Volltext Seite (XML)
zu diesem Tage sührt der 2. Vorsitzende Professor Killerbauer in Chemnitz sämtliche Geschäfts Freibertz. Dem hiesigen PfarrsöyneWm^ EHMna- liastenpensWat des Pfarrvettins süt däs Königreich Sachien, Peters, und Wallfttaßdj vermachte der am 28. Januar 1916 in Meißen verstorbene Pfarrer Bruno Bürger aus Täübinheivi bei Meißen 5000 M. Die Zinsen des Kapitals sollen beliebig zum Besten der Zöglinge des Heim» verwendet werden. Glauch«». Zwei belgische Beutekanonen sollen für einige TvocheN aüf tem Marktplätze äuftzesteilt werden. Klingenthal. Diakonus Pastür Wkch'tr hier ist eln- stimmig zum Pfarrer von Ruppendorf, Ephorle Dlppoldis- walvt, gdGählt Mtdtk. Vermischtes * „A Hund, war is meschugtze" Die „Grodnoer Zei tung" veröffentlicht eine Verordnung des kaiserlich deutschen Gouverneurs über die Hundespsrre, die mit folgenden Worten beginnt: „Nachdem wie men Hot festgestellt, as in Grodno ts herUmgelosfen srai a Hund, wos is meschugge, is noch Verordnung usw." Kirchen-Nachrichten. Donnerstag den 6. April 1916. Hennersdorf. Nachmitiags 5 Uhr Kriegsbetstunde. Kipsdorf. Abends 7 Uhr Kriegsbetstunde. Hilfs, geistlicher Blumentritt. Freitag den 7. April 1916. Schmiedeberg. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde: HWgtifllicher Blumentritt. Letzte Nachrichten. Die Lebensmittelbeute von Gallipoli. Wien, 4. April. Nach einem Slambulcr Bericht der Politischen Korrespondenz ist die Menge der ouf Galli poli erbeuleien Lebensmittel, namentlich der Konserven, so tzroß, daß deren Verkauf in Pera und Galata zurzeit in eigens hierzu errichteten Läden noch nicht beendet ist. Eine Forderung Griechenlands an Deutschland. London, 4. April. Reuter meldet aus Athen: Die Ab geordneten von Saloniki ersuchten die griechische Regierung, Deutschland mitzuteilen, daß ein neuer Luftangriff auf die Stadt als ein gegen Griechenland gerichteter Angriff be trachtet würde. Ein neues englisches Heer. Schweizerischen Biätiern wird gemeldet, daß seit Wochen keine Truppensendungen nach Frankreich gegangen seien Dagegen werde seit geraumer Zeit in den englischen Hafenstädten ein neues großes Heer zusammengezogen, über dessen Bestimmung nur Vermutungen gehen. Auf die allgemeinen militärischen Rüstungen Englands sei auch die wiederholte Kabel- und Postsperre im Verkehr zwischen den neutralen Staaten und England zurückzu- fühcen. Leim griechischeMinisterkrise. Athen, 5 April. Aus offizieller Quelle werden auch die letzten G-,Uchte von einer unmittelbar bevorstehenden Ministerkrlsts, insbesondere der Demission des ginanzmini- sters Drugumis dementiert. Die Behandlung von Geschlechtskrankheiten und Frauenleiden. Der stellvertretende Kommandierende General des 12. Armeekorps erläßt folgende Bekanntmachung: Im In teresse der öffentlichen Sicherheit wird oerboien: 1. daß nicht approbierte Personen Geschlechtskrankheiten und deren Folgezustände behandeln, 2. daß sich nicht approbierte Personen durch öffentliche Ankündigungen zur Behandlung von Geschlechtskrankheiten oder Frauenleiden (einschließlich Regelstörungen) erbieten, 3. daß Behandlungsarten oder Mittel zur Heilung, Linderung oder Verhütung solcher Leiden öffentlich angekündigt oder angepriesen werden. Der öffentlichen Ankündigung oder Anpreisung steht es gleich, wenn in öffentlichen Bekanntmachungen, auf Druck schriften oder sonstige Mitteilungen verwiesen wird, die «ine Anpreisung solcher Mittel oder Behandlungsarten ent halten. Veröffentlichungen in ärztlichen und pharmazeu tischen Fachzeitschriften fallen nicht hierunter. Zuwider handlungen gegen dieses Verbat werden auf Grund von Z 9b des Gesetzes über den Belagerungszustand in Ver bindung mit dem Gesetz vom 11. Dezember 1915 bestrast. Die letzten wirkungsvollen Zeppelinangrifse. Amsterdam, 