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träger nehmen Bestel lungen an. Inserate werden nn't 20 Pf., solche aus unsere« Nmtshauptmannschaft uüt l5Pf. die Spaltkeils oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur - von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 40 bez. 05 Pf. — Tabellarische undlomplizierteInserat« mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, ini redaktionellen Teile, diö Spaltenzeile 50 Pf. Die ,Meltzert- - Zeitung« erscheint täglich muAus- nähme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preisvierteljähr lich 1 M. 80 Pf., zwei monatlich 1 M. 20 Pf., einmonatlich60Pf. Ein- WchmiiMling TllgeszeitNg W- Uzchtl sör Schmtkkrg«. ll. NmlsöltlU für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde« zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Post boten, sowie unsere Aus- Mil achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. 82. Jahrgang Nr. 91 Mittwoch den 19. April 1916 abends Zur vorübergehenden Erleichterung der Zufuhr von Schafen noch Sachsen wird, soweit sie nicht nach öffentlichen Schlachtvieh- oder Schlachthösen stattfindet (Ziffer I der Verordnung vom 7. Juni I9I4 — Gesetz- und Verordnungsblatt Seite >60 —), während der Geltungsdauer des § 45 der Ausführungsverordnung vom 7. April 1912 (Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 56) unter Vorbehalt jederzeitigen Widerrufs die polizeiliche Beobachtung eingesührler Schase auf 6 Tage abgekürzt, vorausgesetzt, Ministerium des Innern. Diese Verordnung tritt sofort in Kraft. Dresden, den 17. April l9l6. daß der Einführende jeweils ausschließlich Schafe in derselben Ortschaft unter Beobach- 1915 (Sachs. Staatszeitung und Leipziger Zeitung Nr. -r - Wie es mit dem französischen Staatskredit aussieht. Wie der „Nieuwe Rotterdamsche Courant" meldet, Hot sich Morgan endlich bereit erklärt, dem franzMchen Finanz- Minister Ribot eine neue Anleihe vor 2500 Millionen Francs zu gewähren, aber nur gegen die Hinterlegung von neutralen Wertpapieren als Sicherheit. Morgan will also französische und englische Wertpapiere als Pfand nicht annehmen. Deutlicher kann -inan das Mißtrauen gegen die Finanzen der beiden reichsten Ententestaalen nicht öffent lich zum Ausdruck bringen. Schweizerische Schätzungen der Kriegsdauer. Die neutralen'schweizerischen Kriegsberichterstatter an der deutsch-französischen Front schätzen in ihren letzten Wochenberichten die Kriegsdaucr noch auf sechs Monate, innerhalb welcher Frist beide Teile die höchsten Anst'engungcn ausbictsn würden, um den Sieg zu er ringen. Die verschiedenen Interessen Rußlands und Englands. Bukarest, 18 April. Aus Petersburg wnd gemeldet: Line englische Marineabordnung unter Führung des Admirals Phillimore traf in Riga ein und reiste nach Petersburg weiter, wo sie der Z-rr empfangen wird. Die Abordnung wird dem Zaren den Wunsch Englands unterbreiten, im Interesse eines eirheitstchen Zusammen wirkens die russische Flotte unter - englisches Kommando zu stellen Die rusiische Presse weist bei dieser Gelegen heit daraus h u, daß die Interessen Rußla; dr und» Eng lands nicht überall tue gleichen sind, und daß die russische Flotte 'nationale Ausgaben habe. Die Notwendigkeit der Räumung Salonikis und Valonas. Sofia, 18 April. Dneoni! meldet aus Bukarest: In der Pariser Konferenz wurde die Räumung Salonikis und Valonas für no wendig gehalten. Insbesondere vertrat Frankreich diesen Standpunkt, da es Truppen an der Westfront benötige. Italien wollte indessen der Räumung nicht zustimmcn, da die italienische Regierung weih, daß die kricgsfeindltch- Stimmung im Lande nur so lange im Zaun gehalten werden tann, als die Mög lichkeit einer Real sierung der Absicht Italiens auf dem Batkaa demonhneit werden kann. Englische Heeresnöle. Haag, 18. April. Ans London wird gennldet: Es scheint, dah die letzte Beratung des Kabinetts die Negie rung zu der Uebcrzeugung gebracht hat, dah die bis herigen Anstrengungen Englands noch immer nicht ge nügend sind, un, ans den einzelnen Kriegsschauplätzen, namentlich gus der Westfront, etwas entscheidendes aus- zurtchten. Man erachtet deshalb die Einziehung von 400 000 Mann neuer Truppen für dringend