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Dis Meiheritz- Zeitung» Mscheint täglichmit Aus- ne der Sonn- und ">> wird am Spätnachnu^»^, ansge geben. Preisvierteljähr- sich 1 M. KO Pf., zwei monatlich 1 Mark, ein-- monatlich 80 Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf, Alle Postanstalten,Post- Loten, sowie unsere Aus- Mger «elwwn Beltel- Wtihmii^eitillig TssesMüg B Wgtr str AHMisloOe, Mekeßerz«. ll Inserat« werden mit 15 Pf., solche aus unserer Amtshnuptmannschaft mit 12 Pf. die Spaltzeil« oder deren Raum berech- net. Bekanntmachlingen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 35 bcz, 30 Pf. — Tabellarische undkomplizierteJnserate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, dis «- Spaltenzeile 30 Pf. Amtsblatt M die Köm»» AmtshauptMnnschaflr das Königliche Amtsgericht And den Stadtrat zu Dippoldiswalde Mtt E „Illustrierten UnterhaltungsblatL^ «nd ILglülrer Unterhaltungsbeilage Mx die Aufnahme eii s Inserat «« ^-^r,^mter Stelle und an bestimmten Lagen wir- Deine Garantie übernommen« Verantwo kicher Redaneur: Pam Iehne. — Druck und Verlag von Carl Iehne in Dippoldiswalde, Nr. 5S Sonnabend den 11. März 1916 abends 82. Jahrgang DM" Die amtlichen Bekanntmachungen stehen heute in -er Beilage. "MG Deutsche SeeflUMNge im Schwarzen Meer. Berlin. (Amtlich.) Am 9. März vormittags wurde bei Kaliakra, nordöstlich Varna, im Schwarzen Meer, ein russischer Schisssverband, bestehend aus einem Linienschiff, 5 Torpedoboots zerstörern und mehreren Frachtdampsern, von deutschen Seeslugzeugen angegriffen und mit Bom ben belegt. Es wurden Treffer auf Zerstörern beobachtet. Trotz der heftigen Beschießung durch die Russen kehrten sämtliche Flugzeuge unversehrt zurück. Der Ches des Admiralstabes der Marine. Verzicht der Entente auf das Saloniki-Unternehmen? Dis „Frankfurter Zeitung" meldet aus Budapest: Nach griechischen Meldungen, die „Az Lsl" aus Sofia erhält, werden Sie englischen und französischen Truppen in Salo niki neugruppiert. Man hält es für wahrscheinlich, daß Frankreich unter dem Druck der deutschen Offensive einen Teil seiner Truppen von Saloniki zurückzieht. Soviel steht fest, daß mehrere große Truppentransportdampfer aus Toulon und Marseille jetzt im Hafen von Saloniki vor Anker gegangen sind. In politischen Kreisen Griechen lands gilt es für sehr wahrscheinlich, daß die Entente an eine ernste Aktion aus dem Balkan gar nicht mehr denkt, und auch die Bevölkerung ist überrzeugt, daß die Umge bung der Stadt kein Kriegsschauplatz mehr sein wird. Die Bevölkerung ist ruhig, und viele Bewohner, die schon die Stadt verlassen halten, sind wieder zurückgekehrt. Auch das Benehmen der Engländer und Franzosen gegenüber den Griechen hat eine wesentliche Aenderung erfahren. Erstere find bemüht, die Dinge so darzustellen, als seien sie nur als Gäste nach Griechenland gekommen, die nun ein gutes Andenken hinterlassen wollen. Die Gefährdung der deutschen Tageszeitung. Das Zeitungsgewerbe, so wird dem „Berliner Lokal- anzeiger" geschrieben, steht unter dem Vorurteil, daß der Krieg ihm eine reiche Ernte im Ertrage gebracht habe. Diese Annahme stützt sich auf die rein äußerliche Erkennt nis, daß die Zahl der gedruckten Exemplare und die Summe der Leser zugenommen hat. Man hört häufig die Aeußerung: „Die Zeitungen