Volltext Seite (XML)
Die „Welberltz - Zeitung" erscheint täglich mi. Slus- nähme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preisvierteljähr lich 1 M. 80 Pf., zwei monatlich 1 Ni. 20 Pf., einmonatlich60Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. WchmtzMung TMtitW uü WM söl WMMt, Schmtkklg s.l!. Inserate werden mit 20 Pf., solche aus unseres Amtshanptmannschast mit 15 Pf. die Spaltzeils oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 40 bez. 35 Pf. — Tabellarisch« undkomplizierteInserat« mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, dis Spaltenzeile 50 Pf. Amlsülütt für die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Johne in Dippoldiswalde. Nr 8g Montag dm 17. April 1916 abends 82. Jahrgang HolMßeiMW: Menscher Autshrßmier. Gasthaus Buschmühle in Schmiedeberg, 26. April 1916. vorm. 9 Ahr: 63 h. u. 7341 w. Klötze, 406 w. gek u. 817 w. Treibstangen i. g. L., 18465 w. Reisstangen und vormittags 11 Ahr: 0,5 rm h. Nutzscheite, 5 rm w. Brennschelte, 28 rm w. Brennlnüppel» 6rmw.Zacken, 96rmw. Beste. Schläge: Abt. I, 70, 71. DLrchforstungen:Abt.23,58,70. König!. Forstreviervsrwaltung Bärenfels. König!. Forstrentamt Frauenstein. ' -Ä' Trotzes Hauptquartier, 16. April 1916, vorm. Westlicher Kriegsschauplatz. Beiderseits des Kanals von La Bassee steigerte sich die Tätigkeit der Artillerie im Zusammenhänge mit lebhaften Minenkämpsen. In der Gegend von Vermelles wurde die englische Stellung in etwa 60 Metern Ausdehnung durch unsere Sprengungen vernichtet. Oestlich der Maas entwickelten sich abends heftige Kämpfe an der Front vorwärts der Feste Doii- aumont bis zur Schlucht von Baur. Der Feind, der hier, anschließend an ein starkes Vorbereitungsfeuer, mit erheblichen Kräften zum Angriff schritt, wurde unter schwerer Einbuße an seiner Gesechtskrast abgewiesen. Etwa 200 unverwundete Gefangene sielen in unsre Hand. > Oestlicher und Balkan-Kriegsschauplatz. Es hat sich nichts von besonderer Bedeutung ereignet. Oberste Heeresleitung. ZMiss und SL-Wschss. DippotdiswMe. Am Palmsonntags wurden in unsrer Stadtlirche 56 Knaben und 45 Mädchen konfir miert. Seiner Konslrmationsrede legte Herr Pastor Mosen den Tert Col. 2,6 u. 7 zu Grunde: „Wie ihr nun ange nommen habt den Herrn Jesum Chnsium, so wandelt in ihm, und seid gewurzelt und erbauet in ihm, und seid fest im Glauben, wie ihr gelehret seid, und seid in dem- selbigen reichlich dankbar". Seine den Glauben stärken- den, die Gesinnung belebenden und zur Tugend ermah nenden Ausführungen fotzte der Seelsorger zusammen in dem Thema: Bei dir, Jesu, will ich bleiben. „Wir sind bei ihm, das ist euer Bekenntnis. Wir bleiben bei ihm, das ist euer Gelöbnis". Erhebend wirkte auch der Gesang des Kirchenchors: „Storker Herr Zebaoth", Lied von Al bert Becker. — Zum Familien abend am Palmsonntage konnte Herr Pastor Mosen wiederum einen reichbesetzten Saal begrüßen. Für schöne, edle Unterhaltung war reichlich und abwechslungsvoll gesorgt. Frisch und munter sang ein Kinderchor unter Leitung des Herrn L Schmidt einigeKriegs- lieber. Einen herrlichen Genutz boten zwei Duette, gesungen von den beiden Fräulein Schissner, sowie Cello- und Violinvorträge des Herrn Musikdirektor Jahn und seines Musikschülers Kadner, deren Klavierbegleitung teils Herr L. Schmidt, teils Herr Pastor Mosen übernommen hatten. Jungfrauen- und Jünglingsverein erfreuten durch Auf führung zeitgemätzer Theaterstücks. Jener hatte ein Spiel gewählt, familiär und gemütvoll, während dieser einen Vorgang aus dem Russeneinfall mit männlich Herz- und sch-rzhaslen, auch derben Handlungen zur größten Erhei terung der Zuschauer vorspielte. In der Festansprache er innerte Herr Oberkirchenrat Hempel daran, daß diese Palm sonntags-Famillenabende hier seit 1907 cingesührt und stets