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Wie berichtet wird, entfernen die Lürken die Minen aus den Dardanellen. Reuter meldet» — und schon deshalb ist's fraglich! Nachdem englische und französische Kriegsschiffe in letzter Zeit noch, allerdings erfolglos, Sedd-ul-Bahr beschossene haben, ist jedenfalls nicht anzunehmen, daß die Türkens sich auf di« Verteidigung durch ihre Küstenbatterien be schränken, auf das wichtige Abwehrmittel, wie es die Minen bilden, verzichten und so den Feinden die For cierung der Meerengen erleichtern werden. Es dürften wohl alte oder unbrauchbar gewordene Minen durch neue irjetzt werden. Deutsches Reich. -s- Volksernährungs-Veirat. Berlin, 5. März. In! oer gestrigen Sitzung des Beirats für Volksernährung wurde zunächst die Frage der Verteilung der Kleie und die Regelung des Verkehrs mit Stroh erörtert. Ausführ licher besprochen wurde der Verkehr mit Saatkartoffeln und die Frage der Rationierung der Speisekartoffeln. Daneben war Gegenstand der Verhandlungen der Ver kehr mit Butter und die zweckmäßigste Form ihrer Ver teilung. Zum Schluß wurde den Mitgliedern des Bei rats noch Mitteilung über die Spiritusversorgung gemacht. (W. T.-B.) -s- Arbeitsplan des preußischen Abgeordneten- Hanfes. Der Seniorenkonvent des Abgeordnetenhauses einigte sich dahin, den Mittwock dieser Woche sitzungsfrei zu lassen zugunsten der Beschleunigung der Verhandlungen des Haushaltsausschusses und die Etatsberatung im Plenum unter Ausschaltung aller anderen Vorlagen so zu fördern,! daß der Etat mit dem 15. März als erledigt dem Herren-, Hause übergeben werden kann. — Die Frage der Ver tagung wird den Seniorenkonvent in einer neuen, für Mittwoch vorgesehenen Sitzung beschäftigen, weil mehrere , Fraktionen sich heute hierüber noch nicht schlüssig ge worden waren. Ausland. Prüfldent Wilson und der Kongreß. In den letzten Tagen war der Senat der nordameri- , konischen Union mit einer Resolution des demokratischen Senators Gore beschäftigt, in der die Bundesregierung aufgefordert wurde, ihre Staatsangehörigen vor Fahrten auf bewaffneten Schiffen zu warnen und somit jede fernere Verantwortung für das Schicksal solcher nord amerikanischen Reisenden abzulehnen. Aus den vor liegenden Berichten, die fast ausschließlich aus der berüch tigten Reuter-Quelle stammen, läßt sich nun das eine allerdings als Tatsache herausschälen, daß Wilson und die republikanischen Senatoren, die diese Resolution bisher scharf bekämpft hatten, sich plötzlich zu ihrer Besprechung im Senate bereiterklärten. Der Präsident hatte jedenfalls! die Besprechung »erlaubt", nachdem er Sicherheit darüber erlangt hatte, daß die Resolution durch Abstimmung dauernd ausgeschaltet werden würde. Dieses Ziel wäre nun also glücklich erreicht, indem die Resolution Gore sowohl vom Senate als, wie verlautet, vom Repräsentantenhause „auf unbestimmte Zeit" ver tagt wurde, was einer Einsargung der Warnungsidee gleichkommt, da beide Häuser des Kongresses unmittelbar darauf, am 4. März, programmgemäß ihre Arbeiten ein gestellt haben sollen. Run hätten der „neutrale" Präsident und sein eng- landsreundlicher Staatssekretär Lansing freie Hand, die Auslandspolitik der Union nach ihrem Ermessen zu führen. Das „demokratische" Nordamerika aber hat nach diesem jämmerlichen Ausgang