahin, daß die Einziehung des bei der Einnahme von Libau vorgefundenen Zweimastschooners „Normal" zu Recht erfolgt ist. Die Ersatzansprüche werden abgewiesen. Die Versenkung des norwegischen Dampfers „Stavanger" fand die Billigung des Ge- ! richtes, weil vor der Torpedierung ein Schisfszertifikat sich nicht an Bord besunden hat, wodurch Zweisel an seiner j Nationalität auskommcn mußten. Die Einbringung des > Schiffes war nicht zweckdienlich. Im Falle des norwegi schen Dampfers „Balduin" wurde die vorgenommene > Versenkung anerkannt. Das Gericht »ahm an, daß mehr ! als die Hälfte der von Drammen »ach London bestimmten Ladung Bannware gewesen ist. Zwei Reklamationen wurden abgelehnt. lieber weiter geltend geinachte An sprüche wird in einer späteren Sitzung verhandelt werden. f f- Englische Vorbereitungey vor dem Kriege in ! Belgien. Auf die zwischen Belgien und England vor dem Kriege bestehenden militärischen Abmachungen werfen ein neues Licht die der „Norddeutschen Allgemeinen Zei tung" von Soerabaia (Niederländisch-Indien) zugegangenen notariell aufgencmmenen Aussagen eines deutschen Ehe paares und einesOesterreichers, die sich aufAeußerungen eines ehemaligen Leutnants der englischen Feldarlillerie stützen. Aus ihnen geht hervor, daß vor dem Kriege englische Offiziere in Belgien tätig waren, um Vorbereitungen sür die militärische Aktion der englischen Truppen im Falle e,ner englischen Landung zu treffen. Daß diese Vorbe reitungen sich bis auf die genaue topographische Ausnahme des Landes erstreckten, ist schon aus den veröffentlichten Flieger- und Kriegskarten bekannt. Hier finde» wir eine ausdrückliche Bestätigung und erfahren zu gleicher Zeit Einzelheiten über die Kommission, die seinerzeit in Belgien (doch wohl mit Erlaubnis, der belgischen Negierung) tätig gewesen ist. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" druckt die oben erwähnten Aussagen.im Wortlaut ab. Die Trauer um Immelman«. Die Angehörigen des auf dem Felde der Ehre gefallenen Oberleutnants Immel- ' mann veröffentlichen in der „Sächsischen Staatszeitung" ! folgende Danksagung: „Für die überaus wohlluenden Be- j weife allseitiger Verehrung und Teilnahme, die uns aus allen Teilen Deutschlands und Oesterreichs in so reicher Fülle für unseren lieben Helden Oberleutnant Max i Immelmann emgegengebracht wurden, jagen wir nur hierdurch unseren herzlichsten Dank." Immanuel Bekker P. In Heidelberg verstarb der Senior der juristischen Fakultät, Exzellenz Ernst Immanuel Bekker, seit 1874 Dozent an der Heidelberger Universität, ! im Alter von 8S Jahren. Exzellenz Ernst Immanuel j Bekker war im August 1827 in Berlin als Sohn des be rühmten Philologen Immanuel Bekker geboren worden. l Er studierte in Berlin und Heidelberg, habilitierte sich j 1853 in Halle, folgte später einem Rufe nach Greifswald und wurde 1874 Windscheids Nachfolger in Heidelberg. ! Der Verstorbene, der das Ehrenbürgerrecht der Stadt Heidelberg besaß, erfreute sich nicht nur bei den Studen- i ten, sondern bei der ganzen Einwohnerschaft der größten persönlichen Beliebtheit. Der „Leichentrunk" in Bayern abgeschafsk. Das j bayerische Ministerium des Innern hat eine Verordnung ! erlassen, nach der die Veranstaltung eines Leichentrunkes ! oder Leichenschmauses, die Teilnahme an einer solchen ! Veranstaltung, sowie die Abgabe von Nahrung?- und Genußmitteln hierfür durch die Gewerbe- und Handel- treibenden verboten ist. Zuwiderhandlungen werden i ktratt. «usgove oer neuen Postwertzeichen zu 2'/e Pfennig und 7'/« Pfennig wird Hicht in einzelnen Stücken s an das Publikum geschehen. Sie wird vielmehr aus leicht ! erklärlichen Gründen nur in mindestens zwei Stücken oder ! in einer geraden Anzahl Wortzeichen erfolgen. -f- Neue Höchstpreise sür Soda. Entsprechend der von dem Syndikat deutscher Sodafabriken vorgenommeneii Neuregelung der Preise für kalzinierte Soda ist durch eine Bekanntmachung des Reichskanzlers eine Neufestsetzung der Höchstpreise für Soda erfolgt. Da- I bei sind auch die Lieferungsbedingungen .teilweise abge- i ändert worden. (W. T.