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WcheritzMung TWON llÄ Azchtt siir MMM, SWeiitklg«. 1l AmlöÜItlll für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Inserat« werden mit 20 Pf., solche aus unsere« Anitshmlptmamqchaft mit 15 Pf. die Spalt-erls oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 40 bez. 35 Pf. — Tabellarisch« undkomplizierteInseratS mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, dis Spaltenzeile 50 Pf. , Die „Welßerltz - Zeitung" erscheint täglich mi. Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge- aeben. Preisvierteljähr lich 1 M. 80 Pf., zwei monatlich 1 M. 20 Pf., munonatlichOOPf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Post boten, sowieunsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. Mit achtseMgem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Nr. 147 Mittwoch den 88. Juni 1916 abends 82. Jahrgang Nachstehend wird die Bekanntmachung über das Verbot des Vorverkaufs der Ernte'Les Jahres 1916 vom 21. Juni 1916 — Reichsgesetzblatt Seite 545 — zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Dresden, am 24. Juni 1916 Ministerium des Innern. Bekanntmachung über das Verbot des Vorverkaufs der Ernte des Jahres 1916. Vom 21. Juni 1916. Der Bundesrat hat auf Grund des 8 3 des Gesetzes über die Ermächtigung des Bundesrats zu wirtschaftlichen Maßnahmen ufw. von« 4. August 1914 (Reichs-Gesetzbl. Seite 327) folgende Verordnung erlassen: 8 !. Kaufverträge über Brotgetreide (Roggen, Weizen, Spelz, Dinkel, Fesen, Emer, Ein korn, einschließlich Grünkern) Hafer und Gerste allein oder mit anderem Getreide ge mengt, Mischfrucht, worin sich Hafer befindet, über Buchweizen, Hirse, Hülsenfrüchte und Oelfrüchte (Raps, Rüben, Hederich, Dotter, Sonnenblumen, Leinsamen und Mohn), ferner über Futtermittel, die der Verordnung über den Verkehr mit Kraftfuttermttteln vom 28 Jun: 1915 (Reichs Gesctzbl. Seite 399) unterliegen, aus der inländischen Ernte des Jahres 1916 smd nichtig. Dies gilt auch für Verträge, die vor Inkrafttreten dieser Verordnung geschlossen sind. Von dem Verbote sind ausgenommen Verkäufe 1. von Saatgetreide (Roggen, Weizen, Gerste, Hafer), die unter Innehaltung der über solche Verkäufe erlassenen Bestimmungen (8 2) abgeschlo-sen werden; 2. Bon Hafer, Gerste sowie Mengkorn und Mischfrucht, worin sich Hafer be- findet, an den Kommunalverband, in dem das Getreide gewachsen ist, an die Zentralsicllc zur Beschaffung der Heeresverpslegung oder an Beauftragte (Kommissionäre) des Kommunalverbandes oder der Zentralstelle; 3 von Getreide der übrigen im Abs. 1 genannten Arten an den Kommunal- verband, in dem das Getreide gewachsen ist, an die Reichsgetreidestelle oder an Beauttragte (Kommissionäre) des Kommunalverbandes oder der Reichs- getreidestille7 4. von Buchweizen, Hirse und Hülsenfrüchten an die Zentral-Einkausegesellschast m. b. H. in Berlin; 5. von Oelfrüchten an den Kriegsausschuß für pflanzliche und tierische Oele und Fette, G. m. b. H. in Berlin; 6. von Krastsuttermitteln an die Bezugsvereinigung der deutschen Landwirte» G. m. b. H. in Berlin. 8 2. Der Reichskanzler kann Ausführungsbejtimmungen über den Verkauf von Saat- gctreide (8 1 Abs. 2 Nr. 1) erlassen; er kann Ausnahmen von den Vorschriften dieser Verordnung zulassen. 8 3. Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Der Reichskanzler bestimmt den Zeitpunkt des Außerkrafttretens, er kann die Verordnung für einzelne Er zeugnisse außer Kraft setzen. Berlin, den 21. Juni 1916 Der Stellvertreter des Reichskanzlers, vr. Helfferich. llss k'ßlüvlevn van I.iniIvnkILKvn ron den auf städtischer Flur stehenden Bäumen ist nur Erwachsenen bei größter Schonung der Bäume uno Enmahme eines Erlaubnisschelms gestattet Die Erlaubnisscheine werden vom Unterzeichneten nächsten Freitag und Sonnabend abends von 6 — 8 Uhr in der Polizeiwache unentgeltlich ousgegcben. Dippoldiswalde, den 28. Juni 1916 Der städtische Fluransschntz. V. Gietzolt, Vors. kvlranalrnavkung, Das Beeren, und Pilzesuchen in den Rittergutswaldungen Reichstädt und Berreuth ist in diesem Jahre Montags, Mittwochs und Freitags von früh 7 bis 6 Uhr abends gestattet. Das Leseholzsammeln nur gegen Lösung eines Leseholzzeichene. Rauchen» sowie Betreten der Kulturen verboten. Zuwiderhandlungen verfallen den gesetzlichen Strafbestimmungen. Die Eutsvorsteher. jßM" Weitere amtliche Bekanntmachungen stehen hente in der Beilage. "MG Die Engländer nehmen den Franzosen die Kartoffeln weg. Man hat behauptet, schreibt die Pariser „Bataille", daß die Kartoffeln aus der Bretagne nach England gehen, weil es an Eisenbahnwagen fehle, um sie nach Paris zu schassen. Dazu wird von sachverständiger Seite geschrieben, daß die Erzeugungsgebiete vorzügliche Bahnverbindung haben und daß zwar die Kartoffel verderblich sei, wenn sie geerntet sei, daß man sie aber in der Erde lassen und je nach den vorhandenen Transportmögiichkeiten herausnehm-n könne, aber die Bretagner wollten sofort verkaufen, weil sie den vierfachen Preis erhielten. Die Engländer wissen Bescheid, besser als die Franzosen, wo etwas für ihre Ernährung zu haben ist, und kaufen die Kartoffeln in ganz Nord- frankreich auf, so daß trotz bester Bahnverbindungen nichts nach Paris kommt. Die deutschen Kriegsschiffe in der Nordsee. Amsterdam, 27. Juni. Ein neuer Beweis für die un> gebrochene Aktivität der deutschen Flotte wird aus Pmuiden gemeldet: Der dort heule kingetroffene Dampfer „Laura" begegnete gestern abend in der südlichen Nordsee, westlich Terschelling, einer deutschen Flotte, die in voller Fahrt nach Nordwester, steuerte. Lokales Md Sächsisches. Dippolblswalde, 28. Juni. 10 Jahre sind es heute her, daß durch Blitzschlag in Ulberndorf die Feldscheune de» Gutsbesitzers Schubert, in Borlas das Wohnhaus des Stellmachers Lehmann, in Luchau die Scheune des Guts besitzer» Püschel, in Sadisdorf da, Wohnhaus der Witwe Weinhold und das des Fabrikarbeiters Pieschel und in Brei- tenauWohnhausundSeitengebäudeRehns einRaub dcrFIam- men. Frau Weinhold in Sadisdorf wurde dabei vom Blitz erschlagen. — Das Gewitter richtete damals über- Haupt in den verschiedensten Teilen des Landes großen Schaden an. — Mehrere Bezieher der von uns täglich veröffent lichten Berichte de» Großen Hauptquartiers klagen in letzter Zeit, daß dieselben, die von ihnen an ihren Grundstücken angeschlagen werden, abgerissen, in kleine Stücke zerrissen und in ihre Gärten und Höfe geworfen wurden. Durch Anzeige derjTäter kann sich jedermann für di« Allgemeinheit verdient machen. — Da ncch vielfach Unklarheit bei den Gastwirten usw. über die Auslegung der Bundesratsverordnurg, be- treffend die Vereinfachung der Beköstigung vom 31. Mai d. I , herrscht, wird von der Kgl. Amlshauptmannschaft darauf hingewiesen, daß nicht mehr als zwei warme Fleischgerichte (also nicht Fleischsorten) auf einer' Speisekarte stehen dürfen und daß alles Wild und alles Geflügel (also auch Wildgeflügel) unter diese Vorschrift fällt. Nicht davon betroffen werden nur Kopf, Zunge und innere Teile der Tiere aller Art, sowie Brüh- und Kochwürste. Jedem Gaste darf zu einer Mahlzeit nur ein Fleischgericht verabfolgt werden. — Die 2. Klasse der 169. Kgl. Sachs. Landeslotterie wird am 12. und 13. Juli gezogen. — Eine weitere Herabsetzung der Lederpreise ist dem „Berliner Tageblatt" zufolge für Mitte Juli zu erwarten, da der bei der Verteilung der rohen Häute erhobene Auf schlag weggefallen ist. Auch dos Sohlleder soll billiger werden und die Verbilligung beträchtlich sein. — Baut Wintergemüse Zur Anpslanzung aller Arten Wintergemüse ist von Ende Juni bis Mitte Juli