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stehen der Amlshauptmannschaft 30 000 M. zur Verfügung, von welcher Summe 2000 M. Beihilfe zur Errichtung jeder Volksküche gegeben wird, 3000 M. werden allmonat lich für Freimarken verwendet: Tebnitz. Dem früheren Verleger des „Erenzblattes" hier, Privatus C. C. Böhme, war es vergönnt, im besten Wohlsein sein 60 jähriges Bürgrrjubiläum begehen zu können. Kirchen-Nachrichten. Donnerstag den 30. März 1916. Kipsdorf. Abends 7 Uhr Kriegsbetsiunde. Hilfs- geistlicher Blumentritt. Reinhardtsgrimma. Abends 7 Uhr Kriegsbetsiunde. Freitag ven 31. März 1916. Schmiedeberg. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde: Pfarrer Birkner. Letzte Nachrichten. Die Gärung in Irland. Amsterdam, 28. März. Nach Meldung der „Times" wurden am Freitag morgen die Geschäftsräume und die Druckerei der irischen Zeitung „Gaeli Preß" in Dublin von der Militärbehörde versiegelt. Sämtliche Nummern von 4 irischen Blättern wurden beschlagnahmt. Später versuchten Polizisten, sich Eingang in die Liberty H-il, das Hauptquartier des irischen Transportarbeiterverdandes, zu verschaffen. Sie stieben auf eine bewaffnete Wache und zogen sich dann zurück. Kurz darauf marschierte eine Abteilung der mlt dem Transportarbeiterverband in Der- bindung stehenden Bürgerwehr zur Verteidigung der Liberty Hall herbei. Weinknappheit in Frankreich. Paris, 29. März. Wie der „Malin" meldet, sind die Weinvorräte in vier wemdau ndrn Departements im süd lichen Frankreich völlig erschöpft. Die Pariser Konferenzen. London, 29 März. „Daily Telegraph" meldet aus Paris, dab Grobbritannien auf der Mitte April abzuhal- trnden Wirtschaftskonserenz durch einen Kabinetsminister vertreten sein wird. Kitchener wird Asquith nach Rom begleiten anstelle von Sir Edward Grey und Lloyd George. Lugano, 29. März Die „Stamps" kündigt heute be stimmt an, dah nach der Pariser Konferenz Asquilh, Grey und Lloyd George nach Rom kommen werden. Damit wird dokumentiert, dab es den englischen Diplomaten in Paris nicht gelang, ihren Wille» durchzusetzen, denn sonst hätte sich die Romreise erübrigt. Ständiger Ausschuß für vertrauliche Mitteilungen. Berlin, 29. März. Die „Morgenpost" schreib!: Im Reichstag soll ein ständiger Ausschuß gebildet werden, der wichtige vertrauliche Mitteilungen, die den Krieg betreffen, von dem Reichskanzler oder einem seiner Vertreter ent- gegennehmen soll ' Der Wert der versenkten Schisse der vorigen Woche. Haag, 20. Mär? In englischen Reederkreisen veran schlagt man den Wert Ler in der vorigen Woche ver senkten englischen Schisse aus 40 Millionen Mark. Diese Summe schließt nicht den Wert der versenkten Ladungen in sich. Der deutsche Flugzeugangrisf auf Saloniki. Lugano, 29. März. Aus Saloniki wird gemeldet: Ein deutsches Flugzeuggeschwader beschoß eine Stunde lang die Stadt und das Ententelnger von Saloniki An geblich sei wenig Schaden ungerichtet worden. Eine An zahl Zivilpersonen seien dem Bombardement zum Opfer gefallen. Der schweizerische Kurier in London ertrunken. Zürich, 29. März. Bei dem Untergang des „Susser" hat auch der Kurier Ler schweizerischen Gesandtschaft in London den Tod gesunden. Wen England zum Heeresdienst wirbt. Haag, 28. März. Die „Nation" führt ein« Rede Snowdens !m Unterhaus an, der das Vorgehen der Gerichte tadelt, die darüber zu entscheiden haben, ob ein Mann zum Militärdienst gezwungen werden kann odcr nicht. SnowLen wurde dabei sehr bitter. Er führte Fälle an, Latz die Gerichte Leute zu den Waffen genommen hätten, dis nur «ine Hand hatten, ein Mann wurde ge nommen, der ein lahmes Bein besaß und einer, der von Geburt aus schwachsinnig war. Ein Lokalblatt bemerkte, niemanden, außer einem geborenen Idioten, würde es einfallrn, aus einem Mann«, wie diesem Geistesschwachen, einen So'daten machen zu wollen. Die englische Flotten - Basis der Nordsee. Amsterdam, 29. März. Wie