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Griechenlands Leiden. Ein Land, das die britische Liebe und die Fürsorge der Entente am meisten zu spüren! bekommt, ist Griechen land. Seit fast mehr als Jahresfrist wird es schlimmer als ein erobertes Land behandelt, und es muß sich täg lich neue Demütigungen gefallen lassen. Der Grund ist der: Griechenland will sich nicht wie Belgien, Serbien und Montenegro zur höheren Ehre des Bierverbandes ins Verderben sagen lassen. In all den Peinigungen, denen das Land ausgesetzt worden, ist sicher auch ein Stück Zorn darüber zu erblicken, daß das Land, das man mit Hilfe des Herrn Venizelos schon völlig in der Hand zu haben glaubte, in letzter Stunde den Weg zs, sich zurückgefunden hat. Der Punkt, an den die Entente immer wieder anknüpft, ist jenes Bündnis mit Serbien, das Griechenland unter einem ganz anderem Verhältnis und zu einem ganz anderen Zwecke geschlossen hatte. ' Der König Konstantin hatte noch in letzter Stunde die ihm ge legten Fußangeln erkannt, so daß das schon fast dem Scheitern nahe Staatsschiff noch einmal gerettet werden konnte. Unter Berufung auf jenen Vertrag besetzte die Entente Saloniki. Serbien ist durch eigene Schuld zu grunde gegangen. Aber wenn die Entente es auch nicht vom Untergange retten konnte, so ist es doch dazu gut genug, daß man unter seinem Namen Länderraub treibt. Jetzt verlangt die Entente auf einmal von der grie chischen Negierung die Erlaubnis, die in Korfu ver sammelten Reste des serbischen Heeres auf den griechischen Eisenbahnen nach Saloniki befördern zu dürfen. Den Seeweg will man angeblich nicht wählen, weil man die deutschen O-Boote in der Aegäis fürchtet. Man erhebt diese Forderung natürlich auch wieder im Namen des yhenerwähnten Vertrages, trotzdem Griechenland schon wiederholt erklärt hat, daß es ihn für null und nichtig erachte. Mit vielen Hilfsmitteln hat die Entente nun versucht, wenigstens in diesem Punkte Griechenland um- zustimmen. Aber die griechische Regierung hat allen Forderungen ein bestimmtes „Niemalst" entgegengesetzt. Man weiß in Griechenland nur zu genau, daß hier Ser bien auch nur wieder ein Vorwand ist. Geradeso wie die Engländer und Franzosen aus Saloniki nicht mehr her- qusgegangen sind, so würden England und Frankreich diese zum Serbentransport benutzten Bahnen natürlich nie wieder aus der Hand geben, und Griechenlands Selbständigkeit wäre dann vollständig zu Ende. Eine solche Unbotmäßigkeit gegen den heiligen Willen von London und Paris muß natürlich bestraft werden. Mit einem Gewaltstreich sich der griechischen Bahnen zu bemächtigen, wagt man allerdings nicht. Man setzt des halb die Politik der Nadelstiche fort und erklärt, daß man zur Sicherung des Seetransportes der mehr oder minder zweifelhaften serbischen Armee eine Reihe griechischer Inseln besetzen müsse, zumal man ja auch den Verdacht hege, daß auf diesen Inseln unter Duldung der griechi schen Regierung sich Stützpunkte für deutsche Unterseeboote befinden. Wie sehr man die griechische Souveränität außerdem mißachten zu können glaubt, das zeigt die Ver haftung des deutschen Konsuls aus Drama durch Entente truppen, weil er „der Spionage verdächtig" sei. Für den griechischen Staat gibt es also eigentlich keine Rechte mehr, zumal man ja auch immer darauf hinweist, daß Venizelos nichts sehnlicher wünsche, als wieder ans Ruder zu kommen, um diese Rechte dann gänzlich preisgeben zu können. So ist dieser ehemalige griechische Minister präsident auch weiterhin die letzte Hoffnung der Entente, und er wird mit allen Mitteln unterstützt, indem man ihn gegen den König ausspielt. Eine Zeitlang schien das auch wirklich zu