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Der österreichische Kriegsbericht, Ei« italienischer Hilfskreuzer und ein Zerstörer versenkt. :: Wien, 25. Juni 1916. M Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. In der Bukowina bezogen unsere Truppen zwischen Kimpölung und Jakobeny neue Stellungen. Die Höhen südlich von Berhomsth und Wisznitz wur den von uns ohne feindliche Einwirkung geräumt. An der galizischen Front gewohnte Artillerietä- tigkeit, nordwestlich von Tarnopol auch Minenwerfer und HandgranatenkÜmpfe. Südöstlich von Beresteczko wiesen wir mehrere feindliche Angriffe ab. Bei Holatyn—Grn wurden die Höhen nördlich der Lipa erstürmt. Ter Feind hatte hier schwere Verluste an Tote». Westlich Von-Torezyn drangen unsere Truppen in die feindliche Stellung ein und wiesen heftige Gegenangriffe ab. Am Styr abwärts Sokul ist die Lage unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz. An der küstenlä n d isch e n Front standen un- - > lere Stellungen zwischen dem Meere und dem Monte Sabotino zeitweise unter lebhaftem Ärtilleriefeuer. Oestlich von Polazzo kam es zu Handgranatenkämp- sen. Nachts versuchten drei Torpedoboote und ein Mo torboot ein Handstreich gegen Pirano. Als unsere Strandbatterien das Feuer eröffneten, ergriffen die feindlichen Schiffe die Flucht. i d An der Kärntner Front beschränkte sich die Gefechtstätigkeit nach.den von unseren Truppen ab geschlagenen Angriffen im Plöcken-Abschnitt auf Ge- schützfeucr. In den Dolomiten brach ein Angriff der Ita liener auf unsere Kufreddo-Stellung im Sperrfeuer zusammen. Zwischen Brenta und Etsch war die Kampf tätigkeit gering. Vereinzelte Vorstöße des Gegners wurden abgewiesen. Im Ortlergebiet scheiterte ein An griff einer kleinen Abteilung vor der kleinen EiSkögele. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Ruhe. Der Stellvertreter des Chefs dcS GeneralstabcS. v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. * Ereignisse zur See. ! j Am 23. Juni, vormittags, hat eines unserer Un terseeboote in der Otranto-Straße einen von einem Zerstörer TYP „Fourche" begleiteten Hilfskreu zer, Typ „Principe Umberto", versenkt. Ter Zerstörer verfolgte das U-Boot mit Bombenwürfen, kehrte zur Sinkstelle zurück und wurde dann dort voin U-Boot ebenfalls versenkt. Flottenkommaudo. Der deutsche SchLachtenbericht. :: Großes Hanptquartier, 25. Juni. (Amtlich.) WTB. Westlicher Kriegsschauplatz. Ter Feind entwickelte im Abschnitt südlich des Kanals von La Bassee bis über die Somme hinaus auch nachts anhaltende rege Tätigkeit, belegte Lens und Vororte mit schwerem Feuer und ließ in Gegend von Beaumont Hamel (nördlich von Albert) ohne Erfolg Gas über unsere Linien streichen. Links der Maas erreichte das feindliche Feuer l gegen Abend besonders am „Toten Mann" große Stärke. Nachts fanden hier kleine, für uns erfolgreiche Jnfanterieunternehmungen statt. An unseren östlich der Maas gewonnenen neuen Stellungen entspannen sich unter beiderseits dauernder starker Artillerieentfaltung mehrfach hes- ' ' tige Jufanteriekämpfc. Alle Versuche der Franzosen, das verlorene Gelände durch Gegenangriffe wieder zu / gewinnen, scheiterten unter schwersten blutigen Bcr- V lnsteu für sie; außerdem büßten sie dabei noch über 200 Gefangene ein. Oestlich von St. Dieu wurden hei einem Pa trouillenvorstoß über 15 Franzosen gefangen genom men. Oestlicher Kriegsschauplatz. Auf dem nördlichen Teile der Front kam es an mehreren Stellen zu Gefechten von Erkundnugs- a-teilungen, wobei Gefangene und Beute in unsere Hand fielen. Heeresgruppe des Generals von Linsingen. Unserem fortschreitenden Angriff gegenüber blie ben auch gestern starke russische Gegenstöße besonders beiderseits von Zauturee völlig ergebnislos. Süd lich des Plaszewka-Abschnitts (südöstlich von Beresteczko) wurden mit nennenswerten Kräften ge führte feindliche Angriffe restlos abgeschlagen. Bei