schon berichtet, hat die engli che Regierung die Humbermündung für geschlossen erklärt und für die Küüenschiffahrt besonder« Maßnahmen feßgetegt, Wie aus London gemeldet wird, ist diese Nach richt durch Reuter nur verbreitet worden, um die Wahr heit zu verschleiern. Tatsächlich will die englische Admi ralität den Hafen von Hull und die Humbermündung zm Flottenbasis des Nordseegeschwader« machen. Gescheitert. Christiani». Am 27. März kam in Bergen der einzige überlebende Norweger des Viennaslers „Drotleburgh" an, der am 25. März aus der Reise von Chile nach England mit Salpeter vor der irischen Küste scheiterte. Von den 23 Mann der Besatzung sind nur 10 gerettet. I I Er trunkene, darunter der Kapitän und seine Frau, waren Norweger. Gleichzeitig scheiterten an derselben Stelle ein englisches, ein portugiesisches, ein amerikanisches und das norwegische Schiff „Annemarie". , Wettervorhersage. Meist trüb, kälter, zeitweise Niederschläge. Ein in Pmuiden eingelaufener Fischdampfer berichtet, daß er am 27.März morgen« 11 Uhr aus 45 Grad 30 Minuten nördlicher Breite und 6 Grad 18 Minuten östlicher Länge einen englischen Zerstörer mit 3 Schorn steinen, der den Namen „lll Medusa" vor Anker fand. Der Bug des Zerstörers war eingedrückt. Auf Deck lagen viele Trümmer umher. D?s Hinterschiff, von dem die englische Flagge wehte, war am Versinken. Die drahtlose Einrichtung war in Ordnung. Der Zerstörer war aus gerüstet mit 4 Torpedorohren, von denen zwei unabge- schofsene Torpedos enthielten. Die Mannschaft hatte das Schiff verlassen. Zieht nichts mehr? Amsterdam. Nach de: „Times" gibt man in New- Pork zu, daß, da kein Amerikaner an Bord der „Sussex" ertrank, Wilson wenig Glück im Senat haben würde, wollte er aus den Abbruch Ler Beziehungen mit Deutsch land hinarbeilen. Lord Kitchener wird, wie aus Haag gemeldet wird, Asquith nach Rom begleiten. Große englische Geschwader wurden von «inem in Bergen eingelaufenen Postdampfer gesehen, darunter eins von 15 Schlachtschiffen, die nach Süden steuerten. Einzelne Streiks im englischen Clyde-Gebiete haben in de» Munitions fabriken wieder staltzesunden. Sie haben, wie im Unter hause erklärt wurde, nichts mit industriellen Fragen zu tun und seien durch die Trabes Unions gerügt worden. Das Mumtionsminijterium hat die Militärbehörden ersucht, die Rädelsführer zu verhaften. Die einzige kriegführende Macht, die ihren Bedarf mit selten Anleihen zu decken vermochte, ist Deutschland, sagt „Aftonbiaadrt" in Stockholm. Das sei ein Beweis, daß das Volk auch weiter gewillt sei, alles zu tun, um das Ziel zu erreichen. L^pedNtons-Ltairben: sonntags: nur um letzte des Monats von >/-i '.Ihr, -m alten Wochennq-rn S'r ots 12 Uhr uns 2 -k V-Z Uhr, Sonnadrnd« »nu t-rbrs ex vr,- d dis 2 Nhe. Vas Eggen der Mesen. (Nachdruck verboten- - Wenn ein Landwirt von seiner ihm alljährlich ob» Hegenden Arbeitslast spricht, so denkt er dabei in der Regel nur an die Arbeiten, die auf der „unter dem Pfluge" liegenden Fläche zu verrichten sind. Daß mar, Waldparzellen und Oedland hierbei ausschließt, ist er klärlich, aber daß auch die Wiesen tatsächlich häufig nur zur Zeit der Heuernte betreten werden, das ist sehr be dauerlich. Die Moosflächen, mehr aber noch die Bülte» und Maulwurfshaufen, die auf vielen Wiesen zu finden find, geben ein beredtes Zeugnis für die Unterlassungs sünden des betreffenden Besitzers. Diese stummen An kläger müßten verschwinden, wenn die Wiesenflächen all jährlich wenigstens einmal tüchtig durchgeeggt würden. Zu diesem Zwecke hat man bereits besondere Wiesen oder Ketteneggen konstruiert; man kann aber auch die ge wöhnliche Ackeregge verwenden. Damit sie den Pferden nicht an die Hinterbeine springt, kettet man sie etwas länger an. Das Eggen der Wiesen kann sowohl im Herbst, als auch im Frühjahr vorgenommen werden. Man wart» damit, bis die Fläche soweit trocken ist, daß