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eU und Leit haben die Deutschen überall einen Ueberfluß an Waffen, besonders an kleineren Maschinengewehren, die von einem Mann gezogen werden können, und an Bonibenwerfern, die auf einen Dreifuß gestellt werden und sich so leicht wie ein großes Fernrohr richten lassen. Der Reichtum der Armee an materiellen Hilfsmitteln ist viel größer und vielseitiger, als bisher bei uns zuge standen wurde. Einer der späterenJnfanterie-Angriffe östlich von Apern wurde unter dem Schutze von stählernen Schilden vorgenommen, hinter denen der Mann zwischen den Sprüngen in verhältnismäßiger Sicherheit lag. Jede AR und Form von Schützengrabenbomben wird herge stellt. Das schreckliche Ding, das „die Wurst" genannt wird und in einem schrägen Bogen wie ein Bumerang fliegt, verursacht eine Explosion, gegen die ein „JackJohnson" milde ist. Was für neue Waffen, was für Gase und Chemi kalien in der Ausarbeitung sind, wissen wir noch nicht, aber wir sind sicher, daß die jungen Chemiker, die in den Heeresdienst eingestellt sind, nicht weniger nach Ehre und Ruhm streben als die Offiziere ..." Den Engländern, denen bei dieser Schilderung der Sachlage gar zu traurig zumute werden iollte, fügt der Verfasser zum Schluß als Trost hinzu, daß sie die alte und wohlbegründete Erfahrung neu beweisen müßten, daß auf die Dauer der Geist doch der Materie überlegen und der Mann mehr als das Geschütz werr wäre. Ob das die Engländer so sehr beruhigen wird? Ein einträgliches Kind. Aus dem Leben eines Konsuls erzählt der frühere amerikanische Generalkonsul Thornwell Hahnes in einer Newhorker Zeitschrift eine Reihe merk würdiger Erlebnisse, darunter auch die folgende kleine Ge schichte: Als er in Rouen als Konsul der Vereinigten Staaten tätig war, erhielt er eines Morgens den Besuch einer französischen Arbeiterfrau, die ihm ein Bündel entgegen hielt und in herausforderndem Tone sagte: „Hier ist ein amerikanisches Kind, was soll ich damit machen?" Der war einen Augenblick verblüfft und antwortete dann: ,^Sollen Sie mir zuerst bitte erklären, wie Sie als Französin zu diesem amerikanischen Kinde kommen?" Jetzt ging ein Wortschwall Wer den Konsul nieder. Mit ungeheurer Schnelligkeit erzählte die Frau, daß sie bei einer Ameri kanerin in Stellung gewesen wäre, bis diese eines Tages nach Newhork hätte zurückkehren müssen und mit dem Versprechen abgereist wäre, sich nur zwei Tage in ihrer Heiinat aufzuhalten, um dann sofort nach Rouen zurückzu- konimen. Das Kind sollte unterdessen bei der Französin bleiben, aber da die Mutter nie wieder hatte von sich hören lassen und das amerikanische Kind schon drei Monate bei seiner Pflegemutter war, hatte diese genug und wollte die Keine Amerikanerin nicht länger behalten . . . Vergebens hatte der Konsul einige Male versucht, den Redefluß der Französin zu unterbrechen; endlich war sie fertig und ver langte jetzt energisch, daß der Konsul ihr das tbind abnähme. Da sich aber in der Kanzlei des Konsulats keine Kinderstube befand, schlug der Vertreter Amerikas der erregten Frau vor, das Kind so lange zu behalten, bis er nach der Mutter des Kindes geforscht hätte. Aber diese entschloß sich erst, diese Bitte zu erfüllen, nachdem ihr 50 Franken als Entschädigung für ihre Unkosten gegeben wurden. Einige Tage später war der amerikanische Konsul in einer Gesellschaft mit mehrere« Denkspruch. vostkrskt, öiednkeii, Geradheit, Röschen der