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Kkn Borsitztndt die an dieser Stelle bereits bekannt- tzMlÜenen Auszeichnungen der Herren Hauptmann Jahn (Bürgermeister), Oberstabsarzt Or. Voigt, Hauptmann Joseph (Postmeister) und de» freiwilligen Krankenträgers Richard Drösche. Welter erhielten das Eiserne Kreüz 2. Klasse Offiziers-Stellvertreter Wagner (Sohn des Herrn (Steuereinnehmer Wagner) und die Friedrich-August-Medaille Oskar Heymann von der 2. Kompanie de» L.-Jnf.-Reg. Rr. 102. Befördert wurden Oskar Liebing zum Unter- Mjiir, Alfred Hofmann (Geometer) zum Gefreiten und Walter Schmidt zumProvIantamts-Inspektor-Stelloertleter. Der Reservist Erwin Claus soll in Gesangenschaft geraten Uv. — Sehr reichlich war diesmal die Feldpost. Da schilderte Unteroffzier Kurt Paul (8/138) die Ablösung im Schützengraben; der fleißige Schreiber Prost die Freude, daß er beim Wachtdienst am Charfreitag die Heimatzeitung lesen konnte; Erwin Heine, wie er aus den schönsten Fest- Vorbereitungen in das ärgste Trommelfeuer kam, das die . Kameraden ahnungsvoll da» „'s hängt was hinten Hausen" einander zuraunen lieh; Hofmann seine Bermessungsarbeiten im arg zerzausten Walde; Leichsenring, wie er den ver wundeten Kameraden Hermann Donath zur Bahn brachte; Beier-Maune, wie er mit seinen Leuten „böse im Schlam massel" sah, aber wieder herauskam; Musketier Wustlich, wie die Sonne Südserbiens Mulatten aus ihnen mache; Unteroffizier Liebing, wie er am 23. April seine Weih nachts-Liebesgaben erhielt usw. usw. Zahlreiche interessante Ansichtskarten heilten. Aus dem „Chgmpagnz-Kamerad", den wieder fein Drucker Jäger Jeknt schickte, wurde besonders dir» Humoristische herausgeholt. Schließlich schilderte auch noch auf besondere Aufforderung Unteroffizier Einhorn (Sohn des Nachtschutzmann» Einhorn) in der einfachen aber um- so eindrucksvolleren Weise unsrer Feldgrauen seine eigenen Erlebnisse in den blutigen Tagen vom 20. bis 29. August 1914 in Ostpreußen. Und wahrlich, immer und immer wieder unterstreichen muß man die Worte des Herrn Unger, daß es erst einer späteren Zeit vorbehalten ist, voll zu würdigen, was unsre Tapferen leisten. Der Kassierer der Liebesgabenkasse, Kamerad Jäckel, gab bekannt, daß fett dem letzten Kriegsabend nur seine beiden „treuesten Kun- den", die Herren Oberamtsrichter vr. Grohmann und Steuereinnehmer Wagner, sowie soeben noch Herr Fabrik besitzer Krasselt der Liebeskasse gedachten, die einen Be stand von 416,78 M. aufweise, während für eine Sendung etwa 600 M. nötig seien. Und diese Sendung möchte Loch recht bald abgeschickt werden. Für Abwechslung sorgten auch gestern abend wieder Herr Stadtmusikdirektor Jahn mit einem Musikschüler und ein paar allgemeine Gesänge. Einer in des Königs Rock nahm Gelegenheit, namens der Kameraden dem Verein für die Veranstaltung dieser Abende zu danken. Und so konnte Herr Unger, nachdem auch die Adressenschreiberinnen und -schreiber ihr Werk vollbracht, mit herzlichem Danke an alle Helfer auch diesen Kriegrabend schließen, der, wie alle seine Vorgänger, gewidmet war unsern Feldgrauen, unsern Marineblauen, zur Königsgeburtstagsfeier wird ein Scherslein gesammelt werden für die Liebergabenkasse, damit es zum Pfingst fest im Schützengraben nach Heimaistabak riecht. — Aus dem Lazarett in Freiburg im Breisgau meldet Herr E. Krümpe! der Direktion der hiesigen Müller- schule, daß fein einziger BruderKarl Krümp el, der 1912/13 die Schule besuchte, Alter Herr des Vereins „Glück zu", kurz nach schwerer Verwundung auf dem Felde der Ehre gefallen ist. — Nächsten Freitag den 19. Mai werden wir wieder Einquartierung haben und zwar trtfst das 2. Rekrutendepot des 1. Ersatzbataillons Jäger 13 in Dresden