verfangen. Jetzt ist es aber wohl auch damit endgültig vorbei. Wenn auch dieser Venizelos noch sehr viel Anhang im Volke hat, so zeigten doch die letzten Kundgebungen in Athen, daß das gesamte Volk wie ein Mann zu seinem König steht. Unbedingt sicher kann König Konstantin aber seines Offizierskorps, und damit des Heeres, sein. So hat sich unter den Offizieren in Athen eine Liga gebildet, die die Regierung weitgehend moralisch unterstützen will in ihrem Widerstande gegen die fortgesetzten Unterdrückungen der Entente. Man sieht daraus, daß Druck hier wieder einmal Gegendruck heroor- gerufen hat. —. Von den Kriegsschauplätzen. -ft Unveränderte Lage beiderseits der Maas. — Erfolg im Luftkrieg. Großes Hauptquartier, den 3. Mai 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Nördlich von Dixmude drangen deutsche Abteilungen im Anschluß an einen Feuerüberfall in die belgische Linie ein und nahmen einige Dutzend Leute gefangen. In der Gegend des Four-de-paris (Argonnen) stießen unsere Patrouillen bis über den zweiten fran zösischen Graben vor; sie brachten einige Gefangene zurück. Beiderseits der Maas ist die Lage unverändert. Oberleutnant Arh. v. Althaus schoß über dem LaiNekte-Waldo sein sechstes feindliches Flugzeug ab. Außerdem ist ein französisches Flugzeug im Luftkampf südlich des Werkes Thiaumon« zum Absturz gebracht. Zwei weitere sind durch unsere Abwehrgeschütze südlich des Taiou-Rückens und beim Gehöft Thiaumont, ein fünftes durch Mnschiuengewehrfeucr bei Hardanmont heruntergeholt. Dec Führer des letzteren ist tot, der Beob- achter schwer verletzt. Oestllcher und Balkan-Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Oberste Heeresleitung. (W. T.-B.) Fortdauer der Kämpfe im Aüamello-Gebiet. Wien, 3. Atul. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Oestlich von Rnrnncze schoß ein ästen cichisch-unqu- »ischer Kampfflieger ein feindliches Flugzeug ab. — Sonst nichts von Bedeutung. , Italienischer Kriegsschauplatz. Die Kämpfe im Adamello-Gebiet dauern fort. Bei Riua und im Naum des Eol di Lana kam es zu heftigen Artilleriekämpsen. Ein italienischer Angriff auf die Roltvand-Spitze winde abgewiesen. Südö st kicher Kriegsschauplatz. Ruhe. ft- Der türkische Heeresbericht. Konstantinopel, 3. Mai. Aus dem Großen Haupt quartier wird gemeldet: Einige feindliche Schiffe erschienen in den Gewässern von Smyrna und Metri und beschossen einige Punkte an der Küste ohne Erfolg. Von der anderen Fronten sind Nachrichten von Be deutung nicht eingegangen. -ft Ententestimmen für eine allgemeine Offensive. Ein vom „Gironale d'Jtalia" dieser Tage veröffent lichter Londoner Brief macht darauf aufmerksam, daß man „einem weiteren Winterfeldzug in London mit Schrecken" entgegensehe. Die allgemeine Auffassung ver lange, daß man mit den heute vorhandenen Krästen kräftig dreinschlage. Es sei dringend nötig, eine allge meine und erschöpfende Offensive zu ergreifen und die Lösung des Niesenkampfes in diesem Jahre zu finden. Man versichere, daß die Militärkonferenz der Alliierten auf diesen Gedanken gestimmt sei. Die öffentliche Mei nung der Alliierten verlange auch eine weisere Zusammen arbeit der militärischen Kräfte. ft- Durch tl-Boote bzw. Minen versenkt. London, 2. Mai. „Lloyds" melden: Der Dampfer „Rochester" wurde versenkt; ein Mann von der Besatzung wird vermißt. — Der brasilianische Dampfer „Rio Branca" wurde verjenkt; die Mannschaft ist in Blyth gelandet worden. Amsterdam, 2. Mai. Das „Handelsblad" meldet: Der schwedische Dampfer „Friesland" ist bei der Galloper Boje auf eine Mine gelaufen. Der Dampfer „Batavia IV" ist zu Hilfe gekommen und versucht das Schiff in einen englischen Hafen zu