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welch katastrophale Wirkung ein Durchbruch gerade an dieser Stelle auf die Lage der am Jsonzo und an der Kärntner Front stehenden italienischen Armee haben mühte. Zur Nachfolge Delbrücks. Berlin, 22. Mai. Der Berliner „Lokal-Anzeiger" schreibt: Die Entscheidung über die Neubesetzung der Aemter dürfte ! bereits gefallen sein und voraussichtlich noch im Laufe des heutigen Tages der Öffentlichkeit dekanntgegeben werden. — Der Bundesrat wird sich in seiner heutigen Sitzung mit den in Aussicht genommenen wirtschaftspolitischen Maß- nahmen befassen. Die dreimontige Verdun-Schlacht. Genf, 22. Mai. Der Vierteljahresschluh der Kämpfe um Verdun brachte, wie von einzelnen französischen Fachkritikern vorausgesrhen wurde, den deutschen Vorstoß bis zur 2. Verteidigunaslinie. Die von den Fachkritikern, den Generalen Berthaud und Berraur schon kürzlich als nahebevorstehend erachtete Notwendigkeit des Schutze» der 2. Verteidigungslinie ist durch den gestrigen deutschen Gianzersolg — einen der allerbedeutendsten und folgen- schwersten in der Dreimonats-Periode — brennend geworden. Nun erst werde — dies ist der Pariser Ein druck — General Niville, der bisher nur Petains An ordnungen ausführle, bei der Organisation der Verteidi gungslinie Hfsenwäld — Bois Bourrus sein eigenes Talent erproben müssen. Ais eine seiner schwersten Aufgaben betracht t man infolge des den Deutschen gestern geglückten Durchbruchs nördlich Esnes die Be hauptung dieses französischen Stützpunktes. Der Verband der Deutschen Buchdrucker (Gehilfen) blickt jetzt auf sein SOjähriges Bestehen zurück. Ende Juni 1914 zählte er 70 452 Mitglieder. Bis zum 31. März 1916 waren zum Heeie einberufen 42 731, mit dem Eiser nen Kreuz ausgezeichnet 1510, gefallen beziehungsweise an Verwundung usw gestorben 3581 Mitglieder. Inder Zeit vom 2. August 1914 bis 31. März 1916 wurden in den verschiedenen U ckerstützungszwrigen 6916203,94 M. au-gegeben, davon 1 182 933 M. auhe.statutarische Fami- lienunterllützung Weiteres rücksichtsloses Vorgehen gegen Griechenland. Athen, 22. Mai. Die Entente bemüht sich, weitere „Segnungen" über die resamte Bevölkerung Makedoniens zu dringen Jetzt haben die Truppen den Vardarfluh nahe Topsin abgeleitet und die ganze Gegend westlich des Vardars bis zum See von Jannitza und Kara Asmak unter Mas er gesetzt, offenbar, um einem Flankenangriff der Deutschen und Bulgaren oorzubeugen. Durch diese künstliche llebcrschwcmmung sind die Dörfer Nealmagara, Kirtzrlar, Kaili, Janitzedes, Kulalia und Zorbas voll ständig zerstört, ihre Bewohner muhten flüchten und ver mehren das Eiend, mit dem die griechische Regierung fort dauernd zu kämpfen hat, während die Entente für die von ihr ungerichteten Schäden gegenwärtig nicht die ge ringsten Entschädigungen leistet, sondern Griechenland aus die Zeit nach dem Kriege vertröstet. Der durch d>e Urber- schwemmung angerichtete Schaden wird nach oberflächlicher Schätzung aus 5 Millionen bewertet. Die Parteiführer beim Reichskanzler. Berlin, 21. Mat Dec Reichskanzler empfing heute dis Führrr der Rrichstagsparteie» zu einer oeitraulichen Be sprechung. Versenkt. Amsterdam, 22 Mai. Der englische Dampfer „Dirprey" (wahrscheinlich 332 Registertonnen) wurde in der Nähe von Blidlmgton von einem deutschen Unterseeboot versenkt. Der Mannschaft wurde Gelegenheit gegeben, sich in den Hasen zu retten Wettervorhersage. Zeitweise t-üb, kälter, keine wesentlichen Ni-derschläge. Der serbische Generalstab in Saloniki. Athen, 22. Mai. Aus Saloniki wird gemeldet, dah der seibi che Generalltad dort eigctrosfen Ist Der serbische Kronprinz und dis Regierung wollen auf Korfu