müssen doch sehr viel Geld verdienen, da ihnen der Krieg so viele neue Abonnenten zugesührt hat." Das ist nicht der Fall. Der Abonnements- preis deckt z. B. nicht annähernd die Kosten von Papier und Druck, ganz abgesehen von Redaktions- und sonstigen Kosten. Zudem hat die allgemeine Steigerung aller Preise naturgemäß die Materialien, die im Zeitungsgewerbe ge braucht werden, nicht unberührt lojsen können. Der Zeitungsbetrieb ist nicht als ein Zweig der industriellen Fabrikation anzusehen. Es gibt keine Zeitungs-Industrie in dem Sinne, wie es ein Eisen-, Kohlen-, Maschinen- gewerbe gibt. Die Zeitung nimmt eine besondere Stellung ein. Sie Hut sehr wichtige ideelle Aufgaben zu lösen — was sie im Kriege geleistet hat, soll nicht besonders er wähnt werden —, muß aber, um ihren Zweck zu erfüllen, die notwendigen materiellen Voraussetzungen besitzen. Wenn man diesen Standpunkt gewonnen hat, so muß man noch einen Schritt weilergehen und sich fragen, wie sich denn die Zeitungen mit den veränderten Preisverhältnissen und mit der eigenartigen Lage des Geschäfts abfinden können. — Selbst diese durch örtliche Verhältnisse so be- günstigte Zeitung ist schließlich zu dem Ergebnis gekommen, daß sie nur durch Erhöhung der Bezugspreise in der Lage ist, sich ihrem Leserkreis in ihrer Leistungsfähigkeit zu erhalten. Lokales und Sächsisches Dippoldiswalde. Herr Schuldirektor Ebert bittet uns um Ausnahme folgenden Ausrufer: Der Appell an unsere Schulkinder, ihre Spargelder zur Schulkriegssparkasse zu bringen, um so jede» nach seiner Kraft unserer vierten Ariegec-nlethe znm Siege helfen zu können, ist nicht ver ¬ gebens gewesen. Die Handels-, Gewerbe- und Fortbtldung«- schüler, unsere Vürgerschüler und -schülerinnen bis herab zu den Elementaristen haben mit heiliger Begeisterung ihre Ersparnisse gebracht, io daß in den ersten Tagen der Sammlung der hiesigen Sparkasse bereits gegen 2000 M. Zeichnungsgeldrr für die 4. Kriegsanleihe übergeben werden konnten. Mit leuchtenden Augen versprachen sie, bis zum 21. Mürz noch mehr zu bringen. Nun ergeht meine herz liche Bitte auch an die Ellern, die Kinder im noch nicht schulpflichtigen Alter haben, sich an diesem edlen Vaterlandswsrke zu beteiligen. Die Lingezahlten Spar gelder, gegen die Quittung»scheine «»«gehändigt werden, wandern zur Dippoldiswalder Sparkasse, die von der ge samten Kumme am 21. März Kriegsanleihen zcichmn wird. Alle Gelder, die für die 4. Kriegsanleihe zur Schul- knegssparkasse gebracht werden, werden mit 5 Prozent 2 Jahre lang von der hiesigen Sparkasse verzinst. Am 1. Juli 1918 können sie mit Zinsen und Zinseszins zurück gefordert werden. Bei etwaigem Wegzug der Sparer vor dem I. Juli 1918 werden die bei der Schulkriegssparkasse eingelegten Gelder sofort mit Zinsen von der hiesigen Spar kasse zur Auszahlung gebracht. Unsere Kriegssparka^se will auch allen den erwachsenen Personen, die nicht in der Lag« sind, das kleinste, bekanntlich über 100 M. lautende Stück der Kriegsanleihe zu erwerben, Gelegenheit geben, ihre Echerflein dem Vaterlande oorzustrecken. Der kleinste Betrag von 50 Pfennigen aufwärts kann gebracht werden. Einzahlungen können täglich von 10 bis II Uhr vormittags im Direktorzimmer der Bürgerschule, 2. Stock werk, Zimmer 24, gemocht werden. — In dec gestrigen Mvnatsversammlung des Turn vereins „Jahn" hatten die Mitglieder die große Freude, ihren „Marineblauen", den Ober-Art.