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Sendungen müssen daher unterbleiben. Dies gilt insbe sondere auch von Sendungen nach Amerika, da bekanntlich di, amerikanische Post von den Engländern abgefangen und beschlagnahmt wird. — Im Bereiche der König!. Sachs. Siaatsbahnen sind an neuen Eisenbahnlinien, die zum Bau genehmigt oder bereit« im Bau befindlich sind, nicht weniger al« 144,50 Kilometer vorgesehen. Es betrifft dies folgende vollspurige Linien: Borna bei Leipzig—Bad Lausick—Großbothen mit 27,60 Kilometer, Radibor—Kamenz mit 24,75 Kilo meter, Wurzen—Eilenburg mit 20,75 Kilometer, Schleiz— Mobbach mit 15 Kilometer, Theuma—Plauen sBogt'.) mit 10,40 Kilometer und Kupferhammer—Grünthal—Deutsch- Neudorf mit 9 Kilometer Länge. Von den schmalspurigen Linien kommen folgende neue Eisenbahnstrecken in Betracht: Klingenberg—Colmltz—Oberdittmann»dors mit 18,35 Kilo meter, Geising —Altenberg mit 5,40 Kilometer, Schmiedeberg —Bärrnfels mit 5 Kilometer, Eppen- darf—Großwalthersdors mit 3,85 Kilometer und Klingen- thal—Untersachsenberg (für elektrischen Betrieb) mit 5 Kilo meter Länge. Dresden. Der Zeichnungstermin für die 4. Kriegs- anleihe läuft im ganzen Deutschen Reich am 22. März ab. Dieser Tag ist nun aber in Sachsen ein Bubtag, an dem die Banken und sonstigen Zeichnungsstellen, wie bekannt, geschlossen sind. Da nun erfahrungsgemäß viele Zeich nungen erst bi» zum allerletzten Termin verschoben wer den, sind, wie wir von zuständiger Seite erfahren, das Ministerium de» Innern und das Finanzministerium in Verhandlungen darüber eingetreten, welche Folge dem Umstand zu geben sei, dab der Schlußtermin für die Zrichnnng der Kriegsanleihe mit dem Bußtag zusammen fällt. Dresden. Der Kreuzkirchen. Vorstand hat Pfarrer Krömer aus Bärenstein für da» vierte Diakonat ge wählt. Kleinzschachwitz. Die in der hiesigen Schule für die Gemeinden Kleinzschachwitz, Großzschachwitz, Meußlitz, Sporbitz und Zschieren eingerichtete Volksküche ist eröffnet worden. Bis jetzt ist ein Bedarf von 640 Portionen an gemeldet worden. Da die Einrichtung nur für 500 Por- ttonen getroffen ist, dürfte sich bald eine weitere Aus gestaltung derselben notwendig machen. Radebeul. In der Gemeinderaissitzung am Mittwoch wurde dem geplanten und nach dem Kriege in Angriff zu nehmenden Bau sine» Volksschwimmhallenbades mit vorgesehenem Einbau von 60 Kleinwohnungen grundsätz lich zugestimmt. An der zu begründenden Ballgesellschaft wird sich die Gemeinde mit einer Einlage bis zu 10000 M. beteiligen und ihr eine zweite Hypothek bis zu 80 Prozent gewähren bezw. verbürgen. Die Kosten des Baues sind auf 700 000 M. veranschlagt. Großenhain. Zum Gedächtnis an seinen gefallenen Sohn Gerhard hat Dr. nnd. Arnold dem Rate 10000 M. und weitere 1000 Mark mit der Bestimmung übergeben, daß die Zinsen der ersten Summe den Armen, die der 1000 Mark einem Schüler unserer Realschule zugute kommen sollen. Döbeln. In dieser Woche hat sich hier ein Ausschuß zur Gründung eines Eoldatenheims gebildet. Für das Heim sollen Räume in der Nähe der Kaserne gemietet werden. Borna. Der 18 Jahre alte Hilfsmonteur E. Oehme aus Beucha war beim Orte Röthigen auf einem Maft der elektrischen Leitungsanlage beschäftigt und kam hierbei mit dem Draht in Berührung. Er stürzte ab und brach das Genick Geyer. Seit längerer Zeit beschäftigt sich unsere Stadtvertretung mit Plänen, das am 13. Juli 1014 durch Blitzschlag eingeäscherte Rathaus durch einen entsprechenden Neubau zu ersetzen. Da der preisgekrönte Plan vom Jahre 1014 nach dem Kostenanschläge zu teuer kam, beauftragte man den hiesigen Stadlbaumeister, Herrn