Volltext Seite (XML)
Än Frauenschicksal. von A. vtrin - er. (Nachdruck verboten.) Auszug aus Elly Forst'« Tagebuch. 12. Februar .... Morgen also wirb Otto nach Hauke kommen. Seltsam! Es ist nicht mehr so die jubelnde Freude in mir, wie in den ersten Tagen, als seine Nachricht eintraf. — Ein wirklich stichhaltiger Grund liegt ja nicht vor, und dennoch — es ist mir so bange, f» al» ob die Urlaubstage meines Bruders nicht so glück- vch abltefen, wie Mama und ich sie den ganzen Winter «n« schon ausmalten. Ich komme von dem Gedanken nicht los, das; der Brief, den gestern Mama im Vestibül einem Boten von Brewitz abnahm, etwas Unangenehmes enthielt und es mit der Verlobung Otto s mit Ingeborg von Brewitz Nicht klappt. — Mama war zu verstimmt nach diesem Brief. O l Immer habe ich gezittert, daß durch Ingeborg oon Bre witz noch ein Unglück über uns kommen wird. Denn wir leiden alle, wenn Otto nicht glücklich ist. Seit sechs Jahren wirbt er schon um Ingeborg. So sehr ich sie bedauere, so denke ich doch manchmal, daß sie kein Herz hat. Wie kann man einen so herrlichen Menschen, wie meinen Bruder, so lange warten lassen I Dafür gibt es eben nur eine Erklärung: sie liebt ihn nicht I Aber sagen darf ich so etwas nicht, — ich, ein jo unbedeutendes Geschöpft Natürlich, ich verstehe ja nichts oon der Liebel Aber das weiß ich — Ingeborg wäre nicht mein Fall! Trotz ihrer königlichen Erscheinung ! Sie ist mir zu unnahbar ! Men schen, bei denen man immer in einer gewissen Angst leben muß, daß man etwas Albernes oder Ungeschicktes sagt — na, ich danke! Natürlich Otto fühlt sich durch so viel Würde nicht bedrückt. Hat er auch nicht nötig l Kurz Ingeborg könnte sich glücklich schätzen, eine so gute Partie zu macken, einmal stirbt der alte oon Brewitz doch, dann zieht sein Sohn mit irgendeiner schönen, eleganten Frau ein und die stolze Ingeborg steht verlassen da. Eigentlich ist es kaum zu glauben, daß sie nicht zujagt bei ihrer großen Klugheit. Noch abends spät. Jetzt fange ich aber an zu fiebern > Mama bei Tisch wieder von der zerstreuten Unruhe. Kein Wort von Otto gesprochen. Der prachtvolle Rahmen, den wir für ein Bild von Ingeborg gekauft'haben, ist vom Geschenktisch ^von Otto weg. Also doch! Ob ich wohl schlafen kann? , >. * * t 14. Februar. Otto ist angekommen. Er scheint mir j noch größer und stattlicher wie vorher. Aber ernst ist er, sehr ernst I Er spricht wenig vom Krieg, er will uns schonen. Und wir sind alle besorgt um ihn, tun was wir ihm an den Augen absehen können. Heute hat Otto alles sauf dem Gut inspiziert, Maina und ich haben in Ehren ibestanden. — Morgen will er nach Brewitz. — Ich sah, !wie Mama zusammenzuckte. Der Brief brennt ihr aus -der Seele. — Sie suchte ihm den Besuch auszureden, 'worüber Otto sehr erstaunt war. — 15. Febiuar. Nun weiß ich olles I Mama kam gestern abend, als ick schon im Bett war, noch zu mir. — Inge borg hat Otto abgeschrieben. Mama soll es ihm schonend mitteilen. Ein wunderbarer Brief oon großem Zartgefühl, aber eben doch ein Absagebrief. Wir standen beide dieser Tatsache ratlos gegenüber. . Sie liebt eben einen anderen I Gern hätte ich es gesagt, aber ich wollte nicht wieder für dumm erklärt werden. Im stillen hasse ich diese Ingeborg! — Uns dies an zutun I Mama ist ganz Edelmut und verzeihende Liebe. Und so wird Otto sein. Ich bin so ganz anderer Art l — Ich wollte ihr einen Brief schreiben!! — Das Häßlichste ist, daß ich nun jo weh- und demütig mittun muß, sonst erfahre ich nichts