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au» Ulbersdorf bei Sebnitz und gegen den Kaufmann und Ziegeleigeschäftsführer Aldan Ebert au» Rothenkirchen i. B. wegen Münzverbrrchens; nachmittag» 3 Uhr gegen den vormaligen Postaushelfer Robert Emil Illgen in Borsten dorf wegen Unterschlagung im Amte und schwerer Ur kundenfälschung. Leipzig. Aus Anlab der gestiegenen Erzeugungskosten der Gase» hat der Rat eine Erhöhung der Gaspreise be schlossen. Der Rat erhofst hiervon eine Mehreinnahme von rund 500000 M. Ferner Hal der Rat eine Erhöhung der Preise für Elektrizität beschlosen. Chemnitz. Der Rat unserer Stadt beschloh, von nächster Woche ab eine neue Fleischregelung vorzunehmen. Hiernach soll jeder Einwohner eine bestimmte, wenn auch kleine Menge von Fleischwaren — für den Kops sind wöchentlich 200 Gramm in Aussicht genommen — sicher- gestellt erhalten. Zu diesem Zweck ist der Fleischbedarf jedes Haushaltes bis zu dieser Höhe bei einem bestimmten Fleischer Ler Stadt anzumelden. Limbach. Der bis zum Kriegsausbruch in der Klemp nerei der Metallwarenfabrik Pretzier L Co. beschäftigte Arbeiter, jetzige Gefreite Männel aus dem nahen Rutzdorf, erhielt für besonders hervorragende Dienste im Felde das Eiserne Kreuz l. und 2. Klasse, die Altevburglsche Goldene d Tapferkeitsmedaille, den Altenburgischen Hausorden mit Schwertern in Silber und autzerdem noch eine Glashütter Uhr, die der Herzog von Altenburg für den tapfersten Soldaten seines Regiments (Jnf.-Reg. Nr. 153) gestiftet hotte. Die Uhr ist mit einer längeren herzoglichen Wid mung versehen. Zwickau. Unsere Stadtkernemde hatte am I. Januar 1914 von dem vertragsmätzig ihr zustehenden Rechts der Uebernahme des Elektrizitätswerkes und der Straßenbahn, die sich im Besitze einer Aktiengesellschaft befanden, Gebrauch gemacht. Uebcr den Kaufpreis konnte bisher eine Einigung noch nicht erziclt weiden Während der Gutachler der Stadt vr. Kistler-Chemnitz den Wert der gesamten Anlüge aus 2215 3l5 M berechnete, kam der Gutachter de: Gescll- schast, vr. Eisig, aus 3 218 962 M. Wert. Vertragsgemäß hätte daher rin Obergutachten den enlgülstzen Uebernahmc- preis sesistel'en müssen. Dir beiden Parteien haben es jedoch nach langwierigln Ve-Handlungsn vmgezogen, einen Ver gleich abzuschlietzrn, wonach der Kauspreis cntgültig auf 2,9 Millionen M. festgesetzt wird Da die Ltndtgcmeinde bei der Uebernahme seinerzeit bereits eine Anzahlung voll 21/2 Millionen Mark geleistet, hat sie jetzt noch 400 000 Mark nachzuzahlen, wozu noch etwa 30 000 M. inzwischen ausgelaufene Zinsen für die Restkaufjumme kommen. Die Stadloerordneten stimmten am Mittwoch in geheimer Sitzung einstimmig diesem Vergleichsvorschlage zu. Meerane. In der nächsten Woche werden hier be- sondere Fleischkarlen eingesührt. Dadurch wird jedem Be- wohner der Stadt eine des immte Menge Fleisch jicherge sieiii. Der Verkauf der Fleisches soll zweimal in der Woche stastsindem Plauen i. V In den Flammen umgekommm ist bei einem Besuch des Großvaters im Dw.se Lisendühi bei Hirichbrrg a. S. (Reuß) das 4jährige Töchterchen des Kkmpniimeisi-!L Weck von hier, der seit Kriegsausbruch tm Felo- steht. Die Kleine war mit der Mutier an ihrem G-burtsiaj-e zu den Großeltern gesahren, als dort, im Gehöfte des Schuhmachers und Landwirts Heinrich Puff, infolge dec Unvorsichtigkeit eines mit Streichhölzern spi-Ienden kleinen Jungen Feuer aurbrach, durch das dos Anmeien voll tändtg vernichtet wurde. Die kranke Grotz- mutter konnte noch rechtzeitig aus dem Bett gereitet weisen; sämtlicher. Mobiliar und alle Vorräte, auch einige hundert Mark verbrannten. Das kleine Mädchen wurde in einem Schuppen vollständig verkohlt aufgesunden. * , Hockzeilskuchen, bitte zu versuchen..." In Gold- lavier bet Suhl sand kürzlich eine Hochzeit statt Da nun «lur die Brotmarken kaum für den eigenen Bedarf reich n, so war man nicht m der Lage, den weKen Hochzeit?