verbleiben, bis der Transport der Tiuppen beendet ist. Englischer Schwindel. Budapest, 21. Mai. Bukarester sehr entmtssteundliche Blätter weisen daraus hin, dah König Ferdinand auf die innere Anleihe nur 1,2 Millionen, dagegen der griechische- Bankier Korsevolini 10 Millionen gezeichnet habe. Die „Lidertatia" erfährt nun, dah Koiseooltni kein anderer, sei als der Bevollmächtigte Englands, der dieses Geld von der Entente bezw von England erhalten habe. Das Amtsblatt in Rom vrrössenllicht ein Dekret, wonach weitere zwei Millionen sür Kriegszwecke ausgeworsen werden. Die portugiesische Kammer hat sich aus den 2. Dez mbcr vertagt Bei dem letzten österreichischen Fliegerangriff gab cs «ach dem „Corüeie della Sera" m Zioidrli vier Tote und elw> 15 Verwundete und in Monte Belluna einen Toten. Ein Kurier des Zaren rctsls nach dim französischen Hauplg mNier. um dem Prä sidenten Poüccrree und dem General Jos! re je ein Hrnd ichreiden des Zace„ zu üb-rbnugen. Aus Griechenland. Athen (Vom Sonderb-nchjeUtatter des WTB) Aus die Jnklpci'ac an «i cs Ageordneirn, der überdiezwischen der Regietung u-d der Enterte bestehenven Mißverständ nisse Aufklärung verlangt-, antwortete der Minister RhnWs, dah die Negierung für die Reibungen, die vorgekommen seien und auch weiter vorkommen würden, durchaus nicht verantwortlich lei. Diete Reibungen seien nur deshalb unvermeidlich, weil die Entente den Plan nicht aufgegeben hätte, Griechenland dazu zu zwingen, aus der Neutralität heraus,zutreten, damit sie sich der griechischen Armee be dienen könne. NHUli- Ausführungen wurden von der Kammer mit großem Beisall begrüßt. Wer weiß Bern. In einer Besprechung der militärischen Erfolge der Oesterreich-l in SÜdtyrol sch eibt der „Temps": Man habe voraus >eh tz', daß d e Jialtencr ir den B-rgen lange Widerstand bißen würden. Es wäre erstaunlich, wenn die italienischen Führer nicht imslanse sein lo!l'en, dem österreichischen Stoß zu begegnen und die Lage wieder herzustellen Der Stillstand an der örtlichen und süd östlichen Front erlaube den Oesterreichern, eie dort ent behrlichen Truppen wegzunehmen. Viehzucht. Einiges über die pflege der Hufe bei Pferden. (Nachdruck verboten.) Leider werden die Hufe unserer Pferde nicht immer so gepflegt, wie es im Interesse der Gesunderhaltung der selben doch so nötig wäre. Ein weit verbreiteter Uebel stand ist denn auch, daß Pferde spröde Hufe bekommen. Den beschlagenen Hufen fehlt eben die natürliche Selbst- befeuchtung, sie trocknen aus, werden hart, spröde, un nachgiebig und drücken deshalb. Es muß daher dem Huf, um ihn geschmeidig zu erhalten, Feuchtigkeit zugefuhrt werden. Dies erreicht man am besten durch tägliche, gründliche Reinigung der Hufe. Besonders die tiefgele ¬ genen Furchen in der Mitte und an der Seite des Strahle» sowie auch die Ritzen zwischen Huf und Hufeisen kratze man sorgfältig aus. Das Waschen hat niemals in den Eimer hinein, sondern stets aus dem Eimer heraus zu erfolgen, weil sonst das Wasser schon nach der Reinigung des ersten Hufes so voller Jauche ist, daß damit die andern Hufe künstlich faul gemacht werden. Sind alle Hufe gut von allem Schmutz befreit, dann spül» man sie mit reinem, kaltem Wasser nach. Man führt diese Reinigungsarbeiten am besten des Abends aus, nachdem die Pferde ihre gewohnte Arbeit geleistet haben. Wenn die Hufe zu trocknen beginnen, werden sie, und zwar sowohl die äußere als auch die untere Fläche, mit einem reinen Fett eingeschmiert. Niemals darf man ganz trockene Hufe mit Fett versehen, denn nur die vorher er weichte Hornmasse vermag das Fett in sich aufzunehmen. AlsHufsalbe kommt reines Schweinefett, Kammfstt, gereinigte Vaseline oder Kakaobutter