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—- — Versicherte, schützt euch gegen Nachteile! Pie seit dem Beginn des Krieges elngetretenen, Preis steigerungen sind einer Erhöhung des Mrtes sür zählreiDe Gegenstände gleich zu achten. So sind z. B. Infolge des Ärbrilermangels und der Erhöhung der Löhne die Gebäüde Im Werte gestiegen, denn zu den früheren Preisen ist setzt rin Neubau nicht auszusühren. Ein Stück Vieh, das vor hem Kriege 400 M. gekostet hat, ist jetzt im Werte auf 1s 000 bis 1200 M. gestiegen Usw. Diese Werterhöhung ist aber im Falle eines Schadens durch Fester, Blitzschlag, Einbruchsdiebstahl von grobem Einsluß, da bekanntlich die versicherte Summe bei der Entschädigung die Höchstgrenze bildet. Hieraus ergiebt sich für jedermann die Notwendig- keil, die Bersicherungsunterlagen nachzuprüfen und eine Erhöhung der Versicherungssumme in die Wege zu leiten, wo dieses den Preissteigerungen entsprechend erforderlich ist. Andernfalls können im Schadensfälle unangenehme Ueberralchüngen vorkommen. Namentlich ist auch eine Nachversicherung der für die Volksernährung so außerordent- lich wichtigen Erntevorräte dringend geboten. Da nun viele Männer im Mdr stehen, ist es Aufgabe und Pflicht bst Frästen, däs Erforderliche zst veranlassen. Es würde eine ganz unangebrachte Sparsamkeit sein, eine unter den jetzigen Verhältnissen bei weitem nicht ausreichende Unter versicherung bestehen zu lasten. Frauenstein. Der bei einer Minenwerfer-Kompanie im Felde stehende Ossizler-Stellvertreter Alfred Geißler wurde am 22. Mai zum Leutnant bdföch^t. . ..... Maren. Die aktiven Turtter he» Hiessen Äitkver- ein» (D. T) unternahmen in Stärke von 24 Mann am vorigen Dienstag abend an Stelle der Turnstunde eine Wanderung nach Lustgkwitz zstm Turnstundenbesuch des Lungkwltzer Vereins. Die Vereine turnten in der Turn halle gemeinschaftlich an Geräten. Darauf fand in Auer- wald» Restaurant ein kurze» Beisammensein statt. Nach Gesang mehrerer Lieder prach Herr Lehrer Löwe Lungk witz im Namen des Lungkwttzer Vereins den Dank für den Besuch an den Marner Verein aus. Mit einem kräftigen „Gut Heil!' trennten sich die Vereine von einander. Dresden, 2 Juni. Auf Allerhöchsten Befehl Sr. Maj. des Königs haben anläßlich des deutschen Seesteges am Skagerak Montag, 5. Juni, in allen Schulen des Landes Schulfeiern stattzufinden, in deren Mittelpunkt die Be deutung dieses Sieges und die hohen Verdienste Sr. Maj. des Kaisers um die deutsche Flotte zu stellen sind. Im übrigen ist der Tag schulfrei. Dresden. Se. Maj. der König hat heute Sr. Maj. dem Kaiser nächstehenves Telegtamstr gesendet: „Mit Hellem Jubel und seltener Begeisterung vernehme ich soeben von dem glühenden Siege unserer Flotte üÄr den ilns er heblich überlegenen Hauptteil der englischen KaMpfslotte. Das ist einer der schönsten Tage in dieser ernsten Zeit unseres Vaterlandes. Unsere Flotte hat sich als völlig ebenbürtig der Landarmee erwiesen. — Der StadtgSrsteinderät von Johanngeorgenstadt beschloß, jedes neugeborene Kind mit einem Sparkassen buch mit einer Mark Einlage zu beschenken. — Bei dem Gewitter am 27. ds. wurde der Guts besitzer Arno Fritziche tn Rußdorf bei Zittau bei der Feldarbeit vom Blitz getötet, 3 Arbeiter wurden betäubt. Hainichen. Zu recht empfindlichen Geldstrafen ver urteilt wurden eine Anzahl Landwirte und Hausbesitzer im benachbarten Ottendorf, die bei Aufnahme der Be stände an Fleisch und Fleischwaren ihre Vorräte unrichtig angegeben hatten. Durch vorgenommene Stichproben sind die falschen Angaben fcstgestellt worden. Oederan, 2. Juni. In dem Fischerschen Gründstücke in der Fiedlerstraße fand man gestern früh die bejahrten Rangcschen Eheleute und ein im gleichen Geschoß zur Unter- miete wohnendes Mädchen namens Haubold tot auf. Der Tod ist