mehr. — 16. Februar. — Welch ein Tag! Heute früh erhielt Otto Post. Er zog sich damit in sein Arbeitszimmer zurück und kam nachher ganz verstört heraus. Ein Professor „Hölty", ein alter Studienfreund von ihm, ist gefallen, .schon vor zwei Monaten; jetzt erreichen ihn noch Briese - oon ihm. Mama und ich sind sehr erstaunt, daß ihm das so nahe geht. Wir wußten gar nichts von dieser innigen Freundschaft. — Abends spot. Die Absage oon Ingeborg hat Otto ruhig ausge nommen, gar nicht überrascht! Rätsel über Rätsel! — Brief Ottos o. Forstershausen an Ingeborg v. Brewitz: Liebste Ingeborg! Du hast mir sehr wehe getan mit Deinem Brief an Mama. Jedoch ich kann alles verstehen, mehr als Du ahnst. Ingeborg! Ich habe einen sehr schweren Auftrag zu erfüllen. Das Schicksal spielt oft gar wunderlich! Ausgerechnet ich bin beauftragt, Dir sehr wichtige Mitteilungen zu machen, und ich werde mich dieser Pflicht um so weniger entziehen, da mein' unveränderte warmherzige Gesinnung für Dich es mir gebietet, Dir in dieser Stunde nahe zu sein. Ich bitte Dich dringend, uns morgen gegen 11 Ilhr zu besuchen. Wir müssen uns un bedingt allein sprechen. Verzeihe den alten, vertrauten Ton, vorläufig kann ich keinen anderen finden. Mit den ergebensten Grüßen , Otto v. Forstershausen. Drei Wochen sind seit diesem Briefwechsel verflossen. — Beizeiten hatte sich Ingeborg abends wieder in ihr Zimmer zurückgezogen, es liegt etwas Beängstigendes in diesem überblassen, vornehmen Frauenantlitz, das da mit brennenbem Glanz in den Augen hinausstarrt in die verglimmende Glut des Abends. Sie sieht nicht das Leuchten und Flimmern da draußen über den Gärten und Wiesen, nicht die rosigen Wolken, die langsam am Abendhimmel hinzngen. — Versunken sitzt sie in ihrem Sessel, krampfhaft umspannen ihre Hände einen Brief, den Otto beaustragt mar, ihr zu geben. Es sind die Zeilen eines Toten. Immer wieder überfliegen ihre fiebernden Augen diese Zeilen, die ihr Herz nicht zur Ruhe kommen lassen wollen: »Ich fühle es, ich sterbe I Ich fühle es an den mit leidsvollen Worten der Schwester, an dem ernsten Gesicht des Arztes, an dem brennenden Schmerz meiner Wunden. Lngebora l Ich sterbe ohne es Dir acsagt zu haben, wie ! namenlos lieb Du mir bist l Wie bitter büße icy, daß iq das Spielen mit den Menschen nicht lassen konnte, sonst wälst Du vielleicht heute bei mir an meinem Lager und wir könnten Abschied voneinander nehmen. — Aber auch Du hast mit mir gespielt. — Du hieltest j mir Deine Neigung verborgen und das reizte meinen > Trotz. Ich hielt mich zurück, weil ich Dich nur besitzen wollte, wenn Du Dich mir freiwillig gabst, nicht wenn nur l Sinn und Triebe Dich zu mir führten. s Waren wir nicht Kinder, die sich um das schönste Glück ! betrogen haben? —" > Weiter konnte Ingeborg nicht mehr lesen. — Sie war ! zu sehr erschüttert, unaufhaltsam flossen die Tränen um ! den fernen Geliebten, der gestorben war ohne Liebesgruß ' und Liebeswort oon ihr. l Wochen waren sie zusammen gewesen in einer Pension § in Baden-Baden. Wie lange hatten sie beide gewußt, daß sie fürein ander bestimmt waren, und immer hielten sie es vorein ander verborgen. i Is einer spielerischen Laune war sie noch ein paar > Tage zu einer Freundin nach dem Schwarzwald gefahren, i und als sie zurückkam, war Krieg — Professor Hölty ab- ! gereist, jede Verbindung mit ihm abgebrochen. Aber sie i betrachtete sich doch als die Seine, darum hatte sie Otto abgeschrieben. — Mit welch unerbittlicher Grausamkeit