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Geheimer Hofrat Professor vr. vr. Prorektor, Professor «ügg, Stadtrat Hosrat Iksmm»«*-«!', Konsistorialrat Superintendent vr. Geheimer Rat Professor Ppvll, Etadtrat Rosenschulenbesitzer Simingvn, Kunstmaler Professor 81e»-I, Stadtverordnetenvorsteher Oberjustizrat vr. 8G8vbcvI, Stadtverordneter Professor Stadtverordneter Kgl. Baurat Vivkuuegsn, Bildhauer Professor V«i»nvn, Bildhauer Professor Blend». Die Entwürfe müssen bi« zum 18. September 1916 eingereicht werden. Die sonstigen Bedingungen und Unterlagen sind gegen Zahlung einer Gebühr von 3 M. durch die Hausinspektion de« Neuen Rathause» in Dre»den (Eingang Friedrich »ring, Erdgeschoß Z. 60) zu beziehen; die Gebühr soll bei Abgabe eine» Entwurfes wieder zurückgezahli werden. Dresden, am 13. Mürz 1916. Der Rat zu Dresden. ----- > -------------- ' ------ - !W Clemenceau über die deutschen Verluste bei Verdun. Genf, 14. März. Den in jüngster Zeit in mehreren Pariser Tageblättern veröffentlichten ganz willkürlichen Zisfernangaben über die deutschen Verluste seit Beginn der Aerdunkämpse hält Clemenceau in seinem wieder erschei nenden „Homme enchain" das Ergebnis seiner eigenen Er kundigungen entgegen, wonach jene Statistik ungeheure Uebertretbungen enthält. Clemenceau glaubt übrigens zu wissen, daß die französischen Verwundeten der großen Mehrzahl nach Leichtverletzte sind. Der russische Vormarsch im Kaukasus zum Stillstand gebracht. L In Zürich vorliegenden neutralen Meldungen zufolge ist es den Türken im Kaukasus gelungen, den russischen Bormarsch in der Hauptsache zum Stillstand zu bringen. Nach dem Eintreffen bedeutender Verstärkungen rüsteten die Türken nunmehr zum Gegenstoß. Insbesondere hätten die Türken das Manko an schwerer Artillerie, da« ihren Rückzug von Trzerum veranlaßt hatte, bereits vielt- gemacht. Der Wiederhall der Angriffe Churchills in Amerika. London. Die „Morning Post" meldet ous Washington von» 9. März: Churchills Angriff auf die Admiralität habe einen äußerst ungünstigen Eindruck dort gemacht und die Freunde Englands sehr entmutigt. „Neuyork Sun" bemerkt dazu, daß die britische Politik manchmal über da» Ver ständnis des einfachen Mannes gehe. Lokalem und Sächsifchsrz Dippoldiswald»'. In der am 13. d. Ms. unter dem Vorsitze des Herrn Amtshauptmann v. d. Planitz abgehal tenen 5. diesjährigen öffentlichen Sitzung des Bezirks ausschusses der König!. Amtshauptmannschaft umfaßte die Tagesordnung nebst Nachtrag 122 Punkte. Vor Tin- tritt in die Tagesordnung begrüßte zunächst Herr Amts hauptmann v. d. Planitz die Mitglieder, von denen nur die zum Heeresdienst einj'.ezogenen Herren Bürgermeister Jahn und Forstrat Eckert am Erscheinen behindert waren und überreichte sodann unter Worten der Anerkennung und mit den besten Glückwünschen den Herren Bürgermeister Sieber-Geising und Gemeindevorstand Reichelt-Nassau das ihnen kürzlich verliehene Kriegsverdicnstkreuz Nach Ein tritt in die Tagesordnung berichtete der Herr Vorsitzende zunächst über eingegangene oberbehördliche Verordnungen über das Ergebnis der Nachprüfung der Roggen- und Weizenmengen, ferner wegen der Verwendung von Heide mehl als Futtermittel, wegen des Verkehrs mit ausländi schem Mehl und über die Bedingungen der Reichskaito'fel- stelle für die Lieferung und Abnahme von Speisekartoffeln. Der Bezirksausschuß nahm hiervon Kenntnis und setzte sodann die Höchstpreise für Kartoffeln im Kleinhandel ab 15. März 1916 und für Schweinefleisch und Wurstwaren fest (vergl. hierzu die in diesen Tagen erscheinenden amt lichen Bekanntmachungen). Genehmigt wurden weiter dos Gesuch der Gemeinde Malter wegen der Veröffentlichung allgemeiner Anordnungen in Gemeinde- und