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kchtN GrerzgemAnden gefolgt, so daß jeder Sachft jlch täglich 1 Liter Milch, >/2 Pfvnd Butter und 3 Eier holen Kss-n lann. S«!bftoelständ«ch ist die s-chstsche Lrenzbr- völlerung darüber erfreut. Kirchen^achrichten. Donnerstag den 29. Juni ISIS. Kipsdorf Abends 8 Uhr Kriegsbetstundr: Hilfsgeist- iicher Blumentritt. Staatliche Schlachtviehversicherung im Königreich Sachsen. Durchschnittpreise zur Berechnung der Entschädigung für ! die in der Zeit vom l. bis 3l. Juli 1916 geschlachteten Tiere. Durchschnittspreis in Mark sür je SO Kilo Schlachtgewicht, Ochsen. > l. vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtweries bis zu 7 Jahren 205,— 2. junge fleischige nicht ausgemästete — ältere aus- - gemästete I8l,— 3 mätzig genährte junge, gut genährte allere . .174,— 4. gering genährte jeden Alters 162,— 5. a) magere 110,— b) abgemagerte, soweit sie nicht nach § 1 Zsfr. 1 b des Gesetzes von der Versicherung ausgeschlossen sind 65,— 8. Bullen. l. vollfleischige ausgewachsene höchsten Schlacht wertes bis zu 5 Jahren 198,— 2. vollfleischige jüngere und vollfleischige, ausge- mästete über 5 Jahre 177,50 3. Mätzig genährte jüngere und gut genährte ältere 167,— 4. gering genährte 151,— 5. a) magere 105,— b) abgemagerte, soweit sie nicht nach 8 I Ziffr. Ib des Gesetzes von der Versicherung ausgeschlossen sind 65,- . , O. Kalben und Kühe. I. vollfleischige, ausgemästete Kalben höchsten Schlachtweries und vollfleischige, ausgemästete Kühr höchsten Schlachtwertes bis zu sieben Jahren 205,— 2. über 7 Jahre alte ausgemästete Kühe und gut entwickelte jünge Kühr und Kaben. . . . 196,— 3. gut genährte Kühe und mätzig genährte Kalben 171,— 4. mägig bsz. gering genährte Kühe und gering genährte Kalben 144,— 5. a) magere dergleichen 100,— b) abgemagerte dergleichen, soweit sie nicht nach 8 1 Zsfr. Ib des Gesetzes von der Versicherung ausgeschlossen sind 50,— v. Jungvieh im Alter von 3 Mon. bis zu 1 Jahr. I. gut entwickeltes 180,— 2. mätzig gut entwickeltes ' . .155,— 3. gering entwickeltes 130,— 4. erheblich in der Entwicklung zurückgebliebenes, soweit es nicht nach 8 l Zissr. lb des Gesetzes von der Versicherung ausgeschlossen ist . . . 60^— >- 8. Schweine. l. a) Schweine mit über NO lc§ Schlachtgewicht 172,50 j b) - - 97—NO Icx 165,50 c) - 89—96 158,50 ? ä) - - 81-88 I<L 151,50 2. a) - 73-80 kg 138,^- b) - - 65-72 kk 125,— c) - 57-64 lex 112,— ch fette (gemästete) Sauen und Schnitteler über 120 kA Schlachtgewicht 151,— 3. a) Schweine mit 50—56 I<A Schlachtgewicht .105,— b) Schweine unter 45 I<§ Schlachtgewicht soweit sie nicht unter Ziffer 4 oder 5 fallen. . . 98,50 c) iette (gemästete) Sauen und Schnitteber mit 95—120 Schlachtgewicht 144,50 ch unter 93 I<8 Schlachtgewicht 118,— 4. nicht ausgemästete Sauen, Schnitteber (Alt ¬ schneider), Zuchtsauen und Zuchteber, sowie sehr f gering genährte oder mangelhaft entwickelte > <.. .Mastschweine 92,- s 5. a) magcre oder in der Entwicklung zurück ¬ gebliebene Tiere 75,— b) abgemageite oder erheblich in der Entwicklung zurückgebliebene Tiere, soweit sie nicht nach 8 l Zffr. lb des Gesetzes von der Versicherung > ausgeschlossen sind 50,— Letzte Nachrichten. Beginnender Zerfall des englischen Kabinetts. . London, 27. Juni. „Daily Lhronicle" meldet, datz alle j