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82. Jahrgang Dienstag den 2. Mai L916 abends Nr. 100 sbeamter ^fels I /IO. !s>nik ncke I^gckf. ffend Aus aller Welt. Slus aller Welt. Mn irl Jehue Bund auf Lebenszeit machst du mich durch täuschte, weil ich mich Dame nach nicht recht Zu den schlimmsten Fein» die Vögel, besonders die und unter nmasse. cel. 77. sstube Preis Bl sandten, kannten, ch Wort, uns er- unsercs i Söhn els 16. n Eltern Ü ZIR erchen. llk nk Herrn ütlichen, e, sowie für den l, rufen er Seite Ewigkeit Schutz gegen vogelsrah. den des Kleingartens gehören direkt zur Plage werdenden vermissen liehen,, die ich für einen als unerlässlich ansah. Glücklich deine Versicherung, das; ich mich in dem Gefühlsleben einer jungen auskannte. Du weiht, bah mein Kvf, ur. Walstatt zu erscheinen. Hetzt freilich hat mein Leben wieder Zweck, seit ich weih, daß deine Liebe mir immer und immer gehört hat, auch wenn uns kein Zusammenleben vergönnt ist." „Dank, o Dank, Geliebter, für deine Wartet Nun kann und werde ich sühnen, was ich gefehlt habe, durch verdoppelte Liebe und Sorgfalt I Schreckliches hat der Krieg im Gefolge, aber er bleibt doch auch nicht ohne allen Segen. Wenigstens mich hat er gründlich kuriert vvn aller Ichsucht, von allem Streben nach hohlen Ver gnügungen und äusserlichem Tand, von aller Oberflächlich keit und Unlauterkeit l" „Gewiss, Dorothea, der Krieg hat auch seine guten Seiten, und, wie du richtig sagtest, ist eins seiner Haupt verdienste das Ertöten der Ichsucht bei allen ernsteren Charakteren. Ich denke, zu diesen rechnest du auch mich. Es ist deshalb in der Ordnung, dass wir über unsere gegenseitige Zukunft sofort ins klare kommen. Deine überströmende Liebe scheint daran festzuhalten, das; uns nach dem Wiederfinden ein dauerndes Eheglück beschieden sein könne. Dürfte ich jetzt vor dir stehen wie damals, als ich um deine Hand bat, in der Vollkraft meiner Jugend und mit den glänzenden Aus sichten, die mein Beruf mir gewährt, dann könnte mir Lieberes nicht widerfahren als dieser dein Wunsch. So aber bin ich ein Krüppel, dessen ganzes Elend du noch nicht kennst. Dah mir der linke Arm fehlt, hast du ja wohl gesehen, aber leider wurde mir auch noch, als wir bei Soissons unter furchtbarem Kugelregen eine waldige Höhe stürmten, der rechte Unterschenkel von einem Granat splitter zerschmettert. Für mich persönlich beklage ich das nicht. Gern habe ich für das Vaterland geblutet, und ebenso gern hätte ich wieder und wieder Arme und Beine, ja mein Leben dahingegeben für die gerechte deutsche Sache, wäre es möglich und nötig gewesen. Aber un möglich kann ich zugeben, daß mein verkrüppeltes Dasein in einem Uekerschwang der Gefühle an deine jugendliche Kraft und Schönheit gefesselt wird! Nein, Geliebte, das verlange nicht vvn mir, ebensowenig wie ich von dir dies Opfer erwarte!" „Sieh doch, siehl Also nur der Mann ist dazu da, dem Vaterland Opfer zu bringen, wir Frauen sind dazu zu schade oder zu nutzlos! Auch eine Ansicht, wenn auch keine nette, und wir Frauen wende» uns mit aller Ent schiedenheit dagegen! Auch wir wollen nach unseren Kräften dem Vaterlande dienen und ihm das Opfer un serer Persönlichkeit darbringen. Wenn also in unserem Falle von einem Opfer die Rede sein kann, so bringe ich es willig dem Vaterlande dar, nicht dir; denn dich liebe ich, und die Liebe kennt keine Opfer, sie gibt nur, indem sie nimmt. Also bitte, keine Widerrede, geliebter Heinz! Nun ich dich wiederhabe, lasse ich dich unter keinen Um ständen wieder los I Mit Stolz und Demut zugleich will ich allezeit auf dich schauen und jedem sagen: Seht, er, mein Mann, war auch dabei, auch er hat geblutet ick den; großen Kampf für unser aller Vaterland!" Ueberwältigt von dem liebevollen Eifer Dorotheas erwiderte Heinz: „Nun so sei es, wie du wünschest; deinen selbstlosen Gründen vermag ich nichts Stichhaltiges entgegenzusetzen. Wenn dir der Krüppel genehm ist, mir soll mein stolzes, schönes