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Delbrücks Rücktritt. Wie am Freitagabend .mitgeteilt wurde, hat der Staatssekretär des Reichsamtes des Innern Är. Delbrück wegen seines Gesundheitszustandes sich genötigt gesehen, ein Abschiedsgesuch einzureichen. Die Kunde kommt nicht überraschend. Es war ja eine seit langem feststehende Tatsache, daß der Gesundheitszustand des Ministers stark erschüttert war. Schon vor längerer Zeit mar er genötigt gewesen, einen Urlaub nachzusuchen. Und wie es heißt, hat er verschiedentlich versucht, die Amtsgeschäfte ! wieder zu übernehmen, mußte jedoch jedesmal davon ! wieder absehen und bedarf nach ärztlichem Rat einer längeren Kur, die es bei den jetzigen Zeiten ihm natür lich unmöglich macht, im Amte zu bleiben. Als sein ver mutlicher Nachfolger wird eine Reihe von Personen ge nannt, darunter auch der frühere Regierungspräsident von Potsdam und jetzige Unterstnatssekretär von Elsaß- - Lothringen Graf von Roeder. Jedoch dürfte dem scheiden- ' ven Minister nicht so schnell ein endgültiger Nachfolger gegeben werden. Wie es in der Bekanntgabe von dem bevorstehenden Rücktritt des Dr. Delbrück heißt, ist eine Entscheidung über die Person des Nachfolgers mit Rück sicht auf die schwebenden Organisationsfragen erst in einiger Zeit zu erwarten. Das Reichsamt des Innern hat sich im Laufe der Zeit zu einer unserer wichtigsten und umfangreichsten Behörden ausgewachsen. Wie groß sein Wirkungskreis ist, konnte man jedesmal an den Etatsberatungen im Reichstage erkennen, unter denen gerade dieses Ressort die meiste Zeit in Anspruch nahm. In den letzten Jahren dauerte es fast stets einen Monat, ehe man sich durch das gesamte Material hindurchgearbeitet hatte. Dazu kommt ja, daß dem Staatssekretär des Innern auch noch die Vertretung des Reichskanzlers obliegt, so daß der Posten eine ungewöhnliche Arbeitskraft verlangt. Eine besonders wichtige Aufgabe ist dein Reichsamt des Innern in diesem großen Kriege zugefallen. Unter seiner Mithilfe mußte sich im wesentlichen die Umstellung unseres gesamten Wirtschaftslebens vollziehen. Bon ge radezu lebenswichtiger Bedeutung für das Reich war aber besonders der Umstand, daß von dieser Stelle aus die so schwer wiegenden Ernährungsfragen geleitet werden mußten. Was für Schmierigkeiten da zu überwinden waren, und welche sich da noch auftürmen, dafür gibt uns ja jeder neue Tag den Beweis. Es ist nicht zu leugnen, daß Ler zurücktretende Staatssekretär in allen diesen Fragen f eine große Tatkraft entfaltet hat. Wenn er auch dabei i auf viele Widerwärtigkeiten stieß, die ja bei dem Interessengegensatz der verschiedenen Stände ver ständlich sind, so war er doch immer redlich bemüht, f Las für das Wohl des Staates Richtigste zu treffen. So wird auch sein Name in diesem Kriege einen ehrenvollen ! Platz einnehmen. Ob es richtg war, schon jetzt so schwer ' wiegende Frage», wie die der Aenderung des Vereins gesetzes, aufzurollen, das wollen wir dahingestellt sein lassen. Aber er mar wohl hier von dem Gedanken ge leitet, schon jetzt die Wege für die kommende Neuorientie rung unserer inneren Politik zu ebnen. Gerade in dieser Richtung wird deshalb der Schmerpunkt der Tätigkeit feines Nachfolgers liegen, wenn auch zurzeit noch die mit Lem Kriege zusammenhängenden Maßnahmen ini Vorder gründe des Interesses stehen werden. Wer sein Nach folger wird, wissen wir nicht, aber wir hoffen, daß er aus dem ganzen Lauf der Dinge gleich die Ueberzeugung mit bringt, daß alles getan werden muß, um auch unsere innerpolitische Entwicklung in den bisher altbewährten Richtlinien zu halten. —. Von den Kriegsschauplätzen. Verlustreiche