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Eadkdorf. Bormittags 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. LcheUerhan. Vormittag» l/29 Uhr Be'chte und hei lige» Abendmahl Vormittag» 9 Uhr Prediglgottesdienst. Schmiedeberg. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst: Pfarrer Birkner. Vormittags 11 Uhr Unterredung mit der konfirmierten und der zu konfirmierenden Jugend: derselbe. Schönfeld. Vormittags 9 Uhr Leiegottesdienst. Nachmittags 2 Uhr Predigtgattesdienst. Letzte Nachnchteu. Eine „Möwe"-Legende. Stockholm, 9. März. Die Legendenbildung über die „Möwe" erhält neue Nahrung durch die Aussage eines Echiffskapitäns in Helsingfors, der behaupte', die „Möwe" vor einem Jahre kurz nach der Fertigstellung in Stettin bei der Probefahrt in der Ostsee beobachtet zu haben. Die „Möwe" sei dahingeslogen wie ein Gespensterschiff. Sachverständige schätzten ihre Fahrtgeschwindigkeit auf 40 Knoten. Die „Möwe sei das schnellste Schiff der Welt. Es sei daher kein Wunder, dab es immer wieder der Wach samkeit seiner Verfolger zu entgehen vermochte. Sieben französische Vizeadmirale zurückgetreten. Bern, 9. März. Das neue Gesetz über die Verjüngung des französischen Marineofsizierkorps ist hsuie in Kraft getreten. Von den vorhandenen fünfzehn Vizeadmiralen traten sieben zur Reserve über, unter ihnen Baue de La- peyrere. Zur italienischen Ministerkrise. Lugano, 10. März. Die Meinungen hiesiger Kreise sind geteilt, ob die unvermeidliche Krise partiell oder ioial sein wird. Es treten bezüglich der Lösung zwei Strö mungen hervor: dir stärkere will den Krieg aus die jo- genannten nationalen Ziele beschränken, die schwächere strebt ein restloses Ausgehen in den Krieg des Viervcr- bandes an. Das Abbröckeln der französischen Front. Amsterdam, 10. März. Der militärische Mitarbeiter des „Niruwe Rotterdamsche Courant" schreibt: Die fron- zösische Front bröckelt ab; das ist der Eindruck der letzten . Berichte. Die schwere deutsche Artillerie macht die fran zösischen Stellungen mürbe. Letztere halten die vorderhand > noch lokalen Angriffe nicht aus. Was wird geschehen, wenn die folgende große Springflut kommt? Diese Frage muh uns unter den jetzigen Umständen mit Besorgnis sür das Schicksal Verduns erfüllen. Blutige Hungerkrawalle in Spanien. Madrid, 10. März. Der Streik in Launion bei Car tagena nahm vorgestern eine tragische Wendung. Line von 200 Gendarmen und 251 Soldaten bewachte Gußerei wurde von ausgehungerten Streikenden gesiürmt. Es kam zu einem regelrechten Kamps. 51 Streikende wurden ge tötet, 11 verwundet; 41 Gendarmen und 21 Soldaten sind schwer verletzt Die LebensmilteÜenerung verursacht über all großes Ui behagen. Der Verlust des spanischen Post- -Lampfers „Prinz oon Asturien" an der brasilianischen Küste, wobei 500 Personen ertranken, steigert dm Mangel an Seeverkehrrmittel. Die Abreife der portugiesischen Gesandtschaft. Berlin, 10. Marz. Der portugiesische Gesandte vr.Sidonio Paes wird, wie das „Berliner Tageblatt erfährt, heut-, Freitag abend, Berlin verlassen. Gestern vormittag ist bereits der Attaches der Gesandtschaft, Anuplio de Lemos, abgercist. Die übrigen Mitglieder der Gesandtschaft, der zweite Attachee und zweite Selretäi, sind schon seit längerer Zeit oon Berlin abwesend. Vor dem Hanse in der Hohcnzollernstrahe 12, in dessen 2. Stockwerk die Gesandt schaft unte-gebracht ist, herrschte noch Bekanntwerden des Abbruchs der diplomatischen Beziehungen vollständige Ruhr. Ls kam zu keinerlei Anlammlungcn, nicht