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Mcheritz-Mimg TUsBm lls Uzchtr siil HpMWM, Amitkkrg II. 1l 82. Jahrgang Sonnabend den 2V. Mai 1916 abends Nr. 116 Inserat« werden mit 20 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 15 Pf. die Spaltzeile oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 40 bez« 3b Pf. — Tabellarische undkomplizierteJnserate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile SO Pf. ÄINlÄIüH für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Die ' ^weiherl- - Zeitung" erscheint täglich mi. Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag armge geben. Preisvierteljähr lich 1 M. 80 Pf., zwei monatlich 1 M. 20 Pf., einmonatlich 60 Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Post boten, sowieunsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. Beim Herannohen der wärmeren Jahreszeit wird auf die bestehende Gefahr der Entstehung von Waldbränden wiederholt hingewtesen und jedermann die äußerste Bor- sicht im Umgänge mit Feuer, besonders in Waldungen oder in deren Nähe zur Pflicht gemacht. Dabei wird folgendes in Erinnerung gebracht: Das Zigarren- und Zigarettenrauchen, sowie das Rauchen aus offenen Pfeifen in Waldungen außerhalb der Fahrstraße ist verboten. Zuwiderhandlungen werdech soweit nicht andere strafgesetzliche Bestimmungen Platz greifen, mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder mit entsprechender Haftstrafe geahndet. Wer durch Fahrlässigkeit einen Brand in Waldungen herbeisührt, wird nach § 309 des R-ichsstrafgesetzbuchcs mit Ge fängnis bis zu einem Jahr ober mit Geldstrafe bis zu 900 Mark bestraft. Bestraft wird auck unvorsichtiges Gebahren mit Feuer und verweigerte Hilfe- leistung bet einem Waldbrande, und zwar wird nach § 368, Ziffer 6 des Reichs- strasgesetzbuchs und HZ 31, 32 des Fori,, und Feldstrafgetetzes mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder Haft bis zu zwei Wochen bestraft: a) wer in gefahrbringender Weise mit unvcrwahrtem Feuer oder Licht einen Wald betritt oder sich ihm nähert, b) wer im Walde oder in gefährlicher Nähe eines Waldes brennende oder glimmende Gegenstände fällen läßt, fortw rst oder unvorsichtig handhabt, c) wer im Waide oder in gefährlicher Nähe eines Waldes unbesugt Feuer anzünaet oder unbefugter Weise angezündetcs Feuer gehörig zu beaufsich- ligen oder auszulöschen unterläßt, ck) wer bei Walddränden, von der Polizeibehörde oder dem Waldbesitzer oder ihren Vertretern zur Hilse aufgesordert, keine Hilse leistet, obgleich er der Aufforderung ohne eigenen erheblichen Nachieil genügen konnte. Dabei weis! die Kgl. Amtshauptmannschast wiederholt aus ihrs Bekanntmachung von, 6. Juli I904 hin, wonach bei Vermeidung von Geldstrafen bis zu 60 Mark oder Haslstrasen bis zu 14 Tagen Zündhölzer in Haushaltungen stets so aufzubewahren sind, daß Kinder nicht dazu getangcn können urd wonach an Kinder unter 12 Jahren Zündhölzer nicht verkauft noch sonst abgegeben werden dürfen, Das namentlich im Vorjahre vielfach beobachtete Abbrennen alten Eras- wuchses hat wiederholt zur Beschädigung angrenzender Waldbestände gefühlt. Es besteht tue Gefahr, daß ein solcher Brand weitergreift. Der Urheber ist dann unter Umständen schadenersatzpslichtig uid strasbar. (HZ 308, 309, 3686 heg Reichs- strasgesetzbuchs, Z 31 des Fo-st und Feldstrasgehtzes vom 26/2. 09) Derartige Brände müssen, soweit sie überhaupt gefahrlos und zulässig sind, wenigstens während der ganzen Brand.eit ausreichend beaufsichtigt werden. Die Ort-behörden haben darüber zu wachen, jür tunlichste Verbreitung dieser Bekanntmachung Sorge zu tragen uid Zuwiderhandlungen unnachsichtlich zu bestrafen oder bei der Kgl. Amtshnuptmanufchast anzuzeigen. 213 L l. König!. