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Verschlechterung der militärischen Lage Englands. Wir wollen gewiß nicht, so schreibt die „N. Pr. Korr.", in den Fehler der feindlichen Presse fallen und mit Ver zweiflung alle kleinen Ereignisse, die dem Gegner un günstig sein können, in ungebührlicher Weise aufbauschen, und bewerten daher die eigentliche militärische Lage in Irland selbst nicht so kraß, das, England ihrer nicht Herr werden könnte. Trotzdem deuten die Gesamtheit der Ab wehrmaßregeln wie die Entsendung starker Truppenmassen, die Erklärung des Belagerungszustandes, die Ernennung des in England als sehr fähig geltenden Generals Maxwell zum Oberbefehlshaber in Irland, sowie schließlich die Er klärung des Premierministers Asquith, daß die Lage ernst sei, darauf hin, daß der Aufstand doch eine große Aus- dehuung anzunehmen droht. Man darf nicht vergessen, daß Irland auf eine der artige Revolution schon seit langem eigentlich vorbereitet war; Sir Carson, der bekannte Führer der Ulsterleute, hat schon vor einer Reihe von Jahren seine Anhänger in ausgedehntem Maße militärisch organisiert, sie mit Ge- s wehre», Munition und anderem notwendigen Kriegs material ausgestattet, um wegen des Homerule-Gesetzes gegebenenfalls eine nachdrückliche Demonstration gegen die ! Regierung ausübeu zu können. So dürfte Irland schon i seit diesen Ereignissen von verborgenen Waffen- und Munitionslagern überfüllt sein, die natürlich auch der jetzigen Bewegung in noch nicht abznsehendem Maße von l Nutzen sein werden. Hinzu tritt der Umstand, daß der Krieg in Irland denkbar unpopulär ist, und daß die Iren il schon lange eine unverkennbare Sympathie für Deutsch- . land an den Tag gelegt haben; gerade aus den I Veröffentlichungen des "jetzt tu die Hände der Regierung ! gefallenen Sir Roger Casement haben wir in Deutschland ! Kenntnis davon erhalten, wie weitgehend die Abneigung , Irlands gegen alle englischen Kriegspläne und Vernich tungsabsichten gegen Deutschland geht. Wenn ein so her vorragender, unterrichteter Mann wie Casement es wagt, irischen Boden wieder zu erreichen, obgleich gegen ihn schon in Kristiania, also auf neutralem Gebiet, ein fein ausgeklügelter Mordversuch auf Anstisten der englischen Negierung unternommen wurde, so muß er doch sichere Nachrichten erhalten haben, daß die Aufstaudsbewegung in Irland eine dauernden Erfolg versprechende Aus dehnung gewonnen hat. So viel darf jedenfalls als sicher gelten, daß mit diesen revolutionären Unruhen, wenn sie auch nach außen hin erstickt werden könnten, doch eine vauerndeviudung großer engtischerTruppenkontingenie von nun an verbunden sein wird, und daß damit die j Verzettlung der englischen Wehrmacht eine weitere erheb- ! liche Ausdehnung gewinnt. t Von den zurzeit auf der Grünen Insel sich abspielen» ' den Vorgängen uns ein den Tatsachen entsprechendes Bild zu machen, ist uns, da wir zurzeit ausschließlich auf H^englische Berichte angewiesen sind, nicht möglich: nur das ^können wir ihnen als feststehend entnehmen, daß die an haltenden Strnßenkämpfe, besonders in Dublin, sich in , regelrechte Schlachten auswachsen. 