Lieb als treues Weib doppelt willkommen sein. Ich nehme dich an als herrlichste Gabe, die Gottes Güte mir bescheren konnte. Nun habe ich nur noch eins zu be klagen, nicht daß ich zum Krüppel wurde, sondern daß es so früh der Fall war. Es ist mir schmerzlich, daß ich nicht mehr mitkämpfen kann, wenn Deutschland sich anschickt, das elende Krämervolk jenseits des Kanals niederzuringen. O, daß ich nicht dabei sein kann, wenn es gilt, das treu lose Albion zu züchtigen, auf dessen Schultern einzig und allein der Fluch des ganzen unseligen Krieges lastet." „O Bester, sei nicht grausam in deinem Zorn! Viel wurde uns heute geschenkt, da gilt es, auch des Feindes mit Milde zu gedenken!" s „Nein, nein, liebe Einzige! Opfere dein Mitgefühl nicht den englischen Bestien! Du weißt, ich weihe Mit gefühl allem, was Menschenantlitz trägt, aber für diese Wölfe in Schafskleidern kenne ich keine Nathsicht, keines Und wie mir, so geht es allen Offizieren und Soldaten. O, er ist echt deutsch, der Haß gegen Krämervölker und schnöden Schachergeist, dem nichts heilig und alles für Geld käuflich ist, und dessen Niedertracht nur von seiner Scheinheiligkeit und Heuchelei übertroffen wird! Sprich nicht für das Engländertum im Namen der christlichen Liebe I Ihm gegenüber befindet sich das Deutsch tum in der Nolle Christi, als er die Schacherer und Krämer mit Geißelhieben aus dem Tempel peitschte. Wenn ein Gleiches uns Deutschen gelungen sein wird, dann wird die Zeit anbrechen, in der deutscher Idealis mus, vermählt mit dem Geiste wahren Christentums, die von Mamnionssucht und Krümerjinn angesteckte Welt zu§ Genesung führen wird!" > >, durch den! vurde. — 18« Neichskanzl> robern d jevenkoot» -Wald uu en schwec > ncy, Lun: d Riga, chisfes üsee. Eine 1 t. — Ne zu stow uiij :e und SH :tgang d, Gefangen d unabseh irr lüfte di Burnu a^ cjchiff d«i teu Ichwe vernichtete Hetzen Rmbertetl. Enormer Schaden trifft Havrer und Parise» Firmen, auch Armeelieferanten. Aczneimittelpr«ixc? i»; England. Nach einer von der „Times" veröffentlichten Lists ist Phenacetin seit Kriegs- - ousbruch um das Lö fache, Antipirin um das 12 fache, Bromkali um du.? 10 juche, Lebertran um das 11 fache, Salizylsäure um d.^ 20 fache im Preise gestiegem Leben, bis ich dich kennenlernte, ganz meiner beruflichen Vorbildung gehört hat, ich ahnte also nichts von der Möglichkeit, daß die Politik junger Dame» es mitunter als erforderlich ansieht, den Mund etwa das Gegenteil von dem sagen zu lassen, was das Herz sühlt. Diese Politik mag ja gewiß — ich wage das nicht zu beurtei-len — bisweilen im Kampf der Geschlechter ihre Vorzüge haben, aber sie kann doch auch, wie unser Fall lehrt, recht beträchtliche Nachteile im Gefolge haben. Doch nun ist ja schließlich noch alles gut geworden, so daß wir gegenseitig nicht mit Betrübnis oder Bitterkeit aneinander zu denken brauchen. Freilich, es hätte gar leicht auch anders kommen können, denn ich betrachte es heute noch als ein Wunder, daß ich die Tage von Soissons überlebt habe. Wenn ich dir nicht schrieb die ganze Zeit, so lag es hauptsächlich daran, daß ich erst ins reine komme» wollte mit mir. Aber wer hätte damals In der Zeit der Mobilmachung, der Gewaltmärsche, der sich dann jagende» kriegerischen Ereignisse und des ausregenden und aufreibenden Lebens in den Schützengraben Zeit und Lust gesunden, an sich und seine eigenen Ziele und Wünsche zu denken, wo so Großes auf dem Spiele stand ? Dann kanie» die Kämpfe von Soissons und warfen mich auf ei» Krankenlager, von dem meine trefflichen Aerzte lange Zeit befürchteten, daß es mein Sterbelager werden könne. Nun, auch da mit wäre ich einverstanden gewesen, denn ohne dich und deine Liebe erschien mir das Leben kaum noch lebens- mert, nachdem ich es »ach Kräfte» für das Vaterland in die Schanze geschlagen hatte' und nickt mehr hoffen konnte, nochmals kämpfend für Kaiser und Reich auf der SMMskalender. Dienstag, 2. Msi.