in Betracht. Wenn die Pferde längereZeitaufsehrnassen Wegengehen müssen,ist es ratsam, dem Huffett etwas festere Stoffe, wie Wachs, Teer oder dergleichen beizumischen. Zu vermeiden sind ranzige Fette oder geschwärzte Hufsalben. Erstere verderben das Horn, letztere verschmieren den Huf, so daß das Horn unter den dicken Schmierkrusten morsch und brüchig wird. Alle Pferde müssen tägliche Bewegung im Freien haben; stehen di» Tiere verschiedene Tage lang ununterbrochen im Stall, so führt dies allmählich zur Verengerung des Hufes. Im höchsten Grade nachteilig ist auch die längere Berührung der Hufe mit der Stalljauche, weil diese stets Ammoniak enthält, welches die Hornasse angreift und dazu beiträgt daß der Huf spröde und bröckelig wird. P. Nieckhoff-Hamburg. / vom Melken. (Nachdruck verboten.) Durch zahlreiche Versuche ist festgestellt, daß ei» drek- maliges Melken täglich bedeutende Vorteile gegenüber dem nur zweimaligen hat, wie es noch häufig in manchen Viehhaltungen üblich ist. Man gewinnt durch ein drei maliges Melken am Tage nicht nur eine größere Milch menge, sondern auch der Fettgehalt derselben ist höher, als wenn nur zweimal am Tage gemolken wird. Zahlreiche eingehende Messungen und Untersuchungen haben ergeben, daß das Milchquantum 10—14 Prozent steigt, und der Fettgehalt sich um 0,5—0,6 Prozent erhöht, wenn man die Milch statt zweimal, dreimal täglich entnimmt. Man sucht solches damit zu erklären, daß der Körper des Tieres der Milch bei längerem Zurückhalten Fett entzieht, was daraus schon hervorgeht, daß, wie wohl allgemein bekannt, die Morgenmilch stets etwas fottärmer ist als Mittags und Abendmilch. Der Zeitraum zwischen Abend und Morgen ist eben länger als vom Morgen bis zum Mittag und Abend. Es ist darum nur von Vorteil, dort, wo es noch nicht üblich, ein täglich dreimaliges Melken einzu führen; die Mehrarbeit, die dadurch entsteht, wird durch das erhöhte Milchquantum und die bessere Qualität der Milch stets wieder eingebracht. Sch. - Feldwirtschaft. Die Taucheüüngung. (Nachdruck verboten.) Eine alte Bauernregel besagt: „Ein tüchtiger Land wirt sorgt damr, daß er wöchentlich einmal den Grund seiner Iauchegrube sieht!" Mit anderen Worten, die Iauchegrube ist einmal wöchentlich gründlich zu leeren. In der neueren Zeit ist die Zusammensetzung der Düngemittel möglichst genau erforscht worden. So ent hält an Dllngesubstanzen: die Mistjauche im Mittel: 0,01 °/o Phosphorsnure, 0.35 °/° Kali, 0,08 °/o Stickstoff und 0,02 7° Kalk. gelagerter Stallmist: 0,35"/»Phosphorsäure, 0,65 °/o Kali, 0,54 7° Stickstoff und 0,70»/° Kalk. Die Jauche bleibt also bezüglich ihres Düngerwertes dem Stallmist gegenüber erheblich zurück, .und es wird aus diesem Grunde hauptsächlich weniger Wert auf die Ausnutzung der Jauche gelegt. Ganz zu Unrecht, denn die Jauche hat trotz ihres verhältnismäßig geringeren Dungwertes insofern große Vorzüge, als sie die im Stallmist enthaltenen Dungwerte gerade so günstig ergänzt, wie sie viele Kulturgewächse benötigen, und zwar geschieht dies durch den verhältnismäßig großen Kaligehalt. Dann kann die Jauche vorteilhqst nöH als Kops- dünger Verwendung stnden, was oei L-raumm »icyr verc Fall ist, und zwar für Gemüsekulturen nach Bedarf und tzur Düngung von Wiesen und Weiden. Dann gelangt sie durch ihren Wassergehalt und die leichte Aufnahme fähigkeit ihrer Dungstoffe schnell zur Wirkung, und schließ- ! sich verbessert sie auch den Boden insofern, als sie die sürj die Kulturen so wichtige Bakterientätigkeit sehr günstig beeinflußt und sie auf diese Weise auch eine nicht zu unter schätzende Bodenlockerung hervorbringt. Der Wett derIäuchedüngung ist also erheblich-größer,! als