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!-T -I unsi unS^i^sen Besonders die Einrichtung von Schulzahn- gcwesen, welche großen Nutzen stiftet, indem Anfänge der Zrhnkrankheiten frühzeitig er- Fo.rjchreiten verhindert. Aber die unter den eingebürgert, kliniken ist es sie die ersten kennt u Menschen immer mehr überhandnehmende Zahnverderbnis kann durch diese Maßnahmen doch nicht allein beseitigt werden. Vielmehr muß man, um radikale Abhilfe zu schaffen, das Uebel an der Wurzel fassen. Die Degeneration des Ge bisses, die sich im Kariöswerden und frühem Ausfall der Zähne äußert, scheint nach den Ansichten neuerer Forscher mit der Veränderung der Ernährung zusammenzuhängen. Man hat in zoologischen Gärten beobachtet, daß die dort gehaltenen wilden Tiere nicht selten an Karies erkranken, während die Gebisse der freilebenden Tiere intakt bleiben. Auch die Zähne der Naturvölker zeigen dieses Verhalten im Gegensatz zu denen der Kulturvölker. Wildlebende Tiere und Naturmenschen leben im wchentlichen von roher, grober Kost. Mit den Fortschritten der Zivilisation gehen die Menschen zu weichlicheren Kostformen über. Alle Bestre bungen gehen dahin, die Nahrungsmittel zu zerkleinern und zu erweichen. Dies mag für die Ausnützung der Nahrungs mittel größere Vorteile bringen, für die Zähne ist es da gegen von Schaden. Die Kiefer und die Zähne werden dabei entlastet, sie brauchen bei der heutigen Lebensweise nicht mehr so viel zu leisten als früher; deswegen wachsen die Kiefer weniger oder verkehrt, die Zahnalveolen verkümmern, die Zähne werden locker und fallen aus. Gröbere Nahrungs mittel dagegen wirken, wie der Breslauer Zahnarzt Dr. Kunert in der „Deutschen Monatsschrift für Zahnheilkunde" ausführt, durch den scheuernden, reinigenden Einfluß, den sie auf die Zähne ausüben, geradezu das Entstehen einer Karies verhütend. Die Bestrebungen, zur Kräftigung des Gebisses härtere und schwerer zu kauende Nahrung zu ver wenden, stehen übrigens im Einklang mit den Tendenzen der modernen Ernährungsreform, mit der in Form des stark vermahlenen Kriegsbrotes die bittere Notwendigkeit uns bekannt gemacht hat. Sonst, bei der gewöhnlichen Backweise, ging uns die Kleie völlig verloren, die viel Eiweiß und wichtige mineralische Nährsalze enthält. Ebenso verhält es sich mit den anderen Zerealien wie Grieß, Reis, die alle nach Möglichkeit geschält, und so ihrer Nährsalze beraubt, genossen werden. Von der nährsalzreicheren Ge- gegangen. Dieses Manko an Eisen, Kalk, Magnesia und Kieselsalzen übt einen ungünstigen Einfluß auf die Ent wicklung des gesamten Organismus, insbesondere aber auch auf einzelne Organe wie die Zähne aus. Wenn die Be strebungen nach einer Reform der Ernährung in der Zukunft Berücksichtigung finden, so werden sie auch zur Entwicklung guter und starker Zähne führen und damit die große Ge fahr beseitigen, die dem Wohle des Organismus von selten kranker Zähne droht. Die Hörschärfe zu verschiedenen Tageszeiten. Es gibt zahlreiche Körperfunktionen, die im Lauf« eines Tages periodisch auf- und absteigen, wie etwa Körpertemperatur, Blutdruck u. dgl. Ob auch die Hörschärfe, die Ansprech, barkeit der Hörnerven, solchen Tagesschwankungen unterworfen sei, ist von D. Bachrach im Physiologischen Institut in Straß burg durch physiologische Experimente untersucht worden. Manche Erfahrungen sprechen dafür, daß die Horschärfe wechselt. Man hört nachts manche Geräusche, die man tags über nicht wahrnimmt. Dies kann