winkelröge. sted- Ilchkcü uns dss ernste gulmeinen waren seil ein paar ^sknsulenden die Kleinode unserer vostttlumr, und wir werden sie such gewiß durch slle üieitslürme bi; aul die späteste llachweit vererben. )-d». Das deutsche Vorbild. (Nachdruck verboten.) Die Engländer sind bekanntlich mit den Leistungen ihrer eigenen Regierung in diesem Kriege höchst unzu frieden, und um ihrer Stimmung recht deutlichen Aus druck zu geben, ergehen sich gerade die eifrigsten Vor kämpfer verstärkter Rüstungen in uneingeschränkten Lobes erhebungen der Deutschen; während sie sich lange Zeit nicht genug tun konnten in der Herabsetzung der deutschen Leistungen, haben sie sich allmählich zu der Erkenntnis durchgerungen, daß der so stark angefeindete deutsche „Militarismus" ein Vorbild aufgestellt hat, dem nachzu eifern sie sich wohl entschließen müssen. So entwirft der Berichterstatter der „Daily Mail", W. Beach Thomas aus Pas-de-Calais, ein Bild von den „gründlichen Deutschen", das seine Landsleute vielleicht mehr, als ihm erwünscht ist, bedenklich stimmen könnte. „Die Haupttugend der Deutschen", schreibt er, „ist die Kraft und der Wunsch, auf wissenschaftlicher Grundlage hart zu arbeiten. Jeder Tag des Winters wurde zu Vor bereitungen aller Art von ihnen benutzt, die zum Teil noch nicht offenbar geworden sind. Diese Vorbereitungen erstrecken sich von der Feuerlinie bis zu den Feldern und Fabriken, wo kein Kanonendonner zu hören ist. Sir John French und Augenzeugen haben uns von der merklichen Ueberlegenheit unserer Flieger erzählt. Diese Behauptung stimmte. Aber in den letzten Kampses- wochen haben die deutschen Luftangriffe an Zahl zuge nommen, und die Maschinen sind schnell und wirksam. Sie sind plötzlich herausgekommen Ivie Schmetterlinge aus den Puppen. Aber diese Luftschiffe haben einen Vor teil vor den Schmetterlingen. Alle ihre Teile sind jetzt nach einem bestimmten Modell gearbeitet; wenn ein Flügel nicht richtig gehen will, genügt eine Draht nachricht nach der Stelle, die ich wohl „Feldhospital" nennen kann (denn Maschinen werden mit menschlichen Gefühlen betrachtet), um einen neuen Flügel heranzu bringen, der in wenigen Minuten an seinen: Platze sitzt. Ausbesserungen gehen glatt wie die ganze Maschinerie des Heeres. Man kann sich kein richtiges Bild von den Kämpfen und den Szenen an der Feuerlinie machen, ohne sich die Zahl und Allgegenwärtigkeit der deutschen Flugzeuge vorzustellen. Der Dienst ist prachtvoll. Auch der Informationsdienst ist großartig, wenn nicht ans Wunderbare grenzend. Neulich z. B. war es noch nicht einmal im Hauptquartier entschieden, welche Schützen gräben ein bestimmtes Regiment ablösen sollte. Endlich kam der Befehl gerade in dem Augenblick, in dem es vorwärtsgehen hieß. Sie bezogen die Schützengräben im Dunkeln, ohne jeden Unfall. Kein Licht flackerte auf, die Nacht war finster. Eine halbe Stunde später ertönte aus dem gegenüberliegenden deutschen Schützengraben eine heitere Stimme: „Halloh! Schottische Garde, wie geht's euch?" Fast augenblicklich wird jede Bewegung dieser Art dem Feinde genau bekannt. Die Grundlage des Ver trauens der Deutschen beruht in dem Glauben, daß sie durch Arbeit, Organisation und durch Hilfe von Material alles gut machen können. Seit Neuve-Chapelle sind die Linien der Deutschen eine richtige Beton-Fabrik geworden. ! Die Schützengräben find betoniert, die Höhlen für die Maschinengewehre find Eisenbeton»Schanzen. Bisher