spielt ost das Schicksal seine Faden! Professor Hölty hatte keine Ahnung oon ihrer lang jährigen Beziehung zu Otto, sonst würde er nicht gerade ihn ausgewähit haben, sie aus den großen Schmerz vor zubereiten. Er wußte nur, daß sie Gutsnachbarn waren. So nur konnte das Grausame geschehen, daß Otto die Wahrheit ohne alle Vorbereitung erfahren mußte. Es bedurfte der äußersten Willenskraft Ingeborgs, um sich aufrechtzuhalten gegen diese Verkettungen und Verwicklungen, in die ihr Leben verstrickt war. " Eigene Schuld und Kriegsnot hatten sie um das eine Glück betrogen, und wieder zog ein Mann, der sich nach ihrer Liebe sehnte, in den verheerenden Kugelregen der Schlachten, und sie konnte ihm keine Hoffnung geben. Wie von einem schweren Fluch belastet, kam ihr ihr Leben vor. Gutes und Glück wollte sie den Menschen bringen, und sie hatte nur Leid gegeben und Leid empfangen — Ohne Sinn und Zweck, halt- und steuerlos kam ihr ihr Leben vor. — Tage lebte sie unter diesem moralischen Druck dahin, — dann erwachte ihre gesunde Natur. Plötzlich wußte sie, was sie aus dieser Seelennot retten konnte. Täglich Wunden heilen, die der Krieg schlug, gebeugten Herzen Trost und Stärke bringen, helfen, wo man nach junger Kraft verlangte, — ja das würde sie vor innerer Selbstvernichtung bewahren. Ingeborg war ein entschlossener Charakter. Nachdem sie sich zu dieser Erkenntnis durchgerungen hatte, ließ sie es an der Tat nicht fehlen. Bald darauf meldete sie sich freiwillig als Krankenpflegerin. Ab und zu erreichten sie Grüße, kleine Berichte von Otto. — Sie aber stand noch mit ihrem ganzen Fühlen und Denken in ihrem Berufe. Aber seine treue Fürsorge um sie gab ihrem Herzen doch eine bestinimte Ruhe — wie ein Talisman trug sie seine Briefe bei sich — wie eine Schwester dachte sie seiner, an ein weiteres Glück konnte und wollte sie jetzt nicht denken. Aber sie wußte es, wenn er gesund und glücklich heimkehrte —, nie würde er sie verlassen. Und wie dann ihr Herz entschied — heute konnte sie es noch Nichtwissen, (and sie es freventlich, daran zu denken. Der Starrkrampf des Pferdes. Bon LH. Ackerman n. (Nachdruck verboten.) l Eine verhältnismäßig häufig auftretende Krankheit ves Pferdes ist der Starrkrampf. Diese Erkrankung, welche fast immer zum Tode führt, wird hervorgerufen durch fast unscheinbare kleine Verletzungen, die hauptsächlich durch Eindringen eines Nagels in den Huf entstehen. Aber auch andere Verwundungen, wie Hautabschürfungen und dergleichen, können die Veranlassung dazu geben. Die Krankheit selbst ist sehr leicht zu erkennen. Die Pferde nehmen eine sägebockartige Stellung ein, gehen in der Hinter hand steif, die Muskulatur fühlt sich bretthart an, der Schweif wird in die Höhe gezogen. Das Hauptsympton beobachtet man am Kopf. Der Anblick ist mitleiderregend. Die Tiere sind nicht imstande, das Maul zu öffnen, Ober- und Unterkiefer sind fest aufeinander gepreßt. Sie versuchen immer wieder, Futter oder Wasser aufzunehmen, doch ohne Erfolg; der Krampf in den Kaumuskeln ist so stark, daß ein Oeffuen des Maules ausgeschlossen ist. Ferner speicheln die Tiere stark, auch ist die Nickhaut des Auges vorgefallen. Irgend eine Behandlung einzuleiten, ist völlig »wecklos; hier kann, wenn überhaupt noch möglich, nur der Tierarzt helfend eingreifen. Eine Impfung mit Starr krumpf-Heilserum sollte immer noch versucht werden, wenn diese auch etwas teuer ist. Viel wichtiger ist es für den Besitzer, den Starrkrampf zu verhüten, und dies ist für