-B.) ff- verkauf von Terpeutinölersatz. Durch eine im „Neichsanzeiger" und im „Reichsgesetzblatt" veröffentlichte Bekanntmachung ist für den Verkauf von Terpentinölersaß für die Zeit bis zum 31. August 1918 die Erhebung von bestimmten Zuschlägen im Kleinhandel gestattet worden. (W. T.-B.t ff- Ein Fischkutter durch eine Mine Zerstört. Dem Finkenwärder Hochsee - Segelkutter „H. F. 225" ist eine Aline ins Netz geraten, die beim Einhvlen das Fahrzeug in die Luft sprengte. Schisser, Bestmann und Knecht des Kutters haben das Leben verloren, nur der Junge konnte im schwerverletzten Zustande von einem Fuhrzeug der Kaiserlichen Marine gerettet werden. ! ! Aus aller Welt. j Sieben Personen ertrunken. Bei einem Unwetter, das bei Safental in Oststeiermark niederging, sind siebe» Personen durch das hochgehende Wasser mck fvrlgeriffen j worden und ertrunken. -l- Explosion in einem sranzöstschen Laboratorium. ! In dem Bersuchslaboratorium eines für die Landesver teidigung arbeitenden Werkes bei La Plaine Saint-Denis ereignete sich eine heftige Explosion, welche das Gebäude zerstörte. Zwei Chemiker erlitten schwere Brandwunden, au welche» der eine starb. ff- kactosfelnöte i» Paris. Im französischen Mini- f sterium des Innern fand eine Zusammenkunft der Ver- ! treter der Pariser Stadtbehörde und der zugehörigen Prä fekten zur Beratung über die Versorgung von Paris mit ! Kartoffeln und Fleisch statt. Es wurde die Forderung gestellt, daß die notwendigen Mengen aus dem Wege der Beschlagnahme zur Verfügung der Stadt Paris, gestellt ! würden. Minister Malvy zeigte sich diesem Plane geneigt. Im Laufe der Erörterungen - wurde die Schaffung einer Wirtschustskarte besprochen, ohne daß ein Beschlug darübei gefaßt wurde. ff- Venziatrije in Frankreich. Laut „Matin" droht in Frankreich eine neue Benzinkrise. Der Kriegsminim-:- kündigte den Grossisten an, daß ihre Lager demnächst be schlagnahmt werden würden. Daher werden nene Käufe nicht mehr eingegangen. Den öffentlichen Verkehrsau- stalten wird durch Aushändigung von Bezugsscheinen ow Aufrechterhaltung ihres Betriebes ermöglicht. Geschichlskalender. Dienstag, 4. Juli. 1519. Joh. Tezel, der Ablaßkräme^. ff Leipzig. — 1715. Ehr. Gellert, Dichter, * Hainichen. — 1710, Unabhängigkeitserklärung der Ver. Staaten von Nordamerika. — 1851. H. Zöllner, Konwonist, * Leipzig. — 1888. Th. Storm. Schriftsteller, ff Hanerau bei Hadermarschen.— 1914. Proklamation Kaiser Franz Josephs an sein Volk. — 1915. Ein englischer An griff nördlich von Ppern und ein franz. Vorstoß auf Souchez wurden blutig abgeschlagen. — Beiderseits Croix des Carmes (Priesterwald) stürmten deutsche Truppen die ffeindliche Stellung in Breite von 1500 Metern und drangen bis zu 400 Metern vor. 1000 unverwundete Gesangene, darunter ein Bataillonsstab, 2 Feld geschütze, 4 Maschinengewehre, 3 leichte und 4 schwere Minen werfer erbeutet. — Die verbündeten Truppen unter General von Linsingen erreichen aus ihrer ganzen Front die Zlota-Lipa. Das Westuser ist üb«. Nüssen gesäubert. — Iw Bug-Abschnitt räumte der Feind den Brückenkopf Krylow. Zwischen Bug und Weichsel wurden die Nüssen bei Plonka—Turobin und bei Tarnowka— Krasnik erneut geworsen. — Vergeblicher englischer JIugzeugangrifs gegen die deutschen Stützpunkte in der deutschen Bücht der Nord see. — Neue Kämpfe am Rande des Plateaus von Dobcrdo. Zwei italienische Divisionen wurden gänzlich abgeschlagen. — Vor Sedd-ul-Bahr versenkte ein deutsches O-Boot einen großen fran zösischen Transportdampser. — An der Irak-Front bei Bassorah wurde eine feindliche Abteilung von türkischen Truppen in die Flucht geschlagen. Die englische Unternehmung ln jener Gegend wurde dadurch ln einen Rückzug verwandelt.