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-s- Zur jüngste» Geschüftsordnungs - Debatte im jAbgeordneienhinne. Berlin, 11. März. (Abgeordneten haus.) In einer Neide von Zeitungen ist die Geschäfts ordnungs-Debatte zu Beginn der Freitagsitzung des Abge ordnetenhauses so dargestellt worden, als ob das Haus seinen Präsidenten verleugnet hätte, als es einstimmig be schloß, an diesem Sonnabend und Montag keine Sitzungen zu halten, um dem Haushaltsaugschuß Zeit zur Beratung zu lassen. Diese Auffassung entspricht den Tatsachen in keiner Weise. Der vom Hause abgelehnte Vorschlag, am heutigen Sonnabend eine Nachmittagsißung des Plenums abzuhalten, ging nicht von dem Präsidenten, sondern von dem Vorsitzenden der Haushaltskommission, dem Abg. Winckler, aus und wurde dann von dem Abg. v. Campe aufgenommen und lebhaft unterstützt. Der Präsident war also verpflichtet, über diesen Vorschlag, dem er sich aller dings anschloh, eine Abstimmung herbeizuführen, und hierbei stimmten nun zu allgemeiner Verwunderung und Heiterkeit die Antragsteller selbst — wohl irrtümlich — gegen ihren eigenen Antrag. (W. T.-B.) Eine Ledigensteuer. Der Staatshaushaltsplan des dieser Tage zusammengetretenen lippischen Landtages für 1916 schließt mit einer Mindereinnahme von rund einer halben Million ab. Zur Deckung des Fehlbetrages ist u. a. eine Ledigensteuer vorgesehen, die Junggesellen, heiratsfähige Frauen, kinderlose Ehepaare und kinderlose Geschiedene treffen soll. Ausland. -s- Die schleichende Krisis in Italien. Rom, Q. März. (Meldung der Agenzia Stefani.) In s der Kammer fragte Turati am Ende der Sitzung Salandra, ob das Gerücht richtig sei, mit dein sich die Presse und die Abgeordneten in den Wandelgängen beschäftigten, daß ' eine außerparlamentarische Ministerkrisis im Einverständ- i nis mit dem Ministerpräsidenten vorbereitet werde. Sa landra erwiderte, er sei der erste, der die Unverletzlichkeit der Vorrechte des Parlaments wünsche, und lege deshalb Wert auf die Erklärung, daß das Ministerium vor einer Abstimmung der Kammer keine Entscheidung treffen werde. (Sehr lebhafter Beifall.) Amsterdam, 11. März. Einem hiesigen Blatte zufolge erfahren die Londoner „Times" aus Rom, daß die Be wegung zugunsten einer Rekonstruktion des Kabinetts um sich greife, obwohl Salandra in Turin erklärt habe, daß das Kabinett entweder unverändert bleiben oder ganz abtreten müsse. Man halte eine Aenderung seiner Politik für möglich und erwarte mit Spannung die Debatten, die i nächste Woche in der Kammer stattfinden werden. ! -s- Wilson fragt England. ! Amsterdam, 11. März. Wie ein hiesiges Blatt meldet, i ! bestätigt die Nenyorker „Associated Preß" den Bericht, j daß Präsident Wilson, ehe er das deutsche Memorandum ! beantworten wird, England um die genauen Einzelheiten der Instruktionen fragen wird, welche den bewaffneten .Handelsschiffen gegeben wurden. -s- Nie mexitauischen Wirren. Landon, 11. März. Nach einem Telegramm der „Times" aus Washington wurden die amerikanischen Truppen, die Villa verfolgen, zurückgerufen. Wilson ist vorläufig noch gegen eine kräftige Intervention, die darauf ausgeht, das ganze Land zur Ruhe zu bringen. Die Amerikaner haben ihr Vertrauen zu Carranza verloren, s und seine Macht nimmt beständig ab. Alle