der Sitzungen seiner Volks„oer- treter" anscheinend auf jeden eigenen Willen verzichtet und horcht ergeben nur auf Wilsons Meinung. Wenn aber jetzt ein bewaffnetes englisches Handelsschiff durch ein deutsches II-Boot versenkt wird und es ertrinkt Labei auch i nur ein nordamerikanischer Staatsangehöriger, dann geht die ganze Litanei von neuem an. j -s- Der neue türkische Zolltarif In dringlicher Beratung hat die türkische Kammer dieser Tage einen neuen allgemeinen Zollta-ff und das dazu gehörige Gesetz mit Wirksamkeit vom 14. September 1916 angenommen. Der Tarif gilt für drei Jahre. Der s Ausschußbericht stellt fest, daß diese Frist den Abschluß provisorischer Handelsverträge — aber nur mit den ver bündeten Mächten — nicht hindere, da diese Mächte natür lich der Anwendung eines Konventionaltarifs, der vor teilhafter ist als der allgemeine Tarif, den Vorzug geben dürften. „Es wäre", sagte der Bericht, „bei gegenseitigem guten Willen möglich, bis zum 14. September d. I. Ver träge mit Deutschland, Oesterreick-Ungarn und Bulgarien zu schließen. Da der Krieg mit Gottes Hilfe vor Ablauf der dreijährigen Frist beendigt sein wird, wird ein zweiter Tarif ausgearbeitet werden können auf Grundlagen, die den wirtschaftlichen Lebensbedingungen des Landes besser entsprechen." 4- Ein Brief des Papstes. Rom, 5. März. (Meldung der Agenzia Stefani.) Der „Osservatore Romano" veröffentlicht einen Brief des Papstes an den Kardinal-Vikar Pompili über den Krieg. Der Papst erinnert an seine früheren Bemühungen zur Wiederherstellung des Friedens und fügt hinzu, daß leider seiner väterlichen Stimme kein Gehör geschenkt worden sei. Sie habe indessen „ein tiefgehendes Echo unter den Völkern" gefunden. Dem Papst erscheine es unmöglich, sich davon abhalten zu lassen, nochmals seine Stimme gegen den Krieg zu erheben, welchen er als Selbstmord der europäischen Zivilisat'on bezeichnet. -s - Der „Schlüssel zum Siege". In einem kürzlich an die Londoner „Times" gerich teten Briefe schreibt Sir Esher, Lord Derby habe bei seinem Appell um eine weitere Vermehrung der Mann schaften den Nachdruck darauf gelegt, daß Schnelligkeit bei der ganzen Frage des Sieges die Hauptrolle spiele. Wenn die Menschenzahl allein den Feind überwinden könne, dann sei die sofortige Beschaffung von möglichst viel Sole daten der Schlüssel zum Siege. Meine politische Nachrichten. -s- Zu Frauenburg starb dieser Tage der Weihbischos und ' Domdechant Eduard Herrmann im Alter von 80 Jahren. Er hatte als Mitglied des Zentrums den Wahlkreis Allenstein- Rössel im Reichstage von 1898 bis 1903, im Landtage von 1893 ! bis 1903 vertreten, war aber niemals parlamentarisch hervorgetreten. In Nürnberg starb der Chefredakteur der „Nürnberger Ztg.", Ern st Stockmeier. -s- Damit bis zum Beginn der neuen Erzeugungsperlode mit den vorhandenen Zuckerbeständen das Auslangen gesunden werden I könne, verfügte eine am 5. März im Wiener Reichsgesetzblatt er- j schienen« Verordnung des Handelsministers, welche die Regelung des Verkehrs mit versteuertem Zucker betrifft, die Einsübruna der ! xomroue uoer oen «ezug und Verbrauch von Zucker vurqi ! Zuckerkarten und Zuckerbezugsschein». Das Höchst»! ! maß der für Monat und Kopf der Bevölkerung zulässigen Ler-s ) brauchsmengen an Zucker wird mit L/e Kilogramm festgesetzt. -l- Die