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Wettervorhersage. Zeitweise heiter, zu kalt, trocken. 15 VOV Serben für die französische Front. Athen. Von den aus Korfu versammelten Resten des serbischen Heeres wurden 15 060 Mann nach Marseille abtransporttcr«. Neue Kriegssteuern in England. Haag, 7. März. Die „Daily Mail" kündigt die Be steuerung von Plakaten, Lustbarkeiten und Eisenbahnfahr, karten als bevorstehend an. — Nach dem „Daily Telegraph" bereitet die englische Regierung einen Gesetzentwurf vor, nach dem Soldaten in bediängten Verhältnissen auf die Äriegsdauer Aufschub ihrer Vertragsverpflichtungen zuge- standen werden kann. Eine ossizielle Erklärung hierüber werde im Unterhauie erfolgen. Der einzige Ueberlebende vom „Amiral Charner". Genf, 7. März Der einzige Ueberlebende von dem ver- fenkten französischen Kreuzer „Amiral Chamer" kam in Toulon an. Er erzählte Sem Mitarbeiter eines Pariser Blattes, daß das Schiff noch erhaltenem Torpedoschuß so rasch sank, daß nur etwa 20 Mann sich auf ein Nolfloß retten konnten. Davon starben 19 vor Hunger und Kälte. Er allein konnte die syrische Küste gewinnen. Die Verluste au Vieh durch den Russeneinfall in Ostpreußen. Königsberg. Nach den jetzt abgeschlossenen Feststellung gen sind beim Russeneinfall in Ostpreußen verloren ge- gongen- 135000 Pferde, 250000Rinder, 200000Schweine, SOO000 Hühner, 50000 Schafe, 50000 Gänse und lOOOO Ziegen. Fischreichtum in Dänemark. Kopenhagen. Die Fischerei an der jütischen Westküste und im Limsjord bringt wegen Einstellung der deutschen und englischen Fischerei enorme Ausbeute. Ein derartiger lleberschutz an großen Fischen wie zurzeit, ist seit undenk lichen Zeiten nicht vorgckommen. Wegen der kolossalen Ausfuhr sind die inländischen Preise auch Ler kleinsten Fische hoch -Es wird daher ein Einschreiten der dänischen Regierung und der Preisregulierungskommission zum Zwecke der Sicherung des inländischen Bedarfs verlangt. Aufgefischte Minen. Von der holländischen Grenze, 8 März. Im Februar find an der niederländischen Küste 40 Minen von ver schiedener Herkunft aufgelesen worden. Im ganzen sind seit Kriegsausbruch 918 Minen aufgefischt, davon 484 englischer, 59 französischer, 175 deutscher und 200 unbe kannter Herkunft. Die Besatzungen der deutschen Schiffe verlassen Portugal. Paris, 8 Mürz. Haoas meldet aus Madrid: Die Besatzungen der deutschen in Po tugal beschlagnahmten Schiffe sind in Madrid eingctrossen. Sie wurden dem Konsul oorgestelit. Japan macht Puanschikai verantwortlich. Stockholm, 7. März. „Djen" meldet aus Peking: Puanschikai berief das chinesisch!! Parlament zum erstenmal «in Eine Versammlung der politischen Gesellschaften in Tokio faßte en e Entschließung, wonach die Verantwortung für die Unruhen in China auf Puanschikai zurückfalle, der auf den Thron nicht vtrzichten wolle Man sei daher genötigt, ihn durch Unterstützung der Aufständischen dazu zu zwingen. Laut „Djen" ist ein Teil des dritten japa- nilchm Geschwaders nach den nordchinrsischen Gewässern au°gc!aufen. Der Bericht des Obersten House. Bon der Schweizer Grenze, 7. März. Aus Washington mitdel Havas: Oberst House erstattete dem Präsidenten Wilion aussührlichen Bericht über den Stand der politi schen Meinung in England und Deutschland. Er betonte, Loß das in Deutschland vorherrschende Gefühl zugunsten Ler Uutcrseeboolspolitik sei. (Na nu!j Die Flucht der Deutschen aus Portugal. Madno 7. März. Zahlreiche Deutsche kamen über Badajoz nach Spanien, nachdem sie ihre Geschäfte in Por tugal erledigt hatten. Sie erklären, andere Deutsche wür- den folgen, da die vortuglesischen Feindseligkeiten den Aufenthalt dort unmöglich machen. Der deutsche Konsul in Lissabon weigerte sich, der Inventur der beschlagnahmten Schiffsladungen beizuwohnen. 