Berichte stimmen darin überein, daß der Zustand unter seiner ! Herrschaft schlimmer sei als je. Washington, 11. März. Carranza hat dem Staats departement über die Vorfälle in Columbus sein Bedauern ausgedrückt. i Kleine politische Nachrichten - I- Die Tagung des rumänischen Parlaments ist bis s zum 15/28. März verlängert worden. - t- Unter den in Jschalnltza (Rumänien) internierten De» ! serteuren der kriegführenden Mächte ist Mittwoch ein Auf stand ousgebrochen; 1 Deserteur wurde von der feuernden Wache erschossen, 7 wurden verwundet, 45 sind entkommen, von denen 33 jedoch bald zurückkehrten, 4 fehlen, - s- Einem Amsterdamer Blatte zufolge erfahren dl« Londoner „Times" aus Athen, daß beschlossen wurde, die militärische Verwaltung des Ober-Epirus abzuschasfen und mit dem lokalen Verwaltungssystem der neuen griechischen Pro vinzen zu verschmelzen. - s In der E r g ä nz u n g s wa hl in East Hertfordshire (England) wurde der unabhängige Kandidat Pemberton Billing ! mit 4590 Stimmen gewählt. Der Koalitionskandidat Brodie Hen derson erhielt 3559 Stimmen. — Las Resultat ist bemerkenswert, da Billing für eine Verbesserung des Luftdienstcs eingetreten war. Henderson hatte die offizielle Unterstützung der Regierung. Im Mailänder „Corriere della Sera" veröffentlicht der Na- tionalökonom Einau einen Artikel, in dem das Endergebnis der dritten italienischen Nattonolanleihe aus 2281 f Millionen beziffert wird, somit 700 Millionen niedriger als wie amt- § lich angegeben. Wie Baseler Blätter melden, ist ein Teil des dritten japa» .«ischen Geschwaders nach den nordchinesische» Gewässern aus gelaufen. -l- Dem Haager „NIeuwe Courant" zufolge wird aus Tokio gemeldet, daß die japanische Dampffchissahrtsgesellschast Nippon» Husen-Kaisha ihren Dienst nach Europa eingestellt hat, i weil die Versicherungsgesellschaften sich weigerten, das Risiko zu übernehmen, und die Regierung für die Fortsetzung des Dienstes keinen Beitrag Labien will. -i- «UL Peking wird gedrahtet, daß di« Regierm^struppen Nacht (gegenüber Lüchow) eroberte». Der Anführer Tsaiao befinde sich mit den Rebellen aus der Flucht, werde aber zurzeit noch verfolgt. Der kommandierende General der siegreichen Truppe» stelle Ruhe und Ordnung in den besetzten Gebieten wieder her. Der „New Jork Herald" meldet aus Washington, daß dieser Tage in beiden Kammern de, Kongresses ein Gesetzantrag hin- ! sichtlich der Reorganisation der Armee eingebracht war» ! den sei, der die Bildung einer regulären und einer Milizarmee ! von 1334 000 Mann vorsehe. - ?lus Gratz-Berlin. Die Abreise des portugiesischen Gesandten. Der- portugiesische Gesandte Dr. Sidonia Paes hat Freitag abend Berlin verlassen. Er hatte den Rückweg über die Schweiz gewählt. Deshalb war für ihn in dem Baseler Zug, der um 8 Uhr den Anhalter Bahnhof verläßt, ein Salonwagen eingestellt. Vom Auswärtigen Amt war einer der jüngeren Herren zur Verabschiedung erschienen. Der Gesandte machte, wie der „Tag" hört, kein Hehl dar aus, wie sehr er persönlich es beklage, daß die Dinge eine so ernste Wendung genommen haben, und daß seine Be mühungen um gute Beziehungen zwischen Portugal und Deutschland, desten Wissenschaften er als Gelehrter schon in seiner Heimat stets bewunderte, nun völlig gescheitert seien. — Nach