- gästen den beliebten Hochzeitrkuchen vorzusttzn, sondern man bewirtete sic mit einer gehörigen Menze Kartosscl- vuiler. Doß diese genau so ihre Dienste leisteten wie Kuchen, geht daraus hervor, dc-tz sie mit Slumps und Sn.-l nusgegejstn wurden Auf der Schüssel stand: „Hoch zeh'-kuchen, bitte zu versuchen!" Man hat's versucht und gef nden, Latz selbst zur Hochzeitsfeier Kartosfelpuffer ein gutes Gericht sind. * Ein gefährlicher Tierseind in der Lüneburger Heide. Von d.r giftigen Kriebelsliege werden seit einigen Togen in ücr Lüneburger Heide ganze Landstriche in beispielloser Stärke heimgrjacht. Der Stich der Kklebelsliege veischub del seuchenanize und häufig tödlich verlaufende Erkran kungen unter dem Vieh. Besonders stark leidet der Kreis Lüchow unter dieser Fliegenplage. Außerdem wurden bis her die Kreise Gifhorn und Lüneburg arg von dem ge- sähUichru Feinde befallen. Allein bei der Abdeckerei in Gifhorn hvd in den letzten Tagen 15 Rinder eingcliefcrt worden, die der Kriebelfliege zum Opfer sielen. Die Be hörden haben ungeordnet, das Vieh bis Ende Mai — nur so lange tritt das Insekt auf — von der Weide zu treiben und in Ställe unlerzubringen. " Vorzug. Mann: „...Weißt D', eine Trompete ist mir lieber als Du!" — Frau: „Warum? Die ist doch noch lauter!" — Mann: „Aber man kann da« Mundstück abschrauben!" ' Weshalb dir Sicgesglocken läuteten Als ich neu lich in di Stadl ging, um zu ersahren, weshalb die Sieges- Klock.« geläutet hätten, antwortet mir ein sechsjähriger Ju g?: „Montenegro hat's kapiert!" letzte Nachrtchtev. Roosevelts Wahlniederlage. Neuyork, 19.Mai Roosevelt unterlag bei den Primaer- wählen in Vermont und Pennsylvania, wo die Partei des Richters Hughes die Mehrheit erlangte. Ford erhielt in Pennsylvania eine überraschende Anzahl von Stimmen, etwa 50000, die meist von Deutsch-Amerikanern her- rühren. Englisches Unterseeboot unter deutscher Flagge. Malmö, 19. Ma>. Ein englisches Unterseeboot, welches die deutsche Kriegsslagge gehißt halte, hat den deutschen Dampfer „Trave" aus Lübeck, der ungefähr 1000 Brutto- registertonnen groß war, östlich von Kullen versenkt. Die Besatzung ist gereitet. Der deutsche Dampser befand sich in schwedischen Gewässern, ging aber aus hohe See hin aus, als das Unterseeboot die deutsche Kriegsslagge zeigte. Nach erfolgter Versenkung holte das Unterseeboot die Flagge herunter. Beispiellose Kohlenpreise. London, 19. Mai. Der Preis sür Kohlen erreichte in New Castle die beispiellose Höhe von 60 Schilling für die Tonne irel an Bord. Der Untergang der „Tubantia". Aus dem Haag wird amtlich gemeldet: Das Marine- Ministerium teilt mit: Die Besprechungen des Kapitän leutnants Canters in Berlin über die Ursache des Unter gangs Ser „Tubantia" haben zu keinem endgültigen Er gebnis geführt. Nach der Untersuchung einiger Metall- stücke, die in dem Boden der „Tubantia" gefunden worden waren, gab die deutsche Admiralität zu, datz die Metall- stücke Teile eines deutschen Torpedos sind, der zur Be waffnung eines deutschen U Bootes gehörte. Der Kom Mandant dieses O-Bootes erklärte, datz dieser Torpedo nicht am 16. März auf die „Tubantia", for dern am 6 März auf ein britisches Kriegsschiff abgefeuert worden sei, aber lein Z'el verfehlt habe. — Die holländische Re gierung wird auf ein« eingehende Untersuchung dringen, um in die „Tuban!ia"-Anselegenheit »olle Klarheit zu bringen. Der Papiermangel in Italien. Lugano, 20 Moi. Aus Mailand wird gemeldet: Dir Vcreinigur g der Prooinzblätter in der Lombardei bfatzte sich gestern mit der Papierkrjiis Es wurde beschlossen, daß gewisse