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, Milch- htungen d anzu- die not- H. «. Nr. 102 Donnerstag den 4. Mai 1916 abends 82. Jahrgang aurgerichr -i» btaub- zu be- Arbeite Adermann Hammer- erbreche», , wurden Ehrverlust !, preußt- dichter, * Eugenie, v. Putt« i 4.Mat den e r- r Stet» in wer» ehrere den er ste del! ich Flt^ r s e n. -7. rdsee » vestlich sslsch-r n. Di« belegt, e Ver- Fort- cpkow- igtaus cussi» Russen darda « taillon e Ver» SeÜd» l Früh mfels. äe Mark, seniger Wolf. Bittgottesdienst für eine gesegnete Ernte. Schon , im Borjahre hatte ein allgemeiner Bittgottesdienst für .-eine gute Ernte stattgefunden. Eine gleiche Anregung . hat auch in diesem Jahre der Deutsche Evangelische Kirchenausschuß an die Evangelischen Kirchenregierungen ergehen lassen, da die wirtschaftliche Lage, in welche die Andauer des Krieges Deutschland versetzt hat, immer deut- licher allen Volkskreisen zeigt, wie sehr das Aushalten in dem gewaltigen Verteidigungskampf, den wir führen, und eine einen ehrenvollen Frieden uns sichernde Entscheidung in ihm davon abhängt, daß das Land seinen Ertrag gibt ' und die diesjährige Ernte uns mit dem versorgt, was unser Lebensunterhalt bedarf. Da der Evangelische s Oberkirchenrat überzeugt ist, daß diese Anregung zu ge meinsamer Fürbitte für die Ernte allgemein willkommen ' geheißen werden wird, so hat er angeordnet, daß am Sonntag Rogate (28. Mai) allgemein ein Bittgottesdienst für eine gesegnete Ernte abgehalten werde. -j- Frühzeitiger Abschluß der Schonzeit für Reh- bücke. Um einen stärkeren Rehabschub zu ermöglichen, hat der Landwirtschaftsminister die Bezirksausschüsse auf- gesordert, den Schluß der Schonzeit für Rehböcke überall da, wo keine besonderen örtlichen Gründe entgegenstehen, schon auf den 30. April festzusetzen. Der zeitige Beginn der Jagd auf Rehböcke wird auch zur Verminderung des Wildschadens beitragen. (W. T.-B.) Das älteste Regin^cr.» des preußischen Heeres, das Grenadierregiment Könia Friedrich der Große Nr. 4 be ging am 1. Mai im Felds Lie Feier seines 290jährigen Bestehens. Die Stadt Rasienburg, wo es im Frieden steht, entsandte eine Abordnung, und der Liebesgabeu- ausschuß sandte besonders reichliche Liebesgaben. 170 Zentner Wurst vcedoevcn. Der „Vorwärts* entnimmt der „Magdeb. Ztg." folgendes Inserat: Auf meinem Speicher sind 170 Zentner nicht mehr e-nwandsreie Wurst gegen Höchstgebot zu verkaufen. Besichtigung am Mittwoch, den 26. d. M. Paul Sieber», Speditionsgeschäft Altes Fischerufer 32—3S. Ferr er. 7111 und 7088. Die „Magdeburger Volcsstimme" bemerkt treffend dazu: „Ist es nicht empörend, wenn man daran denkt, daß es möglich sein kann, 170 Zentner Wurst ver derben zu lassen und dann zum Kauf unzubieten ? Hoffent lich hat das städtische Nahrungsmittelamt von diesem Inserat Kenntnis erhalten und wird dafür Sorge tragen, daß eine gründliche Untersuchung dieser Wurst stattsindet. Auch wäre es wünschenswert, wenn bekanntgegeben ^würde, in welchem Geschäft diese schon jetzt nicht mehr einwand freie Wurst zum Verkauf kommt — für den Fall, daß sie überhaupt noch genießbar ist." — In der Tat, es ist empörend, daß etwas derartiges, sicherlich durch Wucher absichten veranlaßt, vorkommen kann. 17 000 Familien sind dadurch um je ein Pfund Wurst gebracht worden. Das ist nur ein Fall, der in der Oeffentlichkeit bekannt wird, wieviel Ware mag sonst noch durch gewissenlose Spekulation verdorben sein, von der man nie etwas er fahren wird! ikochen urkaust orf. t !N. cel. 38. ! ät ir! io Stück k25Pf-, Zehne Aus aller Welt. Mißbrauch der Kriegstrauung. Einem verbrecheri schen Mißbrauch der Kriegstrauung