ortspolizei lichen Angelegenheiten und die Aufnahme von 156 000 Mark Darlehen für den Bezirk für Zwecke der Kriegs- familien-Unterstützung. Der Beschränkung Les Besuchs von Kinovorstellungen durch Jugendliche unter >7 Jahren ous abends 10 Uhr stimmte der Bezirksausschuß zu, wäh rend er nach Gehör von Gemeinden und Beteiligten, ferner der Handels, und Gewerbekammer davon absah, jetzt wäy- rend des Krieges neue Bestimmungen wegen des Laden schlusses an Sonntag Nachmittagen festzusenen. Diese An gelegenheit soll vielmehr erst nach Friedcnsschluß geregelt werden. Für eine Beteiligung des hiesigen Bezirks an einem von der Amishauptmannschaft Dresden-A. in Saal- Hausen in Aussicht genommenen Lungenheim und Seuchen krankenhaus vermochte der Bezirksausschuß ein Bedürfnis zurzeit nicht anzuerkennen, zumal die Unterbringung von Seuchenkranken in Baracken au, Jahre hinaus vertraglich noch sicher gestellt ist. Weiter nahm der Bezirksausschuß von einer oberbehürdlichen Verordnung über die Gewäh rung der Reichs-Kricgssamilien-Unterstützung Kenntnis, faßte auf mehrere oas Bezirksvermögen und das Metlin- stift betreffende Angelegenheiten Entschließung und erledigte ferner einige Gesuche um Unterstützungen aus Mitteln des Hauptausschusscs für Kriegshilfe im Bezirke Dippvldis- walde-Land und aus Süßungsmitteln. Schließlich erfolgte die Beratung und Beschlußfassung über l 1 l Gesuche um Kriegsfamilien-Unterstützung, die nachträglich aus 52 Gc- meinden der Bezirks eingegangen waren. Von diesen Gesuchen wurden 90 als begründet anerkannt, 16 Gesuche wurden zurzeit abgelehnt und bei 5 dir Entschließung zwecks weiterer Erörterungen ausgesetzt. . — Der Verein „Heimatdank" für die Stadt Dippoldis walde hielt am 14. d. Mts. im Gasthof „Stadt Dresden" eme Vorstandssitzung ab, in dem einem Gesuche eines Kriegsbeschädigten um Unterstützungsgewährung entsprochen wurde. Ferner wurde beschlossen, zur 4. Kriegsanleihe den Betrag von 2000 M. zu zeichnen, die Zeitschrift „Heimat- dank" vom I. April ab auf Vereinskoßen in 4 Stücken zu beziehen und von Drucklegung der Satzung der Kostener sparnis wegen abzusehen. Der Antrag, die beiden Berufs berater zu ermächtigen, für ihre Arbeiten einen besonderen Ausschuß, in dem Arbeitnehmer und Arbeitgeber vertreten sind, zu wählen, fand Annahme. Dieser Ausschuß besteht aus den Vorstandsmitgliedern. Im Anschlusse an diese Sitzung fand eine außerordentliche Hauptversammlung statt, die leider sehr schwach besucht war, denn von 215 Mit gliedern waren nur 28 erschienen. Ueber die bisherige Tätigkeit des Vorstandes wurde berichtet. Die Gesamt- mitgliederbeiträge belaufen sich aus annähernd 1000 M. Der vom Kreisrat empfohlene Zusatz zur Satzung fand Annahme. Mit Rück icht auf die Aussprache über eine etwaige Verschmelzung des Vereins mit dem ländlichen Vereine wurde der Vorstand ersucht, die Eintragung des Vereins in das Dereinsregister zunächst nicht zu veran- lassen. Der zugesagte Vortrag mußte der vorgerückten Zeit wegen unterbleiben. — Die landwirtschaftliche Bezirksversammlung findet in der „Reichskrone" in Dippoldiswalde am Sonntag den 19. März, nachmittag« 3>/2 Uhr mit folgender Tagesord nung statt: 1. Die Ergebnisse der in Braunsdorf ange- stellte« Versuche über die Gewinnung, Aufbewahrung und Verwendung des Stalldüngers und der Jauche. Mit Lichtbildern. 2. Besprechung über landwirtschaftliche Tages- fragen. 