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I eÜunä2eit. du schnell geduckt, und ich hab' gegen die Mauer gehauen, und das wt jo weh! Huhuhuhuul Ein Ltellrnvcrmittlungöautomat. Das Neueste aus Amerika ist nach einem Bericht der dortigen Presse ein Auto mat, der Arbeitslosen Stellungen verschafft. Es handelt sich uni einen Automaten, der sich äußerlich kaum von jenen Maschinen unterscheidet, die aus allen Bahnhöfen gegen Ein wurf eines Geldstückes Fahrkarten oder Schokolade verab folgen. Die Vorderseite des Automaten schmückt eine große Glasscheibe; hinter ihr gewahrt man zahlreiche Felder, von denen ein jedes ein Arbeitsangebot enthält. Auf den les baren Zetteln ist die Art der Arbeit, das Gehalt oder der Lohn genau angegeben: weitere nähere Einzelheiten ermög lichen es jedem Ben cher des Automaten, sich vorher darüber klar zu werden, ob der freie Posten ihm zusagt oder nicht. Entspricht das Arbeitsangebot seinen Wünschen, so braucht man nichts anderes zu tun, als ein 25-Cents-Stück in den Automaten zu werfen. Sofort öffnet sich das betreffende Fach, und man kann den Zettel herausnehmen, auf dejsen Rückseite jeweils die genaue Adresse des Arbeitgebers ver zeichnet ist. Der Arbeitsuchende begibt sich nun zum Arbeit geber. Tritt der Fall ein, daß zwischen beiden aus irgend einem Grunde eine Verständigung nicht erfolgt, so begibt sich der Benutzer des Automaten auf das Bureau der Gesell schaft, die die Apparate -rufgestellt hat; dort erhält er dann sein Geld zurück. Da in jedem Fache jede Stellung nur einmal ausgeooten ist, hat der Arbeitslose die Gewißheit, daß die Stellung, auk die er durch den Einwurf seines 25-Cents- stückes Anwartschaft erworben hat, inzwischen nicht besetzt wird. „Eine echte gutserbische Arbeit!" Eine interessante Reminiszenz an König Ferdinand von Bulgarien aus den Tagen des Fürstemnordes in Serajewo erzählt der Professor an der Orientalischen Handelsakademie zu Budapest, Adolf Strauß, einer der besten Kenner Bulgariens, in der vortrefs- ! lichen ungarischen Monatsschrift „Das junge Europa" (Kolot NLpe). Adolf Strauß berichtet: „Abends überschritten wir dis Savebrücke und gelangten in den Bahnhof der serbischen Hauptstadt. Im Speisesaal sah ich freudestrahlende Men schen, di« frohgelaunt ihre Gläser anstießen. Do je clokra serpasba posla bila!* (,DaS war eine echt guiserbische Ar beit!") rief man von einem Tische zum andern. Man sprach Vom Serajewoer Attentat: „Wir haben die Kunde hier in Belgrad schon vormittags erhalten! Die erste Nachricht hat man übrigens nicht in Belgrad, sondern in Prischtina er halten, wo eine nach Zehntausenden zählende Volksmenge den Jahrestag der großen Amselfeldschlacht zum erstenmal auf dem im Vorjahre wiedereroberten Kossovo-Polje feiern konnte. Nm U Uhr wurde von der Rednerbühne, wie man mir schon abends in Belgrad erzählte, folgende an das Ordnerkomitee des Nationalfestes aus Serajewo gelangte Depesche verlesen: „Wir haben beide Pferde gut verkauft." Diese anscheinend harmlose, rein geschäftliche Depesche löste in der Volksmenge einen wahren Freudentaumel aus: Jedermann wußte, was diese kaufmännische Mitteilung besagte. Hatte man doch in Belgrad seit Wochen davon gesprochen, daß man das „osten tative" Erscheinen des österreichisch-ungarischen Thronfolgers in dem „serbischen" Bosnien mit einer nachdrücklichen Demon stration beantworten müsse, und in deck Diebessprache der russischen Balkanpolitik bedeutet das Wort Demonstration zu meist ein Attentat. Die Reise von Belgrad bis Pirot, die von 11 Uhr nachts bis zum Morgengrauen dauerte, deuchte mir diesmal eine Ewigkeit. Auf den sonst so ruhigen serbi schen Stationen vernahm ich überall laute Jubelrufe. Ich wurde von peinlichen Gefühlen beschlichen. Hat die in Sera jewo geplatzte Bombe nicht schon einen Widerhall erweckt in Sofia, wo die Attentatsvistolen von selbst losgehen? Zur Mittagsstunde war ich in Sofia, und meine gespannten Nerven konnten zur Ruhe kommen. In Sofia hatte sich seit gestern noch nichts ereignet. Aber auf den Gesichtern aller Passanten las ich den Ausdruck tiefer Betroffenheit. Alle Bekannten, denen ich auf der Fahrt zum Hotel begegnete, hielten mich an und bestürmten mich mit bestürzter, oft verstörter Miene, ob die unglaubliche Schreckenskunde wirklich wahr sei, ob diese Missetat der Serben die Vorbotin eines neuen russischen Vorstoßes sei, und ob der Sturm auf dem Balkan schon so rasch wieder losbrechen solle. Wenige Stun den nach meiner Ankunft cr'chien ich im Königlichen Valast, und wuÄe der Ehre teilhaftig, vor den König der Bulgaren treten und über das furchtbare Verbrechen meine in Budapest erhaltenen Informationen, wie auch die in Serbien ge machten Wahrnehmungen berichten zu können. Seine Ma jestät hörte meinen Bericht mit tiefernster Miene an und sprach, als ich mit dem Bericht über meine ersten Eindrücke fertig war, folgende Worte: „Jetzt komme ich an die Reihe! Wenn nicht ganz besondere Ereignisse dazwischentreten, so werden jene Verbrecher sich gegen mich wenden. In dem Programm, das derart erweitert ist, daß es nunmehr auch die Sphären der Großmachtdynastien umfaßt, ist sicherlich ' auch für mich ein Platz Vorbehalten." Diese böse Vor ahnung war durchaus keine Gespensterseherei. Jin ersten Semester des Krieges hatten die russischen Balkandipldmaten, die sich für Attentate berufsmäßig zu interessieren pflegen, ganz andere Sorgen. Sie bauten fest auf den Sieg der Griente und glaubten, daß man die Neutralen während des Krieges nicht brauchen und später nach Belieben werde er ledigen können. Als man im Frühjahr schon die ersten Sorgen hegte und das Gesühl hatte, daß mau die Hilfe der Neutralen eventuell doch benötigen, werde, aber in Sofia in den maßgebenden Kreisen nur geringem Verständnis be gegnete» erschienen die wohlbekannten Handlanger gewisser Balkandiplomaten wieder in den Straßen der bulgarischen Hauptstadt. Es folgte das im Bürgerkasino von Sofia be gangene scheußliche Attentat, bei welchem eine Bombe in einen Tanzsaal geschleudert wurde, in welchem die Mit glieder der bulgarischen Regierung beisammen sein sollten." Humor. Der arme Heini. Mutter: „Heini, warum weinst denn so?" Heini: „Karlchen hat mir so weh getan! Huhuhuu!" Mutter: „Was hat er dir denn getan?" Heini: „Ich hab' ihn hauen wollen, und da hat er sich