600 deutsche Matrosen und Otfiziere wurden nach der Beschlagnahme der Dampfer für Rechnung der portugiesischen Regierung in Lissaboner Gasthöfen einquartiert. Zur Schlacht bei Verdun. Paris, 8. März. Die Haoasagentur verbreitet nach stehenden Bericht über die Ereignisse an der Westfront: In dem seit vielen Tagen bestehenden Zustand der Dinge um Verdun ist eine Aenderung cingetreten. Der lokale Kamps an dem rechten Ufer der Maas ging gestern auf Los linke User über und zwar zwischen Bethmcourt und Lem Fluß. Den Deutschen gelang es, daß Dors Folge» zu besetzen. Der Gewinn brachte ihnen jedoch leinen einzigen Vorteil; denn wir blieben — kräftig verstärkt — in unseren Stellungen auf der Lote Die. Die Besetzung de» Dorfes Forge» bleibt ohne Einfluß auf das Ergebnis der Schlacht bei Verdun, deren Ausgang man mit vollem Vertrauen erwarten kann. In der Champagne blieb der deutsche Angriff erfolglos. Dieser Angriff hatte den Zweck, unsere Truppen auf der ganzen Linie zu beschäftigen, um die Zusammenziehung von Verstärkungen zu verhindern. Paris, 8. März. Wie „Echo de Paris" mitteilt, ist General Petain erst am 25. Februar zum Oberkomman dierenden der gesamten Armee in der Gegend von Verdun berufen worden. Man muß daraus schließen, daß dem General Humbert dieses Kommando erst während der Schlacht von Verdun entzogen worden ist. Dle Lage in Amerika. Köln. Wie der „Kölnischen Zeitung" durch Funkspruch aus Washington gemeldet wird, rit die Lage undurchdring lich. Der Umstand, daß Wilsons Verlangen, die ihm un- günstige Kongreß-Resolution, wonach die Amerikaner vor dem Reisen aus bewaffneten Handelsschiffen gewarnt wer den sollen, zu vertagen, abgelehnt worden ist, läuft aus eine Niederlage Wilsons hinaus. Die Republikaner sind nicht gewillt, sich für Wilson ins Zeug zu legen, weil sie gegen eine schroffe Politik gegen Druhchland sind. Die Demokraten sind gleichfalls nicht gewillt, ihre Partei zu spalten. Es ist sicher, daß die Abstimmung zugunsten einer Warnung ausfällt, mindestens aber eine starke Minderheit da für sich ergeben würde. Wenn Deutschland kundgeben sollte, das Bewaffnen von Handelsschiffen zu Berteldigungs- zwecken zu statten, falls Amerika eine Warnung gegen das Reisen mit Angriffswaffen erlassen würde, dann dürste der Kongreß die Warnungsresolution ^i.^hnct. Gestorben ist nach einer Madrider Meldung der russische Botschafter Baron Vuttberg. Eine „Sachsenpoft" nach Dippoldiswalde. Heute Mittwoch mittags gegen >/2 z Uhr kam die „Sachsen" von Westen her nach Osten zu über unsere Stadt, lenkte und nahm den Weg nach Norden. — Dicht neben der Apotheke siel eine an eine hier wohnhafte Frau adressierte Postkarte nieder, die alsbald bestellt wurde. Den Oberbefehl in Albanien erhielt Generalleutnant Biacantini. Er traf bereits in Bakona ein. Hervee regt sich heftig auf über den Ausspruch: „Es gibt keine Festungen mehr!" Glücklicherweise erlägen die französischen Offiziere nicht diesen täglichen Suggestionen durch die Zeitungen. Sie würden Verdun um jeden Preis halten. Hier vollziehe sich die Geschichte Frankreichs und Europas. Das amerikanische Repräsentantenhaus beschloß mit 256 gegen 170 Stimmen die Beschränkung der Debatte über die Resolution wegen des Unterseebootskriegs ähnlich der im Senat. Französischer amtlicher Bericht vom Dienstag: In den Argonnen schlugen wir einige Versuche des Feindes, einen Minentrichter bei Hauterhe- vauchen zu besetzen, zurück. Unsere Artillerie setzte die Be schießung der feindlichen Verbindungswege fort. Westlich der Mcms konnten die Deutschen mit Hufe einer heftigen Beschießung in der Umgebung von Regnievitle durch ein Durchdringen längs der Eisenbahn vorwärts kommen. Ein im günstigen Augenblick angesetzter Angriff auf die Höhs 267 brachte sie in den Besitz dieser Höhr trotz