schleppen. ft- Zur Lage im Kaukasus schreiben die Amsterdamer „Nieuws van den Dag" vom 2. Mai u. a.: Sowohl aus der Unbestimmtheit der Ortsangaben ln den russische» Berichten, als aus den türkischen Berichten erhält man den Eindruck, daß die Türken durch die Verstärkungen, die sie empsangen haben, instand gefetzt sind, den Vormarsch der Russen zum Stehen zu bringen. Sie gehe» nicht mehr, wie vor drei Monaten, langsam, aber beständig zurück, sondern halten Stand, greife» selbst an und verhindern das Vorrücken der Russen. Lohn Bulls mesopotamische Sorgen. Ueber das Schicksal der Entsatztruppen des Generals Gorringe sprechen sich die Londoner „Daily News" in einem die militärische Lage in Mesopotamien behandeln den Leitartikel sehr besorgt aus. Diese Truppen würden bald einem starken, durch den Erfolg noch ermutigten Gegner gegenüberstehen. Dabei sei zu berücksichtigen, daß auch diese Truppen schon seit Monaten harte Ent behrungen ertragen mußten und teilweise längere Zeit in dem durch die Ueberschwemmungen übel zugerichteten Ge lände verbrachten und durch Krankheiten erschöpft seien. „Abermals", fährt das Blatt fort, „stehen wir deshalb, wie bei Gallipoli, vor der Frage, ob es nicht besser wäre, die ganze Expedition in Mesopo tamien aufzugeben und den schleunigen Rückzug der Entsatztruppen anzuordnen oder aber unverzüglich ein starkes Hilfskorps aus Indien und von Suez heran zuziehen. Es ist allerdings die Frage, ob diese Hilfs truppen rechtzeitig ankommen würden." ft- Wieder ein Smuts-Bericht. London, 3. Mai. (Meldung des Reuterschen Bureaus.) Amtli h. General Smuts meldet, daß die Regenzeit mit großer Heftigkeit eingesetzt hat. Der Feind hält noch eine starke Stellung südöstlich von Kondo-Airangi besetzt. Die Bewegung der belgischen Streitkräfte in Ruanda wird durch heftige Regengüsse behindert. Deutsches Reich. -s- Oie Novelle zum Vereinsgesetz. Die vom Reichs- mg wiederholt gewünschte und von der Regierung zu gesagte Novelle zum Reichsvereinsgesetz ist dem Reichstag nunmehr zugegangen. Der Gesetzentwurf schlägt vor, daß dem Paragraph 17 des Vereinsgesetzes ein Aus legungsparagraph 17a folgenden Wortlauts angehängt wird: Die Vorschriften der 88 3 und 17 über politische Vereine und deren Versammlungen sind aus Vereine von Arbeitgebern und Arbeitnehmer» zum Behuse der Erlangung günstiger Lohn- und Arbeitsbedingungen nicht aus dem Grunde anzuwenden, weil diese Vereine auf solche Angelegenheiten der Sozialpolitik oder der Wirtschaftspolitik eiuzmvirken bezwecke», die mit der Erlangmig oder Erhaltung günstiger Lohn- oder Arbeitsbedingungen oder mit der Wahrung öder Förderung wirtschaftlicher oder gewerblicher Zwecke zugunsten ihrer Mitglieder oder mit allgemeinen beruflichen Fragen im Zusnnimenhange stehen. Rein politische Betätigung bleibt also den Gewerk schaften untersagt; auch die Vorschriften des Landesrechtes, die Verabredungen ländlicher Arbeiter zur Einstellung oder Verhinderung der Arbeit verbieten, werden nicht aus gehoben. ft- Tagesordnung der nächsten Reichstags-Sitzung. (Amtlich.) Berlin, 3. Mai. Die nächste Sitzung des Reichs tags findet Dienstag, den 9. Mai, nachmittags 3 Uhr, statt. Tagesordnung: 1. Antrag Albrecht u. Gen. auf Aussetzung des Bersnhrens gegen den Abgeordneten Lieb knecht; 2. erste Beratung des Gesetzentwurfes über Kriegs schäden; 3. erste Beratung des Gesetzentwurfes über Ab änderung des Vereinsgesetzes. (W. T.-B.) Reichstags - Ersatzwahlen. Die durch das Ableben der Abgeordneten Virkenmayer (Waldshut-Säckingen, Baden 3; Ztr.) und Dr. Obkircher (Heidelberg-Eberbach, Baden 12; nat.