der > ! Armee des Generals Grafen voll Bothmer keine besonderen Ereignisse. « BMan-Kriegsschauplatz. Tie Lage ist unverändert. Ober st e Heeresleitung. Vom westlichen Kriegsschauplatz. Frankreichs letzte Karte. :: Unter der Ueberschrift: „Ter Kanonendonner von Vcrdnn" führt Charles Albert in der Pariser „Bataille", dem sehr kriegerischen französischen Ar beiterblatt, vom 17. Juni aus: Nachdem man so lange erzählt hat, Bcr-n» sei ein Wahnsinn, merkt man ieüt. daß es ein Meisterstretr- war. Verdun ist die Lo- Der Vlasenfutz, ein Schädiger unserer Saaten. raUsierung der Schlacht an einer StcUe, wo cö den Deutschen am genehmsten ist. Vers»» nähert «»s der Stuudc, da Frautreich seine letzte Karte ansspiele» muß, der Stunde, da es sich entscheiden muß, ob wir einen zweifelhaften oder einen gesicherten Frieden haben werden. Wie soll man sich da einer ernsten Sorge entschlagen? Können wir volles Vertrauen zu den Männern haben, die unsere letzte Karten auf den Tisch des Schicksals werfen können? Tie Antwort lautet: Wir können es nicht oder können es wenigstens noch nicht. 400 000 Manu französische Verluste vor Verdun? :: In schweizerischen Blättern macht eine Ge schichte die Runde, wonach in diplomatischer Gesell schaft ein höherer französischer Offizier sich über die Verluste bei Verdun geäußert und als wahr erklärt hat, daß die Frauzose» beim Angriffe gegen Verdun bisher vierhnnderttanscnd Mann verloren hätten. Das „Aargauer Volksblatt", das nicht in deutschfreund lichem Sinne zu schreiben gewohnt ist, verzeichnet diese Geschichte, indem es bemerkt, das sei keine Ueber- raschung, zumal in der französischen Presse jüngst an läßlich dee englischen Verluste in der Seeschlacht vor dem Skagerrak geschrieben wurde: Jeder Tag bei Ver dun koste den Franzosen 5000 Mann. Vor dem Krieg mit Mexiko. Mobilmachung -er gesamten amerikanische» Miliz. :: Nach einer Meldung aus Washington hat der Kriegsminister Befehle an die Kommandanten aller Armeeteile ergehen lassen, die gesamte verfügbare Staatsmiliz sofort nach ihrer Mobilmachung in den Einzelstaaten an die meixkanische Grenze zu senden. Zwei Abteilungen amerikanischer Kavallerie aufgcricbcn. > :: Reuter meldet aus Washington: Ein lakonischer Bericht des Generals Pershing, in dem mitgeteilt wird, daß in de» Mmpfen -ei Carrizal möglicherweise zwei Abteilungen Kavallerie anfgcrieben wurden, verur sachte größere Spannung als irgendeiner der zahlrei chen Vorfälle, die die Vereinigten Staaten und Mexiko an den Rand des Krieges gebracht haben. In dem Be richt heißt es, daß bisher unr siebe» Reiter nach der Basis znrüklgekhrt sind. Sie erzählten, daß die Mexi kaner die Kavallerie hinterlistig in der Flanke ange griffen haben. Mexiko «nd die mittelamerikanischen Republikaner. :: Einem Reutertelegramm aus Newhork zufolge meldet eine Depesche aus San Salvador, daß das Aus wärtige Amt in Salvador eine Depesche von Ecuador erhalten hat, in welcher dringend zu einer gemeinsamen Aktion von Lateinisch-Amerika aufgefordert wird, um den Krieg zwischen Mexiko und den Vereinigten Staa ten zu verhören. Ter „Daily Telegraph" meldet aus Washington, die Vertreter von San Salvador und Costarica hätten aus der Stadt Mexiko die- telegraphische Nachricht erhal ten, daß San Salvador und Costarica der mexikanischen Regierung mitgeteilt haben, sie würden im Falle eines amerikanischen Einmarsches in Mexiko sich an dem Wi derstand gegen Amerika beteiligen. Einlenken Carranzas? :: Aus Newhork wird der „Franks. Ztg." gemeldet: Carranza hat den Angriff auf die Nordamerikaner bei Carrizal mißbilligt. Er erklärt, er widersetze sich nur der Entsendung neuer Streitkräfte nach Mexiko, werde aber die Verfolgung der Banditen durch die jetzt dort versammelten Kräfte nicht verhindern. Rosen. Plauderei von M. Reichel-Karsten. (Nachdruck.verboten) Es ist Nosenzeit, schöne, wunderselige Nosenzeitl Fast jeder