erfolglose Angriffe der Franzosen vor Verdun. — Ein russischer Angriffsversuch bei Selburg vereitelt. Großes Hauptguartier, den 13. Mai 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Zwischen Argonnen und Maas sanden an einzelnen Stellen lebhafte Handgranaten-Kämpfe statt. Versuche des Feindes, in den Wäldern von Avocourt und MaMn- cour» Bode» zu gewinnen, wurden vereitelt. Ein feindlicher Nachtangriff südwestlich des „Toten Mannes" erstarb in unserem Infanteriefeuer. Auf dem östlichen Maas-Ufer erlitten die Franzosen bei einem mißglückten Angriffe am Steinbruch westlich des Ablain-Ivaldes beträchtliche Verluste. Ei» deutscher Kampfflieger schoß über dem Walde von Bourguigno» (südwestlich von Laon) einen feind lichen Doppeldecker ab. Südöstlich von Armentieres wurde durch unser Abwehrfeuer am 11. Mai ein eng lisches Flugzeug zum Absturz gebracht und vernichtet. Oestlicher Kriegsschauplatz. Nördlich des Bahnhofes Selburg wurde ein russischer Angriffsversuch gegen die kürzlich genommenen Gräben durch unser Artilleriefeuer im Keime erstickt. Mehr als Utl) Russen wurden gesangengenommen. Balkan-Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Oberste Heeresleitung. (W. T.-B.) -s- Italienische Angriffe am Monte San Michele abgewiescn. Wie», 13. Mai. Amtlich wird verlautbart: i Russischer und Südöstlicher Kriegs- s ch a u p l a tz. Unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz. Am Nordhang des Monte San Michele miesen unsere Truppen mehrere Angriffe ab. Die Italiener erlitten schwere vertnste. Sonst keine besonderen Ereignisse. -f- Russische Schlappe an der Kaukasus-Front. Konstantinopel, 12. Mai. Bericht des Hauptquartiers. An der Irak-Fron» keine Veränderung. An der Kaukasus-Fron» konnte der Feind, der im südliche» Abschnitt am Tschoroukb zurückgeschlagen wurde, seinen Rückzug teilweise sechs vis acht anomerer östlich von seinen alten Stellungen zum Stehen bringen. Ein Gegenangriff des Feindes, den er gestern auf seinem rechten Flügel in der Stärke von zwei Bataillonen ausführte, uni seine alten Stellungen wiederzunehmen, wurde für ihn verlustreich zurückgeschlagen. Keine wich tige Bewegung auf den anderen Abschnitten der Front. Ein feindlicher Torpedobootszerstörer, der an der Küste der I n s e l K e u st e n am 11. Mai kreuzte, mußte sich infolge des Feuers unserer Artillerie entfernen. Kein wichtiges Ereignis auf den anderen Teilen der Front. Italiens Unabkömmlichkeit am Jfonzo. In einem großen ausführlichen Bericht veröffentlicht, wie der Sonderberichterstatter der „Tgl. Rdsch." seinem Blatte aus Lugano vom 12. Mai drahtet, die italienische Negierung eine Zusammensassung der Leistungen des italienischen Heeres seit März zu dem Zweck, diese Lei- stungen als eine mit dem deutschen Ansturm auf Verdun gleichlaufende italienische Offensive hinzustellen und Frank reich davon zu überzeugen, daß Italien zur Entlastung der Verbündeten durch seine Offensive an der eigenen Front am Jsonzo sein Möglichstes getan hat. Diese Ver öffentlichung sei neuerdings ein Beweis für den fortge setzten Druck Frankreichs auf Italien wegen einer Hilfe leistung, obwohl Cadorna in Paris Truppensendungep doch rundweg abgelehnt hatte. Deutsches Reich. - j- Hof und Gesellschaft. Die Kronprinzessin hat sich mit ihren Kindern zu längerem Aufenthalt von Berlin nach Potsdam begeben und hat im dortigen Murmorpalais Wohnuna genommen. - s- Die Beratung der Novelle zum Reichsvereins, gesetzt Im Reichstage wurde am 12. Mai im Anschluß an die Debatte über häusliche Angelegenheiten des Parla mentes die erste Lesung der Vereinsgesetz-Novelle zu Ende geführt und die Vorlage