Anzeichen dafür vorhanden seien, datz sich aus der irischen " Frage eine ernste Ministerkrisis entwickeln werde. Man fürchtet, datz außer Lord Selborne auch Lord Lansdowne, Sir Walter Long und Lord Robert Cecil zurücktreten l werden. Der Kabinettsrat vom Dienstag könne weit- reichence Folgen haben. Am Mittwoch werde eine allgemeine Zusammenkunft der »monistischen Mitglieder de» Unterhauses stattfinden und davon werde sehr viel abhängen. Die schlechten amerikanischen Gewehre. Rotterdam, 26 Juni. Nach einer Kopenhagener Mel dung teilt die „Nowoje Wremja" mit, man sei in russischen Militärkreisen sehr unzufrieden mit der Güt« der au» Ame rika gelieferten Gewehre, die sehr ost bereit» nach 300 Schüssen infolge des minderwertigen Stahle» gänzlich un brauchbar seien. Auch die Geschosse aus den amerikanischen Fabriken taugen nicht viel. Englisches Kriegsschiffwrack? Berlin, 27. Juni. Der holländisch« Fischdompfer „Barendrs" berichtet, datz er in der Nordsee mit seinem Netz in das Wrack eines gesunkenen Kriegsschiff« geriet. 100000 Lire für Vernichtung von Tauchbooten. Lugano. Private Spenden erhöhten die Preise auf vernichtete feindliche Tauchboote im Mittelmeer auf 100 000 Lire. Serbische Regimenter in der Bukowina. Die „Wiener Allgemeine Zeitung" berichtet au» Bu karest: Wie verlätzlich gemeldet wird, befinden sich unter den russischen Truppen in der Bukowina auch zwei ser bische Regimenter. Der deutsch-bulgarische Vormarsch. „E ti Ujsag"' meldet aus Sofia: Nach einer Meldung der „Balkanska Posta" aus Athen Haden die deutschen und bulgarischen Truppen auf ihrem Vormärsche die von den verbündeten Truppen geräumten Stellungen bet Kilkir besetzt Wachsende Gefahr für Rumänien. Wien, 28 Juni. Der „Esli Mag" veröffentlicht eine aus Bukarest eingelaufeue Meldung des „Nutzlose Slowo", welcher schreibt: Unser Vortul verlangt, datz wir mit größerer Kraft auf dem Bmkan austreten. Es ist natür lich, datz wir zu diesem Zweck durch rumänisches Gebiet ziehen müssen, aber nicht nur durch die Dobrudscha, sondern auch durch die Moldau. Dagegen kann R mänien keine Einwendungen (!!) machen, denn wir Haden keine feind lichen Absichten. Der Ausschluß von Ulster. Haag, 28. Juni. Laut „Jiih Times" hat Lloyd George Edward Larson das schriftliche Versprechen gegeben, wonach der Ausschluh der Ulfterprovinzcn rom Homeru'e einen bleibenden Charakter tragen soll. Die Mitteilung Hal in Urster günstigen Eindruck gemacht. Das besetzte Czernowitz. Bukarest, 27. Juni. Der „Universal" meldet: Am ver- gangenm Sonntag trafen die ersten Eisenbahnzüge aus Odessa in Czernowitz ein. Die Züge dienen nur zur Unter stützung der miltiä ischen Akttonen. Der russische Komman- dant von Czernowitz richtete an die Geschäftsinhaber die Aufforderung, ihre Läden zu öffnen. Die wachsende Sorge um Berdun. Rotterdam, 28. Juni. Dis „Times" erklärt, datz die Lage in Frankreich wieder ernster geworden sei. Der Kampf um Verdun wäre jetzt wieder in ein kritisches Stadium getreten. Mittlerweile würde das Artillerieseuer an der englischen Front so gewaltig, datz es in den süd östliche.! Grafschaften Englands hörbar ist. Wettervorhersage. Meist trocken und heiter, keine wesentliche Temperatur änderung, Gewitterneigung. Luxemburgs Einspruch gegen die Luftangriffe. . Luxemburg, 28 Juni Nach einer Erklärung