sehr gut besucht worden sind. Dieselbe Treue möchten wir auch halten unserem Vaterlande, unserem Gott und uns selbst. Diesen Wunsch richtete auch Fräulein Feind, Mitglied des Jungsrauenoereins, in einem Alschiedsgedicht an die Konsirmanden Am Schlüsse empfahl Herr Paitor Mosen denselben den Eintritt in die kirchlichen Vereine und bankte allen Mitwirkenden für freundliche Hilfe. Auf An regung des Herrn Schuldirektor Ebert fanden sich viele Besucher bereit, zum besten des Roten Kre 'zes in da» Knegskreuz der Gewerbeschule Nägel einzuschlagen. — Am gestrigen Tage trat Herr Oberlehrer Buckel in den wohlverdienten Ruhestand. Am vergangenen Freitag fand in der Turnhalle in Anwesenheit des Schul- ausschusscs, des Lehrerkollegiums und der oberen Schul klassen in einfacher, zu Herzen gehender Feier die Verab schiedung aus der Schule statt. Herr Stadtrat Stitz dankte dem Scheidenden im Namen der Stadt für seine uner müdliche Arbeit in Schule und außerhalb der Schule, in der M Ehrentafel »L ^stir MW TDsM »»1 Am Aue Rr Verlustliste Nr. 274 der Kömgl. Sachs. Armee. Ersatz-Jufautette-Regiment Nr 23. 4. Kompanie. Schaffer, Hugo, aus Fürstenau, leicht verw. 3. Infanterie-Regiment Nr. 102. 14. Kompanie. Rabe, Paul, aus Nassau, leicht verwundet, bei der Truppe. Referve-Jnfanterie-Regiment Nr. 102. 9. Kompanie. - Bräuer, Ewald, aus Börnersdorf, leicht oerw. ReservS'Jnfanteris-Regiment Nr. 103. 6. Kompanie. Kröhnert, Oiio, Unteroffizier aus Rehefeld, leicht verwundet, zur Truppe zurück Landwehr-Jufanterie-Rsgiment Nr. 133. 14. Kompanie. Gössel, Alfred, Bizefeldwebel aus Dippoldiswalde, leicht verwundet. Träger, Otto, aus Schellerhau, leicht verwundet, Kei der Truppe. Feldartillerie-Regiment Nr. 192. 2. Batterie. Bormann, Hugo, aus Paulshain, leicht verwundet, bei der Trupps. Landwshr-Jnfanterie-Regiment Nr. 87. 11. Kompanie. Hcfmann, Moritz, aus Frauenstein, im Lazarett. Referve-Jnfanterie-Regiment Nr. 56 (Preußen.) 7. Kompanie. Lieber, Bruno, aus Ulberndorf s. 18. Jnfanrerie-Regimsut Nr. 192. 5. Kompanie. Böhme, Paul Bruno, Soldat aus Spechtritz s. Gemeinde, nachdem derselbe 38 Jahre dem hiesigen Lehr- körper angehörte, er wies in kurzen Worten aus die Verdienst des Herrn Oberlehrer hin, die er sich um die damalige Mädchcnfortbilöungsschnle, den Slenographieunterricht, das Musikleben unserer Stadt, die Kirche usw. erworben hat. Als Zeichen der Dankbarkeit wurde ihm von der Stadt das Bild Reihels „Und sie solgten ihm nach" über reicht. Nach dem Liede des Chorgesangs „Verlaß mich nicht" nahmen als letzte die Lehrerschaft durch Herrn Direktor Ebert Abfch ed. „Bruder, nun ode! Scheiden tut zwar weh, Scheiden ist ein bittres Leiden. Wer es gut gemeint, bleibt mit uns vereint, so als gab' es gar kein Scheiden." Herr Direktor Ebert gedacht? ebenfalls in warmen Worten der Verdienste des Scheidenden und der reichen Ersolgsarbeit in seinem 47 jährigen Lehrcrleben, hinterläßt er doch durch sein väterliches Wirken im Koll-- gium als Stellvertreter der Direktors seine unermüdliche und treue Arbeit in der Schule, in der Lehrerschaft des Bezirks und darüber hinaus ein getreues Gedenken. Das Kollegium überreichte ihm einen Nuhcstuhl; Herr Direktor Ebert versicherte noch, daß das Kollegium noch weiter mit ihm zusammen zu sein wünscht und daß der Abschied nur ein äu'-erlicher sei. „Bruder nimm die Hand jetzt zum Unterpfand, daß wir treu gepnnt verbleiben!" — Der Scheidende dankte mit bewegten Worten dem Vertreter der Stadt, Herrn Stadtrat Süß und Herrn Direktor Ebert und dem Lehrerkollegium für die vielen Worte der Anerkennung und die Zeichen der Erinnerung. Mit dem Gesänge: „Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt" schloß die kurze, innige Feier, so, wie es Wunsch des Abschiednehmenden war. — Vorher gedachte Herr