-lib.) nötig gewordenen Reichstags-Ersatz wahlen sind ans den 15. Mai, die durch das Ableben des Abgeordneten Kühn (Neichenhach-Nem ode. Brrslan 11; Soz.) erforderlich gewordene Ersatzwahl aus den 23. Juni anberaumt worden. ft- Haftbefehl gegen den Armiorungsjoldalen Lieb knecht. Berlin, 3. Mai. Wie Wolffs Tel.-Bur. erfährt, befand sich unter den Demonstranten, welche am 1. Mai auf dem Potsdamer Platz festgenommen wurden, auch der Abgeordnete Karl Liebknecht. Da Liebknecht, welcher bei seiner Festnahme Zivilkleidung trug, Armierungssoldat ist, hat der zuständige militärische Gerichtsherr die Untersuchung eingeleitet und auf Grund der bisherigen Feststellungen einen Haftbefehl gegen Liebknecht erlassen. ft- Bestandsaufnahme von Druckpapier, Berlin, 3. Mai. Die Kriegswirtschaftsstelle für das Deutsche Zei- tungsgewerbe G. m. b. H., Berlin C. 2, macht nochmals darauf aufmerksam, daß am 4. Mai 1916 abends 6 Uhr eine Bestandsaufnahme von unbedrucktem, maschinen glatten, holzhaltigen Druckpapier vorzunehmen ist und die Bestände auf dem von der Kriegswirtschaftsstelle für das Deutsche Zeitungsgewerbe anzufordernden Frage bogen anzugeben sind. Insbesondere haben Drucker, Verseger, Spediteure, Lagerhalter usw. die Bestände, die sie in Gewahrsam haben, zu melden. Das Unterlassen der Meldung zieht die in der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 19. April 1916 aug.drohten Strafen nach sich. Ausland. ! 0 ' l ' k -s- Aeber die Rekrutieeungspolilik der englischen Negierung gab der Premierminister Asquith im Unterhause am 2. Mal eine Erklärung ab. Er betonte, die Beratung über das Wehrpflichtgesetz in der letzten Woche habe gezeigt, daß der Vorschlag der Regierung, die Rekrutierung nach und nach durchzuführen die Gunst des Hauses nicht gefunden habe. Er schlage daher vor, das Haus möge sich unver züglich mit allen Seiten der Frage an Hand der einzigen Maßnahme beschäftigen, die ihm morgen vorgelegt werden solle. Er betonte, daß die gesamte Weh>r macht des Reiches zu Wasser und zu Lande seit Kriegsbeginn fünf Millionen Mann über schritten habe, und daß die Ausrechterhaltung der See- herrschast durch die Flotte und Handelsmarine und die Finanzierung der Alliierten der britischen Rekrutierung Grenzen setze, die für die anderen kriegführenden Staaten kaum oder überhaupt nicht vorhanden seien. Die Zahl der Mannschaften, welche der vollständige Entwurf der Negierung, zugestehen wolle, werde die gegenwärtig ver fügbare Anzahl derjenigen Männer umfassen, die aus der Industrie genommen werden könnten, ohne das Land zur Erfüllung seiner anderen Verantwortlichkeiten unfähig zu machen. Diese Pflichten seien zu einer erfolgreichen Fort führung des Krieges ebenso wesentlich, wie die Aufrecht erhaltung der zum Frontdienst festgesetzten Mannschafts zahl. Insbesondere die Erklärungen der Vertreter der Arbeiterpartei am 27. April hätten die Regierung zu dem Glauben ermutigt, daß der allgemeine Wunsch bestehe, die ganze Angelegenheit ein für allemal zu erledigen. Er hoffe, daß der Entwurf zu diesem Ziele führen werde. Asquith wandte sich dann gegen die Kritiker der Re gierung und erinnerte das Haus daran, daß Pitt Und der Herzog von Wellington am Vorabend der Schlacht von Salamanca genau denselben Kritiken ausgesetzt gewesen seien. Seine Antwort an die Kritiker gehe dahin, daß, welche Irrtümer und Fehler auch begangen morden seien, der Anteil des britischen Reiches an der gemeinsamen Sache der Alliierten gewachsen sei und beständig von Monat zu Monat wachse. Auch glaube er, daß die Lage der Alliierten zu Wasser und zu Lande niemals besser gewesen sei als im gegenwärtigen Augenblick. Wie das Reutersche Bureau ergänzend meldet, ge brauchte Asquith im Unterhaus die Worte „allgemeiner und