in Stärke von etwa 220 Mann hier ein. Meldungen von Einzel quartieren, bei denen es sich nur um Nachtquartier handelt, werden in der Polizeiwache angenommen. — Dem Vernehmen nach bestehen in Jägerkreisen er hebliche Zweifel über die diesjährigen Schonzeiten für einzelne Wildarten. Hierzu mag nachstehendes bemerkt sein: Die Verordnung vom 7. Mai 1915 ist mit Ende des Jahres 1915 außer Kraft getreten und es gelten deshalb nunmehr im altgemeinsn wieder allenthalben die Vor schriften des Schonzeit-Gesetzes vom 22. Juli 1876. Eine Ausnahme hiervon macht nur weibliches Edel- und Damm» wild nebst Kälbern, welches nach dem Gesetz vom 30. April >916 bis auf Weiteres bereits vom 15. August ab ge schossen werden darf. Es haben also sonach insbesondere Schonzeit: Hirsche bis I. Juli, Rehböcke bis 1. Juli, weib- liche» Rehwild bis 16. Oktober, Hasen bis 1. Oktober, Fasanen bis 1. Oktober, Rebhühner bis 1. September. Schmiedeberg. Eine wertvolle Bereicherung erfuhr neuerdings unser Heimat-Museum durch die schcnkungs- weise Überlastung von einer reichhaltigen Sammlung Leuchlkörper aus früheren Zeiten, seitens der bekannten Lampen- und Kronleuchterfabrik Kretzschmar, Bösenberg L Co., Kgl. Sachs. Hoflieferanten, Dresden, Serrestraße 5/7. Diese Stiftung ist uns der ernsten Kriegszeit, wo die Sorge um eine hinreichende Beleuchtung der Wohnräume vielfach in den Vordergrund gerückt ist, um so will kommener, als uns diele altertümlichen Leuchtgeräte in Lie genügsame Zeit unserer Vorfahren zurückoersetzen. Wessen Kindheit um reichlich 50 Jahre rückwärts liegt, Ler hat den jähen Umsturz im Leuchtwesen mit erlebt. Wie viele Erinnerungen an die Jugendzeit werden daher beim Besuch des Museums wachgerufen. Ehemals fand man Genüge bei der flackernden Talgkerze, der düsteren Rübölfunsel oder wohl gar beim knisternden Buchenspane. Heutzutage ist man in dieser Beziehung recht verwöhnt. Gar zu ost findet selbst das elektrische Licht noch Tadel. Solcher Umschwung de» Beleuchtungswesens übertrug »ch auch auf di« Lebensäußeruna der menschlichen Gem^t>- Ehrentafel sL SMt MM mlIM. Au» der Verlustliste Nr. 282 der Kömgl. SSchs. Armee. I. Feldartillerie-Regiment Nr. 12. 2. Batterie, Ebert, Paul, Eesr. aus Hänichen schwer verw. 4. Batterie. Wittig, Emil, aus Zscheüwitz, leicht verwundet, bei der Truppe. 6. Batterie. Funke, Willy, Gefr. aus Johnsbach, verwundet. (Gasvergiftung.) 2. Fußartillerie-Regiment Nr. 19. ä. Batterie. Richter, Otto, aus Schellerhau, verwundet. (Gas vergiftung.) Infanterie-Regiment Nr. 48. (Preußen.) 1. Kompanie. Böttrich, Erwin, aus Altenberg, schwer verw. 8. Kompanie. Köhler, Mor, aus Dippoldiswalde, leicht verw. Alanen-Regiment Nr. 14, 1. Eskadron. Krumpolt, Heinrich Martin, aus Ammelsdors s. Funken-Kommando.5. Tel-Batl. 7. Nitzsche, Oskar, Funker aus Schmiedeberg s. schäften. Geselligkeit und Unterhaltung suchten neue Wege. Sonach verdient die Entwickelung unserer Haus lampe in den verschiedenen Konstruktionen wegen ihres kulturhistorischen Wertes auf hygienischem und kunst gewerblichem Gebiete mit Recht einer gewissen Beachtung. Unter solchem Betracht gehört das Leuchtgerät zum un erläßlichen Bestände eines volksgeschichtlichcn Museunis. Das hiesige Heimat-Museum hat daher auch in dieser Richtung fleißig geworben und es ist ihm gelungen, einize Gegenstände, bis zur elektrischen Glüh- und Bogenlampe, zeigen zu können. Durch die oben erwähnte Schenkung aber wird die Sammlung vervollständigt. Sie enthält: Kienspanhafter, Kerzrnleuchter aus Schmiedeeisen, Messing und Zinn, Lichtputzlcheren, Wachrstockbüchsen, Oeilampen in einfachster Art um> Form, Bergwerkslampen, Oeilam pen der Biedermeierzeit mit dem ersten Glaszylinder, Messing-Schiebe-Lampen