einmal Neug.erige betraten die stille Straße. Studienreise deutscher Parlamentarier nach Bulgarien. Sofia, 10. März. Der neuernannte deutsche Gesandte in Sofia, Graf Oberndorf, trifft heute mit dem Bailau- zug hier ein Seine Familie wird dem Gesandten erst in einigen Tagen folgen. Mitte April wird eine Reihe deutscher Reichstogsabgeordneter aller Parteien eine Studien reise nach Bulgarien unternehmen, der auch eine mehr lagige Fahrt durch Makedonien folgen soll. In Sofia, namentlich in porlameniarischen Kreisen, sieht man dem Besuch der deutschen Parlamentarier mit lebhaftem Inter esse entgegen. Die kommende Ministerkrise in Italien. Rom, 10. März. Alle italienischen Morgcnblätter geben heute zu, daß die Kabinettskrise unabwendbar sei. Der „Avanti" beispielsweise spiegelt die Meinung aller Parteien wieder, wonach die Mehrheit der Kammer einig fei in der Erklärung, daß man in diesen allerernsiesten Zeiten unmöglich die Leitung der Regierung einem groben, nervösen und müden Manne anvertrauen kann. Keine Friedenskonferenz. Stockholm. Non zwei Mitgliedern der äußersten Linken ist in beiden Kammern der Antrag eingebrocht worden, daß der Reichstag die Regierung ersuchen solle, die Mög lichkeit zu erwägen, durch die Initiative der skandinavi schen Staaten oder Schwedens allein eine Friedenskonferenz der neutralen Staaten zusammenzubringen, um einen dau- ernden Frieden herzuslellrn. Die Erste Kammer hat heute den Antrag nach einer Erörterung abgelehnt, wobei der Führer der Konservativen, Träger, erklärte, eine solche Konferenz sei eher schädlich als nützlich und könne den Wunsch oller Schweden, sobald wie möglich, besonders unter schwedischer Mitwirkung einen Frieden herbeizuführen, gefährden, wenn nicht unmöglich machen. Wettervorhersage. Meist trüb, zu kalt, zeitweise Niederschlag. Schiffsverluste. Frankfurt a. Main, 10. März. Nach einer Zusammen stellung der „Franks. Ztg." sind in der Woche vom 16. bis zum 25. Februar 35 Schiffe mit über 50000 Tonnen Wasserverdrängung als verloren gemeldet, die nicht zu den Kriegsverluften zu rechnen sind. Erstarkung der nationalen Bewegung in Irland. Rotterdam. In einem aufsehenerregenden Artikel über die Lage in Irland schreibt die „Times", daß in Irland die nationale Bewegung sich immer stärker und bedenk licher ausbreite. Das Blatt fordert energische Maßnahmen der britischen Negierung gegen die Absallbeslrebungen in Irland. Papiernot auch in Italien. Infolge des Krieges waren die großen italienischen Zeitungen schon seit geraumer Zeit gezwungen, ihren Umfang von 10 und 12 Seiten der Nummer auf 6 und 8 Seiten herabzusetzen. Sollte es nicht möglich sein, der Papiernot zu begegnen, dann würden sämtliche großen Zeitungen beschließen, in Zukunft nur noch Nummern von je 4 Seiten herauszugeben. Fürstenbesuch. Koburg. Der Herzog reist im Laufe der nächsten Woche nach Bulgarien zum Besuch des Königs und zur Besichtigung seines Infanterie-Regiments. Der König von Italien ist in der vergangenen Nacht zur Front abgereist. Diese Zuckerpillen nützen auch nichts. Berlin. Zur Beruhigung des Publikums veröffent licht die Agence Havas die angeblichen Aussagen deut scher Gefangener aus der Schlacht bei Verdun, die die fürchterliche Wirkung der französischen Artillerie, die Mut losigkeit in den deutschen Regimentern und das völlige Schulern des Angriffsplanes hervorheben. Ganz an ers nimmt sich «in Leitartikel Hervees im „Victoire" aus, in dem er die Regierung fragt: Sind genügend tiefe Stacheldrähie