einen aufmerksamen Landwirt, der sich selbst um seine Pferde kümmert, nicht schwer. Die Starrkrampfelreger finden sich hauptsächlich in der feuchten Erde und auch im Pferdedung; fast in jedem Pferdestall sind sie in folgedessen vorhanden. Die Bazillen haben nun die Eigen tümlichkeit, an der Stelle, wo sie eingedrungen sind, z. B. im Huf, liege» zu bleiben und von da aus Gifte zu bilden. Diese Gifte dringen dann in das Blut ein und rufen Starrkrampf hervor. Bemerkt man nun eine Wunde, so soll man diese sofort desinfiziere». Hierdurch werden die Bazillen abgetötet, und das Pferd wird nicht an Starr krampf erkranken. Es kommt häufig vor, daß sich unter wegs ein Pferd einen Nagel eintritt. Mit diesem können dann die Starrkrampserrcger durch die daran hängenden Erdteile in die Wunde hineingebracht werden. Nach Entfernung des Nagels lasse man dann in der nächsten Schmiede die Stelle des Hufes, wo der Fremdkörper eingcdrungen ist, etwas ausfchneiden und daun mit Lysolwasser auswaschen. Hieraus nehme man mit Lysolwasser getränkte Watte und stopfe sie in den Wnndkanal hinein. Nm ein Heransfallen des Watte- Pstopfens zu verhüten, klemme man einen Holzspan zwischen das Eisen. Ist kein Lysol zur Hand, so streiche man die Wunde mit Teer aus. Verfahrt der Besitzer in der angegebenen Weise, so wird er sich vor Schaden be wahren; andernteils gebietet es auch die Menschlichkeit^ daß ein Pferdehalter alles tut, seine Tiere vor einer der schrecklichsten aller Krankheiten zu schützen. Zum Schluß sei noch erwähnt, daß ebenso wie beim Pferd, auch aus denselben Veranlassungen der Starrkrampf beim Menschen vorkommt, und zwar werden hauptsächlich Gärtner davon ergriffen, die sich einen mit Gartenerde beschmutzie» Splitter in die Hand stechen. Also auch hier Vorsicht bei der kleinsten Verletzung! j Me zwingt man Truthennen zur Brut? - (Nachdruck verboten.) Das einzige Mittel, um Wintereier zu bekommen, heißt: Züchte Frühbruten! Darunter verstehen wir Kücken, die spätestens im April geschlüpft sein müssen. Da es aber im zeitigen Frühjahr häufig noch an Glucken fehlt, so bleibt für di« natürliche Brut nur die Truthenne übrig, die „lebende Brutmaschine". Sie hat das vor den Hühnern voraus, daß sie sich zu jeder Zeit — ausge nommen, wenn sie gerade vor dem Legen steht — zur Brut zwingen läßt. Aber nicht alle Puten eignen sich gleich gut. Am besten nimmt man solche, die schon ein mal gebrütet haben, also zweijährige Tiere. Diese sind auch bedeutend ruhiger und zuverlässiger. Auch wähle man nicht gerade die allerschwersten Tiere zur Brut. Wenn solche auch eine größere Anzahl Eier bedecken, so sind sie doch in der Reget wieder plump und unbeholfen und zerdrücken infolgedessen recht oft Eier und Kücken. Nach unserer Erfahrung eignen sich die leichten und mittel schweren Hennen am besten. Um eine Truthenne zur Brut zu zwingen, nimmt man einen Korb oder Kasten, der reichlich groß ist, so daß das Tier weder mit dem Kopf noch mit dem Schwanz die Seitenwände berührt. Derselbe muß so niedrig sein, daß die Henne wohl bequem darunter sitzen, aber nicht aufstehen kann. An der Seite schneidet man eine Oeff- nung, damit die Henne den 'Kopf hindurck stecken kann zur Aufnahme des Futters und des Trinkwassers. Wird ein Kasten genommen, so tut man gut, oben und an den Seiten einige Löcher zu bohren, des Luftzutritts wegen. Nun bereitet man auf dem Boden das Nest, legt in das selbe einige erwärmte Porzellaneier, setzt die Henne darauf und deckt den Korb oder