sofortiger Dienstzwang". Es herrsche einiger Zweifel über den genauen Charakter der Vorschläge, die dem Unterhaus am 3. Mai vorgelegt werden sollen ; man glaube aber allgemein, daß die Vorlage den ganzen am 25. April angedeuteten Regierungsplan enthalten werde. ft- Englische Umtriebe in Neu-Griechenland. Sofia, 3. Mai. Wie „Kambana" ersährt, entfaltet das englische Balkankomitee in Drama und Seres unter der Bevölkerung eine lebhafte Tätigkeit gegen die griechi sche Regierung. Sie verbreitet einen Aufruf, in dem die Bevölkerung aufgefordert wird, nicht mehr der griechischen Regierung zu vertrauen und sich England anzuschließen. Der Aufruf macht viele Versprechungen, wie Gewährung von Erntevorschüssen an die Bauernschaft. Er beschuldigt die Negierung eines Abkommens mit Bulgarien, Seres abzutreten. Schließlich wird empfohlen, die gegenwärtigen Abgeordnete» nicht anzuerkennen. Dadurch würde eine Regierungskrise hervorgerufen und die Rückkehr Venizelos' herbeigeführt werden. Im Dorfe Mutafi wurde einer der Agitatoren, ein Engländer aus Malta, von der griechischen Volizei sestgenommen. Kleine politische Tknchiich'en. -1- Aus Athen wird gemeldet, es verlaute, die griechische Re- gtecnng habe dagegen Einspruch erhoben, daß die Engländer den deutsrhen KonfuI i » Drama, Kimtzer, bei Serres ver haltet haben. Nach Meldung französischer Blätter ist übrigens der f verhaftete Konsul nach Malta gebracht worden. -ft Die schwedische Negierung hat eine neue einmalige s > Steuer zur Deckung besonderer Verteidig ungs» > koste» bccnnragt, dere» Ertrag aus 54 Millionen Kronen be- ! rechnet ist. ft- Dem Pariser „Tenips" wird aus London gemeldet, daß ! eine wirtschaftliche Konferenz der Alliierten in i Paris Anfang Juni zusammentreten werde. Die Vertreter der alliierte» Regierungen würde» nicht nur ihre Gedanken aus lauschen, sondern sich auch beuiühe», bestimmte Maßnahmen zu beschließen, uni sie gemeinsam nach dein Krieg auszusühren. ft- In der der belgische» Negierung überreichten Erklärung betr. den Kongo versichert die französische Regierung, daß sie die belgische Regierung bei den Fiiedeusverhandluugen unter stützen werde, damit Belgien den Kongo behalte und eine be» iondere Entschädigung für die während des Krieges in der Ko lonie erlittenen Schäden bekomme. Die Vertreter von England, Rußland, Italien und Japan haben sich dieser Erklärung auge schlossen — Versprechen und Halte» ist immer noch zweierlei. -i- Eine Londoner amtliche Meldung besagt, Deutschland habe de» britischen Vorschlag zur Uebersührung britischer und deutscher Verwundeter und kriegsuntauglicher Gefangener nach der Schweiz angenommen. Das Abkommen entspreche dem französisch-deutschen Abkommen. Au-Marseille wird unterm 2. Mai die Ankunft einer neuen Abteilung russischer Truppen gemeldet. -1- „Petit Pnrisien" ersährt aus Bordeaux, daß der monte negrinische Ministerpräsident Lazar MIuschkawitsch seine Demission überreicht habe; der montenegrinische Geschäfts träger in Rom Radowitsch sei nach Bordeaux berufen worden. — Viel zu regieren gibt's ja jetzt allerdings gerade nicht für eine montenegrinische Exzellenz. ft- Wie der Haager „Nieuwe Courant" meldet, ist tm Hafen van Neuyork ein allgemeiner Streik unter den Ma schinisten - der Schleppboote und Leichter ausgebroche»; die Aus ständigen verlangten eine Lohnerhöhung. Infolge des Ausstande» könnten die Schiffe den Hasen nicht verlasse», wodurch der Mu- nittonslransport verhindert werde. Nach einer Kopenhagener Meldung der „Köln. Ztg." hat der japanische Gesandte in Washington P r o tje st erhoben gegen die vom Kongreß angenommene Gesetzesvorlage über die Begrenzung der japagischen Einwanderung.