mit Oelsturzslasche, eine Mode- rateur-Oellampe mil kompliziertem Pumpwerk aus dem Kgl. Schloß zu Dresden, Signallaternen der Sächsischen Stactsbahn und eine Waggonlampe sür Rüböl, die als trübselige Lichtquelle früher in den Personenwagen der Sächsischen Staatsbahnen hing. Außerdem ist der Stiftung noch eine belehrende Melallplattentafel, sowie ein Album, betitelt: „Die Entwickelung der Beleuchtung durch bildlich« Darstellungen von Leuchtkörpcrn und Lam pen aus früheren Zeiten" in dankenswerter Weise beige fügt. Ein erhöhtes Interesse für dieses Gebiet zu erwecken, ist der Zweck, den die Dresdner Lampen- und Kronleuchter- fabrik Kretzschmar, Bösenberg L Co. durch ihre Schenkung an die sächsischen Heimatmuseen verfolgt. Genannte Firma, als die ästest« und bekannteste Sachsens in dieser Branche, betreibt eine umfangreiche Fabrikation von Beleuchtungs körpern aller Arten. Der Mitinhaber Herr Alfred Bösen berg ist als eifriger Sammler auf seinem Gebiete rühmlichst bekannt. Seine reichhaltige Sammlung wurde erstmalig aus der Hygiene-Ausstellung zu Dresden 1911 und sodann auf jeder bedeutenden Ausstellung des In- und Auslandes gezeigt. Er ist ferner im Begrif), ein großes Werk mit etwa 1500 Abbildungen herauszugeben. Die unserem Heimatmuseum zuteil gewordene Schenkung aber möge bei vielen Freunden der Volkskunde Interesse und in weiteren Kreisen die Aufmerksamkeit aus unser Museum erwecken. Geöffnet ist dasselbe jeden 1. und 3. Sonntag tm Monat, vormittags von 11 — 12 Uhr. Dresden. Zur Verhütung fahrlässiger Brandstiftungen bringt das Ministerium des Innern beim Nahen der wär meren Jahreszeit das Verbot von Rauchen und Feueran zünden in Waldungen, sowie die Vorschriften über Han tierung mit Zündhölzern in Erinnerung. Besondere Auf merksamkeit ist Kindern zuzuwenden, die durch unvorsich tiges Gebaren mit feuergefährlichen Gegenständen schon ost großen Schaden angerichtet haben. Leipzig. Der Neubau der Deutschen Bücherei wird am 2. September, am Sedantage, eingeweiht werden. Mit dem Umzuge der Bücherei aus dem Deutschen Buchgewerbe- Haus nach dem Neubau an der Straße des 18. Oktober soll am 22. Mai begonnen werden. Der Zugang betrug im Jahre 1915 allein 30 000 Bücher und 200 000 Zeitschriften- nummern. Die Kriegsliteratursammlung weist jetzt 22 500 Nummern auf. unil 8vK«i-iivpGIanL«n empkielilt Zok. Plagen i. V. Ein Mlegrschwindler wurdt hser.in der Person eines Lieblichen Jnoäliden oerhäftrt, der angab, im Kriege Sprache And Gehör verloren zu haben. Er kehrte in einer hiesigen Gastwirtschaft ein und bat um Mittagessen sowie um Fahrgeld nach München. Al» er dies nicht erhielt, sprach er plötzlich einen Straßenbahn- beamten auf der Straße ast, worauf rr verhaftet wurde. Plaum i V. Wegen Vergehen» gegen das Höchst- prelsgesetz vom 17. Dezember 1914 ist der Rittergutsbesitzer Wauer auf Bösenbrunn bei Oelsnltz von dir Strafkammer de» Kgl. Landgerichts zu 2000 Mark Geldstrafe verurteilt worden. Wauer war im Februar d. I. von der Amts- hauptmannschast Oelrnitz zur Lieferung von Kartoffeln für den Bezirkdirband ausgefordert worden und hatte gegenüber dem die Kartoffelvertellungssragen bearbeitenden Beamten erklärt: „Wenn Sie 4,50 Mark für den Zentner zahlen, will ich Ihnen 200 Zentner liefern." Die Amtrhaupt- mannschaft, die den Preis sür den Zentner Speisekarlosfeln auf 4,10 festgesetzt hatte, sah in der Forderung de» An geklagten eine Preistreiberei. Kirchen-Nachrichten. Sonntag Jubilate, den 14. Mai 1916. Reinhardtsgrimma. Vormittags 8 Uhr Beichte. Bor- mittags 1/2 9 Uhr Predigtgottesdienst und heilige Abend- mahlseier. Nachmittags 1/22 Uhr Unterredung mit der konfirmierten weiblichen Jugend. Ruppendorf. Vormittag» 