4 April. „Nieuws van den Dag" meldet: Die Zeppelinangrifse, die am 1., 2. und 3 April statt- fanden, scheinen in größerem Maßstabe als sonst angelegt gewesen zu sein Die englische Admiralität gibt so kurze Berichte über den Schaden, der durch die Zeppeline an gerichtet wurde und über die Anzahl der Menschenleben, die zum Opser gefallen lind, und trotz der kurzen Be richte verschweigt man auch noch die Namen der be treffenden Ortschaften. Aber es ergib! sich daraus, daß die Wirkung ungeheuer war, daß in vielen Ortschaften Brände verursacht wurden, daß mehrere Häuser vernichtet und daß die Anzahl der Toten und Verwundeten nicht genug ist. Zunehmende Unverschämtheit des Vieroerbandes. Äthen, 5. April. Die Franzosen kommandieren mit täglich wachsender Unverschämtheit in und um Saloniki. Neuerdings foiderten sie die Erlaubnis zu einer Aus dehnung ihrer Front auf der Höhe von Lingowand bis Lachana, um dort eine improvisierte erste Kampslinie einzurichten, worüber gegenwärtig in Athen verhandelt wird. Täglich beschlagnahmen sie Postsäcke, die nach Sofia, Berlin und Konstantinopel adressiert sind, haben aber in Kavalla und Saloniki auch schon wiederholt Post sachen des griechisches GeUeraistabes gelesen, nach Belieben erptdiert oder vernichtet Nachrichten von der Entsendung französischer Truppen nach der Front von Verdun sind fatsch, wenigstens) sofern entscheidende Maßnahmen ge meint sind. Vorläufig handelt es sich nur um zwei Dampfer, die am 19. und 21. März mit 350 und 750 beUflaubien Soldaten nach MärseM abgegangen sind. Auch ist eine iolche Maßnahme größeren Stils zunächst unwahrscheinlich Widersprochen wird aus Athen der Meldung, der Kronprinz von Griechen land werde demnächst dem Sultan und dem Zaren Fer dinand Handschreiben des Königs Konstantin überbringen. Wettervorhersage. Meist trüb, kälter, keine wesen.lichen Niederschläge. Eingestellter Pvstdampferdienst. Basel. Dte niederländische Postverwaltung teilt der schweizerischen Oberpostdirektion mit, daß der Postdampfer dienst zwischen Amsterdam und Südamerika auf unbestimmte Zett eingestellt wird. Mit Zustimmung französischer Industrieller hat der Handelsministrr einen besonderen technischen Dienst eingerichtet, um Fragen der nicht ausschließlich für Kriegszwecke arbeitenden Industrie zu regeln. Blondere Abteilungen für Metallwaren, chemische Produktion und die übrigen Industrien wurden geschaffen. Man hofft, mit dieser Organisation vor allem durch England mehr Ausfuhrbewilligungen zu erhalten. Englische Unverschämtheit. Kopenhagen. DeiDoppelschiaubkndampser„FredericVIll.", der auf der Fahrt von Skandinavien nach Amerika am Sonntag in Kirkwall ankam, hat gestern früh die Reise nach New Port fortgesetzt, nachdem die gesamte Briespost von den englischen Behörden beschlagnahmt war. Die furchtbare Wirkung des letzten Zeppelinangriffs. Christania, 5. Apiil. Beim letzten Zepprllnangrisf sind 50 Personen getötet, 166 verwundet Gorden. Die Schä den an den Privathäusern sind uncrrmßlich groß, an mili tärischen Bauten angeblich sehr gering. Der hrrunlerge- schossene Zeppelin liegt aus einer Sandbank in der Themse aus nur vier Meter Wassertiefe und soll durch Tauchboote herausgeholt werden. Die heutigd Reichstagssitzung. Berlin, ddn 5. April. Die Reichstagsfitzung beginnt heute nochmittaa 3 Uhc. Vorher tritt der Seniorenkonvent zusammen, um sich über den Arbeitsplan zu verständigen. Gestern wurde im Reichstage angenommen, daß in inr heutigen Sitzung nach der Rede des Reichskanzlers der sozialdemokratische Abgeordnete Ebert sprechen wird und alsdann die Sitzung vertagt werden dürfte. Ruhlands Anbahnungsversuche gegenüber Persien. Petersburg, 4. April. Laut „Nomoje Wremja" versügie der Statthalter im Kaukasus auf Ansuchen des Schah und des