notwendig. Uebcr die Art und Weise, wie dieses neue Heer zu be schaffen ist, gehen die Ansichten Im Kabinett auseinander. Neue Friedensgerüchte. Der Amsterdamer Mitarbeiter der „Neuen Zürcher Zeitung' meldet: Der niederländische Gesandte beim Va tikan ist dieser Tage mehrmals vom Papst empfangen worden. Man glaubt, dah zwischen dem Papst und der Königin Wiihelmine ein Gedankenauetausch über die Möglichkeit einer Intervention zur Biendigung des Krieges staltsindct. Lokales und Sächsisches — Auszug aus den Niederschriften über die 9. Sitzung de» Stadtrats zu Dippoldiswalde am 17 April 1916. An wesend die Stadlräle Liebel, stellvertretender Bürgermeister, Gieho't, Süh, Thorning. Die Tagesordnung enthält acht Beratungsgegenslände mit insgesamt 57 Vorlagen. Nach Kenntnisnahme von einer Niederschrift über eine Piüsung der Stadtkasse wurden erledigt 10 Eejlundungs und Er- lahgcsuche, 5 Pachtoerlängerungsge.uche sowie 33 Gesuche in Sparkassen > Angelegenheiten. Auf ein Gesuch um Erwähni-g ein r Stillprämie wurde beisäilige Ent ¬ schließung gefaßt, ebenso wurde der Wahl des Kaufmanns Niemand zum Kassierer des Kriegshilfsausschusses zuge- stimmt. Mit der Errichtung einer Volksküche ist der Rat grundsätzlich einverstanden und sieht weiteren Vorschlägen des gebildeten Sonde,ausschusses entgegen. — Mitglieder des Turnvereins „Jahn" nnternahmen am Dienstag abend einen Nachtmarsch mit Gepäck durch die Haide nach Paulsdors und Malter und langten froh und unermüdet wieder zu Hause an. Sadisdorf. Am verga'genen Sonntag, dem Palm- sonntap, fand im hiesigen Gasthof ein Familienabend statt, zu dessen Gelingen sowohl die Mitglieder des Jungfrauen- ... ^.Vereins wie auch die Schulkinder durch Gesänge und Dekla mationen ganz wesentlich beitrugen. Eine erhebende An sprache des Herrn Orlspfarrers, sowie allgemeine Gesänge waren in die Bortragsfolge mit eingeslochten und gaben dem Abend eine stimmungsvolle Weihe. Dresden. Der Frauen mord in Radebeul scheint jetzt aufgeklärt zu werden. Bekanntlich wurde am 23. Januar die Frau Johanna Clausnitzer, deren Mann am gleichen Tage ins Feld zurückgekehrt war, auf dem Heimwege ermordet. Unter dem Verdacht der Täterschaft ist jetzt der Piovisioiisreisende Rudolf Boege verhaftet worden. Schwere Vesdachtrgründe sprechen gegen ihn, doch hat er bis jetzt kein Geständnis abgelegt. — Lin Sturm der Entrüstung bewegt die Dresdner Gastwirte. Die Dresdner Felsenkellerbraucrei hat zwei Häuser in der Großen Brüdergasse angekauft, um selbst ein Konkurrenzunternehmen ins Leben zu rufen. In einem geharnischten Proteste haben sich die Gastwirte an die Stadtverordneten gewandt, damit der Brauerei die Konzessionierung versagt werde. Sie betonen, daß die Bicrauf-chläze seilens der Brauereien vielfach weit über die Notwendigkeit hinausgegangen seien und Laß der Schritt der hier in Frage kommenden Brauerei in der gegenwärtigen Zeit von niemand gebilligt werden könne. Freib'rg. Don der Strafkammer des Kgl. Land gerichts hier ist der Fischhändler Theodor Paul Ranft aus Tharandt wegen unberechtigten Fischens, Betrugs und schweren Rückfallsdiebstahls zu 1 Jahr 2 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt worben. 2 Monate Untersuchungshaft sind angmechnet worden Heidenau. Nach 12 Jahre langen Bemühungen ist der Gemeinde nunmehr der Wunsch nach Einrichtung einer eigenen Sparkasse erfüllt worden. Die Genehmigung hierzu traf am Montag von dun Kgl. Ministerium des Innern hier ein. Rochlitz. Die hiesige St. Kunigundenkirche soll ein neues Orgelwerk erhalten, dessen Kosten mit rund 20 000 Mark veranschlagt sind. - Aus dem Kunigundenkiechen- Erneuerungsfonds bewilligten die städtischen Kollegien dazu ein Palronatsgcschenk von 12000 Mark. Die neue Orgel soll vom hiesigen Orgelbaumeister Schmeißer ge liefert werden. Ehemn'tz. Die vier aus dem Gefangenenlager Ebere- dors bei Chemnitz entwichenen französischen Kriegsgefan genen sind aus österieichischcm Gebiet bei P Isen ausge- griffen worden. Sie werden nach Chemnitz zurückgebracht werden. Zwickau. Der Rat der Stadt hat abermals hundert Zentner gefrorene Schweine angekaust. Crimmitschau. Eine Fabrikarbeitersehesrau verschaffte sich auf betrügerische