die rechte Zeit. Es sollen alle späten Kohlarten, zum Bei spiel Wirsing oder Welschkraut, Weiß- und Rotkohl, Rosen kohl, späte Kohlrabi, Sellerie, Lauch, Mangold, rote Rüben noch gesetzt werden, die den Winterbedarf zu decken bestimmt sind. Man brsorge sich nur kräftige, aber keine übersiändigen Pflanzen und versäume nicht, sie gut anzu- gießen. Schwache Setzlinge ohne gute Bewurzelung loh nen die Arbeit nicht, weil sie wochenlang brauchen, bis sie anwachsen. — Feldpost — Soldatcnkuief. Bekanntlich kommt für Feldpostbriefe dir 50 Gramm Porto nicht in Ansatz Bei Briesen an Soldaten bis zum Range des Feldwebels (Wachtmeisters) einschließlich in festen Standorten de« In landes kann man Portosreiheit bis 60 Gramm erreichen, wenn man statt des weniger zutreffenden Vermerkes „Feld- polt" den Vermerk „Soldatenbrief. Eigene Angelegenheit des Empfängers" anwendet. Die Vergünstigung ist zwar alt, aber im Zeichen der Feldpost ist sie vielfach in Ver gessenheit geraten. Hoffentlich geht man noch dem Krieg« bald dazu über, den etwas langen Vermerk endlich bis auf „Soldatenbries" zu kürzen. Paukdorf. Der Hausbesitzer Bruno Lotze, Soldat des Armlerungs-Bataillons Nr. 2l, erhielt für militärische Leistungen die Friedrich August-Medaille. Dresden. Der Verein Sächsischer Gemeindebeamten wird in diesem Jahre keine Hauptversammlung, sondern lediglich eine Besprechung der Direktorium» mit den Ber- einsbezttkrvorsitzenden in Dresden abhalten. Als Tag ist der 23. Juli in Aussicht genommen worden. Am Tage vorher findet eine Sitzung des Ausschusses für die Bot- s arbeiten zu einem Gemeindcbeamtcngefetz gleichfalls in i Dresden statt. ; — Wie aus Wien gemeldet wird, empfing Kaiser Franz ; Joseph Montag mittag in Schönbrunn den neuernannten sächsischen Gesandien Kammerherrn v Nostiz-Wallwitz in - besonderer Audienz zur Entgegennahme seines Beglaubi gungsschreibens. Pirna. An unserm Kriegerdenkmal im Friedensparke löste sich am Montag nachmittag p otzlich die Granitplatte mit den Namen der im Kriege 1870/71 Gefallenen. Jr- gcndein äußerer Engriff ist ausgeschlossen. Die Platt« ist beim Herabstürzen auf die Granitstufen des Denkmals s zerschlagen und dürfte kaum wiederhergestellt werden 1 können. Döbeln. Bei dem Gewitter am Sonnabend nachmittag z schlug ein Blitz in die Freileitung des siädsischen Elektrizi- 1 tätswerkes, wodurch ein Teil der Stadt von l/26 bis 7 Uhr s ohne elektrischen Strom war und der Druck des Döbelner Anzeigers verzögert wurde. Burgstädt. Ein Opfer seiner Hilfsbereitschaft wurd» _ am vergangenen Sonnabend nachts in der I I. Stunde der , 28 Jahre alte Sohn des FleischermeistersRuvolsin Burgstädt, i Er war mit mehreren Kameraden beim Auspumpen und Aus- s schöpfen der durch da« Unwetter überschwemmten Kelller be- schästigt. Auf der Kellertreppe des Gasthofes „Goldener Adler" kam er zu Fall und erfaßte den an der Wand befestigten^ elektrischen Draht. Durch den elektrischen Schlag wurde der Tod herbeigeführt. Glauchau. Im Bezirk Glauchau haben 19 Gemeinden s und zwar die sämtlichen Städte und fast alle größeren Jndußricgemeinden Kriegsküchen eingerichtet, die sich eine» sehr starken Zuspruchs erfreuen, so daß Erweiterungen nötig werden. Die Krugerfamilien erhalten die Speisen auf Kosten de» Bezirksverbandes die Portion zu 10 Pfennigen unter dem normalen Preis. Johanngeorgenstadt. Line Frankfurter Handelsge- ( sellschast hat di« alten Halden am früheren Schwefelwerk«» erworben und läßt sie abtragen. Die seinerzeit bei der Schwefelgewinnung als nutzlos weggcworfenen Rückstände 8 werden nach Bremen verfrachtet, wo au» ihnen Schwefel ' und Eisen gewonnen wird. — Nachdem schon vor längerer Zeit die k. k. Regierung die Ausfuhr von Milch, Eiern und Butter im kleinen Grenz verkehr freigrgeben hat, sind darin nun auch die böhmt-