einer Kommission von 28 Mit gliedern überwiesen. Die nächste Vollsitzung findet erst am Mittwoch, 17°. Mai, statt. - f- Reber die Ansprache des Reichskanzlers an die bulgarischen Abgeordneten schreibt die Sofioter halb amtliche „Narodni Prava" vom 12. Mai u. a. folgendes: Bulgarien hegt für seinen großen Lehrmeister Deutschland, das so viele Beispiele von Würde und Vaterlandsliebe gegeben hat, dieselben Gefühle, welche der Kanzler als Gefühle des deut schen Volkes für Bulgarien kundgab. Wir freuen uns, zu sehen, wie Deutschland die herzliche Freundschaft und Wertschätzung er widert, welche Bulgarien sür seinen mächtigen Bundesgenossen empfindet, und sind sicher, Dolmetscher der Gefühle aller Bulgaren zu sein, wenn wir die Dankbarkeit für die Versicherungen Deutsch lands bezüglich der Dauerhaftigkeit des deutsch-bulgarischen Bünd nisses aussprechen. Das durch viele Leiden gehärtete Bulgarien hat gelernt, aufrichtige Freunde zu schätzen, und wird sich be mühen, mit ihnen zusammenzuarbeiten. - s- Die bulgarischen Abgeordneten in Homburg. Ain erste» Tage ihres Hamburger Aufenthaltes, am 12. Mai, besichtigten die Sobranje-Mitglieder das Bismarck-Denk mal und den Elbtunnel, fuhren dann auf dem Staats- dampfer „Johannes Dalman" elbabwärts nach den neuen Hafenanlagen: gegen 11 Uhr erfolgte die Besichtigung des Dampfers „Imperator", und um 12V- Uhr legte „Iohannes Dalman" wieder an den Sk.-Pauli-Landungs- brücken an. Zur Fahrt nach dem Rathaus und zum Empfang durch den Senat wurde die Hoch- und Unter grundbahn benutzt. An den Empfang im Rathaus schloß sich ein Frühstück daselbst, nach dessen Beendigung sich die Abgeordneten mit den hamburgischen Begleitern zur Be sichtigung des allgemeinen Krankenhauses nach Barmbeck begaben. Nach ihrer Rückkehr in die Hansestadt folgten sie einer Einladung der Hamburger Vereinigung der Freunde Bulgariens zu einem Essen im „Hotel Atlantic", an dem u. a. die Spitzen der Zivil- und Militärbehörden, sowie der Vertreter der Hamburg-Amerita-Linie und Le? Levantelinie teilnahmen. Ausland. Zum deutlcb-amerilauiicben Rotenauslausch. Die Presse erklärt sich im allgemeinen mit der letzten »ach Berlin gerichteten Mitteilung des Präsidenten Wilson einverstanden. Der Vorsitzende des Repräsentantenhaus-Ausschusses für die auswärtigen Angelegenheiten äußerte: „Diese Note wird der Lage gerecht, und, wie ich glaube, wird sie die Billigung des Kongresses finden. Es scheint mir, daß die Note tatsächlich den Streit über den kl-Bootkrieg beendigen wird, unter der Voraussetzung, daß Deutschland die Versprechungen erfüllt. Wir nehmen die Versicherung Deutschlands an, aber wir können nicht damit einverstanden sein, daß diese Ver sicherungen in irgendeiner Beziehung stehen solle» zu un seren diplomatischen Verhandlungen mit England. Ich glaube nicht, daß Deutschland ein be dingtes Zugeständnis zu machen beabsichtigt, sondern lediglich die Anregung oder Hoffnung zum Ausdruck brachte, daß wir die durch die britische Blockade geschaffene Lage aufzuklären uns bemühen möchten." Der Völkerrechtslehrer der Columbia - Universität, Stowell, sagt in einer Besprechung der deutschen Note, die er in „Neuyork World" erscheinen läßt: „Die Note beseitigt jeden Grund für einen Abbruch." Zu der Sprache der Note bemerkt er: Wir müsse» die bitteren Gefühle in Deutschland, die durch unsere unneutrale Handlungsweise hervorgerufen sind, bedenke», den» wir sind nicht neutral gewesen, als wir Englund erlaubten, unsere neutralen Rechte am Handel mit Deutsch land zu mißachten. Wenn Deutschland sich jetzt offen bereit erklärt, sich dem Völkerrecht anzubequemen, so sind die Vereinigten