infolge von Gasvergiftung eingetreten. Selbstmord komm! nicht in Frage. Döbeln. Aus dem hiesigen Hauptbahnhose wurde am Mittwoch nachmittag ein junger Mensch im Riesa- Chemnitzer Zug verhaftet. Derselbe war in Zschaitz ein- gestiegen, nachdem er dort unter dem Vorwand des Post- kartenhandels Diebstähle verübt hatte. Man fand bei ihm 20 Pfund Wurst und Fleischwaren, sowie andere gestohlene Gegenstände. Der jugendliche Dieb war der Fürsorgezögling Türke aus Chemnitz, der vor 14 Tagen aus der Besterungranstalt Bräunsdorf entwichen war und seitdem einen Raubzug durch einen Teil Sachsens unternommen hat Auch die verkauften Postkarten hatte er gestohlen. Pegau. Der 12jährige Rudolph Opitz, dessen Vater im Kriegsdienst steht, verstarb plötzlich, als er nach dem Genüsse von Stachelbeeren Wasser getrunken hatte. Leipzig. Der von der Königlichen Staatsanwaltschaft Halle verfolgte fahnenflüchtige frühere Schuhmacher Otto Winkler, der dringend verdächtig ist, den Raubmord an der Trödlerin Hädicke in Halle begangen zu haben und dessen Person auch mit dem jüngsten Altenburger Raub mord in Verbindung gebracht wird, wurde von der Leip ziger Kriminalpolizei am Himmelsahrtstage in Leipzig- Lindenau verhaftet. THUM. Der hiesige Bürgermeister Dr. Mar Nie del hat am 28. Mai den Heldentod erlitten. Klingenthal. Am Dienstag wurden von der Grenz schutzwache kurz vor dem Urberschreiten der Landergrenz« zwei aus dem Gefangenenlager bei Chemnitz entflohene Franzosen festgenommen. Sie waren in Zivil und wurden sosort nach Chemnitz zurückbefördert. - -Abm WMM jitsni Lari Unt. Oeffentllche Sitzung des Stadtverordneten- Kollegiums zu Dippoldiswalde am 2. Juni 10 lh. Anwesend sind sämtliche Mitglieder des Kollegium» mit Ausnahme des beurlaubten Stadtverordneten vr.Endler. Ferner sind erschienen die Stadträie Liebel und Gietzolt. Nach besonderer Begrüßung des auf Urlaub hier wel- lenden Stadtverordneten Riekert nimmt man Kenntnis von je einem Dankschreiben der Gewerbe- und der Handels schule und gibt seiner Genugtuuntz über die Entwicklung dieser beiden Lehranstalten Ausdruck. Weiter nimmt man Kenntnis davon, daß die Schorn steinfegergeschälte der Stadt zunächst dem Vater des ver storbenen Inhabers der betreffenden Stelle für die un mündigen Kinder des letzteren übertragen wurden. Sodann gibt das Kollegium seine Einwilligung zur Rückgabe der von der Firma Jensen-Freiberg als Erbauerin unsrer neuen Wasserleitung, seinerzeit hintersten Sicherheit von 5120 M., nachdem die Garantiezeit am 10. Januar d. I. abgelausen war. Ebenso jst man damit einverstanden, daß die Weißeritz- Fischelei aus weitere 6 Jähre dem Inhaber der Geisler- schen Pappenfabrik belassen wird gegen den Jahrespacht von 43 Mark und unter der Voraussetzung der Einhal tung der Pachtvertragsbestlmmustg wegen Einsetzung von Fischbrut. . , . . , „ Nach eingehender Aussprache beschließt das Kollegium unter Beitritt zum Natsbeschlusse die Mitgliedschaft der Stadtgemeinde bei der zu gründenden Kreditbltesänstält säch sischer Gemeinden. Di« Beitrittssumme würde voraus sichtlich 5000 Mark betragen. Zweck der Gründung ist die Beschassung von Darlehnsgeldern für die Mitglieds- Gemeinden und von Nachhypolheken, sogenannten 2. Hypo theken Letztere wären zu amortisieren. Die sich anschließende nichtöffentliche Sitzung beschäftigt noch längere Zeit das Kollegium. Das Stadtverordneten-Kollegium. Hugo Jäckel, Vorsteher. Kirchen-Nachrichten. Sonntag Exaudi, den 4. Juni 1016 Seifersdors. Nachmittags 3 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl: Pastor Pangritz-Oclsa. Sparkasse zu Reinhardtsgrimma. Nächster Expedition«lag Sonntag den 4. Juni nachmittag» von 2- S Uhr. Sparkasse zu Seifersdorf. Nächster Erpcditionstag: Sonntag den 4. Juni vrrmittags '/-!! —12, nachmittags 3—6 