Ausgaben der Zeitungen auf zwei Seiten be schränkt werden sollen. Sonntags werden die Blätter nicht mehr erscheinen Einberufung der restlichen Belgier? Basel, 20 Mai. Die „Metropole" will von der Agence Havas aus ermächtigter Quelle wissen, die belgische Re gierung werde alle kriegslauglichen verheirateten oder le digen Belgier zwischen 18 und 35 Jahren, die in Frank reich, in den vereinigten Königreichen ober in den nicht okkupieUcn Teilen ihren Wohnsitz haben, demnächst ein- berufen. Wettervorhersage. Zeitweise Trübung, kühl, trocken. Trost im Leid! Lugano, 19. M ü. Ueb-r die österreichisch ungw ischs Offensive sagt die italienische „Tnbuna": Man mü'sr in Beurteilung der Ernzmsje noch zurückhabsn. J:dcnfrl!s werde das Oberkommando de Verfügung zu einer Gegen- osfmlive getrosten lpbrn. Der „Cmrieie d'Jtaäa" meint: Es laisc sich die Ar zahl der österreichisch-ungarischen Tnippen nicht Wchätzeu. Das Zmückwrichcn der Italiener sei zu dem Zwrck erfolgt, uni eine spätere Offensive aus einer günstigeren BelteidchungssieUung unternehmen zu könrun. Ironische Aufnahme der Briandschen „Siegesrede". Lugano, 19. Mui. Der Pa rser Berichürstastec dcs „Corriere della Sera" meldet feinem Blatte: Briands Er klärungen, das; jetzt der Moment gekommen sei, wo man ein Recht Härte, alte Hoffnungen zu nähren, wurden nur ironi'ch kommentiert Vorläufig hat man j.doch beschlossen, die offenen Feindseligkeiten gegen die Negierung zu ver tagen, Lis die versprochenen Erklärungen in ocu zustän- digen Kommissionen erfolgt sind. Die Friedenstheorctiker in Amerika. Haag, 20. Mai. „Daily News" melde? aus New Park: Am 18 Mat hielt Taft aus einer Friedenskonferenz ein? Rede über das internationale Schiedsgericht. Grey und Briand Wien ih.e Zustimmung zu dem Plan gegeben, wonach ein Bund gebildet werden soll, der den Frieden auf-echlerhallen müsse. Ein zufriedenstellende" Frieden könne nur aus der Grundlage geschossen werden, der durch die Fricdcnsverbänae vorgeschlagen wurde, nämlich durch die Schaffung einer internationalen Polizei, ourch Abrüstung und Zustandekommen einer Neb.reinsUmmung hinsichtlich des Völkerrechts. Die Königin von Italien durch Fliegerbomben gefährdet. Große Aufregung verursachte in Jta'ien, daß der Eissnbahnzug, in dem die Königin und Prinzessin Jolanda von, Besuch des Königs an der Front zurück- kehrten, zwischen Mestre und Padua von österreichischen Fliegern beschossen wurde. Der Zug lief schließlich in Padua rin. Möbliertes Zimmer söf7gesucht mit Angabe de» Preises einschließlich Kaffee. Angebote unter k an die Geschäftsstelle dieses Blattes. Die Steuerfragen. Berlin, 20. Mai. Die „Vossische Zeitung" teilt mit: Das Steuerkompromitz im Reichstage kommt zustande. Es ist aber noch nicht in allen Punkten vollständig abge schlossen. Der Antrag zur Quittungssteuer ist jedoch, wie uns aus parlamentarischen Kreisen mitgetetlt wird, nur ein Entwurf, der gestern mit den Fraktionsführrrn beraten worden ist, seine endgültige Fassung aber erst in erneuten Verhandlungen heute erhalten soll Am wenigsten kann von einer Einbringung neuer Anträge im Steuerausschutz schon die Rede sein. Berlin, 20. Mai. Das „Berliner Tageblatt" schreibt: Außer dem Antrag zur Kriegsgewinnsteuer und dem An- trag zur Quiltungssteuer liegen weitere Anträge zu den anderen Sieuervorlagen dem Ausschuß bisher nicht vor. Vergebliche Friedensbe treb ungen der französischen Sozialisten. Lugano, 20. Mai. Der französische Sozialist Blanc, einer der Kienthaler Konferenzteilnehmer, versuchte in der Kammer eine Friedrnsinterpellation einzubringen. Er hatte einen Heiterkeitserfolg und mutzte, nur von wenigen Ab- geordneten unterstützt, unter Lärm die Tribüne verlassen. — — Eine Interpellation, die sich gegen