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— — —— > —' Die ^Welßerltz ° Zeitung« erscheint täglich mi. Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preisvicrteljähr- lich 1 M. 80 Pf., zwei monatlich 1 M. 20 Pf., einmonatlich 60 Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. MHeritz-Mtung TilMitW M AUW siir HPWM, Schmitkk'lg«. U. Inserat« werden mit 20 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 15 Pf. die Spaltzeils oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 40 bez. 35 Pf. — Tabellarische undtomplizierteInseratg mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, ini redaktionellen Teile, dis Spaltenzeile 50 Pf. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. 127 Sonnabend den 3. «Z Es macht sich eine anderweite Feststellung des ungedeckten Bedarfs an Speisekartosseln notwendig. Die hiesige Einwohner schaft wird deshalb veranlaßt, die bis zur nächsten Ernte noch erforderliche Bervrauchsmenge sofort und spätestens bis zum 5. Juni d. I. mittags 12 Uhr im Rathause, Zimmer Nr. 11, zu melden. Stadtrat Dippoldiswalde. Vertilgung Ser Ackerdistel betr. Mit Rücklicht auf die Schädlichkeit der weitverbreiteten, hartnäckigen und kultur feindlichen Ackerdistel (Lirsium grvense) werden die Eigentümer, Nutznießer und Bewirtschafter der in der Flur Dippoldiswalde gelegenen Grundstücke hierdurch an gewiesen, diese Ackerdisteln, sowie auch andere schädigende Disteln, auf ihren Grund stücken, soweit sie ohne Beschädigung des Pslanzenbestandes zuaängig sind, sowie auch insbesondere auf den Rainen, Wegen, Dämmen, Gräben. Aferrändern, Eifrnbahn- dämmen derart rechtzeitig zu vertilgen, daß sie nicht im blühenden oder reifenden Zu stande anzutrcssen sind. Da die Verbreitung der Distel nicht nur durch den Samen sondern auch durch die „Wurzelbrut" erfolgt, ist auch aus die Entfernung der Distelwurzel mittels „Dislelzangen" oder „Disteleisen" Bedacht zu nehmen. Die Säumigem werden nach Befinden von dem Siadirate Lunsngsuusisv zur ordnungsmäßigen Vertilgung der Ackerdisteln angehalten werden. Dippoldiswalde, am 2. Juni 1916. Der Stadtrat. IHguusnvn (Nudeln und Makkaroni) sind gegen im Raihause, Zimmer Nr. II, zu lösende Marken in sämtlichen hiesigen Verkaufsstellen erhältlich. AusZodo «ZEN IRsnIron v^§olg4 IRanisg »len 3 iliosvs IRonsK« Stadtrat Dippoldiswalde. llsnisvkv Lisi» gelangen Montag üsn S eck M von sbonils 6 dis 7 im Rathaus saale zum Verkauf. Ziadtrat Dippoldiswalde. Juni 1916 abends 82. Jahrgang Knssvonstsigonung in» köxloksn Sonntag den 4. Juni nachmittags 3 Uhr Versteigerung der Grasnutzungen von >7 ps^-«IIon im Bödchen. Versammlung der Bieter 3 Uhr an der Tännicht- grundbrücke. t Dippoldiswalde, den 2. Juni ldlö. Der städtische Forstausschutz, s Knss-Vonstoigvnung. Die diesjährige Gras- nnd Grummet-Nutzung von der früheren Oberforstmeister wiese in Bärensels soll knoitag lilon 8 ^uni von norrkmittsg« 4 Ulen sn an die Meistbietenden an Ort und Stelle gegen sofortige Barzahlung und unter den sonstigen vorher bekanntzugebenden Bedingungen verkauft werden. Anschließend von 5 Uhr ab findet im Gasthofe zu Bärenfels die