ist man in Budapest auf die Spur gekommen. Ein junger Mann hat es fertig gebracht, sich nacheinander mit nicht weniger als sechs Frauen kriegstrauen zu lassen. Es ist dabei noch nicht festgestellt, ob schon alle Fülle dieser Ausbeutung un erfahrener Frauen ans Tageslicht gekommen sind. Der Gang der verbrecherischen Handlung war höchst einfach. Nach kurzer Bekanntschaft mit einem Mädchen ließ sich der Mann kriegstrauen, verlebte mit der Ange trauten einige Flittertage und verschwand dann unter dem glaubwürdig erscheinenden Vorgeben, er müsse ins Feld rücken. Erleichtert wurde dem Mann sein Treiben, weil die Behörden bei der Befchaffung der Dokumente große Nachsicht an den Tag legten. Schließlich muhte der Mann aber doch ins Feld rücken, und das wurde ihm zum Verderb. Er erhielt von jeder seiner Frauen Briefe und Pakete nachgesandt. Die neugierigen Kameraden ent deckten nun, daß die Karten alle die Aufschrift „Lieber Mann" trugen, obwohl sie ganz verschiedene Handschriften aufwiesen. Die Sache wurde zur Anzeige gebracht und so der Sachverhalt ausgedeckt. Der zur Rede gestellte Soldat erklärte, er habe bestimmt erwartet, im Felde zu fallen, daher habe er eine Aufdeckung seiner Handlungsweise nicht gefürchtet. — Der Prozeß gegen den mehrfachen Ehemann wird in der nächsten Zeit stattfinden. -s- Weiteres zum Feldzug in Mesopotamien. „Tanin" veröffentlicht einen Bericht, in dem es heißt: Der Feldzug hatte die Türkei überrascht, die in dieser Gegend keinerlei Vorbereitungen gegen nnermorn ie Anmfffx auf die Mün dung des Schatt-el-Arab getroffen hatte. Zu Beginn des Krieges beschlossen die türkischen Streitkräfte, dis kaum einige Tausend Mann stark waren, sich kämpfend zurück- zuziehen. Sie erlitten hierbei keine ernsten Verluste. Der nachdrängende Feind erhielt fortwährend Verstär kungen und wurde von mehreren Kanonenbooten unter stützt. Die türkische Armee, die vor Bagdad Verstär kungen erhielt, beschloß, nicht weiter zurückzugehen. Im vergangenen Herbst rechneten England und alle Anhänger der jEntente mit dem Falle Bagdads, den man für unmittelbar bevorstehend hielt. Am 22. No vember fand der letzte Ansturm gegen Bagdad statt. Zehn Kanonenboote neuester Bauart schützten die englischen Truppen und beschossen gleichzeitig die vorgeschobenen Stellungen der Türken bei Bagdad. Am 23. November ging die Infanterie zum Sturm über. Der erste Angriff gelang, die türkischen Truppe» zogen sich bis zu den Hauptstellungen vor Bagdad zurück. Der Angriff auf diese wurde tags daraus fortgesetzt, brach sich jedoch dies mal an einer unerschütterlichen Mauer. Am folgen den Tage gingen die türkischen Truppen zum Sturmangriff über und zwangen die Armee des Generals Townshend zum Rückzugs. Die Engländer begründeten damals ihre Niederlage mit Wassermangel, aber Townshend konnte nirgends standhalten und setzte seinen Rückzug 200 Kilometer weit bis Kut-el-Amara fort, wobei er auf dem Wege das ganze schwere Kriegs gerät, ja sogar Kanonenboote und Schiffe voll Lebens mittel im Stiche ließ. Unmittelbar darauf begann die Einschließung von Kut-el-Amara durch türkische Streit kräfte, die sich bemühten, auch alle Wege zu sperren, auf welchen Berstärkungen hätten antommen können. Nach einigen Stürmen, die unternommen wurden, um die Stärke des Feindes zu erkunden, beschrankten sich die türkischen Truppen zur Vermeidung von Verlusten darauf, die Einschließungsiiuie zu ver engen. Am 23. Januar unternahmen englische Ver stärkungstruppen unter General Aylmer einen großen Sturmangriff, wurden jedoch zurückgeschlagen. Äon diesem Augenblick an begriff man in England das Un glück, das