Weise über 500 M. Kriegrunter- stützung, indem sie, obwchl ihr zum Heeresdienst einderusenrr Ehemann bereits im August v. I. entlassen worden war und in einer hiesigen Fabrik einen ganz ansehnlichen Lohn erzielte, die städt! che Kriegsunterstützung aller vierzehn Tage abhod und die Entlassung ihres Mannes verschwieg Degen die Frau it ein Strasverfahren wegen Betrugs eingeleitet worden. Zittau. Das Verhalten des Personals in einzelnen Läden für Nahrungsmittelverkaus gegenüber dem kaufen den Publikum wird in einer städtischen Bekanntmachung scharf gerügt Der Sladtrat sagt, es werde insbesondere darüber geklagt, daß das Publikum kurz und unlieben-, würdia Land lt wird, so daß es den Anschein gewinnt, ^ls ob der V-'kauf der gewünschten Gegenstände lediglich L Zuvo.kom^ des Verkäufer- ist. „Dieses Ver- halten ist in keiner Weise gerechtfertigt; denn dre Verkäufer von L-ben-mittc!n sind verpflichtet, di- von ihnen geführten Lebensmittel an jede", der sie verlangt, abzugeben. Der Stadtrat würde sich vcranlaßt sehen, wenn werter derartige Kloaen eingehen, in Erwägung zu ziehen, den b-tresfen. den Händler von der Zuteilung der durch die Stadtv.r- waltuno bezogenen Maren auszuschließen Löbau Von einem Grenzposten der Landsturm-Kom- panie in Neusaiza wurden in der Nacht zum Mittwoch aus F-riedersdorf-r Flur drei ans Wittenberg geslüchtete russt'che Ksteeszeian^ne festgenommen. Der eine deutsch- sprechende Russe war v-r Meinung, einen Först'er vor sich zu hoben, und fragt- den Posten nach dem Wege nach Böhmen. Letzterer führte di- Ausreißer nach dem Wach- lokal Hempel". Dort wurden die hungrigen Russen zu- nächst'gesättigt und dann in den Arrestraum gebracht. Bischofswerda. Im hiesigen Gefangenenlager ver suchten zwei russische Osfizicre zu entfliehen, indem sie sich auf einen Müllwagen legten, der im Hofe beladen wer den ioliie, und sich mit Asche zuschaufeln ließen. Sie wur den jedoch noch rechtzeitig entdeckt. Vermischtes. - Tiefer Eindruck. Im Unterstand an der Tiioler Front spielt ein Gelreiter, im Zivilleben Konzertmeister, seinen Kameraden etwas auf der Geige vor. Ls sind Lieder von Lenz und Liebe, die un er seinen meisterhaften Händen erklingen, und den rauhen Kriegern mag wohl bittre Wehmut bei der Erinnerung an jene sonnieen Tage aussteigen, von welchen das schluchzende und jubilierende Instrument erzählt. Aber einer, der Lehmann-Franz, fährt sich ab und zu mit der Hand bald nach dem Rücken, bald noch dem Kopfe. „Sitz doch ruhig, Franz, was hast Du denn nur? ' meint sein Nackar. „Ja stehst Du," gibt der Angeiedete zmück, „ich war doch eine Zeitlang in Rußland, und wenn ich nu' eine» so kratzen sehe, dann juck,'s mich auch gleich überall!" * Im Lramen. Geschichtsprofessor (zum Kandidaten, der bisher auf alle Frauen die Antwort schuldig geblieben): „Nun noch eine Frage! Was wissen Sie von dem Pfalz grafen Otthnnuch?' — Kandt-at: „Der sprach eines Morgers: Rem Kiew." Kirchen-Nachrichten. Gründonnerstag den 20 April 1916. Dippoldiswalde. Teri: l.Kor. 10,16 17 LiedNr.251. Vormiltags 9 Uhr Predigtgotlesdienst: Sup. Hempel. Nach der Predigt Beichte und Feier des heiligen Abendmahls. Kipsdorf. Nachmittags 5 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl: Hillsgeistlicher Blumentritt. Anmeldungen von d/i5 Uh».- an in der Sakristei erbeten. Seifersdorf. Vormittags 9 Uhr Abendmahtsfeier, be onders sür die Neukonsrrmierlen und deren Ange hörige. Schmiedeberg. Vormittags 9 Uhr Abendmahlsgolles- dienst: Psarrer Birkner. Lharfreitag den 21. April 1916. Dippoldiswalde. Tert: 2. Kor. 5,14.15. Lied Nr. 105. Vormittags 8 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl (F'ier mit Gesang und Orgeispiel): Sup. Hempel. Vormittags 9 UhrPredigtgotterdienst: Sup. Hempel. Nachmittags 2 Uhr Liturgischer Gottesdienst in der Nikolaikirche: Pastor Mosen. Chorgelang: Passionslied von Alb. Becker. Kip-dorf. Vormittags 9 Uhr Predigt: Hilssgeistlicher Blumentritt. Nachmittags 5 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl: derselbe Kirchenmusik: W I. Frank: An deinem Kreuzesstamme. Motette für 2 Kinderstimmen. Nachmittags 2 Uhr Predigtgottr-dienst mit anschließender Abendmahlsseier: Psarrer Eltz.