4- Die milUSrisch« Bedeutung / des Aufstande» in Irland. ' Die vielfachen Unternehmungen, die englische Tpuppen auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen de- Pallans, Afrikas uüd Kleinasiens eingeleitet haben, brachten im Zusammenhang mit der ansehnlichen Truppenmenge, die «um Schutz gegen deutsche Invasionsabsichten ständig in hem Königreich selbst festgehalten wird, als Folge erscheinung eine ausgedehnte Verzettelung der englischen Teuppenylacht chit sich: um so mehr als alle dies- entfernten Expe- dltionen überall auf so unerwartet großen Widerstand stießen, daß sie fast durchweg mit dem ursprünglich zur Verfügung gestellten Truppenkontingent bei weitem nicht ausreichten und ständige große Verstärkungs- und Ersatz transporte erforderten. Man braucht nur in dieser Be ziehung auf die unglückliche Saloniki-Expedition, auf den heldenmütigen Widerstand unserer Schutztruppe in Ost- afrika und schließlich auf die unglücklichen Kämpfe, die die Engländer im Irak-Gebiet und am Suez-Kanal führten, hinzuweisen, um die Sorge der englischen Re gierung für das Erhalten ihrer militärischen Macht ver stehen zu können. In diesem Zusammenhang bedeuten die ausgedehnten revolutionären Unruhen in Irland eine weitere erhebliche Von den Kriegsschauplätzen. l -s- Heftige krampfe im westlichen Maas-Gebiet. Großes Hauptquartier, den 1. Mai 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Im allgemeinen ist die Lage unverändert. An der Höhe „Tvler Mann" wurde auch gestern heftig gekämpft. Unsere Fluqzeuqqeschwader belegten feindliche Truppennnkertunsle westlich und Magazine südlich von Verdun ausgiebig mit Bomben. — Ein französischer , Doppeldecker wurde östlich von Royo» im Lustkampf abgeschossen; die Insassen sind tot. vestlicher und Balkan-Kriegsschauplatz. Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung. Oberste Heeresleitung. (W. T.-B.) > Tue halbamtliche „Nordd. Allg. Ztg." feiert den Fall Avon Kut-el-Amara mit folgenden Worten: Mit freudigsten Empfindungen begrüßt das deutsche Volt /dieses bedeutsame Ereignis. Dadurch w.erden ruhmreiche Kämpfe unserer türkische» Bundesgenossen zu glänzendem Abschluß gebracht. Alle Bemühungen der Engländer, die eingeschlossenen Landsleute aus ihrer Bedrängnis zu befreien, sind an der Aus dauer und Tapferkeit der vorzüglich geführten türkische« Truppen gescheitert. Das türkische Bolk kann mit Stolz aus das Ergebnis der Kämpfe blicken, durch das eine starke feindliche Heeresnbteilung ln die Hände seiner unermüdlichen Krieger ge fallen ist. Wir beglückwünsche» unsere treuen türkischen Bundes genosse» zu diese»! neu.'» Siege und gebe» der festen Zuversicht Ausdruck, daß diese Ruhmestat sich als weitere wichtige Staffel »um endgültigen Triumph der Türkei über ihre Feinde «rweisen wird. Mst. 3V. An». Die Plätter geben hyr hohen FreM und Genugtuung über den Fall vph Kut-el-Ämqra Auü» ösckck, der üw tiefste Wirkung nicht nur im LMPtt, synMN auch in Epglastd selbst haben werde. Sie beglückwünschen die tapferen osmanischen Bundesgenossen zu dem herr lichen Triumphe und bedauern, daß Freiherr von der Goltz den glänzenden Erfolg der von ihm geleiteten Einschließung des Gegners nicht mehr erlebt habe. Stockholm, 30. April. Zu der englischen Niederlage bei Kut-el-Amara schreibt „Svenska Dagbladet": Der quantllative Verlust ist groß, aber der moralische Zweifel- los noch größer. Englands und Asquiths Prestige bekommt dadurch schwere Stöße. Iu der mohammedanischen Welt kann eine solche Niederlage bloß ei» -halbes Jähr nach Gallipoli dem britischen Ansehen nicht gut tun. Bei den Bundesgenosse« ist Europa wird sie auch Verstimmung Hervorrufen. In EnH- litnd selbst muß sie noch bitterere KritikZals bisher erwecken, zu mal die Versäumnisse tm Osten ihre Folgen zugleich mit denen der Versäumnisse in Irland zeigen. -s- Italienische Angriffe im Adamello-Gebiele abge» wiesen. Wien, 1. Mai. Amtlich wird verlautbart: Russischer und Südöstlicher Kriegs schauplatz. Nichts Neues. Italienischer Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Im Adameilo-Gebiet