3. Etwaige Anfragen. Die Mitglieder der land wirtschaftlichen Vereine werden zu dieser Versammlung mit der Bitte um zahlreiche Beteiligung freundlichst eingeladen. Gäste, durch Mitglieder etngeführt, sind willkommen. Be sonders ist auch der Besuch von Seiten der Baumeister und Baugewerlen, soweit sie landwirtschaftliche Bauten Herstellen, erwünscht, da bei Punkt 1 der Tagesordnung die mit Stalldünger und Jauche in Verbindung stehenden Baulichkeiten zur Besprechung und Darstellung kommen werden. — Kommenden Sonnabend HSit unsre Freiwillige Feuerwehr ihren letzten Uebungsabend im Geschäftsjahre 1915/16 ab. — Der Soldat Bruno Büttner, Sohn des Herrn Karl Büttner, erhielt das Eiserne Kreuz für die erfolg reiche Durchführung eines schwierigen Patrouillenganges. — Gefreiter Arthur Querner, Rss.-Fuh-Art.-Ball. 19, 37. Jnf.-Dio., erhielt am 6. März die Friedrich August- Medaille in Bronze. — Herr Forstmeister Merz aus Wendischkarsdorf, Z Z- Hauptmann in einem Inf-Reg., erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse. — Gestern Dienstag abend in der sechsten Stunde rückten die 700 Mann Schützen, die mittags in der Gegend von Börlas abgekocht hatten, unter den Klängen ihrer Hörner in unsere Stadt ein und bezogen in den Sälen derselben Massenquartier. Das Aussehen unserer Straßen wurde durch das „zweierlei Tuch", kamen doch die Soldaten zumeist in ihren alten dunkelgrünen Uniformen, alsbald ein belebtes und abwechslungsreiches. Heute Mittwoch gegen 8 Uhr rückte die Trupps wieder nach Dresden ab und nahm unterwegs Felddienstübungen vor. — Im Januar waren 25 Jahre vergangen, seitdem die Unterricht-Mühle der Deutschen Müllerschule in den Besitz der Stadt überging. Für 46 200 M. wurce sie in der Zwangsversteigerung erworben. — Urlaub an Bienenzüchter. Das Sächsische Kriegs ministerium macht bekannt: „Der Bienenwirtschastliche Haupt verein im Königreich Sachsen hat gebeten, daß dicjeniaen im Heeresdienst stehenden Bienenwirte (Imker), deren Bte- nenbrstände 10 und mehr Völker ausweisen, im April und September, soweit darum nachgesucht wird, einige Tage Urlaub erhalten, da in die genannten Monate die wich tigsten Arbeiten in der Bienenzucht fallen. Im volkswirt schaftlichen Interesse werden die Truppenteile ersucht, der artige Gesuche wohlwollend zn prüfen." — Folgende Warnung erläßt das PolUelamt zu Leipzig: „Leit einigec Zeit erläßt eine hiesige Firma unter drr Bezeichnung Lipsia-Monogromm-Vertrieb in auswärtigen Zeitungen Angebote, nach denen Heim arbeiterinnen gesucht und reeller und dauernder Neben verdienst in Aussicht gestellt wird. Die Firma preist den sich Meldenden Stickapparate mit Zubehör zum Preiss von 15,50 Mark an und verpflichtet sich scheinbar, die Abnehmerin eines solchen Apparates mit Monogramm- Stickarbeiten zu beschäftigen, „falls die Arbeiten genau nach den erhaltenen Vorlagen ausgesührt werden". Den wunden Punkt bildet der letzte Zusatz Die gelieferten Arbeiten werden oekannllich von solchen Schwindelunter- nrhmcrn solange bemängelt, bis den Heimarbeiterinnen von selbst die Lust zur weiteren Herstellung vergeht. In der Hauptsache scheint es der Firma aber auf einen um fangreichen Eingang von Angeboten anzukommen, da diesen 30 Psg. in Briefmarken beizulegen sind. Es ist jeder Beschäftigung Suchenden dringend zu raten, von solchen Schwindelangeboten die Hände sernzuhaltrn!" — Nach den letzten Feststellungen haben bis jetzt nicht weniger als 442 Mitglieder der Deutschen Turner schaft das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen erhalten. — Das Becken der Malterer Talsperre ist zurzeit völlig gefüllt und werden die überschüssigen Wassermassen über die Kaskaden gelassen. Do» Donnern und Rauschen ist weithin vernehmbar. Altenberg. Der Frühling will nun auch bei uns Einzug halten. Seit den letzten Tagen der Vorwoche ist Tau weiter eingetreten, das am Sonntag schon den Schneemassen ganz gewaltig zusetzte, so daß die immer noch zahlreich ins Gebirge gekommenen Wintersport!