persischen Ministerrats die Freilassung der in den Kämpfen gegen Rußland gefangenen Pecser. Dieses be sondere Entgegenkommen zum persischen Neujahr soll da zu beitragen, das gute Verhältnis zwischen Rußland und Persien wieder h-rzuitellen. Schiffsverluste. Christiania. Der norwegische Gesandte in London hat an den Minister des Acußern telegraphiert, nach einem Berichte der britischen Admiralität sei die norwegische Vier mastbark „Bill" bei den Scilly-Jnseln in den Grund ge bohrt. Die Besatzung ist gereitet Pmuiden. Der norwegische Dampfer „Arena", der sich auf der Reise von Frederikstadt nach Hull befand, wurde nicht lorpedicrt, sondern in den Grund geschossen. Die Begeisterung in Rom für Asquith. London, 4. April. Die „Times" melden aus Rom, daß das Volk bei der Abreise Asquiths begeisterter war als bei der Ankunst. Die gehaltenen Reden haben e n Gefühl der Genugtuung erweckt, besonders auch die Be ratungen, welche über die Organisation und das richtige Verhältnis in der Verwaltung der gemeinschaftlichen Hilfs quellen u»d zwar nicht nur hinsichtlich der Bewaffnung, sondern auch inbezug auf die Industrie, des -Transports und der Finanzen gehalten wurden. In einer Pulverfabrik in Kent brach ein großes Feuer aus, das mehrere Erplo- sionen verursachte und ungefähr 200 Opser forderte. Nach Schluß der geheimen Sitzung der 2. niederländischen Kammer wurde die Oeslentlichkeit wiederhergestcllt und die Negie rung erklärte: Die Regierung legt Wert daraus, zu erklären, daß die Maßnahmen nicht auf politischen Enwicklungen beruhen, sondern sie haben ihre Ursache in Taten, in einer Zunahme der Gefahr, der unser Land ausgesetzt ist. Un erschütterlich ist unser Wille, neutral zu bleiben. Es liegt nicht im Interesse des Lander, mehr zu sagen. Scheidemann sagt im „Vorwärts", der Feind glaube nicht mehr an eine militärische Niederlage Deutschlands, er baue aus die wirtschaftliche Not und die Zwietracht unter den Parteien t Wir wollen den Frieden aus dem Wege der Verständi gung, andernfalls wir weiter zu unserm Lande stehn. Eegeigtlisse zur See. Wien. Der Besuch der italienische Flieger in Lai bach, Ädelsberg und Triest wurde iß der Nacht vom 3. zum 4. April durch ein Geschwader vor« 10 FlligMW in Arkona erwidert. Bahnhof, zwei Sasometer, FabMit, Kasernen und die Stadt wurden erfolgreich mit Bomben belegt. Zwei Flugzeuge gingen vnlortß, dIL übrigen und die Flieger kehrten unversehrt zurück. Gartenbau. vet Salatanbau. (Nachdruck verboten.) Vie ersten Aussaaten sind, wenn nicht bereits im Herbst für die erste Frühjahrsbopflanzung gesorgt ist, so früh als möglich vorzunehmen. Aller Zimmerkasten treiberei wird, falls kein Warmbeet zur Verfügung stehle das Aussäen in freies oder Gartenland vorgezogen. Der Samen geht allerdings nur dann auf, wenn genügend warmes Wetter eintritt. Diesem Umstande kann auf leichte Weise insofern Rechnung getragen werden, als das krisch angelegte, an einer geschützten Stelle untergebrachts kleine Beet nach dem Säen gut festgedrückt und dann mit mehreren übereinanderliegenden Säcken zugedeckt wird. Der Same kommt unter diesem wärmenden Schutze bald zur Keimung. Sobald die ersten Pflänzchen an der Ober fläche erscheinen, ist dieser Schutz jedoch zu entfernen. Die Pflänzchen kommen dann zwar langsam, aber sicher, werden fest und entwickeln sich kräftig. Sobald di« Wurzeln die Stärke ein»s Streichholzes haben, kann ein erstmaliges Verpflanzen vorgenommen werden. Zu diesem Zwecke sind die Pflanzstellen etwa 6 Zentimeter tief einzu drücken und die Pflänzchen in die tiefste Stelle der auf diese Weise geschaffenen Grube zu setzen und gut anzu drücken. Eine kräftige Düngung kann vorangehen, ein« Bodenlockerung unterbleibt jedoch. Tritt auf längere Zeit wärmeres Wetter ein, so kann eine