-Maat Wendler, der seit dem I. August 1914 eingezogen ist, in ihrer Mitte zu haben und aus seinem Munde in angeregter Unter haltung so manches Hochinteressante zu hören vor. dem, was er im Heimatland und tm Feindesland gesehen und erlebt. — Seit einem Vierteijuhrhundert bestehen bei uns die Sonntag-Äbendgottcsdienste. Am 9. Februar 1891 hielt der neu cingewiesere Superintendent Meier den ersten der artigen Gottesdienst ab. — Herr Lehrer Willy Schütze von unserer Bürger schule, der seit Kriegsbeginn dem Grenadier-Reserve- Regiment Nr. 100 angehört und zur Zeit am Offiziers- aspirantcn-Kursus im Lockstadter Lager (Holstein) teil nimmt, wurde mit dem Eisernen Kreuze 2. Klasse aus gezeichnet. — Futtermangel. Hierzu schreibt uns die Kgl. Amls- Hauptmannschaft: Angesichts der großen Futterknappheit begegnet man oft der Ansicht, daß dieser Futtermangel wenigstens im Bezirke Dippoldiswalde hätte verhütet wer den können, wenn sich der Bezirk an den Kommunaloer- band Dresden angeschlossen hätte. Diese Meinung beruht auf einer völligen Verkennung der Tatsachen. Richtig ist, daß der Kommunalverband Dresden bisher mehr Kleie zur Versütterung abgegeben hat, als der hiesige. Richtig ist auch, daß der Kommunalverband Dippoldiswalde sich seinerzeit dem Kommunalverband Dresden nicht angeschlossen hat. Falsch ist aber die Ansicht, daß bei einem Anschluß an Dresden dem hiesigen Bezirke ähnliche Kleiemrngen hätten zur Verfügung gestellt werden können, wie sie bis her im Dresdner Bezirk verteilt wurden. Der Viehbestand des hiesigen Bezirks ist so groß und die Brotgetreide- erzeugung im Verhältnisse zum Bevarfe des Dresdner Kommunalverbandcs so gering, daß eine Aufnahme des hiesigen Bezirks in den Dresdner Kommunalvsrbaud eine ganz erhebliche Herabsetzung der jetzt dort auf ein Stück Vieh zugeteilten Kleie notwendig zur Folge gehabt hätte. Abgesehen aber von diesem Umstande, der meistens völlig übersehen wird, würde der hiesige Bezirk bei einen. An- schlusse an den Dresdner Kommunalverband auch finanziell viel schlechter gefahren sein. Die Bezirkssteuer hätte fast verdoppelt werden müssen. Jedenfalls ist der Bezirksaus schuß bei Ablehnung des Anschlusse» uer Ueberzeugung ge- wesen, damit dem Interesse des Bezirks am besten gedient zu haben. Er durfte diese Urberzeugung umsomehr haben, als nach der Absicht de« Bundesrates bezw. der Landes- futtermfttelstelle durch Zuweisung von Reichskleie und Aus- landsfuttermitteln ein gerechter Ausgleich zwischen den ein zelnen Kommunalverbänden geschaffen werden sollte. Wenn namentlich letztere nicht in dem erhofften Umfange zu erlangen gewesen sind, so liegt dies an Verhältnissen, die auch die Landesfuttermittelslelle nicht ändern kann. Im übrigen ist darauf hinzuweisen, daß fast zur selben Zeit, wo der hiesige Bezirk die Kleieration herausgesetzt hat — bei Zugvieh um 7 Pfund —, der zum Kommunal oerband Dresden gehöriae Bezirk Pirna die Ration um 5 Pfund herabgesetzt hat, sodaß jetzt zum Beispiel Zug ochsen in beide« Bezirken gleichmäßig 15 Pfund erhalten. Hierzu kommt noch im hiesigen Bezirk die hoffentlich bald wieder cintretende Möglichkeit, Auslandskleie zu beziehen, während solche im Dresdner