einer Meldung aus Lissabon sind am gleichen Tage die dortigen deutschen Diplomaten ohne Zwischenfall in Richtung Madrid abgereist. Eine hochherzige Stiftung. Um der Zersplitterungs der Wohlfahrtseinrichtungen für die Jugend vorzubeugen,, hat der Fabrikbesitzer Franz Stock einen Betrag von einer halben Million Mark der Gemeinde Treptow als Schenkung, für die Jugendfürsorge überwiesen. Beabsichtigt ist, in Anlehnung an die Säuglingsfürsorge eine Anstalt zu er-j richten, in der Kinder jeden Alters, sofern ihre Erziehung j im Elternhaus versagt, sei es weil der Vater im Kriege! gefallen ist, sei es weil die Eltern des Erwerbes wegen die Erziehung der Kinder vernachlässigen müssen, unter richtet und erzogen werden. Die Anstalt soll die Bezeich- zeichnung „Franz Stock-Stiftung" führen. Am Pranger! Ein wirksames Abschreckungsmittel verfügte das Neuköllner Schöffengericht in einer Verhand lung gegen eine Milchpanscherin. Die Molkereibesitzerin Ida Kaupsch vom Weichselplatz 1 zu Neukölln hatte Milch, die sie verkaufte, 40 Prozent Wasser zugesetzt. Das Schöffengericht verurteilte sie zu einer Geldstrafe von 60 oder 20 Tagen Gefängnis und verfügte, daß sie das Urteil im Schaufenster ihres eigenen Milchladens aus zuhängen habe. Dank. Die uns während des langen Krankenlagers und beim HinsSciden meiner treusorgenden Gattin, unserer herzensguten Mutter, geliebten Schwester, Schwägerin und Schwiegermutter, der Frau Clara Franziska Sterl, geb. Claußnitzer in so überreichem Maß bezeugter herzlicher Teilnahme, bestehend in aufopfernden, hilfreichen und wohlmeinenden Liebesdiensten, sowie am Begräbnistage durch Schrift, Worte, herrliche Blumenspenden und Be gleitung zur letzten Ruhestätte, ist es uns ein Herzensbedürfnis, hierdurch unseren tiefstgefühlten Dan! auszusprechen. Besonders herzlich danken wir noch Herrn Pfarrer Schädlich für die trostreichen und wohltuenden Worte am Grabe und in der Kirche, Herrn Kantor Brückner für die erhebenden Trauergesänge und den Herren Trägern für das bereitwillige und unentgeltliche Tragen. Dir aber teure Entschlafene, rufen wir ein ..Habe Dan!" und „Auf Wiedersehn" in die Ewigkeit nach. Reichstädt, am 12. März 1916. Julins Sterl, im Namen sämtlicher Hinterbliebenen. Bekanntmachung. Nachdem die Ergebnisse der diesjährigen Einschätzung zur Einiommen- und Ergün- zungslteuer den Beitragspflichtigen bekannt gemacht worden find, werden gemäß 8 46 des Einkommensteuer-Gesetzes vom 24. Juli 1900 und 28 des Ergänzungssteuer-Ge- setzes vom 2. Juli 1902 alle Personen, die hier ihre Steuerpslicht zu erfüllen haben, denen aber die Steuerzettel nicht haben be händigt werden tonnen, aufgesordert, sich wegen Mitteilung der Einschätzungsergeb nisse beider Ortsfieuereinnahme zu melden. Reichstädt, den 13 März 1916. DerEemeindevorftand. ZWHHW A» MMI FH MBL» MH Sonntag den 12. HF Uri lLWI US» März nachm. auf dem Wege Sckellerhau-Bärenfels eine Wik" goldene Damen-Uhr, gez. bk. V., mti langer Kette. Bitte abzugeben bet Dippoldiswalde. Benzin sm KmztW Benzin sm Benzin M Kimm« empfiehlt die IkWNk zum MM Dippoldiswalde Eine ältere, unadhängltche, ehrliche und welche Liebe zu Kindern hat, wirdaufsLand gesucht. Wo, zu erfahren tn der Gcschäslsst. d. BI. 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