9 Uhr Einweisung des Herrn Pfarrer Wächter. Schmiedeberg. Kirchenmusik: Biolinvorträge vor der Predigt: „Larghetto" von Mozart; nach der Predigt: „Sarabande" von Leclair. Fertelmartt zu Dippoldiswalde vom 13. Mai. Von den aufgetrtebenen 6 Ferkeln wurden 6 verkauft zum Preise von 80—90 M. pro Paar. Letzte Nachrichten. Rücktritt Delbrücks. Berlin, 12. Mai. (Amtlich.) Wie wir hören, hat sich dir Staatssekretär dcs Innern Vr. Delbrück wegen seines Gesundheitszustandes genötigt gesehen, sein Abschiedsgesuch einzureichen. Der Minister leidet an Furunkulose als Folge einer leichten Zuckerkrankheit und bedarf nach ärztlichem Rat einer längeren Kur Ueder die Person des Nachfol gers ist mit Rücksicht auf die schwebenden Organisations- fragen eine Entscheidung erst in einiger Zeit zu er warten. Russische Wirtschaft. Stockholm, 13. Man Aus Petersburg wird gemeldet: Bilbassow, der leitende Direktor des unter dem Vorsitz der ältesten Tochter des Zaren wirkenden sogenannten Tatianer- komitees, hat ungeheure Unterschleife begangen und ist nach erfolgter Haussuchung verhaftet worden. Der Kampf Irlands. Lugano, 13. Mai. Der Londoner Korrespondent der Turiner „Stampa" berichtet seinem Blatte, daß sich infolge Morwells Hinrichtungen in Irland die Schwierigkeiten Asqutlhs im Parlamente verdichteten. Die irische Natio nalistenpartei ist jetzt gegen das Kabinett, und viele alte irische Beschuldigungen gegen England leben von neuem aus. Die Nationalisten verbreiten sogar schon ein Flug blatt, in welchem die Einstellung der Erschießungen ge fordert wird, ferner die Abschaffung des Kriegsgesetzes und die Aufhebung dcs Belagerungszustandes in Irland und volle irische Autonomie, wofür Irland England gegen über die strengste Loyalität garantiert. Zwei Journalisten und ein irischer nationaler Schriftsteller seien Tambour Battant erschossen worden, ehe das Standrecht verkündet worden sei. Insgesamt wurden von irischen Bürgern und Rebellen 106 Mann getötet und 615 verwundet. Der angerichtete Schaden beläuft sich aus 80 Mill. Franken. Wettervorhersage. Meist trüb, kühl, keine wesentlichen Niederschläge. Amerika und Meriko. Paris, 13. Mai. Nach einer Meldung des „Petit Pa- risien" aus Washington sind alle Amerikaner ersucht wor den, sich unverzüglich aus Mexiko zu entfernen. General Pershing habe Weisung erhallen, sich der Grenze zu nähern und seine Verteidigungslinie zu verkürzen. Paris, i3. Mai. Nach einem Nruyorker Telegramm des „Petit Parisien" nimmt die Mercko-Angelegenheit eine günstige Wendung. Eine Vereinbarung mit Carranza über gemeinsame Maßnahmen der Mexikaner und Amerikaner gegen die Banditenstreifzüge ist im Werden. Der unbeugsame König der Griechen. London, 12. Mai. Reuter meldet aus Athen: Der Redakteur dcs„Hesperian' ist gestern vom König Konstantin in Audienz empfangen worden. Das Blatt veröffentlicht nun einen Artikel, welcher die Politik des König» recht fertigt. Dec König sei fest entschlossen, nicht zu weichen, weder vor einem größeren ausländischen Druck, noch vor inneren Unruhen, falls solche eintreien sollten. Er gehöre nicht zu den Fürsten, denen da» Aufgeben der Neutralität oufgezwungcn werden könne. Sollte die allgemeine Lage eine derartige werden, daß er die Uebezeunung gewinne, ein Krieg bringe für Griechenlands nationale Interessen Vorteile, werde er keinen Augenblick zögern. Wilson in Ungnade in England. Di« „Köln. Zig." meldet aus Turin: Der Londoner Korrespondent der „Stampa" erwähnt in seinem Bericht die üble Laune der Londoner großen Zeitungen über Wilsons Antwortnote an Deutschland und hebt hervor, daß manch«. Zeitungen sogar durchscheinen lassen, daß noch ein anderer Grund als der ausgesprochene für England»