er auf den ersten Blick nach Maßgabe der in ihr ent-' Haltenen Dungwerte zu sein scheint. I. P. H Notwendige Schwarmausrüslung. (Nachdruck verboten.) Der Kluge baut vor. Er bestellt nicht erst die Wohnung, wenn der Schwarm bereits am Aste hängt. Jeder Schwarmakt bringt auch beim alten Praktiker eine gewisse Aufregung, Nervosität mit sich, wenn nicht alles Nötige am richtigen Platze steht. Es ist zunächst wichtig, für jeden Schwarm die Wohnung bereitzustellen. Dem Kasten geben wir selbstredend den Vorzug vor dem Korbe, aber nur dann, wenn er richtig mit Rähmchen und künst lichen Wabenzwischenwänden ausgestattet ist. Späte Schwärme dürfen in Körben überhaupt nicht untergebracht werden. Sie würden dieselben nicht mehr völlig aus bauen und so die Ueberwinterung sehr gefährden. Auf alten Bau in Körben darf ein Schwarm nur dann ge worfen werden, wenn die Waben nicht älter als zwei Jahre, von tadelloser Beschaffenheit und nicht von Ruhr flecken beschmutzt sind. Im letzteren Falle und besonders auch dann, wenn Wachsmotten sich eingenistet haben, würde jeder Schwarm sofort wieder ausziehen. Alte, schon in Benützung gestandene Wohnungen reinigt man gut und reibt sie mit Thymiankraut gut aus. Der Geruch dieses Pflänzleins scheint den Bienen sehr sympathisch zu sein. Kästen, in welchen ruhrkranke Völker gelebt haben, sind mit kochender Sodalauge auszUdrühen und auszubürsten. Dann wäre noch herzurichten der Schwarmfangkorb, ein kleiner Strohkorb, mit Handgriff im Haupt zur leichteren Handhabung. Abb. 1. Er darf nicht zu groß sein. Man hält ihn so unter die Bienen, daß die Schwarmtraube in die Höhlung des Korbes hängt, und rüttelt die Bienen tüchtig, daß sie in den Korb fallen, und deckt rasch ein ' Tuch darüber. " Für sich hoch anlegende Schwärme benützen wir den Schwarmfangbeutel, eine» Leinwandsack, wie Abb. 2. Er ist an einer beliebig laugen Stange befestigt. Mittels einer herabhängenden Schnur kann der Beutel rasch ge schlossen weiden, wenn der Schwarm eiugeschlagen ist. Die untere Oeffnung ist beim Faugakt zugebunden und wird geöffnet, wenn die Bienen in die ihnen zugewiesene Wohnung gebracht werden müsse». So läßt sich die Sache recht leicht »rache». Bereitzustellen wäre auch ei» Tischchen oder eine Bank zum Ausstellen des eingeschlageuen Schwarmes in unmittelbarer Nähe der Anlegestelle. Abb. 3. Dort dürfen die Bienen aber — entgegen einer allgemein verbreiteten Ansicht — nicht bis zum Abend verbleiben. Das wäre ein großer Fehler. Ungefähr eine halbe Stunde nach dem Einschlagen eröffnet jeder Schwarm de» Flug und fliegt sich ein. Am nächsten Tage, wenn der Korb entfernt ist, sucht dann die Mehrzahl der Bienen »ach demselben, ver fliegt sich oder geht auf den Muttcrstock zurück, wodurch der Schwarm ungemeiii geschwächt wird. Regel muß sein, die eingeschlagenen Schwärme nach einer halben Stunde, wenn sie sich vollständig gesammelt haben, in den für sie bestimmten Platz auf den Stand zu bringen. Ein vor sichtiger Imker legt sich für die Schwarmzeit noch zurecht: die Schwarmspritze für durchgehende Schwärme, den Schleier und den Nauchapparat. Weigert, Kreisbienenmeister. ! Die neuen ArMeriestühpunkle der Franzosen. Zu den vom jüngsten Tagesbericht unserer Obersten Heeresleitung gemeldeten schweren französische» Vecluuen bei Esnes wird uns von unserem militärische» dlpr.-Mit- arbeitet geschrieben: Zu Beginn der Kämpfe auf de», Westufer pries die feindliche Presse die Unbezwingbarkeit der so stark be festigten Avocourt—Malancourt—Böthincourt-Stellung der Franzosen und sah in der rückwärts dieser Linie § gelegenen Höhe 304 einen so trefflichen Stützpunkt ! mr dieses aanze äußerste Vertcidiaunassystem, daL.