Stäglich, einen neuen Plan zu bearbeiten. Dieser Pian soll nach der Ueberarbeitung des Herrn Architekten Emil Ebert, Chemnitz, ausgefühlt werden. Der Kostenanschlag beläuft sich aus 332000 Mk.; darin ist die Zimmeraus- ftattung nicht mit inbegriffen. Das neue Rathaus wird ein dreistöckiges Gebäude mit massivem Turm, der Ge- famteindruck gleicht dem seinerzeit preisgekrönten Plan, der jedoch vereinfacht ist. Die Ausführung des Baues ist in der neulich stattgesundenen gemeinsamen Sitzung Herrn Architekt Ebert übertragen worden. Mit dem Bau wird sofort begonnen werden; er soll am I. Oktober 1917 beendet sein. Zwickau. Lin 16jähnger Konditorlebrling brachte in einer Zuckerwarenfabrik im Vorort Wilkau eine Patrone zur Explosion. Lin in der Nähe stehendes Mädchen erlitt dadurch den Verlust eines Auges und schwere Verletzung des anderen Auges. Löbau. Das sächsische Missionsfest, das die säch sische Mtssionslonserenz im Juli 1916 zwei Tage lang hier abhaltrn wollte, ist um ein Jahr verschoben worden Vermischtes. ' Ein zeitgemäßer Witz. Kürzlich fuhr ich mit dem Abendtchnellzug von Stuttgart nach München. In Göppingen stieg eine schon etwas bejahrte Dame zu, die sich mächtig über da» ,,Piepen" der Räder oder Wagensedern entsetzte. Eine gute Weile hörten wir Mitreisenden das Gezeter ge duldig ai:. Schließlich ist das Schimpfen jedes zahlenden Staatsbürger« Recht. Seine Pflicht ist nur, zur Zeit wieder oufzuhören. Als dies jedoch nicht gefchah, meinte ich begütigend: „Ja, schaun S' gnä'Frau, heut' darf die Eilenbahnverwaltung halt die, Räder und all das andere Zeug nicht schmieren lassen; heut' is fettloser Tag!" " Neue Briefmarken. D e Erhöhung der Postgebühren al» Kriegssteuer macht die Ausgabe neuer Briefmarken nötig, da sich einzelne neue Portosätze, wie 4 Pfg. für Drucksachen und 7 Pfg. für Postkarten, durch die vor handenen Markensätze nicht darstellen lassen und die Kriegs zuschläge nicht durch Stempelmarken, sondern durch Post wertzeichen verrechnet werden sollen. Zunächst wird di« alt« Zweipfennigmarke wieder auf den Plan erscheinen, später, sobald die Reichsdruckerei sie Herstellen kann, werden Marken zu 4, 7 und 15 Pfg. und Postkarten zu 7 Pfg. folgen. " Die Kriegs-Auszeichnungen de» Fliegrrleutnant» Immelman». Der sächsische Leutnant der Reserve Stud. ing. Immelman», der in den Heeresberichten oft genannte Flieger, hat bi» jetzt sieben Auszeichnungen »halten: in Sachsen: I. Ritterkreuz de» Militär-St-Heinrichs-Ordens; 2. Ritterkreuz zweiter Klasse des Albrechtsordens mit Schwertern, 3. Illb Friedrich-August-Medaille am Kriegs band; in Preußen: 1. Orden pour le merita; 2. Ritter kreuz mit Schwertern vom Hausorden von Hohenzollern, 3. Eisernes Kreuz erster Klasse, 4. Eisernes Kreuz zweiter Klasse. vctztc Nachrichten. Einquartierung! Dippoldiswalde. Wie wir soeben erfahren, kommen morgen Dienstag gegen 700 Schützen des 108. Regiments nach hier in enge Quartiere. Sollten sich jedoch hiesige Einwohner zur Verquartierung einzelner Soldaten melden, so werden solche Meldungen beim Einrücken gern ent gegengenommen. Der Menschenmangel in Frankreich. Von der Schweizer Grenze. In bundesbrüderlichem Wohlwollen nimmt sich Frankreich der abgehetzten serbi schen Flüchtlinge in Savojen an Lie werden nämlich alle einer militärärzlichen Untersuchung unterzogen und gepreßt, für Frankreich weiter zu bluten. Wie die „Neue Zürcher Zeitung" erfährt, ist von der ersten Abteilung, die sich in Aix les Bains zu stellen hatte, bereits ein erheb- licher Teil als diensttauglich erklärt worden, und hat Be fehl erhallen, sich in acht Tagen in Toulon zu stellen. Daß Frankreich