Direktor Ebert des Herrn Vtka^ Kühn, der ein viertel Jahr unserer Bürgerschule angehörte und nun des Königs Rock anziehen will. — In der Jahreshauptversammlung der Witwen- und Waisenkasse für Lehrer des Bezirks wurde zunächst vom Vorsitzenden Herrn BezirksschuIinspeHor Kuhne des un längst verstorbenen Herrn Schulrat Mushacke als des Gründers der Kasse dankbar ehrend gedacht. Aus der Rechnungsabkgung des Herm Kirchschullehrer Brückner ging hervor, daß im letzten Jahre >5 Witwen mit 235 M. unterstützt worden sind. Das Vermögen beträgt einschl. der Schulrat Bang-Stiftung 7957,48 M., zu denen noch 50 M. Geschenk eines Mitgliedes kommen. — Herbert Eidner, beim 25. Ref-Jägerbataillon, Sohn des Herrn Oberlehrer Eidner hier, ist zum Leut nant befördert worden. — Las Rauchen im Walde verboten! Es wird da rauf hingewiesen, daß in der Zeit vom 1. März bis 1. Oktober in Forsten ohne Erlaubnis des Forsteigen» lümers das Tabakraucher! außerhalb denjenigen öffent lichen Fahrwegen, weiche aus beiden Seiten durch Gräben gegen den Forstbestand abgegrenzt sind, anders als aus Pfeifen mit geichlo senem Deckel verboten ist. — Ji.folgs Sodamangel dürfte voraussichtlich in nächster Zeit die Writzglasfabrikation beschränkt, wenn nicht ganz eingestellt werden. Mit Gläsern, Wasserflaschen und Fensterscheiben soll mari demnach vorsichtig umgehen. Rabenau. Der konservative Landlagsabgeordne'e Wittig beging am 15. April jeln»25jährizes Jubiläum als Bürgermeister unsere: Stadt. Wittig, der seit dem 15. April 1891 Bürgermeister in Rabenau ist, hat sich um den Ausschwung der Stadt, die als Mittelpunkt der säch sischen Stuhlindustcie einen Weltruf hat, große Verdienste ermorden. Hainsberg, 14. April. Die Weißeritz-Talsperren-Ge» nossenschst trat heute vormittag 10 Uhr im Saale de: Gast wirtschaft „Eiskeller" unter dem Vorsitze des Herrn Hofrat Pleißner zu ihrer neunten Gcnvsssnschaftssttzung zusammen. Der Versammlung wohnten als Vertreter des Kgl. Ministe riums des Innern Herr Regierungsart vn. Knüpser, als Vertreter des Finanzministeriums Herr Bnirat Sorger und als Vertrete: der Stadt Dresden Herr Stadtrat Or. Krüger bei. Außerdem war noch Herr Amtshauptmanu l)i. Streit von der Kgl. Amtshauplmanntchatt Dresden- Altstadt anwesend Die Versammlung genehmigte zunächst eine Erhöhung des Ueberfallwehres an der König-Friedrich- August-Sperre um 0,75 m und bewilligte hierfür die Kosten in Höhe von 6000 M. Eemeiudeoorstvnd Kammerrat Radelt-Deuben berichtete dann über einige Satzungs änderungen, betreffend die Erhöhung des Beitrages für die Einheit von 75 auf 95 Pf. Die Versammlung lehnte diese Erhöhung mit 64 194 Stimmen ab. Kammerrat Nudelt beaniraate, den Vorstand zu ermächtigen, eine Ent scheidung des Obcroerwaltungsgerichtes herbeizusühren. Gemeindevorstand Baumann-r-Potschappe! berichtete dann über die Jahresrechnung aus das Jahr 1915. Die Summe der Einnahmen beläust sich auf 4 401912,49 M. und die der Ausgaben aus 4 362 295,03 M, so daß sich ein Kasenbestand von 39 617,03 M. ergibt. Die Jahrer- rechnung wurde unter der Voraussetzung richtiggesprochen, daß die Rechnungsprüser später keine Bedenken hiergegen erheben, da die Rechnung infolge Krankheit des Rcchnungs- revisors nicht vollständig durchgeprüst werden konnte. Zu Rechnungsprüfern für das Jahr 1916 wühlte die Ver sammlung die Firma Spinnerei Coßmannsdorf und die Firma Bernhard Mehlhose,Deuben einstimmig wieder, neu Herrn Bürgermeister Voigt-Tharandt. Zum Schluß berichtete der Schatzmeister Gemeindevorstand Baumann- Potschappel noch über den Haushaltplan aus das Jahr 1916. Die Einnahmen sind mit 375 350 M. und die Ausgaben mit 599300 M eingestellt, sodaß sich ein Fehl betrag von 223 950 M. ergibt. Der Haushaltplan wurde einstimmig genehmigt. Der Genolsenschastsversammlung