Uhr. , Spätkasse zu Höckendorf. Nächster Erpeditionstag: Sonntag den 4 Juni nachmittags V-3—6 Uhr. Letzte Nachrichten. Ein Zugeständnis, das gewiß schwer gefallen ist. Die englische Admiralität gibt amtlich bekannt: Beider Seeschlacht sind sosgende Schiffs unsrer Flotte gesunken: „Queen Mary", „Jndsfat-gable", „Jnvincible", „Defence", „Black Prince", „Turbulent", „Tisperary", „Fortune" „Sponowhawk", „Ardent". Andre Schisse werden noch vermißt. Die fleischlosen Tage fallen weg. Berlin. Wie die „B. Z." erfährt, schweben zurzeit Be ratungen über die Aushebung der fleischlosen Tage. An geblich soll die Aushebung unmittelbar bevorstehen Der Verlauf der Seeschlacht. An der Seeschlacht im Skagerak waren unsererseits unter dem Befehl des Flottenchefs unsere Hochseeflotte mit ihren Großkampsschisfen und älteren Linienschiffen, Schlachtkreuzern, ferner unsre sämtlichen in der Nordsee befindlichen leichten Streitkräfte, Torpedoboots- und Unter- seebootflottillen beteiligt. Aus der feindlichen Seite stand uns der größte Teil der englischen modernen Schlachtsloltr gegenüber. Befehlshaber der Aufklärungsstrestkräste war Vizeadmiral Hipper. Diese sind mit den feindlichen Schlachtkreuzern und leichten Kreuzern als erste gegeri 5 Uhr nachmittags ins Gefecht gekommen, in welches nacheinander auch die beiderseitigen Gros eintraten. Die Taacsschlacht, IN deren Verlaus unsere Torpedoboote mehrfach, eine unserer Flottillen allein dreimal, Gelegen heit hatten, erfolgreich einzugreisen, währte bis etwa neun Uhr abends. In dieser verlor der Feind bas Großkampsschisf „Warspile", den Schlachtkreuzer „Queen Mary" und einen Panzerkreuzer, anscheinend der Achillee-Klasse, sowie mehrere Zerstörer. Während der Nacht ersolgten von beiden Seilen erbitterte Torpedoboots- angrisfe und Kreuzergefechle, denen die übrigen gemeldeten seindlichen Schisse zum Opfer sielen. U a. hat allein das deutsche Spitzenschisf „Westsalen" sechs moderne englische Zerstörer vernichtet. Alle bisher eingegangenen Berichte der beteiligten deutschen Streitkräfte stimmen überein in der Feststellung der vom Feinde während der fast ununter brochenen zwölsstündigen Kämpfe bewiesenen Tapferkeit. Mit dem Verluste von S. M. S. „Frauenlob" muß end- gültig gerechnet werden. Das Schiss ist anscheinend in der Nacht vom 31. Mai zum l.Juni während eines der Teilgesechte gesunken. Von unsern Torpedobootsstrettkräften sind sünf BooF nicht zurückgekehrt: ein großer Teil ihrer Besatzungen ist aber geborgen worden Trotz der für dieLustausklärung ungünstigen Witterungs- Verhältnisse während der beiden Kampftage haben die Marinrlustschissr und Flieger durch ihre Aufklärung und ! Mrldetätigkeit A dem Erfolge unserer Hochseestreiikräsl« wesentlich beigeiragen. . . Bemerkungen zur Nordseeschlacht. Frankfurt ä. M., 2. Juni. Zu der Seeschlacht in der Nordsee sagt die „Frankfurter Zeitung" am Schlüsse «ine» längeren Artikels: Wir haben die Genu'gtNÜng, mit vollem Recht von einem großen und denkwürdigen Siege zu sprechen. Da» deutsche Volk kennt die Schwierigkeiten, die der Entfaltung unserer Seekräfte hemmend tm Wege stehen. Es ist doppelt freudig überrascht und dankbar, wenn eine Meldung nun kommt, wie diese Siegesbotschaft. Wir alle beklagen die Opfer an kostbarem Blut und die Vernichtung schöner und starker Schiffe, auf die wir stolz waren, die Unserer Flagge Ehren brachten. Sie sind ruhmvoll in den Fluten unserer Nordsee zugrunde ge gangen. Die Toten, hi« wir beklagen, haben den ewigen Ruhm, mitgekämpst und mitgeholfen zu haben in einer furchtbaren Schlacht, au» der wir als Sieger hervor gegangen sind. Attentat auf den Men. Bukarest. Ast» Odessa Mrd Peyißlde^.daß gegen den Zaren während seines doriitzeü Aufenthaltes ein Attentat verübt worden sei. EinJngeyieyr schoß-gus ihn, ohne