die Zensur richtete, gelangte auf Vorschlag drs Präsidenten nicht zur Besprechung. Ihre Behandlung wurde einer späteren Sitzung Vorbehalten. Eine Vortragsreise Barthous. Lugano, 20. Mai. Aus Paris wird gemeldet: In der Propagandaabteilung des Auswärtigen Amtes fand gestern eine Versammlung der Journalisten aller Lntenteländer statt. Es wurde beschlossen, eine grotze Vortragspropaganda, verbunden mit einer Filmschau, zu veranstalten, ds« dazu bestimmt sein soll, die Verhältnisse, die während des Kriegs zustandes in den einzelnen Enienteländern herrschen, in jedem der verbündeten Staaten vorzusühlen Als Redner wurde Barthou bestimmt Dir Voiüäge tollen in allen Städten Froakreichs und der übrigen Ententeländer wieder holt werden. Der jüngste Ve.mittiungsversuch des Papstes. Berlin, 20. Mai. D:e Norddeutsche Allgemeine Zei tung schre bi: Nach einer Reutermeldung yat der englische Minister Grey im Unte.hame mitgeteilt, der Papst habe in Deutschland Vorstellungen erhoben, um Deutschland zu: Aufgabe des U Bovlluegcs zu bewegen. Diese Mit teilung entspricht nicht den Taisochen. Wie wir hören, hat der Papst D-uischlans und den Vereinigten Staaten seine Bereitwilligkeit zu erkennen gegeben, in der Streit frage zwischen den beiden Regierungen zu vermitteln. S. M. der Kaiser W dem Papst unter Hinweis aus dir inzwischen bereits an Amerika erteilte Antwort für die gute Absicht gedankt. Versenkt London. Nach einer Lioydnuldung aus Grimsby wurde das Motorfischerboc-t „Hull" von einem deutschen Unterseeboot versenkt. Die Besatzung ist gerettet. Zur Ankunft des Carmen-Zuges in Rumänien schreibt die „Jntepedance Romäve": Ist es nötig, zu sagen, datz die Nachricht von der Ankunft des Zuges allgemeine Befriedigung in der Bevölkerung her- oorgerufen hat? Andere ähnliche Traneparte werden fol gen. Das Verdienst hieisür gebührt der viel angeferndeten Einsuhrkommisjion. Der Papst. New Pmk. (Funkspruch ,oom Vertreter des WTB) Wie die „Associated Plitz" aus Washington schreibt, hat Wilson aus das Schreiben des Paps es geantwortet. Der Lch-tjtaustausch soll nur entfernt etwas mit der Frage des Friedens in Europa zu tun haben. Wilson habe den Papst dabei in Kenntnis gesetzt, daß ec eisrig darauf be dacht sei und sein Möglichstes tun werde, um die Ber einigten Staaten nicht in den Krieg hineinziehen zu lassen. Was macht nun der „neutrale" Wilson? Neuyork, ^guukhruch des Vertreters von M. T.-B) Wie eine Depesche der „Eoening Post" aus Washington meldet, ist das Verlangen nach einem Einspruch gegen die ungesetzliche Blockade der Alliierten täglich im Wachsen. Das britische Eingreifen in den neutralen Handel müsse zu einer Krisis treiben. Die vom „Springfield Repu- blikain" ausgesprochene Ansicht, datz nur ein Friedensschluß den diplomatischen Streit mit England verhindern könne, wird von einer großen Anzahl einsluhreicher Per sönlichkeiten geteilt. Im Kongreß sei die Errregung über die Untätigkeit der N gisrung in der Blockndcsrage im Wachsen begriffen. Ferkelmarkt zu Drppokbi»W«rVo vom 20. Mal. Von den onsgetrtebenen 28 Ferkeln wurden 25 verkauft zum Preise v-.n 98 M. pro Paar. Aus dem Reiche. -l- Gesetzwidriger Graupenhandej. Die Graupen- zentrale teilt folgende» mit: In letzter Zeit mehren sich in steigendem Matze die Angebote in sogenannten be schlagnahme- und verkehrsfreien Gerstengraupen und Gerstengrütze zu Wucherpreisen. Die Herstellung von Graupen und Grütze aus Gerste ist nur den von der Reich»- futtermittelsielle kontingentierten Graupenmühlen gestattet und der Verkaufspreis der Mühlen auf 67 sür 100 Kilogramm einschließlich Sack festgesetzt. Nunmehr kommens in letzter Zeit Angebote großer Mengen Graupen an den Markt mit der ausdrücklichenVerkaufsbedinauna: „Verkehrs-"'