Kut-el-Amara bevorstand. Man bemühte sich, neue Verstärkungen zu schicken, die den Resten der Dar danellenarmee, ja sogar den in Flandern stehenden Truppen entnommen wurden. Aber die türkischen Truppen hielten wacker slauü und bereiteten in den Verschanzungen von Felahie für den Feind eine neue Dardanellennieder- lage vor. Trotz des häufigen Wechsels im Oberbefehl, trotz der fortwährenden Berstärkungen holten sich die Engländer, wie bereits aus den amtlichen Berichten be kannt ist, eine blutige Niederlage nach der anderen. Einen Sonnenkasten, (Nachdruck verboten.) wie eine solche Vorrichtung hierorts genannt wird uno nachfolgend in Wort und Bild dargestellt ist, sollte jeder Züchter an seinem Geflügelstall anbringen. Ein solcher ist bei uns schon jahrelang in Gebrauch und bietet so mancherlei Vorteile, daß wir ihn auf keinen Fall mehr mehr entbehren möchten. Es handelt sich im großen und ganzen um eine Art großen Mistbeetkasten, der, wie schon der Name sagt, die Sonnenwärme ausfanaen und der Zucht nutzbar machen soll. Unsere Abbildung zeigt, wie ein solcher Kasten hergerichtet wird. Er ist an der Süd seite des Geflügelstalles anzubringen. Die Grüße richtet sich ganz nach Zweck und Art der Benutzung. Man gräbt den Kasten nicht in die Erde, wie beim Mistbeet, sondern stellt ihn am besten auf eine Unterlage von Ziegelsteinen, auch macht man ihn etwas höher, als es beim Mistbeet üblich ist. Als Dach benutze man Mistbeet ¬ fenster oder mit präpariertem Leine» bezogene Nahmen. Die Verwendungsmöglichkeit eines solchen Sonnenkastens ist fast unbegrenzt. Welch ein herrlicher Platz für ein Sonnen-Staubbad im Winter ist nicht dadurch für die Hähner geschaffen! Ganz besonders vorteilhaft ist eine solche Einrichtung für die zeitige Kükenaufzucht. Man ge- braucht dann keine weiteren besonderen Aufzuchtsräume und kann doch einige Wochen früher brüten lassen, als es sonst der Fall wäre. Auch kann eine solche „geschlossene Veranda" für den Gartenbau nutzbar gemacht werden: zur Anzucht junger Pflänzchen, zum Treiben von Zwie beln und Rosen u. dgl. Hat man mehrere solcher Son nenkästen hergerichtet, so läßt sich ein Teil derselben auch als Ueberwinterungsraum solcher Gewächse benutzen, die einen Aufenthalt im Freien während des Winters nicht vertragen. Wir können einem jeden Geflügelzüchter und Gartenliebhaber darum nur raten, es einmal mit einem Sonnenkasten zu versuchen. Wir sind gewiß, er wird es nicht bereuen. Scb. »0 Feldwirtschaft. Zur Düngung ver Kartoffel. (ea. bdrnck verboten.) Vielfach hört man noch immer, daß die Kartoffel schließlich in jedem Boden fortkommt, am besten aber in leichtem Sandboden gedeiht. Dem ist aber nicht so ohne weiteres zuzustimmen. Wenn auch die Kartoffel in der Regel den leichten Boden dem schweren oorzieht, so ist doch zu bedenken, daß sie einem nährstoffreichen Boden entwachsen muß, soll sie gute Erträge bringen. Und ge rade letzteres muh mit allen Mitteln zu erreichen ver sucht werden, heute mehr denn jemals. Zur Erlangung hoher Erträge trägt außer entsprechender Düngung eine Tieftultur ganz wesentlich bei. Am besten ausgenutzt wird wegen der verhältnismäßig langen Wachstums- aeit der Kartoffel der Stalldünaer. dock muß diese» einige Zeit vor dem Pflanzen eingebracht werden. Auch Gründung sagt der Kartoffel sehr zu. Stickstoff und Kali sind dke beiden Hauptnährstoffe, die die Kar toffel beansprucht. Diese müssen darum zur Erzielung eines höchsten Ertrages noch außerdem gegeben werden, während das Bedürfnis für Phosphorsäare nur gering ist, und solche in einer Stallinistgabe genügend enthalten ist. Auch eine Kalkdüngung darf nicht unterlassen werden, falls der Boden arm an diesem Stoff ist. Jedoch dürfen dann nur geriirge Gaben, am besten mit dem Legen gleich zeitig, gegeben werden, da die Knollen sonst leicht schorsig werden. Den Stickstoff gibt man am besten in Form von schwefslsaurem Ammoniak, etwa 3 Pfund auf eine Ar Fläche, streut ihn etwa 10—12 Tage vor dem Pflanzen aus u«d recht ihn unter. 