heute jedes Menschenmatcrial gut genug ist, beweist auch folgende Tatsache, die von Schweizer Blättern verbreitet wird. In Lyon ist ein Transport von etwa 100 Kabylen eingetrosfen, die sofort ins Innere Frankreichs geschickt wurden. Sie sollen hauptsächlich zu landwirt schaftlichen Arbeiten ausgenutzt werden. Der Schrei nach der englischen Unterstützung. Oberstleutnant Rousset erhebt im „Liberte" bittere Klape wegey der mangelnden Unterstützung der Engländer in den Kämpfen bei Verdun. Er schreibt: Die furchtbare Schlacht vor Verdun müsse jedoch wahrhaftig «ine Erschütterung der übrigen Front zur Folge haben. Aber wir hören nichts davon, nichts aus der flandrischen, nichts aus der ganzen englischen Front. Wir können das Wunder nur noch von uns selbst erwarten. Darum ist es an der Zeit, zu handeln. Portugals Kriegshilfe. Wien. Die Neue Frei« Presse meldet: In diploma tischen Kreisen habe man die Auffassung, Portugal werde es sich wohl überlegen, dem Vierverbanb in der Weise zu Hilfe zu kommen, daß es Truppen an die französische Front schickt. Die portugiesischen Machthaber würden es kaum wagen, Portugal zu sehr von Truppen zu ent blößen, denn es bestände dann die Gefahr, daß die Re gierung innerer Unruhen nicht Herr werden könnte. Die Republikaner müßten eine Wiederherstellung der Monarchie befürchten, und dies wäre wohl kaum die Monarchie Manuels, der sich auch vornehmlich auch auf England stützt. Ueberdics besiehe die Angst, daß Spanien die Ge legenheit benutzen könne, das längst strittige Grenzgebiet zu besetzen oder gar eine Union der ganzen iberischen Halbinsel herbeizusühren. Kalenderreform in Bulgarien. Sofia. Die Regierung brachte in der Sobranje einen Gesetzentwurf ein, betreffend die Einführung des gregoria nischen Kalenders mit dem 1. April 1916. Alle verein barten Termine sind nach dem Gesetzentwurf um dreizehn Tage oorzudalierrn. Die orthodoxen Kirchenfeierlage werden in diesem Jahre gleichzeitig mit den katholischen gefeiert werden. Da die meisten Oppositionsparteien der Ein führung des gregorianischen Kalenders zustimmen, erscheint die Genehmigung der Vorlage gesichert. Kampf mit aufsässigen Grenzüberläufern in Rumänien. Bukarest. Unter den in Jschanitzn und Trajooa inter nierten Fahnenflüchtigen der kriegführenden Mächte ist am Mittwoch rin Aufstand ausgebrochen. Ein Flüchtling wurde von der feuernden Wache erschossen; 7 wurden verwundet, 35 sind entkommen, von denen 23 jedoch bald wieder zurückkehrten. 4 fehlen. Die Herkunft dieser unbotmäßigen Gesellen, die sich in größerer Anzahl in Rumänien eingefunden zu haben schei nen, wird verschwiegen. Es kann sich wohl nur um Russen handeln. Russisches Torpedoboot gesunken. Sofia, 10. März. (Vulgär. Telegr-Agentur) Amtlich wird verlautbart: Gestern stieß das russische Torpedoboot „Leutnant Puschtschin" südlich von Warna aus eine Mine und sank. 4 Osfiziere und 11 Mann der Besatzung wurden von bulgarischen Soldaten geborgen. Erplosion eines Munitionszuge-. Genf, 13. März. Der „Petit Parisien" meldet aus Rouen, daß zwei mit Granaten für die englischen Truppen bela dene Eisenbahnwagen explodierten, wodurch mehrere Bahn- arbeiter verwundet wurden. Die französischen Verluste bei Verdun. Amsterdam, 13. März. Wie aus London gemeldet wird, betragen di« Verluste der Franzosen bei Verdun bereits über 100000 Mann. Die Verteidiger Verduns haben vom Oberkommando Befehl erhalten, die Verluste möglichst einzuschränken. Nach englischen Mitteilung«» ist die rückwärtige 2. Linie bereits stark ausgebaut. Die rückwärtigen Verbindungen stehen aber zum großen Teil schon unter dem deutschen