wiesen unsere Truppen die feindlichen Angriffe, die sich hauptsächlich gegen den Fargorida-Paß richteten, unter beträchtlichen Verlusten der Alpini ab. Der „Mißerfolg" vor Verdun. Die Pariser „Havas"-Note über Verdun vom 29. April schließt, wie der „Frkf. Ztg." von der Schweizer Grenze gedrahtet wird, mit dem folgenden geheimnisvollen Satze: Um es kurz zu sage», man hat allen Grund zu der Annahme, daß die Schlacht, die mangels eines anderen Ausdrucks „Schlacht vo» Verdun" genannt wurde, militärisch beendet ist. Der Mißerfolg der feindliche» Pläne kann zu dieser Zeit als endgültig angesehen werden. Die einzige Sorge unseres Gegners besteht jetzt darin, die Bedeutung des Mißerfolges in den Augen seines Volkes und der Welt zu verbergen, sei es auch durch einige weitere Hekatomben. Deutsches Reich. -f- Vie Beratungen über Vie „Sussex" - Rote des Präsidenten Wilson, die bekanntlich zurzeit im Großen Hauptquartier gepflogen werden, sind nach den dem Ber liner „Lok.-Anz." zugcgangenen Mitteilungen noch nicht abgeschlossen. Sie werden, was sich ja bei der außer ordentlichen Tragweite der zu fassenden Entschließungen von selbst versteht, mit dem Ernst und Nachdruck geführt, die ihre sachliche Bedeutung und die Würde des Reichs verlangen. Unter diesen Umständen dürste die Antwort auf die Forderungen des Präsidenten Wilson erst im Laufe dieser Woche bekanntgegeben werden. Es ist da her nicht angebracht, über den endlichen Inhalt der deutschen Antwort schon jetzt zu prophezeien. Der Botschafter der Vereinigten Staaten von Nord amerika, der im Großen Hauptquartier vom Kaiser in Audienz empfangen worden war, reiste am 1. Mai nach Berlin zurück. Dav veutsch-tiirkische Bündnis. Anläßlich eines den deutschen Parlamentariern während ihres Aufenthalts in Konstantinopel von der türkischen Parlamentssraktion „Einheit und Fortschritt" (Iungtürkische Partei) gegebenen FePmahles hielt der Minister des Aeußeren Halil Bei eine lange, hochpolitische Rede, in der er Rußland anklagte, den großen Krieg entzündet zu haben, und Englands hinterhältige Balkanpolitik scharf beleuchtete. Indem er das Bündnis Deutschlands mit der Türkei feierte, das der Türkei die Unabhängigkeit miedergegeben habe, weil es sie aus der Vormundschaft der übrigen europäischen Staaten befreit habe, machte er interessante, bisher unbekannte Mitteilungen hinsichtlich der Verhandlungen über die Fest legung der Rechte der Staatsangehörigen beider Nationen. — Am 29. April erfolgte die Abreise der deutschen Par lamentarier mit dem Balkanzug, mit dem, von Sofia aus, eine Gruppe von Abgeordneten der Sobranje eine Besuchsreise nach Oesterreich-Ungarn und Deutschland antrat. Köln, 1. Mai. In Besprechung der bevorstehenden Ratifizierung des deutsch - türkische» Bündnisvertrages schreibt die „Köln. Ztg.": „Möge der neue Dreibund nach der siegreichen Beendigung des Krieges ein wert volles Unterpfand für den Weltfrieden werden, eine Sicherung für das Gedeihen wirklicher Kultur, nicht einer Zioilisationstünche, wie sie von London und Paris aus l namentlich den Neutralen so dick auf das tägliche Brot i gestrichen wird!" Der Artikel gedenkt schließlich auch Bulgariens, das in treuer Waffenbrüderschaft an der Seite des neuen Dreibundes kämpft, und sagt: „Vielleicht wird aus dem vertieften neuen Dreibund noch ein be siegelter Vierbund. In dieser Hoffnung grüßen wir heute auch die Waffenbrüder in Bulgarien." -f- Die nächste Vollsitzung des Reichstages findet am 9. Mai statt; die Haushaltskommission und die Steuer kommission des Reichstags nehmen am 2. Mai ihre Ar beiten wieder auf, letztere mit der