der schweren Verluste, die ihnen unser Artillerie- und Maschinengewehr- feuer zusügte. Wir halten das Dorf Vethincoart, das Ge lände westlich des Rabenwaldes, Cumieres und den oberen Teil der Coies de L'Oire. Der Ärttllcriekampf dauert mit großer Heftigkeit während der Nacht östlich der Maas in der Gegend von Bras und Douaumont, sowie in der Woevre an. Im Abichnitt von Fresnes zogen wir uns bis zum Faße des Cotes Lorraines zurück. Aus aller Delk. Ein witziger Zensor. Der Bienenzuchtverein für de» Kreis Herzogtum Lauenburg hatte, wie die „Köln. Ztg>j berichtet, an eines seiner Mitglieder, das sich in englischer, Gefangenschaft befindet, zu Weihnachten ein Liebesgaben- Paket gesandt. Der Vorsitzende des Vereins erhiett jetzt' von dem Empfänger eine Postkarte, auf der er sich für, die Sendung bedankte und seiner Bewunderung über Deutschland Ausdruck verlieh. U. a. schrieb er: .Es gibt nur ein Deutschland auf der Welt!" Der englische Zensor hat diese Worte stehen lassen und die Bemerkung hinzu- gefügt: „Gott sei Dank!" Hindenburg ein Nachkomme Karts des Gratzen. Den wissenschaftlichen Beweis für diese Behauptung bringt, wie der „Freisinn. Ztg." geschrieben wird, ein Genealoge vom Fach in der Zeitschrift „Vom Krieg zur Friedens- arbeit", die in erster Linie für die kriegsbeschädigten Sol daten der Provinz Brandenburg bestimmt ist und auf Kosten der Provinzialverwaltung herausgegeben wird. Ein Ontet de» russischen Zaren gestorben. Auf seinem Gute Gora bei Schrimm starb Graf Cäsar Broel Plater. Er war, wie das „B. T." zu melden weiß, am 11. Mai 1860 al, Sohn des Zaren Alexander U von Rußland mit der Hofdame Gräfin Bobrinskij geboren. Diese Hofdame heiratete 1861 Graf Cäsar Broel Plater auf Gora, der 1869 starb. Der Graf adoptierte den Sohn feiner Frau und hinterließ ihm das schöne Rittergut Gora. Der jetzt Verstorbene war sonach ein richtiger Onkel de, fetzigen Zaren Nikolaus. Die Quittungsfleuer^ Die !»Rordd. Allg. Ztg.- veröffentlicht soeben den Tnt-^ Wurf der dritten Kriegssteuer, wie er dem Bundesrätei vorgelegt worden ist. Der erste Entwurf war der für die Kriegsgewinnsteuer, es folgte der über die Tabaksteuer, und jetzt liegt der über den Quittungsstempel vor. Heber die Besteuerung des Kriegsgeminnes sind sich alle einig. In diesem Punkte dürften sich Schwierigkeiten Mr eine Verabschiedung wohl kaum ergeben. Auch beim, Tabaksteuergesetz wird man wohl zu einem guten Ende; kommen, da ja allgemein anerkannt wird, daß der Tabak! nicht zu den lebensnotwendigen Dingen gehört. Hierbei wird es sich auch ermöglichen lassen, daß die sich durch dieses Gewerbe ernährenden Arbeiter» und Mittelstands kreise möglichst geschont werden. Schwieriger liegen die Dinge schon bei der Verab schiedung der Ouittunassteuer. Sie war ja schon Gegen stand der verschiedensten Ftnanzreformen. Man nahm von ihr, trotzdem sie ja schon in so vielen anderen Ländern besteht, immer wieder Abstand. Als ein Rest blieb allein der Scheckstempel übrig, der nun aber jetzt bei einem etwaigen Inkrafttreten des Ouittungsstempels in Fortfall kommen soll, da das neue Gesetz zur Förderung des bar- geldlosen Zahlungsverkehrs von einer Sonderbelastung dieser Zahlungsart absieht. Aus dem Inhalt des neuen Gesetzentwurfes wollen wir hier folgendes wiedergeben: Dem Quittungsstempel sind grundsätzlich unter worfen alle Wertumsätze, die sich in einer Zahlung ausdrücken, mithin der gesamte Zahlungsverkehr. Gegen stand der Besteuerung ist beim Baroerkehr die Quittung über die Geldzahlung oder die Tilgung einer Geldschuld, beim bargeldlosen Verkehr im wesentlichen die Bescheini gung über die erfolgte Gutschrift des überwiesenen Beo trage, an den endgültigen Zahlungsempfänger. Frei vom Ouittungsstempel sind Zahlungen von 10 und darunter. Der Ouittungsstempel