Pariser „Agence Havas" meldet, daß das Bk^l Clämenceaus, „Homme Enchainö " am 6 März beschlag, nahmt worden sei und acht Tage lang nicht erscheinen dürfe. I ' Clümenceau hatte in den letzten Tagen die französischen Maß-f nahmen in den Kämpfen vor Verdun einer sehr scharfen Kritik» unterworfen. -i-Ein dieser Tage in England veröffentlichter Marine-Z Voranschlag sieht ein Personal von 350 OVO Mann vor. Do,j1 ist der einzige Aufschluß, den der Voranschlag gibt, denn für die! einzelnen Dienstzweige werde» wie voriges Jahr je 1000 Pfund, I im Ganzen 17 000 Pfund angegeben, so daß die Regierung sich! also freie Land vorbebält. f In einer kürzlich zu Glasgow aogehuHror« schottischer Bergarbeiter wurde mitgeteilt, daß seit Kriegsbeginn nicht weniger als 100 000 Männer den Berus des Bergarbei ters erwählten, sobald sie erfuhren, daß unter der Erde arbeitende Männer frei gestellt werden sollten. Es wurde beantragt, die Zu kunft der an der Front stehenden Bergarbeiter jedenfalls sicher-! zustellen. ..... — . . -t- uns yamvurger Prisengericht hat am Sonnabends die über die norwegischen Segelschiffe Eva, Flora, Actie/ Morna und Sognedalen durch Torpedierung verhängte Zerstörung als zu Recht bestehend bezeichnet und die ge-i stellten Schadenersatzansprüche abgewiesen. Eva, Flora, ActieundSognedalen waren mitHolz für England unterwegs.! Morna hatte Weizen für Plymouth an Bord. In demselben Sinne wurde das Urteil über den englischen Dampfer Hy.« ades gefällt, der mit Mais von Rosario nach Rotterdam be-f frachtet war und im August 1914 versenkt wurde. Auch der» dänische DampferThorwaldsen, mit Holz für England be-f stimmt, ist vom Gericht im selben Sinne behandelt j worden. Die Verhandlung über den mit gefrorenem s Fleisch von Neuseeland nach Plymouth unterwegs ge->> wesenen, aber versenkten englischen Dampfer „Kalpara"^ ist auf drei Monate verschoben worden. Im Falle dert nach Hamburg aufgebrachten norwegischen Dampfers!.! „Randulf Hansen" wurde für Schiff und Holzladung die l Beschlagnahme ausgesprochen. Die Versenkung des nor-^ ! wegischen Dampfers „Geiranger" mit Holz für England , unterwegs, und der torpedierten, aber später in schwer be- ' schädigtem Zustande nach England eingebrachten nor-' wegischen Bark „Kocka" erkannte das Prisengericht als zu Reckt erkolot an. 1 -l- Neue Vundesrataverordnung vom 4. März.! Der Bundesrat hat in seiner Sitzung vom 4. März be>! schlossen, daß pflanzliche und -tierische Oele und Fette jeder!! Art — mit Ausnahme von Butter, Margarine und Schmalz' — sowie Seifen, die aus dem Ausland eingeführt werden/ an den Kriegsausschuß für pflanzliche und tierische Oele und Fette G. m. b. H. in Berlin zu liefern sind, ferner,^ daß das aus dem Ausland eingeführte Schmalz!, (Schweineschmalz) nur durch die Zentraleinkaufs-Gesell- fchaft m. b. Haftung in Berlin in den Verkehr gebracht werden darf. Der Bundesrat hat außer-! dem beschlossen, daß Paragraph 1 Absatz 1 der Bekannt machung, betreffend die Einfuhr von Getreide, Hülsen-- früchten, Mehl und Futtermitteln vom 11. September 1915 (Reichs - Gesetzbl. S. 569) folgenden Wortlaut erhält: ! Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Mais, Hülsenfrüchte, Buchweizen, alle Produkte und Abfälle der vorgenannten! Erzeugnisse, welche durch Vermahlen, Schälen oder Schroten gewonnen werden, allein oder in Mischungen — auch mit anderen Erzeugnissen —, sowie Malz sind, soweit sie aus , dem Ausland einaeführt werden, an die Zentraleintausr- gesellschaft m. b. H. in Berlin zu liefern. (W. T.-B.) LaMrackMe WckiDOc-LM Sitz Schmiedeberg. Haujitkaffenstelle: WMMt.MüMW'M, lMrMch. Eonnabrnd, d. 18.MSrzI9I6nachm.3Uhr im Gasthaus„StadtDresdcn"mDippoldiswalde ^USSvKuksttLUNg- Tagesordnung: l. Wahl eines stellvertretenden Vorsitzenden. 2. Ausstellung der I. Nachtrages zur Satzung. 3. Jahree- und Kassenbericht. 4. Richtigst».echung und Annahme der geprüften Jahresrechnung 1915. 5. Eventuelle Anträge. Anträge, von mindestens 6 Vertretern des Ausschusses unterzeichnet, (§ 82 Abs. 7 der Satzung) sind bis 15. März 1916 an den Unterzeichneten «inzuretchen. Dippoldiswalde, am 4. März 1916. llvi- Johann Dießner, Vorsitzender Donnerstag eintreffend: jj. WW, Mames Richter, Lrioe»-kovivdlv Nelken ein bei Omni OoüMion.t 6ebn Hisse,MU. Sckll>»-5tr,rre uVictorirhsue. 2iekun8 am 8. unck 9. I^änr. Mm Tischler finden lohnende Beschäftigung bei Paul Keller L Co., Dippoldiswalde. 3«r WjahiMr! VsfsvIskoSiIsi'sstt, garantiert rein, in Büchsen und ausgewogen, empfiehlt die HkMit M WM«, Dippoldiswalde. 3 Mm Lmntrkm sucht zu kaufen und erbittet Angabe des Preises K. Weigelt Lungkwitz. bei LM iidcr den EWWchmck z« IM« am 6. März 1916 Ueberstand: Rinder ( - Ochsen, — Bulle, Kühe), — Schafe, — Schweine, — Kälber. Shiachtvieh, gattung Aus- trieb Wertklaffen Preise für 50 hx tn Mark Lebend- ! Schlacht gewicht gewicht l. Rinder k. Ochsen. 8. Butten. L. Kalben u. Kühe O. Fresser. ll. Kälber . lll. Schafs . IV. Schweine 98 236 364 140 216 131 1. Volisleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwertes bis zu 6 Jahren 2. Junge fleisch., nicht ausgemästete — Slt. ausgemästete 3. Mäßig genährte junge - gut genährte ältere . . 4. Gering genährte jeden Alters 1. Volisleischige, ausgewachsene höchsten Schlachtwerter 2. Vollfleischige jüngere 3. Müßig genährte jüngere und gut genährte ältere . 4. Gering genährte 1. Vollfleischige, ausgemästete Kalben höchsten Schlacht wertes 2. Vollflelschige, ausgemästete Kühe höchsten Schlacht- wertes bis zu 7 Jahren 3. Aeltere aurgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 4 Gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben . 5. Mäßig und gering genährte Kühe und gering ge nährte Kalben Gering genährtes Jungvieh im Alter von 3 Monaten bis zu einem Jahre l. Doppellender 2. Beste Mast- und Saugkälber 3. Mittlere Mast- und gute Saugkälber 4. Geringe Kälber 1. Mastlämrrcr r nd jüngere Masthammel 2. Aeltere Musthammel 3. Mäßig genährte Hammel und Schafe (Märzschafe). bis 55 hx über 55 „ 65 „ " A " 85 " ,, 75 ,, 85 „ 85 „ 95 „ 95 „ 105 „ „ 105 „ 115 „ „ 115 „ 135 „ über 135 Für Sauen und Eber bis 115 über 115 „ 145 über 145 „ 126-130 Nb-122 100-110 80—90 125-130 105-115 5-95 70—75 126-130 124-128 98-103 80-90 60-65 120-130 105-115 95-100 110-115 100-115 90-95 90 95 100 110 120 130 136 141 146 105 125 130 222—232 723 -239 208-220 190-200 215-222 190 -208 170-190 150-170 227-232 227- 232 200-210 175-190 150-160 190—200 '82-192 173-180 220—230 195-210 190- 200 Sa. U85s Ausnahmeprelle über Notiz. Drucksachen für Gemeindebehörden fertigt Buchdruckers! Carl Zehne Kisrzu ein« «eilaoe.