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 16. Mai 1916 Dis dierjähngen öffentlichen Impfungen finden Montag den 29. Mai d I. im Sitzungszimmer des hiesigen Rathauses durch den bestellten stellvertretenden Jmpsarzt, Herrn vr. meck. Künzel, Reinhardtsgrimma, in folgender Weise statt: 1. Erstimpflinge. (Die Im Jahre 1913 und 1914 geborenen, bez. nicht mit Erfolg geimpften und die im Jahre 1915 geborenen Kinder.) Nachmittags 3 Uhr Kinder mit den Anfangsbuchstaben A—K, nachmittags 1/24 Uhr Kinder mit den Anfangsbuchstaben L-Z. 2. Wiederimpfiinge. (Alle im Jahre 1904 geborcnen Kinder) Nachmittags 1/25 Uhr Mädchen, nachmittags 5 Uhr Knaben. Die Eltern, Pflegcclteru und Vormünder der vorstehend bezeichneten Kinder, so weit dieselben hier ihren dauernden Aufenthalt haben, werden hierdurch veranlaßt, diese Kinder zu den oben angegebenen Zeiten dem Jmpsarzle vorzustellen, im Behinderungs falle durch Krankheit derselben sie unter Vorlegung eines ärztlichen Zeugnisses zu ent schuldigen und für den Fall, daß sie entweder die natürlichen Blattern überstanden haben oder bereits vor den angesetzten diesjährigen Impfterminen mit Erfolg geimpft worden sind, solches zur Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 20 M. durch ärztliches Zeugnis bez. Impfschein im Termin nachzuweisen. Die Erstimpfllnge sind Mo ntag den 5. Juni d. I. nachmitags 3 Uhr und die Wiederimpflinge am gleichen Tage nachmittags 4 Uhr zur Kontrolle über den Erfolg der Impfung dem Jmpsarzt wieder vorzustellen. Aus einem Hause, in dem ansteckende Krankheiten — wie Scharlach, Masern, Diphtherie, Croup, Keuchhusten, Flecktyphus, rosenartige Erkrankungen oder die natürlichen Pocken — herrschen, dürfen die Impflinge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden. Die Kinder n üssen zum Impftermine mit rein gewaschenem Körper und mit reinen Kleidern gebracht werden. Eltern, Pslegeeltern und Vormünder, der n Kinder, Pslegebesohlenen bei. Mündel ohne gesetzlichen Gl und der Impfung oder der ihr folgenden Revision entzogen worden sind, werden mit Geldstrafe bis zu 50 Mark oder entsprechender Haft belegt. Dippoldiswalde, am 18. Mai 1916. Der Ttadtrat. Holzversteigerung: WkfMr AMsfarstmitt. Ecbgerichtsgasthof Sryd-, 27. Ma! 1916 vormittags lü'/i Uhr: 1390 fi. Stämme, 283 bu., 5162 fi. Klötze, 433 fi. Derbstaigen i. g. L., 22 rm w. Nutzschcile. Nachmittags 1/23 Uhr: 180 rm h. u w. Brennscheite, 65 rm h.u. w. Brennknüppel, 33 rm Huw. Zacken, 45 rm h. u. w. Aeste. Kahlschiäge: Abi. 5, 63, 79 Etnzelhölzer: Abt. 15, 16, 18, 19, 31, 32, 8 l, 82. (Vie Buchenkiötze in Abl. 63 nahe bet dem Dorfe Rehefeld) Königl. Forftrevierverwaltung Reheftld. Königl. Forstrentamt Frauenstein. JtaNenis 7 er Kriegsschauplatz. Die an der küsten'ändischen ur,d Kärntner Front ein getretene Feuerpause hielt ini allgemeinen auch gestern an. Heute fiüh wurden zwei feindliche Angriffe auf die von unsern Truppen unlängst gewonnenen Stellungen östlich Monvalcane abgeschlagen. Lines unserer Secflug- zeuggeschwader belegte die Bahnhossanlage von Gan Gtogio di Nogaro und die feindliche Seeftug talion nächst Grado erfolgreich mit Bomben. , An der Südtyroler Front gewann unser An griffe unaufhaltsam Raum. Aus dem Armenterra- Rücken wurden sechs italienische Angriffe abge- wiesen. Unsere zwischen dem Astach- und Lain- tal vorgerückten Kräfte unter Führung Seiner K. und K. Hoheit des Feldmarschallcutnants Erzherzogs Karl Franz Josef trieben den Feind an der ganzen Front weiter zurück und bemäch tigten sich heute früh der italienischen Panzerwerke Lampomollon und Toraro. Zwischen Lain- und Brandtal (aus Vallarsa) erreichten unsre Truppen den Nordrand des Col Santo. Im Etschtal mutzten die Italiener die Orte Marco und Mori räumen. Die Zahl der seit Beginn unseres An griffes gemachten Gefangenen hat sich aus über 10000 und 196 Offiziere, die Beute aus 51 Maschinengewehre und 61 Geschütze erhöht. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Lokales and Sächslfches. DippoldisroNde. Gestern herrschte ln unsrer Stadt wieder einmal frisches, fröhliche«, militärisches Leben. In den ersten NachmlUagsstund-n rückte von Dresden aus das 2. Rekrutendepot des Jäger-Ersatz-Bataillons Nr. 13 mit Musik ein Auf dem Marsche hatten die Jäger nach kur- zrm Holt in Wendischcarsdors ein Waldgefecht unter nommen, wobei einige Mann in den Sumpf gerieten und von der Gegenpartei gelangen genommen wurden. Auf dem Plane wurde abgekocht. Aus Pflastersteinen baute man schnell kleine Herde. O weh, da fing eine Querstange an zu brennen und die daran hängenden Feld- kessel mit dem kochenden Wasser stürzten ins Feuer und verlöschten dieses. Zum Glück waren noch nicht Rindfleisch und Nudeln darin. Nach dem Einmarsch verteilten sich die Osfiziere und Mannschaften schnell in ihre freiwilligen Quartiere. Am Abend bot die Militärkapelle mit ihrer weichen Hornmusik ein schönes Konzert. In den Pausen ergrisf der Kompaniesührer, Herr Leutnai t Fischer, sowie auch Herr Feldwebel Stranz das Wort, um ein kräftiges Hoch auf die Gastfreundschaft der Dippoldi-walder Bürger auszubringen. Ja, ja, selbst der Dippler Militarismus läßt sich nicht unterkriegen. Herr Stadtrat Liebel dankte der Jägrrkompanie für den Besuch, sowie für das Kon zert, dessen Reinertrag in Höhe von 54,25 M. zur Be schaffung von Lebensmitteln an die Bedürftigsten der Stadt gemeinde zur Verfügung gestellt wurde. Große Freude erregte es, al» Herr Schuldirektor Ebert das Extrablatt der „Weißeritz-Zeitung" von dem großartigen Siege der Oester reicher über die Italiener vorlas Einen familiären Cha rakter zwischen Einquartierung und Quarlierwirten gewann das Konzert durch Soldatenlieder der Jäger. Heute morgen durchzog die Kompanie mit Musik und Gesang unsre Stadt, um die Talsperre entlang über Rabenau, in Gefechtsübungen ausschwärmend, wieder nach ihrer Gar nison „Karolasäle" Dresden zurückzukehren. Von der sie ein gut Stück begleitenden Jugend wurde den Jägern rin herzliches, der Stimmung der ganzen Bürgerschaft entlpe- chenbes „Auf Wiedersehen!" zugerufen. — Die Versammlung des Bezirks-Vbftbauveriinr (sieh, die Anzeige in heutiger Nummer) findet nicht schon am morgenden Sonntag, sondern erst über acht Tage, am 28. Mai statt. — Die Versammlung beginnt nachmittags 1/2 4 Uhr, an die sich dann 1/2 5 Uhr der Vortrag an- schließt. — An mehreren, den Wilterungreinflüsien besonders ausgesetzten Punkten unserer Stadt zeigte das Thermo meter heute. Sonnabend srüh einen halben Grad unter Null. Frostschaden scheint aber nicht verursacht worden zu sein. Possendorf. Der Königliche Herr Bezirksschulinspektor Kuhne hielt am vergangenen Mittwoch nachmittag in der hiesigen Schule eine Hilfslehrer konserenz ab. Dresden. Die von Wolffs Landesdicnst verbreitete Nachricht über einen bevorstehenden Wiederzusammentritt des Landtage« gleich nach Pfingsten bestätigt sich nach dem „Chemnitzer Tageblatt" nicht. Es ist hierüber noch keine Bestimmung getroffen worden. Pirna. Ein Zug, der ein gedrückt und geschüttelt Maß des Kriegselends barg, durchfuhr am vergangenen Mittwoch unsere Station. Es waren Austauschkrieger aus Rußland. Es handel e sich um 50 liegende und 109 sitzende Invaliden, darunter mehrere Irrsinnige, ferner zwei Männer, die bei der Einnahme von Przemysl ver schleppt worden waren. In Bodenbach wurden die Un glücklichen von den österreichischen Behörden begrüßt. — Die ersten reisen Erdbeeren wurden Donnerstag in Posta gegflückt. Es waren nur einige wenige Früchte, die unter der warmen Sonne sich röteten, aber nicht mehr lange wird die Ernte der Beeren auf sich warten lassen. Der Fruchansatz ist gut, die Pflanzen tragen noch reichlich Blüten. Freiberg. Als Hauptoerhandlungen vor dem König!. Schwurgericht hier, die diesmal nur einen Tag, nächften Dienstag, in Anspruch nehmen, sind angeletzt: Vormittag« 9 Uhr gegen die Maurerrehesrau Selma Emilie Schubert geb. Börner aus Dörnthal wegen Brandstiftung; vormittag« l l Uhr gegen den Handarbeiter Friedrich Otto Maschke