Staate» auf ihre Ehre verpflichtet, alle vernünftigen Maß nahmen, soweit sie können, zu treffen, um sich auch von der anderen Partei eine angemessene Anerkennung ihrer Rechte zu sichern. Stowells Besprechung ist umso bemerkenswerter, als er gegen Deutschland eingenommen ist. - s- Die serbischen Hintermänner ver vlutta» von Sarajewo. Amtlich wurde am 12. Mai in der Hauptstadt Bos niens und der Herzegowina, in Sarajewo, nachstehendes Dokument veröffentlicht, das bei der Eroberung Serbiens von den österreichisch-ungarischen Truppen oorgefunden wurde. Belgrader Stadtverwaltung, Polizeiabteikung, Nummer six»» traulich) Belgrad, I7./6. 1914. Dem Herrn Minister für Innere Angelegenheiten» Ich beehoo mich, Sie, Herr Minister, in Kenntnis zu setzen, daß gestern abend drei Personen, gewesene Freischärler, zum Svetolit Savic, de» i Eigentümer des Blattes „Balkan" kamen, um ihm in Auftrag d« ! Majors Herrn Tankosic zu übermitteln, daß er in gar keinem Falle in seinem Blatte irgend etwas über irgendwelche Verbindun gen und Beziehungen des Labrinovie mit den hiesigen Persön lichkeiten und deren Bekannten verlauten lassen und überhaupt in seinem Blatte nichts schreiben dürfe, was irgend jemand unter den Serben kompromittiere» könnte. Sonst würde es bös ausgehen. Indem ich Ihnen, Herr Minister, Obiges ver melde, beehre ich mich zu berichten, daß ich Maßnahmen ergriffen habe, um die Namen jener gewesenen Freischärler zu erfahren. (Gez) Der Verwalter Belgrads. (Unterschrift unleserlich.) Die Verbindung der Sarajewoer Mörder mit dem königlich serbischen Major Tankosic wird also hier durch ein amtliches serbisches Dokument neuerlich bestätigt Dieses Dokumeni ist auch deshalb besonders bemerkens wert, weil es beweist, daß bereits am 29. Juni 1914, also am Tage nach dem Sarajewoer Attentat, der königlich serbische Major Tankosic Vorsorge getroffen hatte, um die > bestehenden Verbindungen Cabrinovics mit Belgrader Per sönlichkeiten in der Presse totzuschweigen. ! -j- Frankreich in Ruhland voran t Der französische Minister Miriam hatte, wie die Kopen hagener „Berlingsks Tidendc" aus Petersburg vom 12. Mai meldet, mit dem Reichskontrolleur Pekrowsky eine lange Besprechung über das wirtschaftliche Verhältnis zwischen Frankreich und Rußland- Viviani betonte die Notwendig keit' daß Frankreich eine günstigere Zollbehandlung er-, fahre als andere Länder, und erklärte die Bereitwilligkeit des französischen Kapitals, bei der Hebung der natürlichen Reichtümer Rußlands mitzuwirken. -f- Die irische Frage. Im englischen Oberhauss beantragte dieser Tage der i LordLoreburn, daß das Haus seine tiefe Unzu friedenheit mit der Verwaltung Irlands bekunden solle, s Er sagte, das Schloß in Dublin sei nur durch einen Zu fall nicht erobert worden. „Die Regierung war auf der artige Ereignisse offenbar gar nicht vorbereitet, obwohl die bewaffneten Paraden und Manövergefechte in den Straßen von Dublin und die Verbreitung aufrührerischer Literatur die Regierung hätte warnen sollen." Lord Loreburn verlangte eine genaue Untersuchung und meinte, Birrell sei doch nicht der einzige Minister, der von den Vor gängen in Irland Kenntnis gehabt hätte. Den Mangel der Kontrolle im Parlament kritisierend, erinnerte er an die Expedition nach Antwerpen, die Unternehmung auf Gallipoli und in Mesopotamien, wo die Streitkräfte zersplittert und das Prestige vermindert wurde, und wo Tausende von Menschenleben verloren gingen, ohne daß eine gründliche Kritik erfolgt wäre, und ohne daß man wisse, wer die Schuld trage. Dasselbe gelte jetzt auch von Irland. Zum Schluß erklärte der Lord, er verfolge in dieser furchtbaren Zeit