Beratung der Tabak steuer. Ausland. -s- Zur Einigung der österreichischen Polen. In Krakau fand vieler Tage eine Bolluersammlung Ser polnischen Herrenhausmitglieder, Reichsrats- und Landtagsabgeordueten, sowie der Mitglieder des Obersten polnischen Nationalkomitees statt. Der Obmann des reichsrätlichen Palenklubs, Ritter o. Bilinski, eröffnete die Versammlung mit einer Ansprache, in der er auf die Be» i deutung der vollzogenen Einigung aller polnischen Par teien hinwies. Bei der folgenden Neuwahl der Mit glieder des polnischen Nationaltomstees wurde Dr. Ritter v. Bilinski zum Präsidenten, Dr. Ritter v. Jaworski zum Vizepräsidenten des Nationalkomitees gewählt. . -s- Griechenlands feste Haltung. London, 30. April. Das Reutersche Bureau meldet aus Athen unter dem 29. April: Die Frage des Trans- Portes serbischer Truppen durch griechisches Ge biet ist fortgesetzt allgemeines Gesprächsthema. Ihrer zu» kiinktiaen Entwickln»« wird nnaednldla entaeaenaelehen. Die ks<>» po^umus-Hältung der griechischen Regierung geht offensichtlich auf die Erklärung der Mittelmächte zurück, daß es die Pflicht GriechSülands sei, den Durchmarsch der Serben zu verhindern, sonst würden sich die Mittelmächte nicht für Beschädigungen und Mrstörüliaelt oerantwürtlich halten, die aii den griechischen Eisenbahnen uNd Gebieten, durch die die Serbeß transportiert würden, von Flug zeugen und ZeppeUnlustschiffen verursacht melden könnten. Die griechische Regierung hat aeasttworte^ bciß sie dfe Eisenbahnen niemals übergeben und einem DurchniarsH der Serben niemals zustimmen würde. ch- Schink ver Pariser Hanyesslonferenz. Paris, 30 April. (Meldung dex Ageiice Haväs.) Die interparlamentarische Handelskonferenz schloß ihre Arbeiten nach der Annahme einer Entschließung, in der gefordert wird: 1. Die Ausstellung von Vorzugstarifen für den Ver kehr unter den Alliierten. 2. Pie Festlegung gemeinsamer Bedingungen für einen Warenverkehr ohne Berührung feindlichen Gebietes und die Ansstellung eines Tarifes, der dem Feinde auferlegt werden soll, um die Hindernisse des Warenverkehrs aus den alliierten Ländern zu be seitigen. 3. Die Herabsetzung der Schiffssrachtgebühren. -s- Französische Awischenreden znm Thema „Deutsch- lauv und Amerika". Anscheinend überrascht von der versöhnlichen Tendenz der Entwicklung des dentscki-amerikanischen Konfliktes spottete der Pariser „Temps" dieser Tage in seinem Leit artikel über die Neigung Deutschlands, eine befriedigende friedliche Lösung zu finden, indem er sagt, Deutschland habe Angst vor dem mächtigen Amerika. Anderseits läßt das Blatt es nicht an deutlichen Hinweisen darauf fehlen, daß Amerika sich nicht mit Konzessionen zufrieden geben könne, nachdem die energische Note abgegangen sei. Es schreibt: „Wilson fordert die unverzügliche Ein stellung des jetzigen Tauchbootkrieges. Er weist also von vornherein eine bedingte Antwort zurück, und wenn er sich zum Verteidiger der Rechte der Neutralen macht, so geschieht es nicht, um sich an ihre Spitze zu stellen und sich dann zurückzuweuden gegen die Mächte, die für die Freiheit und Verbrüderung der Völker streiten." Gegen über dem deutschen Hinweis auf den englischen Aus» hungerungsplan wird dessen Berechtigung nach dem Völker recht betont und die Aushungerung von Paris 1870/71 damit verglichen. Deutschland sei nichts anderes als ein ungeheures belagertes und verschanztes Lager. Im übrigen rühme es sich ja selbst oft, daß seine Vorräte bis zum Ende reichten. Die Neutralen würden keinem Krieg führenden Helsen, dex, um sich die Welt zu unterwerfen, alle Gesetze der Menschlichkeit mit Füßen