40 prozentiges Kalisalz muß am zweckmäßigsten schsn 2—3 Wachen vor der Pflanzzeit eingebracht werden. Man nünmt hiervon ungefähr die gleiche Menge wie von Ammoniak. Fehlt dem Boden aber eine Stallmistdüngung, so nimmt man von obigen beiden Kunstdünger» die doppelte Menge. Sch. ; Etwas vom Tabak und seinem Anbau. (Nachdruck verboten ) Eine freundliche Zierpflanze, nicht nur für den Gar ten, ist die zur Familie der Nachtschattenpflanzen ge hörende Tabakstaude. Für unser Klima empfiehlt sich am besten der sogenannte Bauerntabak, nicotina rustica, wenn er auch als Zigarrentabak nicht das feinste Aroma bietet, sondern mehr zum Stopfen der Pfeife sich eignet. Aber auch dieser zieht warme, windgeschützte Lagen vor und ist ziemlich empfindlich gegen Frost. Deshalb zieht man die Pflanze am besten im Mistbeet an, in das die feinkörnigen Samen schon im März recht dünn angelt werden, am besten in Komposterde. Anfang Juni werden dann die jungen Pflanzen, sobald sie 8 oder auch nur 6 Blätter aufweisen, ausgepflanzt. Da eine besondere Vorfrucht für Tabak nicht berücksichtigt zu werden braucht, hat man einzig zu beachten, daß man einen kräftigen, sandigen und warmen Lehmboden aus wählt, dem es nicht an Kaik mangelt. Selbstredend muß der Acker unkrautrein und gut bearbeitet sein. Man kann sogar, wenn diese Bedingungen erfüllt sind, den Tabak einige Jahre hintereinander auf demselben Felde anbauen. Die Düngung muß gut sein, darf aber nicht aus Schaf- und Pferdemist bestehe», worunter das Aroma leidet. Rinduiehdünger ist dienlich, noch besser aber eignet sich Grün düngung, die dem Tabak einen milden Gejchmack verleiht. Die Anwendung von künstlichem Dünger ist nicht immer angebracht; alle Chlorverbindungen wirken ungünstig, da her wählt man lieber chlorsreie Düngemittel, wie etwa schwefelsaures Kali. Kann man frühzeitig Pflanzen er halten, so daß noch Zeit bleibt, sie zu pikieren, indem man - sie auf 10 Zentimeter Entfernung in ein warmes, kräftig gedüngtes Gartenbeet verpflanzt, ehe sie auf den eigcnt- f lichen Standort kommen, so ist das noch vorteilhafter. Die Beete, in die der Tabak zum bleibenden Aufenthalt kommen soll, müsse» mindesteiis 24 Stunde» vorher noch einmal geharkt und gelockert werden, und man nimmt das Verpflanzen am besten vor, wenn sich noch genügend Feuchtigkeit im Boden befindet. Am besten wird ein sog. „bedeckter Tag" dazu gewählt; sonst pflanzt man besser nur in den Morgen- oder Abendstunden. Das Herausnehmen der Pflanze» aus dem Pflanz- oder Früh- 1 beet hat behuksam zu geschehen, damit die Wurzeln nicht beschädigt werden. Man setzt sic in Reihen, die eine» halben Meter von einander liegen, ebenfalls auf einen ! halben Meter Entfernung. Nachdem die Pflänzchen bei mäßiger Feuchthaltung gut angewachse» sind, wird der Boden, sobald sich Unkraut einzustellen beginnt, bei feuch tem Wetter mit Jauche begossen. Das Behäufel» ist dienlich, darf aber nur bei trockenem Wetter und recht behutsam zur Schonung der untere» Blätter vorgenomnie» werden. Die später sich zeigenden Blüten werden abge- krochen, ebenso die in den Vlattwinkeln erscheinenden Triebe. Die untersten Blätter, die den Vaden berühre», ; liefern den geringwerteüen, die obersten den besten Tabak. Sendet. .-79. WMm lM iml Mc.