« das zweifelhafte Vergnügen halten, mit ihren „Hölzern" stellenweise Wasserfahrten zu machen. Am Montag nahm das Tauwetter noch mehr zu und der Schnee rann in Strömen zu Tale. Die Straßen werden schon schneefrei und das wenige vorhandene Eis schwindet ebenfalls zu sehends, nur die zahlreichen Schneewehen werden wohl noch aurhalten. Freiberg. Von der Strafkammer des Königlichen Landgericht« hier sind verurteilt worden: I. der land wirtschaftliche Arbeiter Anton Wesely in Grunau (Amtsh. Döbeln) wegen Veränderung des Personenstandes zu sechs Wochen Gefängnis; 2. der Arbeiter Johann Nosal von hier wegen schweren Diebstahls zu 5 Monaten Gefängnis, wovon 3 Wochen durch die Untersuchungshaft als verbüßt gelten; 3 der Stroßenkthrer Emil Mar Hoppe aus Dresden wegen schweren Diebstahls zu 1 Jahr Gefängnis und zwei Jahren Ehrenrechtroerlust, I Monat Untersuchungshaft ist angerechnet worden. Chemnitz. Tie unselige Gewohnheit, auf kleinem Wagen sitzend die Deichsel mit den Beinen zu lenken, brachte zwei Geschwister, einen zehn Jahre alten Knaben und ein neunjähriges Mädchen, in große Gefahr. Der Wagen rannte aus der abschüssigen Zschopau« Straße in ein Geschirr. Die Kinder erlitten hierbei so schwere Ver letzungen, daß lie sofort zu einem Arzt gebracht werden mußten. Schwarzenberg. Der Brauerlehrling Schüchel, der unter dem Verdacht, im benachbarten Mittweida die Scheune des Brauereibesitzers Fischer in Brand gesteckt zu haben, verhaftet worden war, ist wieder auf freien Fuß gesetzt worden, da sich dem Vernehmen nach kein Anhalt für seine Täterschaft ergeben Haden soll. Zwickau. Zwanzig Gemeinden in der Amtshaupt- mannschast Zwickau haben für die Kriegsdauer eine Ver kürzung der Verkaufszeit an den Sonntagen ein- gesührt. Leubnitz (Bez. Zwickau) Im elterlichen Gehöfte stürzte das dreijährige Süh >cken des Gutsbesitzers Barth hier in die Jauchmgrube mit samt dem Hofhund, mit dem es spielte. Der Hund wurde gerettet, das Kind konnte jedoch nur als Leiche geborgen werden. Glauchau. Die Einführung von Fettkarten hat der Ernährungsaussuß der Königlichen Amtshauptmann- schäft Glauchau beschlossen. Im Hinblick auf die zur Ver fügung stehende geringe Feltmenge wird eine Wochcnmenge von l/lv Pfund für den Kopf zur Verteilung zugelassen werden. Werdsu. Die hier veranstaltete Sammlung getragener Schuhe sür Arme brachte 800 Paar Schuhe, von denen 642 brauchbar waren, beziehungsweise mit 1350,50 M. Aufwand für Rechnung der Kriegshilfe ausgebessert wurden. 34 Paar neue Schuhe wurden für 304 M. Barspenden beschafft. Löbau. Das 2. Ersatz-Bataillon des Infanterie-Regi ments Nr. 102 beging durch eine einfache militärische Feier vor dem Rathaus seine Jahresfeier. Es fiedelte vor einem Jahre von Zittau nach Löbau als „Kriegs- garnison" über. Kirchen-Nachrichten. Donnerstag den 16. März 1916. Hennersdorf. Nachmittags i/24 UhrKriegsbetstunde. Kipsdorf. Abends 7 Uhr Kriegsbetstunde. Hilfs- geistlicher Blumentritt. letzte Nachrichten. Serbien als Retter in der Not. Lugano, 14. März. Dem „Secolo" wird ous Rom gemeldet: Das serbische Heer ist jetzt 170000 Mann stark und bereit, gemäß den Beschlüssen des Pariser Kriegsrates Verwendung zu finden. Rach Informationen des „Gior- nole d'Jtalia" wird Pasitsch von Rom nach Paris und London gehen, um mit den Verbündeten die durch die Reaktivierung de» serbischen Heeres entstandenen Finanz probleme zu lösen. Dasselbe Blatt erklärt, es sei zweifel los die Pflicht der Alliierten, Serbien die nötigen Geld mittel zu liefern. Der Judaslohn Portugals. Berlin Nach verschiedenen Morgenblättern erhalte Portugal als Judaslohn sür den Schtfssraub von Eng land ein« Anleihe von 300 Millionen Frank und eine ansehnlich hohe Miete für die Benutzung der geraubten