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Koloratursingen ist er freilich unent- Wien, wie er m der „Wiener Medizinischen Wochenschrift" mitteilt, darüber experimentelle Untersuchungen angestellt, ob das Luftquantum bei den verschiedenen Arten des An satzes verschieden ist. Es ergab sich, daß der harte Ansatz mehr Luft verbraucht, während bei dem weichen mehr Töne mit dem gleichen Lustquantum gebildet werden können. Wegen des höheren Luftverbrauches ist der harte Ansatz unökonomisch. Es wird zuviel Muskelenergie verschwendet. Der harte Ansatz ist überdies auch schädlich. Durch das Aneinanderpressen Ler Stimmbänder und ihre plötzlichen Sprengungen entstehen ReizungSerscheinungen, die zu Ver dickungen führen und nicht selten zur Entwicklung des „Sängerknotens". Man soll daher den harten Ansatz nicht als Regel gelten lassen, sondern ihn nur dort verwenden, wo es nötig ist, namentlich bei deutschem Text, weniger beim Der Lustverbrauch beim Siugeu. Bei der Erzeugung der Singstimmen unterscheid«! man einen harten und einen weichen Ansatz. Unter Ansatz versteht man bekanntlich die Einstellungsbewegung der Atem- und Kehlkopfmuskeln, welche nötig sind, um einen Ton zu erzeugen. Der physio logische Unterschied zwischen beiden Ansatzformen ist be trächtlich. Man kann mit dem Kehlkopfspiegel seststellen, daß beim harten Ansatz, bevor der Ton erzeugt wird, die Stimmbänder hart aneinandergepreßt sind und die Stimm ritze verschlossen ist. Wenn die Stimme einsetzt, wird der Verschluß gesprengt, und die- Berührung der Stimmbänder gelöst. Beim weichen Ansatz verhält sich dies anders: hier findet nur ein Annähern der Stimmbänder statt. Auch akustisch ist der Unterschied wahrnehmbar. Beim harten Ansatz hört man, wenn der Ton beginnt, einen Knall, der von der Sprengung der Stimmritze herrührt, während er beim weichen fehlt. Einige Sänger behaupten nun, daß mau beim harten Ansatz sehr Luft verbraucht, daß man aber den Ton länger halten kann,als beim weichen. Da sich jedoch eine Einstimmigkeit der Anschauungen hierüber aus der Erfahrung nicht erzielen ließ^. hat Prof. L. Röthi- italienischen. Beim behrlich. Ei« wirklicher Hauser erzählt eine „Wilder". Von einem neuen Kaspar interessante Mitteilung, die Or. Hans Kollegen zusammen und gab die Geschichte von dem ameri kanischen Kinde zum besten. „Da sind Sie aber billig fort gekommen," meinte der italienische Konsul, „bei mir ist diese Frau mit einem italienischen Kinde erschienen, und um sie los zu werden, habe ich ihr 100 Franken gegeben!" Sie war auch bei dem englischen, bei dem deutschen und dem russischen Konsul gewesen uno hatte bis jetzt mit dem Kinde über 500 Fres, verdient. Ihr Besuch bei dem Japaner und dem Chinesen war noch zu erwarten, und die so unterrichteten Herren sagten, daß sie aber darauf achten würden, daß ihnen ein Baby mit entsprechendem Schnitt der Augen vor gezeigt werde. Was die römische« Legionäre verzehrten. Die Wich tigkeit einer rationellen Ernährung der Krieger ist schon im Altertum bekannt gewesen. Die römischen Legionäre bekamen, bei einer Maximallast von 126 römischen Pfunden — 42,259 kg für Bekleidung, Rüstung, Waffen und 16 tägigen Proviant und bei einem mittleren Körpergewicht von 70 kg, 852 g Weizen für Kleievollbrot, 117 g gebratenes Hammel fleisch oder jeden dritten Tag 96 g Schweinefleisch oder Speck, 1 Unze — 27 g Käse, 1 Sextarius — 0,5 Liter Wein und 21 g Salz. Diese Nahrungsmenge entspricht 120,7 g Eiweiß, 44 g Fett und 617 g Kohlehydraten; sie repräsentiert einen Wert von 3342 Kalorien! Ungefähr auf derselben Höhe halten sich, wie vr. Grandjean-Hirter in der „Deutschen Medizinischen Wochenschrift" berechnet, die Verpflegungssätze der modernen europäischen Heere. Die Schweiz gibt täglich im Felde 3214,5—3297,3, Oesterreich 3822,75, Deutschland 3214,8, im Winterfeldzug aber 4484, Frankreich 3579,8 und Italien 3254,7 Kalorien. Henning in der Zeitschrift für angewandte Psychologie" macht. Im Urwalde von Guatemala wurde vor einigen Jahren ein Mensch gefunden, der bis in sein Mannesalter hinein noch keinen anderen Menschen, weder einen Weißen noch einen Indianer, gesehen hatte. Es war ein ausgewachse ner, sehr kleiner, auffallend häßlicher, stark behaarter Mann, offenbar eine Pygmäe, der beim Anblick des weißen Farmers, der ihn fand, in erstarrenden Schrecken verfiel, aber schließ lich doch erst nach tapferer Gegenwehr überwältigt werden konnte. Er berstand nicht zu sprechen, sondern stieß nur Heullaute aus. Auf die Farm geführt, verweigerte er zunächst jede Nahrung. Man ließ ihn sich seine Nahrung daher selber suchen und stellte fest, daß er rein pflanzliche Nahrung wählte. Später wurde er an das Essen in der Farm ge wöhnt. Der Wilde war verschlossen, lachte nie, lernte mit der Zeit etwas Indianisch sprechen: auch nahm er schließlich, wenn auch mit Widerwillen, Kleidungsstücke an. Zur Arbeit mußte er gezwungen werden. Vor Frauen hatte er große Scheu und lief vor Ahnen weg. Er weigerte sich, sie zu sehen. Er wollte auch nicht ein eingeborenes Mädchen heiraten. Als er aus gewissen Vorbereitungen merkte, daß weiblicher Besuch auf der Farm bevorstand, lief er weg und kam erst nach Monaten wieder. Es schien, als ob er zurückkam, weil er sich an warme Getränk« und andere Bedürfnisse gewöhnt hatte. Auch in der Folge verschwand er periodenweise, um immer wieder zurüazukehren. Am Orte nimmt man an, daß dieses Individuum als Kind im Urwalde ausgesetzt worden ist und von da an ohne jede Kenntnis von Menschen lebte; die Indianer faßten es jedoch nicht als ihresgleichen auf, sondern verhöhnten und ver spotteten ihn und nannten ihn einen „Wilden"! Wahrscheinlich ist es, daß er der letzte Sproß eines Pygmäenvolkes ist, wie es im benachbarten Honduras vorkommt. Wenn diese Pyg mäe nicht unterdessen durch die Kultur der Farm „verbildet" worden ist, dürste sie ein wertvolles Objekt für das Studium des -- theoretisch so ost konstruierten — Naturmenschen abgeben. Humor. Die amerikanische Erbin. „Ich bin bereit, gnä diges Fräulein, jedes Opfer zu bringen, um Sie die Meine nennen zu dürfen," seufzte der arme Graf. „Ach, das ist nicht nötig," entgegnete die Erbin; „wenn ich mich entschließe, Sie zu nehmen, kann Papa auch den regulären Preis zahlen.'