gezogen? Sind die Reserven gegen Vas feindliche Feuer gedeckt? Sind genügend Pio> niere zur Hand? Sind genug Lebensmittel aufgesiapett für den Fall, daß das deutsche Sperrfeuer die Zufuhr verhindert? Werden überall Genecalslabs. Offiziere am Platze sein? Ist genügend Geschütz und Geschoßmaterial zur Stelle? Kennen unsere Führer den außerordentlichen Wert eines französischen Steges bei Verdun? Hcrve sagt weiter: Man muß dem deutschen General- stab zugeben, daß die Dinge immer groß anlegt und Sinn für das GrwaUige hat. Die einzige Gefahr sür uns ist gegenwärtig, daß wir den Gegner unterschätzen. 24721000 Dollar beträgt der durch Schadenfeuer im Monat Februar in den Vereinigten Staaien und in Kanada angerichtete Schaden, 11 689 000 Dollar mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Der militärische Mitarbeiter der „Times" schildert die Schwierigkeiten, mit denen die Deutschen beim Vorwärtsbringen ihrer großen Geschütze in Linie Dauau- mont —Ornes —Fromezey zu kämpfen hätten. Man müsse erwarten, daß die vereinzelten Offensive-Vorstöße auch weiterhin unternommen würden, bis der Zeitpunkt gekommen sei, bei dem alle deutschen Batterien in der 2. Linie stehen. Die Stellung der Franzosen auf dem rechten Maas ufer wird von Fachmännern nicht für wichtiger gehalten, als irgend eine andre Stellung dec französischen Front. Angesichts vieler großen deutschen Offensive sei sie nichts mehr als ein Brückenkopf, der gestatte, dem Feinde schwere Verluste deizubringen. Die Forts seien toi. Es handelt sich hauptsächlich darum, eine ungebrochene Front z» haben, um einen möglichst hohen Preis für jeden Meter zu verlangen, den der Feind gewinnt. Die einzige Gefahr bestehe darin, daß der Öffentlichkeit gesagt wird, Verdun sei uneinnehmbar. Sparkasse zu Dippoldiswalde. Lipeditions-Ctunden: Sonntags: nur am letzten Tonn-.llz des Monats von >/-4 Uhr, an allen Wochentagen -<n 0:« 12 Uhr uno. 2 vis >/-5 Uhl. Sonnabend«unu-trdro:-e- 000 9 bl« 2 Uhr. Gemeindeverbands-Sparkasse Schmiedeberg. Ervedtttonstaoe: An allen Wochentagen bis Freitag von 8 bis l und 3—5 Uhr, Sonnabends von 8—2 Uhr BoUs-Bibliothel in Dippoldiswalde. Bürgerschule (altes Gebäude, parterre link«) jeden ersten Wochen- tag abend» 7- 8 Uhr geössneet. ' Sonnabend, 11. Mir-. 1486. Albrecht Achilles, Markgras von Brandenburg, s. — 1544. Torquato Tasso, ttal. Dichter, * Sorrento. — 1883. A. M. Fürst Gortschakow, russ. Staatsman», s Baden-Baden. — 188«. Fr. W. Raiffeisen, Schöpfer des lo»> wirtschaftlichen Kreditwesens, s Heddesdorf. — 18S1. Dan Sander-, Sprachforscher, -s-Altstrelitz. — 1915. Feindliche Schiff» beschießen erfolglos Westende-Bad und end« fernen sich schleunigst bei Begin» der deutsche» Kanonade. — Unsere Unterseeboot« haben fett 18. Febr. nach bisheriger Feststellung 111 feind» liche Dampfer versenkt. — Nördlich de» Augusto» wer Waldes werden die Russen geschlagen; st» entziehen sich völliger Vernichtung durch schleus nigen Rückzug aus Grodno. Sie verlieren 340p Gesängen«, darunter zwei Regtmentstomman» deure, 3 Geschütze und 10 Maschinengewehre.' — Nördlich und nordwestlich Pcasznysz wurde» 3200 Gefangene gemacht. — Beträchtlich« Verlust« der Russen in den Karpathen bet ihren erfolg» lofen Durchbruchsoersuchen. — Imnordamertka» Nischen Kriegshafen Newport News landet der zur Reparatur einlaufende deutsch« Hilfskreuzer „Prinz Eitel Friedrich" 350 Mann, die Besatzung oon 10 versenkten feindlichen Handelsdampfer» Die neuesten Erfolge vor Verdun. Unsere Kartenskizze zeigt die