aber auch damit Zusammen hängen, daß nachts die störenden und ablenkendeu Geräusche sortfaklen. Auch die Signale der drahtlosen Telegraphie werden nachts besser verstanden. Auf Grund der Unter suchungen konnte nun ermittelt werden, daß die Hörschärfe an verschiedenen Tagen zu gleichen Tageszeiten bei den gleichen Versuchspersonen dieselbe bleibt. Nur um 6 Uhr nachmittags sind größere Schwankungen zu beobachten. Um diese Zeit war die Hörschärfe am größten. Nc chts ist sie nicht besonders groß, jedenfalls nicht größer als . am Nach mittag. Bisweilen fand der Experimentator noch eine zweite Steigerung der Hörschärfe, und zwar am frühen Vormittag, während wieder bei anderen Menschen die Hörschärfe am Vormittag schlecht ist. Man weiß aber, daß gewisse In dividuen am Vormittag sehr ^stungsfähig sind, andere aber nicht. Ernährungsreform und Gebiß. Die Einsicht von der großen Wichtigkeit eines gesunden Gebisses hat sich durch die Mahnrufe der Aerzte in der letzten Zeit weit und breit Demolder erzählt den Traum von Englands Ende. Um sich die Schärfe und Satire und jede Bewegungs freiheit der Groteske zu sichern, hat er eine Gestalt er funden. die wirklich eine entzückende Schöpfung dichterischer Laune ist: jenen biedern Holländer, Herrn Haringus. Dieser Mann ist der Typ des aufgeklärten, liberal den kenden, gutmütig friedfertigen Bürgers, der keinem Kätzchen wehtun kann. Er ist offen und ehrlich und liebt die breite, ungezwungene Behaglichkeit, verabscheut aber alles Zugeknöpfte und Heuchlerische; verabscheut alles Englische. Er, der kaum irgendwelche stärkere Gemütswallungen kennt, hegt gegen das Engländertum eine instinktive Abneigung, und mit Lust verzeichnet er alles, was seinem Wider willen recht gibt. Der Haß gegen England ist seine fixe Idee, und wenn man an diesen Punkt rührt, verkehrt sich feine Sanftmut augenblicklich in schäumende Raserei. Der Burenkrieg Hai Herrn Haringus ganz aus dem Gleichgewicht gebracht. Jede Niederlage der Engländer ist ihm ein Fest. Jede Kunde von neuen englischen Schändlichkeiten erweckt wilde Rachegedanken in ihm. Er lebt nur noch in seinem merkwürdigen Haffe, der ihn selbst im Traum der Nacht nicht losläßt. Uno Herr Ha ringus träumt. Er sieht das Blatt der Weltgeschichte, auf dem Englands Ende berichtet wird. Er sieht die ko mische Verlegenheit der Regierung, als die Nachricht kommt, daß ein Häuflein Buren an Irlands Küste gelandet. Darm begleitet er die Mission nach dem Kontinent, die bei den Regierungen dagegen protestieren soll, daß 300 Buren Albion, das nur noch 20000 Söldner hat, zu über fallen wagen; begleitet sie bis hinein nach Rußlands Schneegefilden, wo sie samt dem alten englischen Prestige den Untergang findet. Und seinen Traum weiter dichtend, läßt ec John Bull, den alten Heuchler, die Buren empfangen, freundlich vor ihnen katzbuckelnd, während er schon die Meuchler gedungen hat, die den Braven den Garaus machen sollen. Herrn Haringus' Haß schafft wirklich dichterische Bilder von sattrischer Schlagkraft und einer Größe des Komischen, die manchmal ans Grausige streift. Das Charakterbild Englands, wie es sich ihm während des Burenkrieges enthüllt, setzt sich ihm in Gestalten um, die sich unheimlich einprägen. Es war ein guter Gedanke des Verlages Georg Müller in München, dieses köstliche Büchlein, das ein Belgier schrieb, ehe sein Vaterland daran dachte, sich zum Vorspann der „alten Diebin England" zu machen, jetzt ins Deutsche übertragen zu lassen.