weitere Verpflanzung vorgenommen werden. Auf diese Weise vorbereitet« Salatpflanzen wachsen sich im zeitigen Frühjahr schnell zu kräftigen Köpfen aus, besonders wenn sie noch ein« Thomasmehlgabe erhalten, die mit einem Dungguß an die Wurzeln gebracht wird. Alle vier Wochen ist ein« neue Aussaat zu machen. Als zuverlässige Sort-n gelte* her Steinkopf und der Maikönig. I. P. Obstbau. Va» versehen älterer Bäume. (Nachdruck verboten.) Ist es erforderlich, einen älteren Baum zu versetzen, lo kann folgendes Verfahren angewendet werden. Min destens 1 Jahr vor dem Versetzen ist in einer Entfernung von V» bis Meter vom Stamme rings um diesen, j« nach der Größe des Baumes, ein 50 bis 100 Zentimeter tiefer Graben auszuwerfen. Möglichst nahe der Außen böschung dieses Grabens werden dann sämtliche erreich baren Wurzeln abgesägt und die Schnittflächen glatt ge schnitten. Der Graben ist hierauf mit guter Komposterd« Md Laub auszufüllen. Im Laufe des Jahres wird dann der Baum an den Stümpfen der Seitenwurzeln zahl reiche junge, assimilierbare Saugwurzeln in dem Gra ben ansetzen, die ein gutes Angehen nach der Versetzung, die vorteilhaft im zeitigen Frühjahr, aber auch bei bereits grünenden Bäumen im Sommer vorgenommen werden kann, gewährleisten. Die Wurzeln sind wie bei jungen Setzlingen gut einzuschlämmen. Auf diese Weise versetzte Bäume können mit mehr Ast werk versehen bleiben und gehen sicherer an, denn di« Erfahrung hat gelehrt, daß ohne diese Vorkehrung ver setzte Bäume infolge zu geringen Saftzustroms eingehen. — Sollte der Baum starken Windfang haben, so wär« »r gut zu versteifen, die Krone zu lichten oder gar ein- »«stützen. Auch nach dem seitlichen Abwurzeln bis zum Versetzen sind größere Bäume gut abzustützen, da die senkrechten Pfahlwurzeln öfter nicht genügenden Ha» haben dürsten. I. Pelz. Feldwirtschaft. Das Thomasmehl. (Nachdruck verboten.) Das in der Landwirtschaft und im Gemüsebau viel verwendete Thomasmehl oder Thomasschlackenmehl ist ein Abfallprodukt der Stahlindustrie. Es ist zur Erzielung »irres brauchbaren Stahls erforderlich, den in Erz ent haltenen Phosphor zu entfernen, zu welchem Zwecke ein Zusatz von gebranntem Kalk gemacht wird, der sich in der zur Anwendung kommenden Preßluft mit der aus dem Phosphor entstehenden Phosphorsäure zu phoshor- faurem Kalk verbindet und als Rückstand in der Schlack« dleibd, die, fein gemahlen, das nach ihrem Erfinder benannte Thomasmehl liefert. Je feiner die Schlacke gemahlen ist, desto schneller wirkt sein Gehalt an zitronensäure löslicher Phosphorsäure, auf deren Gehalt es vor allem an kommt. Er beträgt im allgemeinen rund 15°/o und schwankt zwischen 10 bis 20°/->. Außerdem enthält das Thomas mehl rund 50°/o Kalk, der schwer wirksam ist und beim Preise nicht in Betracht gezogen werden kann. Es ist ^doch einwandfrei feslgestellt worden, daß auch diese Knlkmenge, wenn auch erst allmählich, so doch eine vor zügliche Wirkung nusübt. Das Thomasmehl besitzt inso fern eine sehr gute Eigenschaft, als es sich nicht so leicht durchwäscht, es vielmehr bis zu 5 Jahren wirksam bleibt in seiner Phosphorsäure- und Kalkwirkung. Vas Thomasmehl kann also als ein vorzüglicher Vorratsdünger betrachtet werden. Eine Mischung mit Chilisalpeter ist ohne Nachteil angängig, dagegen her bietet sich eine Vermischung mit ammoniakhaltigen Dünge mitteln und mit Superphosphaten. Bei längerer Lagerung zieht das Thomasmehl gern Feuchtigkeit, und wenn diese eine gewisse Höbe über steigt, klumpt und verhärtet es schließlich. Aus diesem Grunde muß es bis zum Gebrauch möglichst trocken ge lagert werden. Die im Thomasmehl enthaltene Phosphorsäure zeitigt eine rasche Entwickelung und schnelle Reife der Pflanzen; sie ist ein zum Aufbau der Pflanzen unentbehrlich«? Bestandteil.