> loiv. Leonardo da Vinci, vielseitiger ! italienischer Künstler und Schriftsteller, 's- Schloß Clour bei Am boise. — 1772. Friedrich Freiherr v. Hardenberg, Dichter (Novalis), * Oberwlederstädt im M.insseldischen. — I8SS. Iulius Sturm, lyrischer und geistlicher Liederdichter, f Leipzig. — 1V<.S. Bruno Brückner, bedeutender protestantischer Theolog, f Berlin. — 1614. Verlängerung des beMsck-türkffchen Handelsvertrages. — ISIS. Einnahme der Äe Höste von Fortutn bet St.» Julien durch die Deutschen. — Vergeblicher An sturm der Franzosen aus den Hartmannsweiler Kops. — Bei der weiteren Verfolgung der Russen in Richtung Mitaü und Libau 4 Geschütze u n d 4 Maschinengewehre erbeutet, 70VNussen gefan gen. — Südwestlich Kalworja werden die Russen „unter starten Beriu st en" über die Szeszupa zu rückgeworfen. — Nördlich Skierniewice „schwere Niederlage" der Russen. — Durchbrechung der ganzen russischen Front in Westgalizien durch die verbündeten Truppen unter Führung des Generalobersten v. Mackensen; der Uebergang über den unteren Dunajec erzwungen. — Ander kaukasischen Franc wird nördlich Milo ein An- grifs russischer Vorhuten unter schweren Ver lusten der Russen abgewtesen. — Der italienische Mini st errat beschließt den Kriegszustand für Trtpolttanien, nachdem ein Teil eines Schutz truppenkontingents zu den Aufständischen über ging und die Italiener zur Flucht gezwungen wurden. - Der russisch-türkische Kriegsschauplatz im Kaukasus. „Längst habe ich dir", antwortete er dann, „verziehen, teuerste Dorothea! Wohl mar es mir Ernst mit meine»; Scheiden, als ich damals von dir ging. Aber gezürnt habe ich dir nicht; nur schwer, sehr schwer gelitten habe ich unter der scheinbaren Tatsache, daß unsere Charaktere die Uebereinstimmung * Einführung der deutschen Sommerzeit «n Nor- wegen. Wie „Jnteiligenssedler" halbamtlich mittcilt, be- leitet die norwegische Regierung einen Gesetzentwurf über ' die Einführung der deutschen Sommerzeit vor, wozu ein Beschluß des Storthings nötig ist, um, wie beabsichtigt . . — wird, gleichzeitig mit Schweden und Dänemark die neue IS Sommerzeit einzuführen. Der tzasenbrand von Le Havre. Der Brand des s Fettöllagers in; Havrer Hafen nahm dem „Tag" zufolge I lfll vweit größeren Umfang an, als die erste Meldung des «„Journal" erkennen ließ. Nach einer Reihe schwerer Ex- Plosionen ergoß sich ein Feuerstrom bis ins Trockendock und erfaßte den Personendamoker „Saint Laurent". Er sel iswert sden, Uer-Passage . „ Spatzen, die die jungen Keimlinge fast aller Saaten und Pflänzlinge vernichten. Der beste Schutz gegen den Vogelsraß, durch den manches Ernteerträgnis völlig vernichtet wird, sind über die Beete kreuz und quer gespannte schwarze Fäden, die die Vögel nicht sehen und durch deren Berührung sie derart erschreckt werden, daß sie Beete und Garten meiden. " recht wenig entwickelten Spürsinn der Bevölkerung oft in > kurzer Zeit ganz oder doch größtenteils verschwendet, ob- ; wohl gerade hierbei für die Empfänger die Gelegenheit gegeben wäre, ein kleines Kapital zurückzulegen, das ihnen später ein willkommener Notgroschen sein und » den Kriegerwitwen die Möglichkeit einer neuen Ehe- / schließuiig wesentlich erleichtern könnte. Bisweilen " sind auch die laufenden monatlichen Bezüge höher R als der aus dem Arbeitsverdienste des Mannes früher auf Frau und Kinder entfallende Betrag, so daß es, besonders > wenn die Witwen noch über andere Einnahmen verfügen können, bei einer sparsamen und haushälterischen Wirt schaftsführung wohl möglich sein müßte, auch von den laufenden Staatsbezügen einen je nach den Verhältnisse» mehr oder »rinder erheblichen Teil bei der Sparkasse zu- rückzulassen. Jedenfalls würde eine wenn auch nur kurz fristige Festlegung eines Teils der Aersorgungsgebühr- nisse geeignet sein, den raschen, unwirtschaftlichen Verbrauch des Geldes und den sich hieraus er gebenden schlimmen Folgeerscheinungen in gewissen; Grade zu steuern, während gleichzeitig die Masse der angelegten Gelder den Geldmarkt