trete. Das zu glauben, verbiete schon die bestimmte und würdevoll» Sprache Wilsons. Kleine politische 7kochtichfen. -r- In Schweden wurde» ad I. Mai der Dlskont und IämtIiche A u s l e l b e t n l e » um '/, VrEttt berabaeiekt. -f- Wie der Pariser „Mati»" aus Saloniki meldet, hatSerbien als erste S ch i s f s e t n h e i l den Torpedabootszcrstörer „Velika Serbia" gekauft, der im Aegäischen Meere kreuzen fall; die Besatzung sei vollständig serbisch. — Erst das Auftreten der Renommier» Niifsen, jetzt Nummer zwei: serbische Marinei Komödtanten- lordeeren. Wie lange wohl der Seröenkahn das Aegäische Meer „unsicher" machen wird?? — Nummer drei: Portugiesische „Elite truppen" ; wenigstens meldet der Madrider „Imparcial", daß Por» tugal „zwei Elitebrigaden, die gegenwärtig aus Freiwilligen der ge samten Armee formiert werden", für die französische Front ent senden werde. Wenn das nicht hilft I -s- Der serbische Ministerpräsident PaschItsch Ist in Peters burg emueiroffen. «luy Grotz-VerNn. Gegen den Ileislhwncher in Berlin. Hinsichtlich oer Ursachen der plötzlichen Fleischknappheit wird, dem „Tag" zufolge, von einem Teil der Ladenschlächter als Fehler bezeichnet, daß sich der Magistrat von Berlin bei Verteilung des Fleisches an die Ladengeschäfte in allen Fällen der Vermittlung durch Kommissio - näre und Grötzsch lächter bedient, auch wenn die Fleischer lieber selber schlachten möchten. Dieses Ver hältnis beleuchtet eine dem genannten Blatt in Ab schrift übermittelte Eingabe des „Bezirksvereins selbst- ständiger Fleischermeistcr Berlin - Norden" an den Magistrat, der folgende Stelle entnommen sei: „Um dem kaufenden Publikum in dieser so schweren Kriegszeit das Fleisch so illig wie möglich und direkt zu» zuführen, bedarf es vor allem der Beschlagnahme sämtlichen ans unserem Berliner V i e h h o s aufge triebenen Biehes durch die Stadtverwaltung unter vor läufiger Ausschaltung des Grotzsleischers. Diese Herren haben sich leider aus Ko ft en des Ladenfleischers enorme Summen in d i e T a s ch e g e st e ck t. Die Tatsachen sind schon genug erörtert und bedürfen keiner näheren Begründung mehr. Jeder nahm, was er konnte. — Wir bitten, daß das Bieh nach der Beschlagnahme in lebendem oder ge schlachtetem Zustande, z. V. Kleinvieh lebend, Rinder geschlachtet, an die Ladenschlnchtr abgegeben wird. Die kleinen Engrosfleischer sind bei eventuellen Schlachtungen für die städtische Verwaltung zu berücksichtigen, sie be kommen für die Schlachtungen pro Kops soundsoviel; weiter dürfen ihre Rechte nicht gehen. Die reicheren Herren können auch einmal den Krieg zu spüren bekam in e n, indem sie etwas von dem bisherigen „U eberverdienten" verbrau che» müssen. Wenn der Verkauf des Viehes bzw. des Fleisches nicht direkt von der Stadt an die Laden fleischer erfolgt, wird trotz Höchstpreisfest setzung den unlauteren Dingen weiter Tür und Tor geöffnet sein. Wir erbieten uns gern, unseren Mitgliedern, welche alle gelernte Fleischer sind, Ausweiskaiten zu verabfolgen. Mit Be dauern haben mir sestgestellt, das; bei de» jetzigen städtischen Verkaufsstellen sich Uuteniehmer befinden, die weit ent fernt unserem soliden Handwerk stehen. — Es ist die» ein Notschrei der um i h r e E x i st e n z schwer kämpfenden Lade nsleisch er. Es sollte uns zu gestanden werden, datz uns das wenige Fleisch auf dem kürzesten Wege zur Verabfolgung an das Publikum über wiesen wird. Weg mit allem, was dazwischen liegt! Dann wird das Publikum bester fahre». Auch Höchstpreisüber- schreitunge» werden dann so leicht nicht Vorkommen, und sollten sie Vorkommen, io ist Steeroe nm B!abe