Karten trägt Nosenjchmuck. Leuchtendrot, zart weiß, rosa und blaßgelb blühen sie uns zur Freude. Rosenduft strömt wie köstlicher Weihrauch in den goldenen Sommertag. NosenI Ich schaue sie bewundernd an, und ein Träumen erfaßt meine Seele. Als ich jung war, glaubte ich, das Leben sei ein einziger Rosengarten im Sonnenschein. Nie habe ich der scharfen Dornen gedacht, die für kurze Zeit von Rosen überblüht werden. Heut weiß ich es anders. Aber doch, das Schönste, Heiligste in unserem Leben, wir bekränze» es mit Rosen. Da ist in meiner Seele ein halbverblaßtes, trautes Bild. Wunderkraft geht von ihm aus. In stillen Stunden wallfahrtet meine Sehnsucht zu diesem Bild und schmückt es niit Rosen. Dies Bild ist meine Jugend. Der köst lichen La-France-Nose möchte ich meine Jugend vergleichen. So voll heimlichen Glühens, voll Kraft und Frische, ein freudiges Lebensbekenntnis wie diese Rose, ist die Jugend zeit. Wunder warten ihrer Erfüllung, scheue Geheimnisse ihrer Offenbarung. Das ist Jugend, ein halbgeöffneter, roter Rosenkelch. Die zarte Dijonrose, weißt du, woran sie mich erinnext? Einer zarten, verträumten Dijonrose gleicht unsere erste Liebe. Demut, Reinheit, Sehnsucht und Ideale, all die heiligen, keuschen Gefühle eines jungen Herzens ver körpert diese Rose. Wie ein rosengewordenes, eben erwachtes Menschenseelchen, dem noch kein hartes Wissen, kein nüchterner Alltag die .Reinheit von den Flügeln gestreift, träumt diese zarte Rose ins Leben. Wenn später einmal, wo diese Rose schon lange verblüht Vom östlichen Kriegsschauplatz. Der Bre»»P»»tt -ci L»ck. :: Tcr „Daily Telegraph" berichtet aus Peters burg, daß der Rann» -ei L»ek einstweilen -er Brenn punkt -er Schlacht an der rnssische» Front bleiben werde. Tie russischen Militärkritiker messen der wach senden Tätigkeit der Deutschen zwischen Riga und Pri- pet keine besondere Bedeutung bei. Indessen machen sie in den letzten Tagen Anspielungen auf die Möglich keit, daß „gewisse Ereignisse" an dieser Front nahe sind. Viehzucht. Ratschläge für Vie Aufzucht der Ferkel. (Nachdruck verbaten) Wenn eine Sau zu ferkeln beginnt, tut man gut, sie nicht allein zu lassen; denn es gibt solche, die ihre Jungen anbeißen und sogar fressen. Man stellt daher einen oder zwei mit Hen weich ausgefütterte Körbe zurecht, in welche man jedes neugeborene Tierchen tut, bis alle Ferkel er schienen sind. Anfangs bringt man sie zum Anlegen alle zwei Stunden hin und bleibt bei ihnen, bis sie gesättigt sind, wobei man dafür sorgt, daß die kräftigeren Ferkel die schwachen nicht an die unteren Zitzen drängen, die weniger Milch absondern. Manche Säue sind anfangs sehr unruhig und lassen sich nicht saugen. Das kann daran liegen, daß die Zitzen zu stramm sind ; bann muß man diese sanft streichen und das Tier zu beruhigen suchen. Es können aber auch die bei manchen Ferkeln sehr scharfen Hakenzähne die Ursache sein. Diese müssen dann nüt einer kleinen Zanae vorsichtig abaeknivst werden. Mei ist, die Erinnerung uns wieder Vas Roienmarcyen von unserer ersten Liebe erzählt, dann kränzen wir sie mit Dijonrose». Oloüe etc Dijon l Eine tiefrote, leuchtende Rose ist das Symbol der Liebe. Wie rotes Herzblut und glühendes Feuer breunt ihre Farbe. Ihr starker, süßer Duft weckt das Begehren i nach Glück. Lebensfreude und Leidenschaft erwache» in > uns. Darum der Liebe den brenueudroten Rosenkranz. Weiße NosenI Schneeweiß ist ihr Blumengesicht, rein und- unbefleckt. Unschuld trügt weiße Rosen. Da ist irgendwo auf Gottes Erde ein kleiner Weltbürger eilige»' troffen. Kam nicht ein Englein mit ihm, das weiße Rosen trug? So unberührt und rein ist das kleine Menschen kind. Und weiße Rosen trägt der Tod. Hast du schon einmal bei einem Sterbenden gestanden? Weiße Rosen trug der Todesengel und gab sie dem Kämpfenden. Das sind Friedensrofen aus dem Himmelreich. Was vom Himmel kommt und zum Himmel geht, trägt weiße