Feuer. Arbeitsverweigerung deutscher Kriegs gefangener. Pari», 12. März. Wie französische Zeitungen mit teilen, weigerten sich dreißig deutsche Kriegsgefangene, die in Monistrol-d'Ällier im Departement Haute Loire einem Steinbruchunternehmen al» Arbeiter zur Versagung gestellt worden waren, die Arbeit fortzusetzen, weil die von ihnen verlangte Verlürznng der Arbeitszeit abgelehnt wurde. Der Steinbruch-Unternehmer erstattete Anzeige bei der Militärbehörde, welche die Kriegsgefangenen als Meuterer streng bestrafte. Amerikanische Stimmen gegen die englischen Lügenberichte. Kopenhagen, 13. März. Der als Vertreter der „Associated Preß" eingetrofsene Robert T. Small, der in nahen Beziehungen zu Roosevelt und Taft stehen soll, erklärte einem Vertret« der Zeitung „Eriradladet", der Zweck seines Kopenhagener Dienstes sei, die „Associated Preß" von den englischen Telegrophenbureaus Reuter, Exchange Telegraph und Central News unabhängig zu machen. Aus eine Anfrage erklärte er, es werde seiner Ansicht nach nicht zu einem Kriege zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland kommen. Das ist, wie Small memt, vollständig sicher. Der „verhinderte" General Gallieni. Paris, 12. März. In der gestrigen Sitzung der Armrekommission der Kammer wurde der „verhinderte" General Gallieni durch den Staalsmtnister Denys Cochin vertreten, der über die Lage der Hilsstruppen Erklärungen abgab. Die serbischen Verluste. Haag, 13. März Der serbische Ministerpräsident Pa- sitjch teilte einem Journalisten mit, baß das serbische Heer am Anfang 300000 Mann zählte und 50 000 Mann in den Kämpfen gegen Oesterreich verlor. Dec Rückzug aber nach und durch Albanien habe 100 000 Mann ge kostet. Wettervorhersage. Keine wesentliche Aendcrung. Deutsche in Portugiesisch-Ostafrika interniert. London, 12. März. Reuter meldet aus Beira: Die Deutschen der beschlagnahmten deutschen Schleppboote sind interniert worden. Weitere französische Einberufungen. Pari», 12. März. Der französische Krregsminister hat beschlossen, die Mannschaften der Jahrgänge 1887 und 1888 einzuberufen. Es handelt sich um ehemals gediente Soldaten, die jetzt im 48. und 49. Lebensjahre stehen. Also deshalb gerade jetzt Mailand „Lorriere della Sera" behauptet aufgrund einer Londoner Information, Portugal habe den jetzigen Zeitpunkt jür die Beschlagnahme der deut chen Schisse ge wählt, weil gegenwärtig durch General Smuts Vorgehen in Ostasrika der Augenblick sür die portugisischen Truppen gegeben sei, mit dem belgischen Konlingent von Westen her gegen die Deutschen in Ostasrika oorzugehen und deren Niederlage zu erzwingen. Freigelassen. Petersburg. Lam „Djen" wurde auf Ersuchen des Vorsitzenden des schwedischen Roten Kreuzes, Prinzen Karl, dem in Przemysl gefangenen Nobelpreisträger Professor und Mediziner Barany die Rückkehr nach Österreich ge staltet. Ja ja, das Wetter. Mailand. Der Spezialberichterstatter des „Lorriere della Sera" an der Undinesront gibt zu, daß die nieder gegangenen Schneelawinen ungeheuren Schaden an den Unterständen, Werken und Depot» aller Art anrichteten. Patrouillen, Prooiantkolonnen und ganze Abteilungen sei«» durch die Schneemassen von allem Verkehr abgeschnitten. Wo nicht Schneestörungen eintraten, sind ausgedehnte Uebcrschwemmungen festzujtellen, z. B. am unteren Jsonzo. Viele Straßen seien gänzlich unbrauchbar gemacht. Der Korrespondent schließt mit der höchst charakteristischen Warnung, man dürse die alltzerordemlichen Hindernisse, welche einer möglichen italienischen Offensive im Wege stehen, nicht verbergen. Möglich und auch nicht. Pari». „Echo de Paris" sx.t, General Gallieni sei