Kasten darüber, den man mit einigen Steinen beschwert. (Siehe Abb.) Vor die Oeffnuug stellt nian das Futter- (Mais!) und Trink gefäß, doch so, daß die Henne es. bequem er reichen kann. Auch lege man in Rcichnähe einige Strohhalme. Nach zwei Tagen hebt man die Henne ab, reinigt das beschmutzte Nest, erwärmt wieder die Eier und setzt die Henne wie oben angegeben. In den meisten Fällen stellt sich schon die Brutwärme und damit die Brut- lust nach einigen Tagen ein. Die Henne beginnt bann, s die Strohhalme in das Nest hineinzuziehen. Bleibt die Henne beim Abheben des Korbes sitzen und sucht sie von selbst das Nest wieder auf, so kann sie zum Brüten benutzt werden. Man bereite aber das Brutnest an der alten Stelle, wo die Pute zum Brüten gezwungen ist; denn l diese Tiere sind mauchmal etwas eigen und verlassen an i einem neuen Ort wieder das Nest. Länger als 8 Tage ! sollte man den Zwang nicht ausübe». Sitzt die Henne dann noch nicht, so wird alle weitere Mühe vergebens sein, und weiterer Zwang ist nur Tierquälerei. Während ' des Brütens ist es gut, die Henne täglich zu bestimmter j Zeit abzuheben, um sich zu sättigen und zu entleeren, da bei Truthennen häufig der Bruttrieb so stark entwickelt ist, i daß sie lieber verhungern als die Eier verlassen. Sch. ! .... . . . Aus dem Gerichtssaal. Den Bruder e.s.yoffeu. Ein eigenartiger Fall beschäftigt j seit Montag das Schwurgericht des Berliner Landgerichts lll. ! Aus der Untersuchungshaft wurde der frühere Rechtsanwalt Dr. i Max Richard Pape aus Bangkok in Siam vorgeführt, der unter i der Anklage des Totschlages steht. Er ist beschuldigt, am 22. Ok- tober 1913 in Bangkok seinen Bruder Kurt Pape vorsätzlich, aber i ohne Ueberlegung erschossen zu haben. Der jetzt im 40. Lebens- ! fahre stehende Angeklagte hat im Jahre 1902 die zweite juristische ! Staatsprüfung bestanden. Im Jahre 1904 wurde er besoldeter ! Gemeinüeschösfe in Berlin-Weißensee. Nach mehr als dreijähriger j Wirksainkeit wurde voni Niederbarnilner Kreisausschuß auf Dienst- s entlassung wegen Dienstvergehens gegen ihn erkannt. Er ries da- i gegen das Oberverwaltungsgericht an; dieses hob das Urteil de» j Kreisausschusses auf und erkannte auf eine Geldstrr.se von 400^. Nach drei Jahren wiederholte sich die Einleitung eines Bersahrens gegen s ihn wegen Dienstvergehens, das wiederum zu einem auf Dienstent- ! lassung lautenden Spruch des Kreisausschusses führte. Diesmal ! wurde der Spruch durch das Oberverwaltungsgerjcht bestätigt. — s Hieraus ging Dr. Pape nach Bangkok in Siam, wo sein um sechs Jahre jüngerer Bruder, der Apotheker Kurt Pape, ein Heilmittel- l geschäst betrieb. In dieses Geschäft trat Dr. Pape mit einer Ein- § läge von 5000 als gleichberechtigter Teilhaber ein und versah, > als sein Bruder krankheitshalber nach Europa gereist war, den ge- s samten Geschäftsbetrieb mit mehreren Angestellten als alleiniger , Leiter. Außerdem übte er die Rechtsanmallschastslätigkeit beim deutschen und österreichischen Konsulargericht aus. Bald nach der Rückkehr des Kurt Pape aus Europa kain es zu Streitigkeiten i zwischen den Brüdern, die schließlich damit endeten, daß Dr. Pape s aus seinen Bruder in der Erregung schoß und ihn tödlich verletzte. ' Dr. Pape selbst steht aus dem Standpunkt, daß der tödliche Schuß unbeabsichtigt während eines Ringens mit seinem Bruder siel. Zur Verhandlung selbst sind nur wenige Zeugen geladen, doch sind längere in Bangkok ausgenommen«! kommistarijche Bernehmungex- ' zu verleje». /