die Egge nicht schmiert. Man eggt kreuz und quer; und sollte auch gar nichts von der Grasnarbe übrig bleiben, so befürchte man nicht etwa eine Verschlechterung des Ernteertrages. Letzte rer hängt ja von dem Wurzelstock der Wiesenpflanzen und von den Nährstoffen ab, und diese werden durch Las Eggen nur begünstigt. Die Moose und die Unkräuter lieben eine so gründ liche Ackerdurchlüftung nicht, und sie werden darum bald verschwinden und den Futtergewächsen die Ausnutzung des Bodens allein überlassen. Auch die Unebenheiten der Wiese werden verschwinden und dadurch sowohl di« Arbeit des Sensenmähers als auch die des Führers einer Mähmaschine erleichtern. Die Verteilung der lockeren Maulwurfshügelerde wirkt gleichfalls günstig auf die Ve getation ein. Der Hauptoorteil besteht aber darin, dah durch die Ausritzung der Wiesenfläche dem Licht und der Luft der Zutritt in den Boden gestattet wird, und daß dadurch wieder eine schnellere Zersetzung der im Boden ruhenden Nährstoffe erfolgt. Dia Wiesenflora wäre im andern Falle kaum imstande, einen Teil der künstlichen Düngung, geschweige denn di- ganze Zufuhr an Nahrung zu verbrauchen. Da aber all« jährlich eine Düngung oorgenommen werden soll, so darf auch das Eggen nicht versäumt werden. Es empfiehlt sich, beides mit einander zu vereinigen und entweder unmittelbar vor oder nach dem Eggen zu düngen. Bei den Wiesen, die doch immer einen mehr oder weniger feuchten Untergrund haben, muß man be sonders darauf achten, daß nur solche Düngemittel zur Verwendung kommen, die von dem Boden festgehalten werden. Der Landwirt bevorzugt beim Ankauf von Grundstücken solche mit guten Wiesen. Man bedenke aber, daß auch die schlechteste Wiese durch zweckmäßig« Bearbeitung zu einer sehr ergiebigen Futterfläche ver wandelt werden kann. Preuß. Die pariser Konferenz. . - Die tonangebenden Männer aus der Reihe unserer Gegner sind zurzeit in Paris versammelt, um der Welt «in neues Schauspiel vorzuführen. Alle uns feindlichen Staaten sind dort vertreten mit Ausnahme Montenegros, das man infolge seiner Extratour wohl nicht mehr für würdig hält, in den Reihen des Vierverbandes vertreten zu sein. Es soll in Paris der Welt zeigen, was in Zukunst von der gemeinsamen Kraftanstrengung zu erwarten ist. Viel- s leicht wird man auch wieder die Worte hören, daß man nie mals der Enderfolges sicherer gewesen und der Endsieg näher als zu irgendeiner Zeit sei. Bei Lichte betrachtet, handelt es sich jedoch nur um eine Verlegenheitskund gebung, da alle bisherigen Mittel, die so verschieden ge arteten Elemente unter einen Hut zu bringen, versagt haben. Was hat man sich nicht alles von dem gemein samen Kriegsrat versprochen, der zeitweilig zusammentrat. Alle diese verschiedenen Zusammenkünfte haben nur neu« Niederlagen eingebracht, und man versucht jetzt einen neuen Weg ausfindig zu machen, der ein Heilmittel für alle Schwierigkeiten bieten soll. Deshalb will man sich nicht allein mit der militärischen Seite begnügen, man will auch die politische und vor allem die wirtschaftliche genau erörtern. Was man über die militärische Lage feststellen wird, kann für die Ententemitglieder nichts weniger als erfreu lich sein. Man hatte zum Frühjahr eine neue große Offensive für den Westen angesagt, aber die bösen Deutschen waren auch hier früher aufgestanden, und die Herren in Paris müssen während des Kanonendonners vor Verdun tagen, der ihnen anzeigt, daß ihre Pläne wieder einmal zu Wasser geworden sind. Auch die Italiener und Russen bringen böse Kunde mit. Ihre Entlastungsoffensiven sind nutzlos verpufft und haben ihnen nur neue Niederlagen eingebracht. Ja, sie haben es nicht einmal verhindern können, daß der Gegner an einzelnen Stellen selbst zum erfolgreichen Gegenstoß ansetzte. Aehnlich trübe sieht es auf politischem Gebiete aus. Hier hatte man seine Haupthoffnung auf den Balkan ge setzt. Aber dieser ist