des luxemburgischen Etaalsminißers Thorn in der geheimen Sitzung der Kammer wird sich der luxemburgische Ge schäftsträger in den nächsten Tagen nach Paris begeben, um die Aufmerksamkeit der französischen Regierung auf die Gefahren hinzulenken, denen das Lebcn und Eigentum der Luxemburger durch die Luftangriffe ausgesetzt sind. Der Staatsminister gab der Hoffnung Ausdruck, datz dieser Schritt von Erfolg gekrönt lein werde. Diese Erklärung, worin noch ge'agt wurde, datz dir luxemburgische Regierung diese Angelegenheit vom praktischen Standpunkte aus be trachte, wurde einstimmig von der Kammer gutgeheitzen. „Times" - Hoffnungen. London, 27. Juni. Die „Times" schreibt: Die russischen Erfolge, die italienische Offen ioe und andere Faktoren weifen darauf hin, datz die Stunde der Aktion des Vier- verbandcs bald schlagen wird. Zwei russische Mörder ergriffen. Königsberg i. Pr, 28. Juni. Zwei russische Kriegs- gcsangenr, die kürzlich den stellvertretenden Amtsvorsteher und dessen Sohn in Knopen, Kreis Heilsberg, erschlugen, wurden jitzt ergriffen. Das „Berliner Tageblatt" verboten! Berlin, 28. Juni. Das „Berliner Tageblatt" teilt mit: Aus Anordnung des Oberkommando» in den Marken darf das „Berliner Tageblatt" nicht erscheinen. Bevorstehende Abreise der Athener Gesandten der Zentralmächte. Haag, 28. Juni. Aus London wird gemeldet: Die Gesandten von England und Frankreich hatten eine län gere Unterredung mit Zaimis In unterrichteten Kreisen glaubt man, datz die Gesandten von Deutschland und Oesterreich-Ungarn Athen verlassen werden, weil sie Griechenland nicht mehr als unabhängigen Staat an sehen. Aus dem neuerdings besetzten Gebiet. Bukarest, 27. Jur i. Die russischen Behörden oerhin- der» mit allen Mitteln die Flucht der Bukowina-Beoöl- kerung. An der rumänischen Grenze sind zahlreiche russi sche Patrouillen ausgestellt, die den Befehl haben, all« Flüchltinge aufzuhalten. In den besetzten Ortschaften ha- den die Russen Kundmachungen angeschlagen, in denen an die Bevölkerung die Aussonderung gerichtet wird, sich ruhig zu verhalten, da ihrem Eigentum und Leben kein Schaden und Leid drohe. Versenkt Im Mittelmeer wurde der Dampfer „Lsurnel' der Transatlantischen Gesellschaft, 4743 Registertonnen «rotz, von einem deutschen Unterfttboot torpediert. Die Besatzung ist gelandet. Madrid. (Agence Hava».) Au» Melilla wird gemel det: Der Dampser „Emanuel" brachte 4l Mann der Be satzung des japanischen Dampfer» „Dairetsu Maru ', der auf der Höh« von Barcelona durch ein Unlrrfeeboot ver- senlt wurde. Griechenland. Berlin. Gegen Venizelos ist nach der „Bossischen Zeitung" ein Block aller nichtoenizelisttscher Parteien zu- stände gekommen. Die Anhänger Skuludi», Gunaris, Rallys usw. erließen einen Aufruf an dar Volk. I Der polnische Dichter Heinrich Sienkiewicz, ver M ! Vevey (Schweiz) den Zentralausschuß der Polen leitet, erhielt von Joffre eine Einladung zum Besuch der fran- ! «Liiicben Krönt. Sienkiewicz bat dankend abaelehnt. ... »eiche Matrelenfänge. Die Makrelen sind, wie man den?