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Schneiderin „Ernestine, Jedermann ist aber auch ein Juwel! Ich glaube, sie brächte es fertig, eine Bohnenstange elegant anzuziehen!"> Der Dodekanes. Einer der Ansprüche, der von griechischer Seite gegeniiber den Zumutungen der Entente, aufs allerener gischste aufrechterhalten wird, ist der auf den sogenannten Dodekanes oder dis „Zwölf Inseln"'. Es sind dies die im Aegä- ifchen Meer gelegenen Inseln, die auch die türkischen Sporaden genannt werden. In ethnographischer Hinsicht gehören die Inseln zu Griechenland, denn von 500000 Einwohnern, die Schiller als französischer Bürger. Nur wenigen dürste bekannt sein, daß unser deutscher Nationaldichter Friedrich Schiller zu einem gewissen Zeitpunkte, natürlich ohne seinen Willen, von der französischen Regierung naturalisiert wor den ist, ohne jedoch bis an sein Lebensende eine Ahnung davon zu haben. Der Vorfall war auf eine Idee Joseph Chsniers zurückzuführen, des Bruders des Dichters Andre, der von der Tribüne der Gesetzgebenden Versammlung herab folgende Rede hielt: „In einem Augenblick, wo die Na tionalversammlung die französische Verfassung aufrichten will auf der Grundlage der Erklärung der.Menschenrechte und Bürgerrechte, müssen alle diejenigen, die in den verschiede nen Gebieten der Welt die Vernunft haben reifen lassen und der Freiheu die Wege gebahnt haben, als die Verbündeten des französischen Volkes betrachtet werden. Zeichnen Sie also die Tugenden, Talente und die Freiheitsliebe durch eine erhabene und würdige Belohnung aus und ernennen Sie die Wohltäter der Menschheit zu französischen Bürgern." Nachdem der Antrag einer Kommission überwiesen worden war, kam er am übernächsten Tage ans Plenum zurück mit dem Erfolg, daß die Naturalisation einstimmig einer großen Zahl Ausländer, darunter Thomas Payne, Dr. Priest- ley, Jeromie Bentham, William Wilberforce, Thomas Clark son, Anarchasis Cloots u. a. bewilligt wurde. Im ganzen war es eine Liste von 16 Namen, in der jedoch der Name Schillers nicht zu finden war. Sein Name wurde infolge dessen von dem elsässischen Deputierten Philippe Rühl hin zugefügt. Der Verfasser des „Wilhelm Teil" und der „Räu ber" war damals noch wenig in Frankreich bekannt. Phi lippe Rühl/ der Schiller sehr bewunderte, nannte ihn noch „Giller", und unter diesem Namen wurde der Dichter der „Ehre" teilhaftig, von der Nationalversammlung naturali siert zu werden. Weitere Irrtümer bezüglich des Namens Les Dichters folgten. Der französische Staatsanzcige»., der „Moniteur"', nannte den Dichter Gilleers, andere Blätter schrieben ihn Chyler, Eisler und Gilers. Besonders folgen schwer machte sich aber die Unkenntnis des richtigen Namens des deutschen Poeten im Ministerium des Innern geltend, von wo das von der Nationalversammlung dekretierte Patent an den also Ausgezeichneten geschickt werden sollte. Auf dem Umschlag hatte ein gelehrter Schreiber in schöner Schrift die Worte gezirkelt: „bl. GiUs xudlicists aUemanck". Es ist nicht wunderbar, daß bas Patent unter diesen Umständen den Adressaten niemals erreicht hat. auf ihnen leben, >md 468000 Griechen. Ich geographischer Beziehung dagegen gehören sie zur Türkei, sind sie doch die unverkennbaren Ueberhleibsel der alten Küste von Kleinasien. In der Sprach" der Diplomatie werden die Inseln gewöhnlich, wie bereits erwähnt, die Zwölf Inseln genannt, obgleich ihrer genau genommen, nicht zwölf, sondern sechzehn sind, nämlich: Samos, Furni, Minas, Nicaria, Patmos, Gaidaro, Arki, Lipsos, Leros, Kalymnos, Kos, Nisyros, Symi, Tilos, Kharki und endlich, berühmten Angedenkens, Rhodos. In admini strativer Hinsicht bilden Kalymnos, Nicaria, Patmos und Leros eine Gruppe für sich. Obgleich sich die Sporaden seit der Eroberung von Rhodos durch Soliman den Herrlichen im Jahre 1522 unter türkischer Herrschaft befinden, stehen sie seit langem im Genüsse einer ganz besonderen finanziellen und administrativen Autonomie. Diese Vorrechte, die ihnen von Soliman eingeräumt worden sind, wurden ihnen von den Kalifen Mohammed IV., Osman III. und Abdul Hamid I. feierlich bestätigt. Daneben sollten die Privilegien den Inseln für ewige Zeiten gewahrt bleiben und nur aufgehoben werden, wenn es die Bevölkerung an Treue gegenüber dem Reiche fehlen lasse. Dieses wohlwollende Regime brachte es mit sich, daß die meisten Griechen der Sporaden während des griechi schen Unabhängigkeitskrieges neutral blieben und nur vier In seln, nämlich Kalymnos, Nicaria, Patmos und Leros, sich der griechischen Bewegung anschlossen. Diese Treue wurde den Zwölf Inseln bei der Festsetzung der griechischen Grenze im Jahre 1833, kraft deren die östlichen Sporaden der Türkei verblieben, belohnt, indem ihnen Mohammed II. selbständige Gerichtsbarkeit verlieh und ihnen alle Abgabenzahlung er ließ. Nur Kalymuos, Nicaria, Patmos und Leros wurden wegen ihrer Teilnahme an den griechischen Unabhängigkeits kriegen von diesen Vergünstigungen ausgeschlossen. Taher kommt es, daß die Gruppe der östlichen Sporaden politisch und diplomatisch nicht die sechzehn, sondern nur die „Zwölf In seln" genannt zu werden pflegen. In der Diplomatie hat die Inselgruppe schon wiederholt eine Rolle gespielt, besonders als sich Lüe türkische Regierung 1867 aus Besorgnis, die kretische Ausstaudsbewegung könne auf die Sporadeu über- greifen, veranlaßt sah, die verfassungsmäßigen Garantien aufzuhebeu, die Inseln verschiedenen kleinasiatischen Sand schaks anzugliedern, sie unter die Kontrolle von Gouverneuren zu stellen und mit türkischen Truppen zu besetzen. Erst auf Intervention der englischen Regierung wurde der frühere Zu stand wicderhergesteilt. * Freundschaftlich. Fräulein Mager: findest du nicht mein neues Kleid entzückend? bewundert es." Ernestine: „Es ist wirklich reizend, deine Humor, Kaum. „Sie haben also Aussicht, das Herz der reichen Erbin zu erobern?" „Ich weiß wirklich nicht. Gestern abend hat sie mich sehr zärtlich „Fritz" genannt —" „Nun, das berechtigt doch zu den schönsten Hoff nungen!" „Kaum. Ich heiße nämlich Hans." .-. -> - - —«