den Händen der Entente entglitten. Anstatt daß er sich geschlossen auf ihre Seite stellte, hat man erleben müssen, daß sich Bulgarien direkt den Mittel mächten anschloß, und muß nun sehen, daß auch Rumä nien nichts weniger als geneigt ist, sich vor dem Bierver bandswagen spannen zu lassen. Dazu kommt, daß das Vorgehen gegen Griechenland auch dort allmählich eine Stimmung erzeugt hat, die die bisherige Sympathie für unsere Gegner direkt in das Gegenteil umschlagen ließ; ohne Bedenken kann man wohl annehmen, dah man über einen Fehlschlag der Entente nirgends mehr Schadenfreude empfindet als in Athen. Man muß es sich deshalb in Paris recht angelegen sein lassen, irgendein Beschwichtigungsmittel für die Völker des Vierverbandes zu finden. Da nun aber die Gegenwart sogar trübe ist, sieht man sich auf die Zukunft angewiesen, und so wird denn wohl das Abkommen über die künftig« Wirtschaftspolitik das Hauptstück der Konferenz werden. Hier ist ja England auf seinem ureigensten Gebiet, und seine Staatsmänner werden das Blaue vom Himmel herunterreden, um ihre Klienten davon zu überzeugen, welch' glänzenden Zeiten ihr Handel unter Albions Führung eutgegengehen wird. Wie bei allen derartigen Veranstaltungen unserer Gegner, werde» mir auch diesmal der Entwicklung der Dinge in Paris mit Ruhe entgegensehen können. Die Verhandlungen dort werden bei uns sich kaum über das psychologische Interesse hinaus erheben. Jedoch wäre es verfehlt, an den wirtschaftlichen Verhandlungen völlig teil nahmslos vorüberzugehen. Können wir daraus doch er sehen, welche Pläne man in der Zukunft gegen uns ver wirklichen will, falls es der Entente wirklich gelingen sollte, irgendwo ihre militärischen und politischen Ziele in die Tat umzusetzen. Ja, gerade die wirtschaftlichen Ver handlungen werden uns am besten zeigen, daß unseren Gegnern gegenüber nichts weniger angebracht ist, uls Milde und Enlneaenkommen. -Z- lieber den bisherigen Verlauf der Beratungen liegen fol gende — allerdings natürlich nicht vielsagende Pariser Meldun- ! gen vor: Paris, 88. März. (Hnvasmeldungen.) „Motin" berichtet, daß die gestern vormittag abgehobene Sitzung der Vertreter der Alliierten der Besprechung der militärischen Lage gewidmet war, Briand hob die Gründe hervor, weiche eine Einheit der Anschau ungen und Unternehmungen der Alliierten notwendig machen. Nach einem Gedankenaustausch äußerten die Vertreter der alliierten Heere ihre Ansichten, woraus „ein durchaus befriedigendes Einver nehmen über die Führung der Operationen" (Natürlich I D Red.) erzielt wurde. In der Nachmtttngssitzung wurden die Grundsätze der wirt schaftlichen Vereinbarungen erörtert. Die Delegierten setzten Aus schüsse ein und prüften gemäß ihrer Zuständigkeit die Fragen der Tagesordnung. Um 5 Uhr 30 Min. verließen die Vertreter del alliierten Mächte nacheinander das Ministerium des Aeußeren. Heute vormittag um 10 Uhr wird eine neue Sitzung statffinüen, Mittags wird Präsident Poincard im Elysee ein Frühstück zu Ehren der Delegierten geben. Am Abend wird ein Essen in der stalle» Nischen Botschaft stattfinden. Von den Kriegsschauplätzen. -r- vor Verdun nichts Neues. — Wieder schwerst« Verluste der Aussen bei postawy und bei Mokrzyce. — Eta deutsche» Lustgeschwader beschieß» erfolgreich Saloniki. Großes Hauptquartier, den 28. März 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Südlich non S». Eloi entspannen sich lebhafte vah- kSmpse an den von den Engländern gesprengten Trichtern und auf den Anschlußlinien. Ueber die Lage im Kampfgebiet beiderseik» de« Maa» ist nichts Neue» zu berichten. Oestlich « r Kriegsschauplatz. Bon neuem trieben die Russen frische Masten gegen die deutschen Linien bei postawy vor. In tapferer Aus dauer trotzten dort Truppen des Saarbrücker Karp» allen Anstürmen desFeindes. Vor denan ihrer Seite kämpfen- ! den Brandenburgern, Hannoveranern und Hallensern