das Ziel, einen ehren vollen Frieden zu erhalten, sobald er sich er reichen lassen, und bis dahin alle Opfer für die Truppen im Felde zu bringen. — Lord Desart sagte, er sei während des Aufstandes in Irland gewesen und sei höchst erstaunt über die optimistische Auffassung, die in London hercsche. Es heiße, daß der Aufstand vorüber sei. Der organisierte Kampf möge vorüber sein, aber er glaube nicht, daß die Gefahr weiterer Unruhen vorüber sei. Die jüngsten Ereignisse könnten wohl noch eine Mißernte von Leidenschaft und Haß zur Folge haben. Die Sinn-Feiner- ! Bewegung sei noch nicht ausgestorben, und man müsse dagegen Vorkehrungen treffen. . _ Kleine politische Nachrichten. - 1- Der „Reichsanzeiger" vom 13. Mai veröffentlicht eine Be kanntmachung des Reichskanzlers, derzufolge die Einfuhr von Austern und Hummern, sowie von Miedern (Korsetten, Leibchen usw.) aus Geweben von Baumwolle, auch gemischt mit anderen pflanz lichen Spinnstoffen, verboten ist. - s- Das holländische Kricgsdepardement teilt mit, daß für Jun» eine neue Regelung der Urlaubssrage für die mobilisierte Miliz geplant ist. Es werden ihr wieder periodische Urlaube er teilt werden: der Landwehrjahrgang 1913 wird anstatt am t § 1. Juni erst später, und zwar spätestens am 10. Juni, beurlaubt ! werden. - t- Aus Athen drahtet der Sonderberichterstatter des Mailänder! ! „Corriere della Sera" seinem Blatte, daß, nachdem Nordepiru» 1 gemäß der griechischen Verfassung bereits in zwei Departements, Goritza und Argyrokastro, eingeteilt worden sei, nunmehr ein neuer königlicher Erlaß die Gouverneure beider Departements zu Prä fekten ernannt habe, was den administrativen Anschluß an Griechen land vervollständige. j . -1- Laut „Echo de Paris" traf dieser Tage im Leger von Mailly ! an der französischen Front der vom Zaren mit einer Sonder- Mission beauftragte General Fürst Orblliani ein. f -j- Nach einer Bekanntmachung des britischen Kolonialamt» ! hat sich die Regierung von Jamaika erboten, weitere r Truppen zu stellen und die Unkosten sür alle Truppenteile der ' Kolonie zu tragen. Der gesetzgebende Rat von Jamaika habe be schlossen, aus die Dauer von vierzig Jahren 1,2 Millionen Mark jährlich zu den Kriegsaurgaben beizutragen. -j- Infolge der Geldknappheit hat die chinesische Regierung für das ganze Land ein Moratorium verkündet; diese Maßnahme erstreckt sich auch aus die Banken in China. — Wie die Peters burger „Nowoje Wremja" aus Chardin meidet, hat die Garnison von Zizikar, der Hauptstadt der nördlichsten Provinz Chinas, dey bisherigen Gouverneur entsernt, einen neuen gewählt und die Un abhängigkeit der Provinz Zizikar von der Regierung in Peking erklärt. -j- Wie das Londoner Reuter-Bureau aus Washington er» sahren haben will, hat der nordamerikanische General Scott an das dortige Kriegsamt berichtet, daß sein Versuch, ein Abkommen mit dem mexikanischen General Obregon zu schließen, gescheitert sek. > Es würden deshalb wahrscheinlich direkte Verhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Re gierung Carranzas eingeleitet werden, um die mexikanisch» Grenzfrage zu regeln. Aus dem Gerichtssaal. Dreizehn Millionen Mark Geldstrafe. Das Reichs gericht hat am Freitag »ach Meldung von „W. T.-B." die Revision des Fabrikanten Ernst BoetUcherin Eitorf, der vom Landgericht Vonn am 13. Dezember 1915 wegen fortgesetzter Bräunt wein st euer hinter Ziehung in drei Fällen zu Geldstrafe von mehr als dreizehn MiIlionen Mork und eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt und außerdem sür die in ähnlicher H»he erkannte» Geldfirasen seiner beiden Mit' angekiugten als haftbar erklärt worden war, verworjen.