„Stett. N. Nachr." mitteilt, in ungeheuren Zügen in» Kattegat eingedrungen. Im Frederikshaoner Hafen stan den sie so dicht, daß man sie mit den Händen fangen konnte. In den dänischen Gewässern ist der Jang schon sehr groß. Voraussichtlich erreichen die Züge setzt die deutschen Küsten, was für Schleswig-Holstein wie für Pommern von großem wirtschaftlichem Nutzen ist. Aertelpreise bei Bauern und bei Händler». Der „Wests. Volksfreund" meldet aus Driburg: „Der heutige Schweinemarkt war sehr gut beschickt mit jungen Tierchen, trotzdem waren die Preise horrend. Von den wenigen Landleuien, die Ferkel feilboten, wurden ziemlich gängige Preise gefordert, 35—40 für das Sechswochentierchen, die Händler dagegen waren mit ihren Preisen bedeutend höher, 45—62 wurden gefordert und vielfach auch be zahlt. Für ein Paar 13—14 Wochen alte Tiere sind sogar 258 gezahlt worden. Daß dabei viele Ferkel nicht ver kauft wurde» und weiter im engen Kasten von Markt zu Markt geschleppt werden, ist natürlich." Eine Bluttat. In Hamburg erschoß der dort auf Urlaub weilende Soldat Schlächtergeselle Menkes, ein 44 jähriger Mann, seine frühere Braut, die Gastwirtin Sternberg, in ihrer Wirtschaft in der Wexstraße. Die Frau hatte ihm nach und nach fast ihr ganzes Vermögen geopfert, infolgedessen wurde die Verlobung vor mehreren Monaten gelöst. Menkes selbst brachte sich einen tödlichen Schuß bei. -j^ Mörv in einem französischen Lazarett. Im Lazarett in Auteuil schlich sich, nach einer Meldung aus Bern, ein senegalesischer Soldat mit einem langen eng lischen Messer bewaffnet in den Krankensaal, in dem fünf verwundete Franzosen schliefen, und ermordete zwei von ihnen. Diese Untat gewinnt eine gewisse Bedeutung, da aus dem Verhör des Senegalesen heroorgeht, daß sich die farbigen Franzosen über gemeine Be schimpfungen seitens ihrer w.'ißen Kameraden ernst lich beklagen, und daß der Mörder sich sür solche Be schimpfungen rächen wollte. Geschichlskalender. Mittwoch, 28. Juni. 1695. Sieg der Brandenburger unter Derfslinger und dem Grossen Kurfürsten über die Schw oen bei Fehrbellin. — 1813. G. I. D. von Scharnhorst, preußischer General, Neuschöpfer der preußischen Armee nach 1806, f zu Prag. — 1902. Erneuerung des Dreibundvertrages. — 1914. Ermordung des österreichischen Thronfolgers und seiner Gemahlin in Serajewo. — 1915. Französische Gegenangriffe gegen die von den Deutschen ge nommenen Stellungen bei Les-Eparges aus den Maashöhen brachen fünfmal unter schwere» Verlusten sür die Franzosen zusammen. — Dle Armee v. Linsingen warf die Russen zwischen Halicz und Firlejow auf der ganzen Front über die Gnila-Lipa. — Weltex nördlich wurde die Gegend von Przemyslant—Kamionka erreicht. Ohne den Angriff abzuwarten, gingen die Russen über den Bug zurück. Der neue griechische Mniskerpräsidenk. An Stelle des durch den Vierverband vergewaltigten Ministeriums Skuludis ist bekanntlich von Zaimis ein neues Ministerium gebildet worden. Zaimis war früher Oberkommissar auf Kreta und stand schon einmal im Oktober 1915 als Nachfolger Venizelos' an der Spitze der griechischen Regierung. Er hat, wie es heißt, eine gründ liche deutsche Bildung genossen, da er an den Universi täten Berlin, Leipzig und Heidelberg studierte, in Heidel berg sich den Titel eines Doktors der Rechte erwarb. Es dürfte ihm daher jetzt nicht ganz leicht fallen, sich den skrupellosen Wünschen der Entente zu fügen. Tut er's, so handelt er sicher nur unter dem Zwang der Verhält nisse und mit der gleichen „Freiwilligkeit", mit der etwa ein Wehrloser dem gut bewaffneten Wegelagerer feine Barmittel übergibt.