ist als Feststempes gedacht; er beträgt zehn Pfennig bei einem Betrage voll mehr als zehn und nicht mehr als hundert Mark, zwanzig Pfennig bei Beträgen von mehr als hundert Mark. Steuerbefreiungen kommen u. a. folgende in Betracht: für Arbeits- und Dienstlohn, Gehalt, Ruhegehalt, sowie Witwen-, Waisen- und Elterngeld, Zahlungen für Woh nungsmiete, sofern der Mietzins, auf das Jahr berechnet, 360 nicht überschreitet. Die 80 bis 100 Millionen Mark, die aus dieser Ab gabe erwartet werden, sind möglich nur im Wege des Quittungszwanges. Im bargeldlosen Zahlungsverkehr paßt sich der Ouittungsstempel den Formen an, in deney sich dieser Verkehr vollzieht. Der Wechselstempel bleibt vom Ouittungsstempel unberührt. Wenn Wechsel oder Schecks oder diesen gleichgestellte Papiere in Zahlung ge geben werden, so ist kierüber eine versteuerte Quittung in gleicher Weise wie bei Barzahlung auszustellen. Da gegen soll die Einlösung eines Wechsels quittungsstempel frei sein, desgleichen eines Schecks, soweit sie durch Gut schrift, also unter Vermeidung der Barauszahlung erfolgt. Gänzlich unberührt vom Ouittungsstempel- gesetz bleiben die Zahlungen im Zahlungsvermittlungs verkehr der Post; also der Postanweisungs-, Postnach- nabme-, Postauftragsverkehr und die Einziehung des Zeitungsbezugsgeldes, sowie die Zahlungen, Gutschriften und Lastschriften im Postscheckverkehr, endlich die Zahlungen von Gebühren des Post-, Postscheck-, Telegraphen- und Fernsprechverkehrs. Die Heranziehung zu einer steuer lichen Belastung soll hier durch die gleichzeitig vorge schlagene außerordentliche Reichsabgabe erfolgen, die zu sammen mit den Post- und Telegraphengebühren nach den für diese geltenden Vorschriften erhoben werden soll. Von den Kriegsschauplätzen. 4- Erfolgreicher „überraschender Angriff" in der Champagne. — vorriicken in den Argonnen. — Fresnes in Ver Woövre-Ebene mit stürmender Hand genommen. Großes Hauptquartier, den 7. März 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Kleine englische Abteilungen, die gestern nach starker Feuervorbereitung bis in unsere Gräben nordwestlich von Vermettes oorgedrungen waren, wurden mit dem Sa» jouett wieder zurückgeworfen. In der Champagne wurde in überraschendem Angriff östlich von Maisons-de-champagne unsere Stellung zu rückgewonnen, in der sich die Franzosen am 11. Februar festgesetzt hatten. 2 Offiziere, 150 Mann wurden dabei gesangengenommen. In den Argonnen schoben wir nordöstlich von La-Lhalade jm Anschluß an eine größere Sprengung unsere Stellung etwas vor. Im Maas-Gebiet frischte das Artillerieseuer westlich des Flusses auf, östlich davon hielt es sich auf mittlerer Stärke. Abgesehen von Zusammenstößen von Erkundungs trupps mit dem Feinde kam es zu NahkSmpsen nicht. In der Woevre wurde heute früh das Dors Fresnes mit stürmender Hand genommen. In einzelnen Häusern am Westrand des Ortes halten sich die Franzosen noch. Sie büßten über 300 Gefangene ein. i Eins unserer Luftschiffe belegte nachts die Bahn anlagen von Var-le-Dnc ausgiebig mit Bomben. Oesllicher und Balkan-Kriegsschauplatz. Die Lage ist im allgemeinen unverändert. Oberste Heeresleitung. (W. T.-B.) ' -f- Beiderseits regere Geschütztätigkeit von Tarnopol bis zur beffarabischen Grenze. Wien, 7. März. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. l Sei kacpilowka warsen Abteilungen der Armee des! Generalobersten Erzherzog Joseph Ferdinand den Feind, aus einer Verschanzung und setzten sich darin fest. — Nordwestlich von Aarnopot vertrieb ein österreichisch- ungarisches Streifkommando die Russen aus einem 1000 Meter langen Graben. Die feindliche Stellung wurde zugeschültet. Sowohl in dieser Gegend als auch am Dnsestr und an drr bessarabischen Grenze war gestern die GeschütztätiA'-:? be.derseits reger. . ,