neuesten, vom General stabsbericht am 8. März berichteten Erfolge der deutsche» Truppen vor Verdun. i Lie Erhöhung der Post- und Arachtgebühren. Nun hat die Negierung auch die letzten Entwürfe über die noch ausstehenden angekündigten Kriegssteuern ver öffentlicht, so daß man sich ungefähr ein Bild von dem Ganzen machen kann. Der Gesetzentwurf über den Ouittungsstempel ließ den Postverkehr frei, kündigte aber gleichzeitig eine auch diesen belastende Steuer an. Das ist nun jetzt geschehen, und das Volk weiß nun, was in Zu kunft nach Ansicht der Negierung Briefe, Pakete, Tele gramme, Telephonaespiäche, Eisenbahnsendungen usw. kosten sollen. Die Mehrbelastung des Frachtoerkehrs soll auf den Eisenbahn-Frachtverkehr beschränkt bleiben. Der Schiffahrtsoerkehr ist also freigelassen. Hier tritt sogar in sofern eine Ermäßigung ein, als die Steuersätze für Wagenladungen um die Hälfte geringer werden, wenn das Ladegewicht des gestellten Wagens weniger als 10 Tonnen beträgt. Aus der Erhöhung der Postgebühren hofft man 200 Millionen Mark und aus der für den Frachturkunden stempel 80 Millionen Mark herauszubekommen. Zieht man die durch die anderen Steuern mit Ausnahme der Kriegsgewinnsteuer zu erzielenden Summen mit in Be tracht, so sollen allein die Tabak- und Verkehrssteuern 520 bis 540 Millionen Mark Ertrag liefern. Sollten die Steuern wirklich in der vorgeschlagenen Form, was aller dings berechtigten Zweifeln unterliegt, Gesetzeskraft er- langen, dann ist es auch noch mehr als fraglich, ob dieser Betrag wirklich erreicht wird. Denn man darf nicht ver gessen, daß jede Verkehrssteuer einen Verkehr hemmenden Einfluß ausübt, so daß die ursprünglichen Verkehrsein- nahmen sowieso zurückgehe». Es dürfte vielleicht der Fall eintreten, daß zwar die Steuer einen ganz ansehn lichen Betrag gibt, aber die Einnahmen des Postbetriebes an sich leiden. Aehnliches haben wir ja bei der Fahrkartensteuer er- lebt, die zuerst eine Abwanderung in die nächst tiefere Wagenklasse zur Folge hatte. Allerdings hat hier die Zeit einigermaßen ausgleichend gewirkt. Aber in den Einzelpartamenten wird ja noch immer über den stören den Einfluß der Fahrkartensteuer geklagt. Ein solcher Ausgleich dürfte bei den neuen Verkehrssteuern so leicht nicht zu erwarten sein, da es sich ja um Kriegsmaßnahmeu handelt, die bei Wiederkehr friedlicher Verhältnisse wieder beseitigt werden sollen. Gerade auf diesen Umstand wird man wohl bei Beratung im Reichstage mit den Haupt wert legen und sich überlegen, ob nicht das Einschlagen eines anderen Weges zur Erreichung des Zieles möglich ist. Zur Beruhigung sei noch mitgeteilt, daß auch nach dem inkrafttreten der Verkehrssteuern die Sendungen in das Feld und vom Felde her nach wie vor frei bleiben sollen. —- Ansere Parlamente. Am Mittwoch nächster Woche wird der Reichstag zu seiner Frühjahrstagung zusammentreten. ImDezember v.I. hatte er sich zu einem kurzen Tagungsabschnitt zusammen gefunden, und war dann bis auf den 15. März vertagt worden. Da jetzt auch in Preußen das Abgeordncten- und das Herrenhaus versammelt sind, so werden zu gleicher Zeit drei Parlamente in der Reichshauptstadt verhandeln. Wir befinden uns damit gleichsam wieder im Hochbetrieb des Parlamentarismus. Die Entwicklung hat hier einen anderen Weg genommen, als man es sich gedacht hat. Es schien zuerst, als ob es sich bei den jeweiligen Parlamentstagungen nur um kurze Kriegs sitzungen handeln würde. Aber bei der Dauer des Krieges ließ es sich nicht umgehen, daß die Sitzunas-