Versteigerung des HVsI^gs SSO« statt Kgl. Forstrevlerverwaltuug Bärensels. Ne ljeWnjk MWMmß m St» ZtMHrcheii der unterzeichneten Bauämt r soll unter den dafür maßgebenden Bedingungen verkauft werden und zwar die der Amtsltraßenmeisierekn in Dresden und Tharandt Montag den 5 I:ni 1Sl6 vormittags 9 Uhr in'Liebigs Bierstuben in Diesden-A , Schießgassc 2, und die der Amtsstraßenmeistereien in Dippoldiswalde, Geising nnd Frauenstein Freitag den 9. Juni 1916 vormittags 11 Ahr im Gasthofe zum Roten Hirsch in Dippoldiswalde. ltöniglivk« SRnaken- un«I läfssss« ksuömksn lli-esckon I unil II. Der tun» Molchgnmd »ach Lnchau führende Konminuilationsweg (Overfraiiendorfer Flur) wird vom 6—7. Juni ilvn kski-vs^kEkn gsspooi-^. Der Verkehr wird über Obsrfrauendorf verwiesen. Oberfrau-Ndorf, am I. Juni 1916. Der Gemeiudevorstand. Die diesjiihrigc Kirschkmmtznng der Gemeinde RnDendorf bei Edle Krone an den Straßen von Ruppendorf nach Beerwaldr und Paukhain soll Donnerstag den 8 Juni 1916 nachmittags 4 Ah« im Gasthof zu Ruppendorf gegen Barzahlung unter den vorher bekanntzugebenden Bedingungen meistbietend^ver steigert werden. De: Gemeindevorstand Wolf. Lokales Md Sschsstchsü. Dippoldiswalde. In der Nacht vom 2 zum 3. Juni sind von dem Rittergut Berreuth 5 russische Kriegsgefan gene entwichen. Diese tragen dis Nummern 1750, 7013, 2283, 11229 und 6752. — Die Maul- und Klauenseuche trat am 3l. Mai im Königreiche Sachsen in 2 Gemeinden mit 2 Gehöften gegen 4 Gemeinden mit 4 Gehöften am 15. Mai auf. — Auch am 31. Mai war der Verwaltungsbezirk Dippoldiswalde von ansteckenden Tierkrankheiten frei. — Herr Oberkontrollassistent Georg Göhler, sowie Herr Lehrer Wagner, Sohn des Herrn Steuereinnehmer Wagner hier, sind zu Leutnants ernannt worden. — Unteroffizier Eckardt erhielt das Eiserne Kreuz 2 Klasie. — EiserneKreuze. Die Zahl der mit dem Eisernen Kreuz zweiter Klas'e ausgezeichneten Inhaber ist aufüber 400 000 gestiegen, die des Eisernen Kreuzes erster blasse aus über 8000. — Landeslotterie. Die Ziehung der ersten Klasse der 169. Königlich Sächsischen Landeslotterie findet am 14. und 15. Juni statt. — Brot, Butter und Fleisch mit Füßen getreten. Es klingt hart, ist aber Tatsache, daß es geschieht. Wer es nicht glauben will, sehe sich beim Spazierengehen Wiesen und Kartoffeläcker in der Nähe der Stadt an. Die Wiesen stehen im schönsten Wuchs, sie versprechen ein herrliches Futter für da» Vieh und geben den Landwirten die schönsten Hosfnungrn. Mit ihnen jedem Deutschen, der auf die Besserung unserer Ernährungsmöglichkeiten hofst und dem zunächst der Klang der Sense als lieblichste Musik im Ohr tönen wird. Leider gibt es Leute, die ihre Kinder so schlecht erzogen haben und sie in Gedankenlosig keit gewähren lassen, daß diese Kinder die Wiesen zertreten und den Graswuchr schädigen. In Scharen sieht man das kleine Volk beim Blumenpflücken mitten in den Wie- sen, und wahre Ungeheuer von Sträußen werden zu- sammengesucht. Erfahrungsgemäß wird zudem ein großer Teil der Blumen auf dem weiteren Wege fortgeworsrn und verkommt unter den Füßen der Spaziergänger im Staube. Die Eltern aber sehen dem Treiben ihrer Sprüß- llnge ohne ein Wort des Tadels zu. Sind sie doch viel W Ehrentafel M Au» der Verlustliste Nr. 288 der Kömgl. Sachs. Armee. 