Kommunalverbande überhaupt nicht zu haben ist. — Einstellung der neuen Lehrlinge. Das Kultusmini sterium hat verfügt, daß die Schulentlassungen schon Ende März erfolgen sollen. Da diese Verordnung erst spät ver öffentlicht werden konnte, so sehen die abgeschlossenen Lehr- kontrakie den I. Mai als Antri't vor. Dadurch kann aber die üble Lag- entstehen, daß vor altem die schulentlassenen Knaben vier Wochen ohne Beschäftigung sind und leicht dem Müßiggang, der ja aller Lasier Anfang ist, verfallen können. Deshalb mögen alle Lehrherren die neuen Lehrlinge doch schon an, 1. April einstellen; zur Vorbe reitung der Konfirmation muß allerdings Raum gelassen werden. — Tagesordnung zur 5. Sitzung des Bezirksaus schusses der Kgl. Amtshauptmanuschaft Dippoldiswalde Montag den 13. März 1916, vormittags lt Uhr, im amtshauolmannschaftlicheu Sitzungssaale. — Oefsentliche Sitzung: I. Ergebnis der Nachprüfung der Roggen- und Weizenmengen. 2. Kartoffclhöchstpreise im Groß- und Klemhandel ab 16. Mäiz 1916. 3. Enteignung von Speisekartosfeln. 4 Neusestsetzuna von Höchstpreisen für Schweinefleisch und Wurstwaren. 5. Heidemehi als Fut termittel. 6 Verordnung des Ministeriums des Innern, dm Verkehr mit ausländischem Mehl betr. 7. Gesuch der Gemeinde Malter wegen der Veröffentlichung allge meiner Anordnungen in Gemeinde- und ort-polizeilichen Angelegenheiten. 8. Geschäftsschluß an Sonntag-Nach mittagen. Nichtöffentliche Sitzunp: 9. Gesuche nm Kriegs- familienunterstützung aus Dippoldiswalde, Altenberg, Glas hütte, Ammeisdorf, Bärenburg, Becrwalde, Berthelsdorf, Börnchen bet Dittersdorf, Burkersdorf, Dittersdorf, Elend, Falkenhain, Friedersdorf, Hänichen, Hartmannsdorf, Hen nersbach, Hennersdorf, Hermsdorf b. D., Hermsdorf i E., Hoizhou, Kipsdorf, Kreischa, Liebenau, Löwenhain, Naun dorf, Nassau, Niederpöbei. Obercarsdorf, Obercunnersdorf, Obersrauendorf, Oberhäslich, Pauisdorf, Pretzschendorf, Possendors, Quohren, Reinberg, Ruppendorf, Seifersdorf, Seyde, Waltersdorf, Wilmsdorf. 10. Aufnahme von Dar lehen für den Bezirk. — Die von uns als in Aussicht genommen gemeldete Versammlung oes Gemerbevereins, die Verbesserung des Fahrplanes der Eisenbahnlinie Hainsberg—Kipsdorf be treffend, wird, wie aus der Einladung in unserer heurigen Nummer hervorgehl, am nächsten Mittwoch in „Stadt Dresden" stattfinden. Es steht wohl außer allem Zweifel, daß dieselbe von hier und auswärts sehr zahlreich besucht werden wird. Hoffentlich zeitigt sie auch den erwarteten Erfolg. Sadisdorf. Aus der Parochie Sadisdorf fiel am 13. Februar im Kampfe für sein Vaterland der Soldat Otto Robert Krumpolt aus Niederpöbei in noch nicht voll endetem 21. Lebensjahre. Zu seinem Ehrengedächtnis soll am Sonntag im Vormittagsgottesdienste eine Trauerfeier abgehulten werden. Falkenberg bei Freiberg. Die hier ansässigen Guts besitzer haben beschlossen, abwechselnd für die ärmere Be völkerung des Ortes Schweine fett zu süttern, um sie dann in gewissen Zeitabschnitten zum Selbstkostenpreis an diese in kleinen Posten abzugeben. Leipzig. Durch Klatsch in den Tod getrieben wurde - eine 34jährige Straßenbahnschaffners-Ehesrau in Leipzig. Sie warf ihre 7 und 2 Jahre alten Kinder in die Pleiße und sprang dann selbst hinein. Alle drei ertranken. In einem hinterlassenen Briese teilte die Unglückliche mit, sie