Rosen. Wir legen sie in Kinderhände und streue» sie als letzeo Gruß unseren lieben Toten. Das Leben ist ein Rosenbaum I Die Hoffnung steht-am Dornenbaum, ; Sie wartet still der Frühlingszeit; Es trügt der Baum sein Knospenkleid. Ein Sommertag, voll Duft und Glanz, Dir wird des Glückes Rosenkranz. Du stehst geschmückt, doch bald zerfällt Dir deine Blütenwundermelt. Ilm kahle Dornen spinnt die Zeit Dir der Erinnerung Nosenkleid. j Vis einst auch dir, du Lebcnsgast, Man Rosen streut zur letzten Nastl (Nachdruck verboten) ff Der Getreideblasensuß ist mehr ein sogen. Massen- schüdling, d. h. ein Schädling, mit dem man gemeiniglich erst dann rechnet, wenn er in großer Menge auftritt, den man aber doch kennen und unter Beobachtung halten muß. Entschieden schädlicher ist eine Abart desselben, die' den Gärtnern unter dem Sammelnamen „Dörigs" bekannt ist und in den Gewächshäusern durch ihr unermüdliches Saugen an den Blättern der Pflanzen, die infolgedessen , schnell ihre Funktion einstellen, oft zu einer wahren Plage wird. Das Insekt wird etwa 2 Millimeter lang, ist schmarzbraun und langgestreckt. Die Weibchen haben vier schmale, lang gefranste Flügel, welche über den Hinterleib gelegt find; dieMännchen sind ungeflügclt. DieLarven haben eine gelbliche Färbung. Außerdem kommt am Getreide noch der rote Blassnfuß vor, welcher bei der Blüte die Fruchtknoten aussticht und, besonders in reifen Weizen ähren beobachtet werden kann, wenn man die Spelze von , den Körnern abbiegt. Ihren Namen haben sie daher, daß an den Fußenden ihrer sechs Beine keine Klauen, sondern kleine Bläsche» stehen, welche als Saugnäpfe funktionieren. Im Herbst und namentlich bei der Ernte fliegen diese Insekte» ost in Scharen umher und verur sachen durch ihr Umherkriechen auf Gesicht und Händen einen Juckreiz. Sie haben rüsselförmige Mundteile, aus denen borsienförmige Kieser hervorragen, mit denen sie kleine schnittförmige Wunden an den Epidermzellen der Pflanzenteile hervorbringen, um die Säfte auszusaugen. Erst wenn das Getreide vollständig in Halmen und Aehren steht, werden die Wirkungen der Blasenfüße sichtbar. Die Tiere kriechen gm Halm und der Aebre hinauf, verlassen aber niemals die obere Blattscheide, hinter der sie sich verbergen, sauge» und sich fortpflanzen. Nach dem Fortschritt der Vegetation richtet sich daher auch ihre Beschädigung. Können sie die Aehre erreichen, so zerstören sie diese von unten nach oben in verschiedenem Grade oder auch gänzlich, je nachdem die Aehre mehr oder weniger Vorsprung hatte. An den beschädigten Stellen bleibt dann die leere Aehrenspindel zurück. Hat die Aehre dagegen die oberste Scheide verlassen, so gibt ihr nur die letztere Nahrung. Dann zeigt sich un gefähr um die Blütezeit des Roggens über einem Teil der Halme oder über das ganze Feld, daß die oberste Blattscheide unterhalb des Blattes in der Länge von einigen Zentimetern ringsum sich gelb gefärbt hat, wor auf dann bald das zugehörige Blatt vertrocknet, während der übrige Teil von Halm und Blättern, sowie die Aehre gesund aussehen. Die Schädigung hängt demnach ganz von der Zeit des Befalles ab, wie den» auch der angerich tete Schaden die verschiedensten Grade erreichen kann. Vor der Ernte verlaßen die Blasenfüße die Pflanze» und überwintern in den Stoppeln, in Grasbüscheln oder sonstigen Pflanzenteilen, in Stroh, Laub und dergk. Schlupfwinkeln an der Oberfläche des Bodens, von wo aus sie im nächsten Frühjahr wieder das Getreide auf suchen. Die Bekämpfung ist lediglich eine vorbeugende. Sind die Blasenfüße erst einmal im Getreide, so ist nichts, was ihnen Einhalt bieten könnte. Die Witterungsverhältnisse zur Zeit, da das Getreide in den Halm geht, spielen eine wesentliche Rolle. Bei starkem Befall wäre die Stoppel nach der Ernte tief umzubrechen und auf diese Weise die darin ins Winterlager gegangenen Insekten möglichst zu vernichten. Pl.-App.