in erwünschter ' Weise stärken würde. Es erscheint daher zweckmäßig, die Bevölkerung darauf hinzuweisen, die erwähnten Be züge ganz oder zu»; Teil bei öffentlichen Sparkassen, den ländlichen Spar- und Darlehnskassen und ähnlichen ver trauenswürdigen Kreditorganisationen unter Vorbehalt des Rechts auf jederzeitige Abhebung verwahrlich nieder zulegen. In Frage kommen vornehmlich auch die auf dem Lande und in solchen kleinen Städten wohnenden Empfangsberechtigten, wo derartige Kreditinstitute beste hen. Daß das gekennzeichnete Ziel von größter Bedeu tung und mit allen Mittel» zu erstreben ist, bedarf keiner weiteren Ausführung. Zur Belehrung der ländliche» und kleinstädtischen Bc"älkcnmg würde, wie kaum ei» zweites Mittel, die Einwirkung der Geistliche» au; die Krieger- witwen dienen." -s- Eine Spende Königsbergs für die „Ostprentzen- Hilfe". Durch die Veröffentlichung des vom Kaiser an läßlich der Begründung des „Neichsverbandes Ostpreußen hilfe" an den Berbanösoorsitzenden Oberpräsidenten von Batocki gerichteten Telegramms ist bereits bekannt, daß der Kaiser dem Reichsverband einen Beitrag von 100 000 Mark überwiesen hat. Auch seitens der Stadt Königsberg ist, wie wir noch erfahren; der Reichs oerband mit einer Spende von 10 000 ^ bedacht worden, ein vollgültiges Zeugnis dafür, welchen Wert die Haupt- und Residenzstadt Königsberg den für die ganze Provinz Ostpreußen so bedeutsamen Bestrebungen der „Ostpreußen hilfe" beilegt. Der Orden »'«»n-1« wurde dem Oberleutnant der Reserve Buddecke, zurzeit in türkischen Diensten, ver liehen. Die Leistungen des Oberleutnants Buddecke als Flieger sind in der letzten Zeit im türkischen Heeresbericht wiederholt genannt worden. Schwere Grubenunfälle. Auf der Zeche „Viktor" bei Nauxen ist ein Wassereinbruch erfolgt. Ueber den Umfang des Unglücks läßt sich zur Stunde noch nichts Näheres nilttieile», da sich die maßgebenden Persönlich keiten zur Feststellung des Tatbestandes an Ort und Stelle in der Grube befinden. Wie die Zechenverwaltung be kanntgibt, sind Menschenleben nicht zu beklagen gewesen. Der Betrieb der Zeche ist aber gestört. — In der Zeche „Hannover" bei Wattenscheid fanden' drei Bergleute in Ausübung ihres Berufes den Tod. An dem Schacht 3—4 der genannten Zeche geriet der Steinhauer Drillig unter plötzlich niedergehende Steinmassen und konnte nur als Leiche geborgen werden. Die Bergleute Lang und Meier von Schacht 1—2 derselben Zeche wurden ebenfalls durch Steinmassen getötet. INädchenmord im Walde. In den Waldungen von Scherrweiler bei Scklettstadt wurde ein 22jähriges Mäd chen namens Lina Greois mit durchschnittener Kehle tot «ufgefunüen. Es scheint ein Lustmord oorzuliegen. Miedergefunden. Erzählung von Fritz Molitor. (Nachdruck verboten.) (Schluß.) Mit leuchtenden Angen hatte Heinz von Kerner, der hervoccagende Chemiker, den sich förmlich überstürzenden Worten Dorotheas gelauscht, und innig drückte er ihr nun, da sie geendet, die Hand. Ein Sparerlast de» Obertirchenrats. Der Evange lische Oberkirchenrat hat in einem Erlasse an die Kon- Morien die sehr beherzigenswerte Anregung gegeben, es möchten die Geistlichen aus eine sparsame Verwendung und Verwaltung der Hinterbltebenen-Bezüge wirken. Es heißt da: „Es ist vielfach die Beobachtung gemacht worden, daß die den Hinterbliebenen von Militärpersonen ausgezahlten gesetzlichen Bezüge nicht die im eigenen Interesse der Empfangsberechtigten wie auch im allge meinen sozialen Interesse wünschenswerte Verwendung gefunden haben, und zwar gilt dies in erster Linie von den erstmalig zur Auszahlung gelangenden Beträgen, die infolge der Nachzahlung der Bewilligungen von; Zeitpunkte der gesetzlichen Zuständigkeit ab selbst bei An rechnung der über drei Monate hinaus empfangenen ge setzlichen Familienunterstützungen eine recht beträchtliche Höhe — bisweilen von mehr als 1000 gewöhnlich aber von mehreren Hundert — zu erreichen pflegen. Diese erheblichen Summen werben bei den; vielfach ndch