zu treffen. Der Pater wurde iosort verhaltet. Englische MeltzWg. , London. In einer Mitteilung der Admirälität wird gußer den bereits von englisches: Sesle ^gegebenen. Ver lusten noch gemeldet, daß der, Panzerkreuzer „Warrior", der kampfunfähig wurde, nachdem er in Schlepptau ge nommen war, von der Mannschaft verlassen werden mußt?. Ferner sei von 6 weiteren Torpedobooten noch keine Nach richt eingelaufen. Dagegen sei kein britisches Schlachtschiff und kein leichter Kreuzer gesunken. Italiens Mahnung an Ruhland. Lugano, 2. Juni. Die italienischen Blätter bewill kommnen die russische Delegation aufs wärmste, flechten jedoch den dringenden Wunsch nach einer russischen Ossen- sioe ohne weitere Verzögerung ein. Freude in Konstantinopel. Konstantinopel, 3. Juni. Die Nachricht von dem See- siege der Deutschen wurde Zestern mittag durch Anschlag an den Nachrichtensäulen hier bekannt und erregte große Freude. Die türkische Hauptstadt prangt in Flaggenschmuck. In den Straßen herrscht freudige Erregung. Italienische Arbeiter für Frankreich. Rom, 2. Juni. Mehrere tausend italienische Arbeiter begaben sich nach Frankreich, um dort in den Munitions fabriken zu arbeiten. Die Nordfeeschlacht. Zürich, 3. Juni. Die „Neuen Züricher Nachrichten" meinen, daß der 3l. Mai ein Hauptdatum in der Ge schichte des Weltkrieges sein wild, vielleicht das Haupt datum mit Rücksicht auf stine Bedeutung und geschicht lichen Folgen. Der Hauptteil der englischen Kampf-Flotte ist in einer Nachmittags, und einer Nacht-Schlacht von der deutschen Hochseeflotte geschlagen worden. Die eng lische Flotte ist für dir nächste Zeit kampfunfähig. Eine platonische Demonstration. Basel, 3. Juni. Der „Matin" meldet aus Saloniki: Man glaubt, daß die 20 Kanonenschüsse, mit denen die Bulgaren im Forts Rüpel empfangen wurden, in die Lust abgegeben worden seien. Die Artilleristen erklären, sie hätten auf Wrisung der Regierung nur eine platonische Demonstra ion vorgenommea und es beruhe nur auf einem Mißverständnis, daß eine Kompagnie griechi cher Infanterie das Gewehrseuer aus die Bulgaren erösfnet habe. Die Pariser Wirschaftskonserenz. Haag. Die „Times" sagt, es solle eine verständige uttd positive Wirtschaftspolitik dort zustande gebracht wer den, wie sie die englische Handelswelt verlange. Die eng lischen Vertreter sollen Vorschläge nicht allein deshalb ab lehnen, weil sie nicht mit den veralteten liberalen An schauungen übereinslimmten. Wenn die Konferenz durch die Haltung der englischen Delegierten scheitere, bezahle England die Rechnunp. - Wettervorhersage. Meist trüb, kühl, zeitweise Niederschläge. Die Machtprobe. Kopenhagen. „Exlrabladet" schreibt: Die große See schlacht war eine Machtprobe zwischen der englischen und der deutschen Flotte, auf die man seit dem ersten Kriegs lage gewartet hat. Die Deutschen blieben Sieger. Von der Seeschlacht. Kopenhagen. Der Kapltän des dänischen Dampfers „Näsborg", d r mit. Köhlen au» Sunderland hier eintraf, berichtet: Die „Näsborg" war nur eine Meile von den nächsten Kriegsschiffen entfernt, so daß die Kanonade, die ständig zunahm, auf die Bemannung eine ohrenbe täubende Wirkung hatte. Trotz der kurzen Entfernung war es unmöglich, Einzelheiten festzustellen. Wenn der Rauch sich bisweilen verzog, konnte man sehen, wie sich die Schisse gegenseitig mit Geschossen überschütteten. Große Feuersäulen schlugen empor, wahrscheinlich insolge von Erplosionen der Munition. Sieben solche Feuersäulen wurden auf der „Näsborg" gezählt und ebenso gesehen, wie mehrere Schiffe sich auf die Seite legtsp. Während des Kampfe» dampften beständig neue Schiffe aus allen Richtungen heran. Nach Ansicht de» Kapitäns haben im ganzen 60 Schisse am Kampfe teilgenommen. Es war unmöglich, deutsche von englischen Schissen zu unter scheiden.