18. Infanterie-Regiment Nr. 192. 4. Kompanie. Michael, Mar, aus Oberhäslich, leicht verwundet. 6. Kompanie. Göbel l, Georg, aus Höckendorf, schwer verwundet. 8. Kompanie. Ulbricht, Fritz, aus Großölsa, leicht verwundet, bei der Truppe. Infanterie-Regiment Nr. 374. (Erfatz-Bataillon, Reserve-Jnsanterie- Regiment Nr. 133.) 9. Kompanie. Liebscher, Mar, aus Zaunhaus, leicht verwundet, rechtes Bein. Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 12. 2. Kompanie. Schreiber, Paul, au» Börnchen f. " Pionier-Kompanie Nr. 245. Schmieder, Karl, aus Nassau, leicht verwundet, bei der Truppe. Leib-Grenadier Regiment Nr. 199. 7. Kompanie. Federlein, Hermann Mor, aus Scheller hau s. Alanen-Regiment Nr. 14. 1. Eskadron. Krumpolt, Heinrich Martin, Ulan aus Ammeis dorf f. zu sehr in ihre eigene Unterhaltung vertieft, die sich natür lich um die Knappheit des Fleisches und der Butter dreht. Aber nicht dir Blumen allein sind es, die die Kinder in die Wiesen lockt, auch der Bärenklau, der Leckerbissen der Kaninchen, steht da in schönen Exemplaren und seine fetten Blätter sollen jetzt dem mit Liebe gepflegten Hausgenossen, der bald der Fleischno! in der Familie abhelfen soll, ein leckeres Mahl bieten. Wehe dem, der es wagen sollte, die Ettern auf das ungehörige Treiben ihrer Sprößlinge aufmerksam zu machen. Eine Flut von Schimpfwörter» prasselt auf ihn hernieder, und Schlagworte vom „freien Recht" in der Natur folgen ihm noch lange nach. Kein Gedanke aber kommt den Eltern, daß sie durch das Ge- währenlasjen ihres Nachwuchses sich selber und unsere Volkswirtschaft schädigen. Leider! Leider! — Schadenersatzpflichtiger Lehrherr. Ein Lehrling in K. war von einem Lehrherrn in Arbeit ge nommen worden, der noch nicht die Berechtigung erlangt hatte, Lehrlinge anzuleiten. Die Lehrzei: dauerte fast vier Jahre. Der Lehiing mußte 39 Wechen nüchternen. Für diese Zeit forderte der Vater des Lehrlings als Schaden ersatz 390 M. nebst 4 v. H. Zinsen. Das zuständige Amts gericht verurteilte den Lehrherrn. Die hiergegen eingelegte Berufung wurde verworfen. Der Beklagte war, wie es in der Urteilsbegründung heißt, nach den Auskünften der Handwerkskammer erst vom 24. Lebensjahre an zur An leitung von Lehrlingen befugt, und die frühere Zeit, die der Kläger bei denr Beklagten als Lehrling tätig war, war auf die Lehrzeit der Klägers nicht anrechnungsfähig. Dem Kläger sind daher drelviertel Jahr gleich 39 Wochen verloren gegangen, für die er je 10 M. Schadenersatz ver langte. Da gegen diese Schadenersatzhöhe begründete Ein wendungen nicht erhoben und auch nicht ersichtlich sind, so wurden dem Kläger mit Recht 390 M. zugesprochen. Der Beklagte wußte, daß er bei Abschluß des Lehrvertrages noch nicht berechtigt war, Lehrlinge anzunehmen und aus zubilden. Wenn er die» gleichwohl tat, so übernahm er damit die Gewähr, daß aus seiner mangelnden Berechti gung dem Lehrling kein Schaden entstände. Da dieser Schaden trotzdem eingctreten ist, so ist der Beklagte schaden ersatzpflichtig.